Ertragslage

Der Umsatz erreichte mit 31.335 Millionen € das Niveau des ersten Halbjahres 2018. Portfolioeffekte im Segment Agricultural Solutions aus dem Erwerb wesentlicher Geschäfte und Vermögenswerte von Bayer im August 2018 sowie leicht positive Währungseinflüsse in allen Segmenten wirkten umsatzsteigernd. Niedrigere Mengen, insbesondere bei Chemicals, Materials und im bisherigen Geschäft von Agricultural Solutions, sowie rückläufige Preise, vor allem in den Segmenten Materials und Chemicals, minderten den Umsatz. Surface Technologies, Agricultural Solutions und Industrial Solutions konnten die Preise hingegen steigern.

Umsatzeinflüsse BASF-Gruppe 1. Halbjahr 2019
Umsatzeinflüsse BASF-Gruppe 1. Halbjahr 2019 (Balkendiagramm)

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen 1 ging im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 um 1.476 Millionen € auf 2.777 Millionen € zurück. Ausschlaggebend waren die deutlich verringerten Beiträge von Materials, Chemicals und Sonstige. Bei Nutrition & Care sank das EBIT vor Sondereinflüssen leicht. Die Segmente Agricultural Solutions und Industrial Solutions steigerten das EBIT vor Sondereinflüssen hingegen deutlich, während es bei Surface Technologies leicht zunahm.

Im ersten Halbjahr 2019 fielen im EBIT Sondereinflüsse in Höhe von –471 Millionen € an, nach –84 Millionen € im Vorjahreszeitraum. Hierbei handelte es sich im Wesentlichen um Aufwendungen für Strukturmaßnahmen im Zusammenhang mit unserem Exzellenzprogramm sowie Integrationskosten, vor allem im Zusammenhang mit der im dritten Quartal 2018 erfolgten Übernahme wesentlicher Geschäfte von Bayer. Diesen standen Sondererträge aus Devestitionen gegenüber, insbesondere in den Segmenten Agricultural Solutions und Industrial Solutions.

Das EBIT 2 ging im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2018 um 1.863 Millionen € auf 2.306 Millionen € zurück. Das darin enthaltene Ergebnis aus Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, sank verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von 109 Millionen € auf 94 Millionen €. Es beinhaltet seit dem 1. Februar 2019 den BASF-Anteil am Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter an Solenis und seit dem 1. Mai 2019 den entsprechenden Anteil an Wintershall Dea.

Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sanken das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA vor Sondereinflüssen) 3 um 1.084 Millionen € auf 4.638 Millionen € und das EBITDA 3 um 1.225 Millionen € auf 4.415 Millionen €.

1 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe BASF-Bericht 2018, Wertmanagement

2 Die Berechnung des Ergebnisses der Betriebstätigkeit (EBIT) ist in der Gewinn- und Verlustrechnung dieses Halbjahresfinanzberichts dargestellt.

3 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe BASF-Bericht 2018, Ertragslage

EBITDA vor Sondereinflüssen 1. Halbjahr (Millionen €)

 


2019

2018

EBIT

 

2.306

4.169

– Sondereinflüsse

 

–471

–84

EBIT vor Sondereinflüssen

 

2.777

4.253

+ Planmäßige Abschreibungen

 

1.855

1.444

+ Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen vor Sondereinflüssen

 

6

25

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen vor Sondereinflüssen

 

1.861

1.469

EBITDA vor Sondereinflüssen

 

4.638

5.722

EBITDA 1. Halbjahr (Millionen €)

 


2019

2018

EBIT

 

2.306

4.169

+ Planmäßige Abschreibungen

 

1.855

1.444

+ Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

 

254

27

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

 

2.109

1.471

EBITDA

 

4.415

5.640

Das Finanzergebnis verschlechterte sich um 27 Millionen € auf –400 Millionen €. Grund war vor allem der Rückgang des Zinsergebnisses um 82 Millionen €, insbesondere infolge höherer Zinsaufwendungen für Finanzschulden. Daneben trug der Rückgang des Beteiligungsergebnisses um 21 Millionen € hierzu bei. Das Übrige Finanzergebnis verbesserte sich um 76 Millionen € infolge geringerer Aufwendungen für die Sicherung unserer Anleihen und US-Dollar-Commercial-Papers gegen Zins- und Währungsrisiken.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern sank um 1.890 Millionen € auf 1.906 Millionen €. Die Steuerquote nahm von 22,5 % auf 24,0 % zu, im Wesentlichen aufgrund der Auflösung von Steuerrückstellungen im Vorjahreszeitraum.

