Wasser

Wasser ist von elementarer Bedeutung für die chemische Produktion. Wir verwenden Wasser als Kühl-, Löse- und Reinigungsmittel sowie zur Herstellung von Produkten. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette und vor allem in den Wassereinzugsgebieten unserer Produktionsstandorte engagieren wir uns für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser. Für das nachhaltige Wassermanagement haben wir uns ein globales Ziel gesetzt.

Die Grafik stellt die verschiedenen Stationen entlang der Wertschöpfungskette dar. Das jeweils dunkelblau hervorgehobene Feld zeigt an, welche Station im jeweiligen Kapitel thematisiert wird. (hier: BASF, Kunden) (Grafik)

Strategie

  • Nachhaltiges Wassermanagement
  • Angepasstes Wasserziel ab 2019

Wir wollen Wasser möglichst sparsam verwenden und Emissionen in das Wasser weiter reduzieren. In einer Richtlinie haben wir uns dazu global gültige Standards gesetzt.

An allen relevanten Produktionsstandorten führen wir ein nachhaltiges Wassermanagement ein. Dazu zählen unsere großen Verbundstandorte sowie die Standorte in Wasserstressgebieten. Dies sind bisher Regionen, in denen mehr als 60 % des verfügbaren Wassers von Industrie, Haushalten und Landwirtschaft genutzt werden. Wir betrachten dabei die quantitativen, qualitativen und sozialen Aspekte der Wassernutzung. Wir wollen Verbesserungspotenziale an unseren Standorten identifizieren und besonders in Wasserstressgebieten so wenig Wasser wie möglich verbrauchen.

Ab 2019 erweitern wir die Definition von Wasserstressgebieten. Künftig erfassen wir Regionen, in denen mehr als 40 % des verfügbaren Wassers von Industrie, Haushalten und Landwirtschaft genutzt werden, und folgen damit den neuen Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Darüber hinaus werden wir ab 2019 über den Wasserverbrauch der BASF-Gruppe sowie über den Wasserverbrauch in Wasserstressgebieten berichten.

Um transparent über das Thema Wasser zu berichten, haben wir im Jahr 2018 erneut an der Berichterstattung der internationalen NonProfit-Organisation CDP teilgenommen. BASF erreichte 2018 die Bewertung A- und somit den Leadership-Status in Bezug auf nachhaltiges Wassermanagement. In die CDP-Bewertung für nachhaltiges Wassermanagement fließt ein, wie transparent Unternehmen über ihre Aktivitäten im Wassermanagement berichten und sie Risiken, wie zum Beispiel Wasserknappheit, reduzieren. Weiter bewertet CDP, inwieweit Produktentwicklungen auch bei Kunden der bewerteten Unternehmen zu einem nachhaltigen Wassermanagement beitragen können.

Unseren Kunden bieten wir Lösungen, die helfen, Wasser zu reinigen, es effizienter einzusetzen und Verschmutzungen zu verringern.

Wasserstressgebiete weltweit
Wasserstressgebiete weltweit (Weltkarte)

Quelle: Pfister et al., 2009, und Aqueduct, World Resources Institute, 2015

Globales Ziel und Maßnahmen

Mit unserem bisherigen Ziel, bis 2025 ein nachhaltiges Wassermanagement an allen Standorten in Wasserstressgebieten und an unseren Verbundstandorten einzuführen, erfassen wir 93 % des gesamten Wasserbezugs der BASF. Dieses Ziel haben wir im Jahr 2018 zu 50,0 % erreicht (2017: 45,2 %). 2018 hat BASF das nachhaltige Wassermanagement an fünf Standorten eingeführt.

Im Jahr 2018 lagen rund 23 % unserer Produktionsstandorte in Wasserstressgebieten. Dort wurde rund 1 % des gesamten Wasserbedarfs der BASF entnommen.

