Wirtschaftliches Umfeld und Ausblick

Das globale Bruttoinlandsprodukt stieg im ersten Halbjahr 2018 um rund 3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum; die globale Industrieproduktion nahm ähnlich stark zu. Die Dynamik schwächte sich gegenüber dem zweiten Halbjahr 2017 jedoch ab. Insbesondere in Europa dämpften Kapazitätsengpässe sowie eine geringere Zunahme der Exporte das Wachstum. Während der Anstieg in den Schwellenländern Asiens auf hohem Niveau stabil blieb, konnte Japan das außergewöhnlich hohe Wachstumsniveau des Vorjahres nicht halten. In den USA gab die Steuerreform der Konjunktur zunehmend Rückenwind.

Die globale Automobilproduktion wuchs im ersten Halbjahr moderat und im Rahmen unserer Erwartungen. Die Nachfrage aus der Bauindustrie entwickelte sich in Europa und Asien positiv. In Nordamerika blieb das Wachstum hingegen verhaltener; dazu haben auch ungünstige Witterungsbedingungen im ersten Quartal 2018 beigetragen.

Der Ölpreis stieg im ersten Halbjahr deutlich und lag mit 71 US$/Barrel der Sorte Brent rund 35 % über dem Durchschnitt des Vorjahreszeitraums. Der Preisanstieg war vor allem auf die solide Nachfrage bei eingeschränktem Angebot seitens der OPEC-Länder und Russlands zurückzuführen. Spekulationseinflüsse nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran spielten ebenfalls eine Rolle.

Im Verlauf des ersten Halbjahres 2018 haben sich die weltwirtschaftlichen Risiken deutlich erhöht. Dazu haben insbesondere geopolitische Entwicklungen und die Handelskonflikte zwischen den USA und China sowie den USA und Europa erheblich beigetragen. Wir beobachten die Entwicklungen und mögliche Auswirkungen auf unser Geschäft sehr sorgfältig.

Unsere Einschätzung zu den weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2018 haben wir mit Ausnahme des Ölpreises gleichwohl nicht angepasst (bisherige Prognose aus dem BASF-Bericht 2017 in Klammern):

  • Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: 3,0 %
  • Wachstum der Industrieproduktion: 3,2 %
  • Wachstum der Chemieproduktion: 3,4 %
  • US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,20 US$/€
  • Ölpreis der Sorte Brent von 70 US$/Barrel im Jahresdurchschnitt (65 US$/Barrel)

Die chancen- und risikobezogenen Aussagen des BASF-Berichts 2017 sind im Wesentlichen weiterhin gültig. Jedoch hat sich das Risiko einer Verlangsamung des Wachstums aufgrund der zuvor genannten Entwicklungen erhöht. Unserer Einschätzung nach bestehen weiterhin keine Einzelrisiken, die den Fortbestand der BASF-Gruppe gefährden. Dasselbe gilt für die Gesamtbetrachtung aller Risiken, auch im Fall einer erneuten globalen Wirtschaftskrise.

Wir bestätigen die im BASF-Bericht 2017 getroffene Umsatz- und Ergebnisprognose 1 für die BASF-Gruppe:

  • Leichtes Umsatzwachstum
  • Leichter Anstieg des EBIT vor Sondereinflüssen
  • Leichter Rückgang des EBIT
  • Signifikante Prämie auf die Kapitalkosten, bei deutlichem Rückgang des EBIT nach Kapitalkosten 2

Der beabsichtigte Zusammenschluss unserer Öl-und-Gas-Aktivitäten mit dem Geschäft der DEA Deutsche Erdoel AG und ihrer Tochtergesellschaften ist in der vorliegenden Prognose nicht berücksichtigt.

1 In Bezug auf den Umsatz entspricht „leicht“ einer Veränderung von 1–5 %, während „deutlich“ Veränderungen ab 6 % und „auf Vorjahresniveau“ keine Veränderungen (+/–0 %) bezeichnet. Bei Ergebnisgrößen entspricht „leicht“ einer Veränderung von 1–10 %, während „deutlich“ Veränderungen ab 11 % und „auf Vorjahresniveau“ keine Veränderungen (+/–0 %) bezeichnet.

2 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe BASF-Bericht 2017, EBIT nach Kapitalkosten