Das Ergebnis nach Steuern aus fortgeführtem Geschäft sank um 1.494 Millionen € auf 1.448 Millionen €.

Das Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführtem Geschäft, das bis einschließlich April 2019 unsere Öl-und-Gas-Aktivitäten umfasste, erhöhte sich um 6.088 Millionen € auf 6.427 Millionen €. Maßgeblich hierfür war der Buchgewinn aus der Entkonsolidierung der Wintershall-Gesellschaften aufgrund des Zusammenschlusses der Öl-und-Gas-Aktivitäten von Wintershall und DEA am 1. Mai 2019.

Die Anteile anderer Gesellschafter verringerten sich um 113 Millionen € auf 9 Millionen €, unter anderem aufgrund der Wartungsabstellungen des Steamcrackers in Port Arthur/Texas.

Das Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter stieg vor allem infolge des oben genannten Buchgewinns um 4.707 Millionen € auf 7.866 Millionen €.

Aufgrund dessen erhöhte sich das Ergebnis je Aktie im ersten Halbjahr 2019 auf 8,56 €, nach 3,44 € im Vorjahreszeitraum. Das um Sondereinflüsse und Abschreibungen auf immaterielle Werte bereinigte Ergebnis je Aktie 4 lag bei 2,47 € (Vorjahreszeitraum: 3,70 €).

4 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe BASF-Bericht 2018, Ertragslage

Bereinigtes Ergebnis je Aktie 1. Halbjahr (Millionen €)

 

 

 

2019

2018

Ergebnis nach Steuern

 

 

7.875

3.281

– Sondereinflüsse

 

 

–471

–84

+ Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte

 

 

363

240

– In den Sondereinflüssen enthaltene Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte

 

 

– Bereinigung der Steuern vom Einkommen und Ertrag

 

 

225

87

– Bereinigungen des Ergebnisses nach Steuern aus nicht fortgeführtem Geschäft

 

 

6.204

2

Bereinigtes Ergebnis nach Steuern

 

 

2.280

3.516

– Bereinigte Anteile anderer Gesellschafter

 

 

9

122

Bereinigtes Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter

 

 

2.271

3.394

Gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien

 

1.000 Stück

918.479

918.479

Bereinigtes Ergebnis je Aktie

 

2,47

3,70

Umsatz und EBIT vor Sondereinflüssen der Segmente

Im Segment Chemicals ging der Umsatz gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 deutlich zurück. Dies war auf niedrigere Mengen und Preise in beiden Bereichen zurückzuführen. Vor allem bei Petrochemicals lag der Absatz infolge turnusmäßiger Wartungsabstellungen unserer Steamcracker in Antwerpen/Belgien und Port Arthur/Texas unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Zudem verringerten sich die Preise aufgrund einer höheren Produktverfügbarkeit im Markt deutlich. Währungseffekte beeinflussten die Umsatzentwicklung positiv. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank in beiden Bereichen deutlich, insbesondere jedoch bei Petrochemicals infolge niedrigerer Mengen und Margen sowie höherer Fixkosten.

Der Umsatz im Segment Materials nahm im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich ab. Ausschlaggebend hierfür waren niedrigere Preise, insbesondere für Isocyanate im Bereich Monomers. Darüber hinaus verringerte sich der Absatz in beiden Bereichen. Positive Währungseffekte wirkten gegenläufig. Das EBIT vor Sondereinflüssen ging, verglichen mit dem ersten Halbjahr 2018, in beiden Bereichen deutlich zurück, insbesondere bei Monomers. Maßgeblich hierfür waren die niedrigeren Isocyanate-Margen.

