4 – Segmentberichterstattung

Das Geschäft der BASF-Gruppe wird von dreizehn Unternehmensbereichen geführt, die zu fünf berichtspflichtigen Segmenten zusammengefasst sind. Die Zusammenfassung zu Segmenten erfolgt auf Grundlage der Geschäftsmodelle der Unternehmensbereiche. Segmente und Unternehmensbereiche tragen englische Bezeichnungen.

Das Segment Chemicals umfasst das klassische Chemiegeschäft mit Basischemikalien und Zwischenprodukten. Es bildet den Kern des Produktionsverbunds der BASF und ist Ausgangspunkt für einen Großteil der Wertschöpfungsketten. Neben der Belieferung der Chemieindustrie und weiterer Branchen stellt Chemicals die Versorgung anderer Segmente der BASF mit Chemikalien zur Herstellung höherveredelter Produkte sicher. Chemicals umfasst die Bereiche Petrochemicals, Monomers und Intermediates.

Das Segment Performance Products besteht aus den Unternehmensbereichen Dispersions & Pigments, Care Chemicals, Nutrition & Health und Performance Chemicals. Maßgeschneiderte Produkte und Lösungen erlauben den Kunden, ihre Produktionsprozesse effizienter zu gestalten, oder verleihen ihren Produkten verbesserte Anwendungseigenschaften. Zum 1. Januar 2017 wurden die Aktivitäten der Unternehmensbereiche Monomers und Dispersions & Pigments für die Elektronikindustrie in der globalen Geschäftseinheit Electronic Materials im Unternehmensbereich Dispersions & Pigments des Segments Performance Products zusammengeführt.

Im Segment Functional Materials & Solutions sind branchen- und kundenspezifische Systemlösungen, Dienstleistungen und innovative Produkte, insbesondere für die Automobil-, Elektro-, Chemie- und Bauindustrie sowie für Anwendungen in Haushalt, Sport und Freizeit, gebündelt. Es umfasst die Unternehmensbereiche Catalysts, Construction Chemicals, Coatings und Performance Materials.

Agricultural Solutions enthält den Unternehmensbereich Crop Protection. Dieser bietet innovative Lösungen in den Bereichen chemischer und biologischer Pflanzenschutz, Saatgutbehandlung, Wassermanagement sowie für die Nährstoffversorgung und Stressbewältigung von Pflanzen. Die Forschung in der Pflanzenbiotechnologie ist nicht dem Segment zugeordnet, sondern wird unter Sonstige berichtet.

Das Segment Oil & Gas besteht aus dem gleichnamigen Unternehmensbereich. Es konzentriert sich auf die Exploration und Produktion in öl- und gasreichen Regionen in Europa, Nordafrika, Russland, Südamerika sowie im Nahen Osten. In Europa ist es gemeinsam mit dem russischen Partner Gazprom auch im Transport von Erdgas aktiv.

Die keinem Unternehmensbereich zugeordneten Aktivitäten werden unter Sonstige ausgewiesen. Hierzu gehören Rohstoffverkäufe, Ingenieur- und sonstige Dienstleistungen, Vermietung und Verpachtung, die Produktion von nicht den Segmenten zugeordneten Vorprodukten, die Steuerung der BASF-Gruppe durch die Konzernzentrale sowie die bereichsübergreifende Konzernforschung. Die im Zuge der Weiterentwicklung des Innovationsansatzes im Jahr 2016 neu strukturierte bereichsübergreifende Konzernforschung bearbeitet langfristige, für die BASF-Gruppe strategisch wichtige Themenfelder. Darüber hinaus steht die Neuerschließung spezifischer Schlüsseltechnologien im Fokus, die für die Unternehmensbereiche von zentraler Bedeutung sind. Zur bereichsübergreifenden Konzernforschung gehört auch die Forschung in der Pflanzenbiotechnologie.

Ferner sind in Sonstige nicht den Segmenten zugeordnete Währungsergebnisse und Ergebnisse aus Sicherungsgeschäften gegen Rohstoffpreis- und Fremdwährungsrisiken enthalten. Außerdem werden hier Erträge und Aufwendungen aus dem Long-Term-Incentive-Programm (LTI-Programm) ausgewiesen.