Wir verfolgen unser Ziel durch die Anwendung des European-Water-Stewardship-Standards, der sich auf vier Prinzipien stützt: eine nachhaltige Wasserentnahme, Erhaltung einer guten Wasserqualität, Bewahrung von Schutzgebieten im Wassereinzugsgebiet und Sicherstellung eines ständigen Verbesserungsprozesses.

Ab 2019 folgen wir einem angepassten Ziel. Bis 2030 wollen wir nachhaltiges Wassermanagement an allen Standorten in Wasserstressgebieten und an unseren Verbundstandorten gemäß der erweiterten Definition einführen. Die Anzahl der Standorte verdoppelt sich damit nahezu.

Wasserbedarf

  • Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser

Unser Gesamtwasserbezug lag im Jahr 2018 bei 1.745 Millionen Kubikmetern. Zum größten Teil wurde dieser Bedarf aus Oberflächengewässern wie Flüssen oder Seen gedeckt. An einzelnen Standorten verwenden wir alternative Quellen, wie aufbereitetes städtisches Abwasser, Brackwasser oder Meerwasser.

Wir nutzen Wasser überwiegend zur Kühlung (87 %) und geben dieses anschließend in die Gewässer zurück. Unseren Wasserbedarf reduzieren wir, indem wir möglichst viel Wasser in Kreisläufen nutzen. Dazu setzen wir Rückkühlwerke ein, um eine Mehrfachnutzung des Kühlwassers zu ermöglichen.

Das Gewinnen, Aufbereiten, Transportieren und Rückkühlen von Wasser ist mit einem beträchtlichen Energiebedarf verbunden. Wir arbeiten kontinuierlich daran, den Energieverbrauch und die Menge des genutzten Wassers zu optimieren und an Betriebs- und Umweltanforderungen anzupassen.

Wasserbilanz BASF-Gruppe 2018

Millionen Kubikmeter pro Jahr

Wasserbilanz BASF-Gruppe 2018 (Grafik)

1 Die Differenz zwischen bezogener und abgeleiteter Wassermenge beruht im Wesentlichen auf Verlusten durch Verdunstung bei der Kreislaufführung von Kühlwasser.

2 Summe aus Produktionsprozessen, Sanitärbereich, Spülungen und Reinigungen in der Produktion

Emissionen in das Wasser

  • Emissionen in das Wasser leicht gesunken

An BASF-Produktionsstandorten leiteten wir im Jahr 2018 insgesamt 1.614 Millionen Kubikmeter Wasser ab. Davon kamen 188 Millionen Kubikmeter gereinigtes Abwasser aus der Produktion. Die Stickstoffemissionen in das Wasser betrugen 3.100 Tonnen (2017: 2.800 Tonnen). Über Abwässer wurden rund 12.400 Tonnen organische Stoffe emittiert (2017: 13.200 Tonnen 1). Unsere Abwässer enthielten 23 Tonnen Schwermetalle (2017: 25 Tonnen). Die Phosphoremissionen betrugen 220 Tonnen (2017: 420 Tonnen). Die Behandlung unseres Abwassers erfolgt, je nach Art und Grad der Verschmutzung, auf Basis unterschiedlicher Methoden, wie zum Beispiel durch biologische Verfahren, Oxidation, Membrantechnologien, Fällung oder Adsorption.

Um unvorhergesehene Emissionen sowie die Verschmutzung von Oberflächenwasser oder Grundwasser zu vermeiden, erstellen wir für unsere Produktionsanlagen Wasserschutzkonzepte. Dies ist im Rahmen von Responsible Care® für alle Produktionsanlagen verpflichtend. In den Abwasserschutzkonzepten werden Abwässer hinsichtlich ihrer Risiken bewertet und geeignete Überwachungsmaßnahmen abgeleitet. Die Einhaltung und Umsetzung überprüfen wir mit Audits.

1 Der Wert für 2017 wurde aufgrund einer Datenaktualisierung angepasst.