Im Segment Industrial Solutions lag der Umsatz deutlich unter dem Wert des ersten Halbjahres 2018, hauptsächlich infolge der Einbringung des zuvor unter Performance Chemicals ausgewiesenen BASF-Geschäfts für Papier- und Wasserchemikalien in die Solenis-Gruppe. Zudem nahmen die Mengen bei Dispersions & Pigments ab. Währungseinflüsse sowie leicht höhere Preise in beiden Bereichen beeinflussten die Umsatzentwicklung positiv. Das EBIT vor Sondereinflüssen verbesserten wir insgesamt deutlich, vor allem aufgrund gestiegener Margen in beiden Bereichen.

Den Umsatz im Segment Surface Technologies erhöhten wir deutlich, insbesondere aufgrund gestiegener Edelmetallpreise im Bereich Catalysts. Positive Wechselkurseffekte wirkten ebenfalls umsatzsteigernd. Die geringere Nachfrage aus der Automobilindustrie belastete die Mengenentwicklung im Bereich Coatings. Das EBIT vor Sondereinflüssen konnten wir leicht steigern. Dies war zurückzuführen auf einen deutlichen Anstieg bei Construction Chemicals, hauptsächlich infolge höherer Margen, sowie einen leichten Anstieg bei Coatings, insbesondere durch niedrigere Fixkosten. Der deutliche Rückgang des EBIT vor Sondereinflüssen bei Catalysts, vor allem infolge niedrigerer Mengen, wirkte gegenläufig.

Im Segment Nutrition & Care verzeichneten wir einen leichten Umsatzanstieg. Dies resultierte aus deutlich höheren Mengen im Bereich Nutrition & Health infolge einer verbesserten Produktverfügbarkeit in den Arbeitsgebieten Tierernährung und Aromainhaltsstoffe aus unseren Anlagen in Kuantan/Malaysia und Ludwigshafen sowie positiven Wechselkurseffekten. Die Preise lagen in beiden Bereichen unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank leicht aufgrund eines deutlich geringeren Beitrags von Nutrition & Health. Ausschlaggebend hierfür waren höhere Fixkosten infolge im ersten Halbjahr 2018 erhaltener Versicherungserstattungen für Produktionsausfälle in den Jahren 2017 und 2018. Care Chemicals steigerte das EBIT vor Sondereinflüssen deutlich infolge verbesserter Margen und niedrigerer Fixkosten.

Im Segment Agricultural Solutions konnten wir den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich steigern. Maßgeblich hierfür waren Portfolioeffekte aus dem Erwerb wesentlicher Geschäfte und Vermögenswerte von Bayer im August 2018. 5 Darüber hinaus verzeichneten wir im bisherigen Geschäft ein leicht höheres Preisniveau und leicht positive Währungseinflüsse. Der Absatz lag insbesondere in Nordamerika deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Das EBIT vor Sondereinflüssen steigerten wir deutlich, im Wesentlichen aufgrund des Beitrags aus den akquirierten Geschäften.

In Sonstige nahm der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zu, vor allem infolge der verbliebenen Aktivitäten aus dem Papier- und Wasserchemikaliengeschäft, die nach der Devestition ab Februar 2019 unter Sonstige berichtet werden. Der Rückgang des Umsatzes im Rohstoffhandel wirkte gegenläufig. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag deutlich unter dem Wert des ersten Halbjahres 2018. Im Vorjahr verzeichneten wir sowohl positive Währungsergebnisse als auch positive Bewertungseffekte aus dem Long-Term-Incentive-Programm.

5 Da der Erwerb wesentlicher Geschäfte und Vermögenswerte von Bayer im August 2018 abgeschlossen wurde, ist der Umsatzbeitrag der akquirierten Geschäfte in unserer Umsatzeinflussanalyse im ersten Halbjahr 2019 noch als Portfolioeffekt ausgewiesen. Die Mengen-, Preis- und Währungseffekte beziehen sich somit auf das BASF-Geschäft ohne die akquirierten Aktivitäten.

Umsatz 1. Halbjahr

Millionen €, relative Veränderung

Umsatz 1. Halbjahr (Balkendiagramm)
EBIT vor Sondereinflüssen 1. Halbjahr

Millionen €, absolute Veränderung

EBIT vor Sondereinflüssen 1. Halbjahr (Balkendiagramm)