Transfers zwischen den Segmenten werden grundsätzlich auf der Basis von angepassten Marktpreisen abgerechnet, welche die höhere Kosteneffizienz sowie das geringere Risiko gruppeninterner Transaktionen berücksichtigen. Die Zuordnung von Vermögenswerten und deren Abschreibungen zu den Segmenten erfolgt entsprechend der wirtschaftlichen Verfügungsgewalt. Von mehreren Segmenten gemeinsam genutzte Vermögenswerte werden nach der anteiligen Nutzung zugeordnet.

Im ersten Halbjahr 2017 stieg der Umsatz von Sonstige auf 1.086 Millionen €, nach 962 Millionen € im Vorjahreszeitraum. Maßgeblich hierfür waren vor allem gestiegene Preise im Rohstoffhandel.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit verringerte sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 von –392 Millionen € auf –424 Millionen € im ersten Halbjahr 2017. Hierzu trugen neben den Übrigen Aufwendungen und Erträgen die geringeren Ergebnisse der Sonstigen Geschäfte bei. Der gegenläufige Anstieg der Position Währungsergebnisse, Sicherungsgeschäfte und sonstige Bewertungseffekte resultierte maßgeblich aus Bewertungseffekten für das LTI-Programm: Im ersten Halbjahr 2017 ergaben sich höhere Auflösungen von LTI-Rückstellungen, während im Vergleichszeitraum die Zuführungen überwogen.

Vermögen von Sonstige (Millionen €)

 

 

30.06.2017

30.06.2016

Vermögen der unter Sonstige erfassten Geschäfte

 

2.000

1.879

Sonstige Finanzanlagen

 

620

536

Latente Steueransprüche

 

2.443

2.741

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente/kurzfristige Wertpapiere

 

1.878

1.846

Vermögenswerte aus überdeckten Pensionsplänen

 

54

68

Übrige Forderungen/Rechnungsabgrenzungsposten

 

3.213

2.893

Vermögen von Sonstige

 

10.208

9.963

Überleitungsrechnung Oil & Gas (Millionen €)

 

 

1. Halbjahr

 

 

2017

2016

Ergebnis der Betriebstätigkeit

 

352

159

Beteiligungsergebnis

 

1

3

Übriges Ergebnis

 

–78

–108

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

275

54

Ertragsteuern

 

2

102

Jahresüberschuss

 

277

156

Anteile anderer Gesellschafter

 

–15

–9

Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter

 

262

147

Die Überleitungsrechnung Oil & Gas leitet das Ergebnis der Betriebstätigkeit des Segments Oil & Gas über auf den Beitrag des Segments zum Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter der BASF-Gruppe.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit erhöhte sich im ersten Halbjahr 2017 deutlich gegenüber dem Vorjahr. Dies ist im Wesentlichen auf die höheren Preise und Mengen zurückzuführen. Zum Absatzwachstum trugen vor allem die gestiegenen Verkaufsmengen von Gas sowie ein im Juni 2017 erfolgtes Offshore-Lifting in Libyen bei. Im ersten Halbjahr 2016 fand kein Offshore-Lifting statt. Höhere Ergebnisbeiträge leistete die Beteiligung am Erdgasfeld Juschno Russkoje.

Das Übrige Ergebnis von Oil & Gas umfasst die nicht im Ergebnis der Betriebstätigkeit des Segments erfassten Aufwendungen und Erträge, das Zinsergebnis sowie das Übrige Finanzergebnis. Das Übrige Ergebnis resultierte wie im Vorjahr hauptsächlich aus Währungseffekten aus Gruppendarlehen.

Erträge bei Ertragsteuern von 2 Millionen € im ersten Halbjahr 2017 und 102 Millionen € im ersten Halbjahr 2016 resultierten im Wesentlichen aus Effekten aus der steuerlichen Gewinnermittlung in Norwegen. Die Ergebnisbeiträge der Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, tragen ebenfalls zu vergleichsweise niedrigen Ertragsteuern bei.