Vermögens- und Finanzlage

Vermögenslage

Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum Jahresende 2018 von 86.556 Millionen € auf 88.759 Millionen €.

Grund hierfür war die Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte um 15.965 Millionen € auf 59.300 Millionen €, zu der alle Positionen mit Ausnahme der immateriellen Vermögenswerte beitrugen. Maßgeblich war der Anstieg der at Equity bilanzierten Beteiligungen um 14.066 Millionen € auf 16.269 Millionen €. Dieser resultierte im Wesentlichen aus dem Zugang der Beteiligung an Wintershall Dea im zweiten Quartal 2019. Im ersten Quartal war bereits die Beteiligung an Solenis im Zuge des Transfers unseres Papier- und Wasserchemikaliengeschäfts an Solenis zugegangen. Daneben erhöhten sich vor allem Sachanlagen, im Wesentlichen infolge der Aktivierung von Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen in Höhe von 1,3 Milliarden € aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 16.

Die kurzfristigen Vermögenswerte gingen um 13.762 Millionen € auf 29.459 Millionen € zurück. Hierzu trug insbesondere der Abgang der Vermögenswerte der Veräußerungsgruppen für das Papier- und Wasserchemikaliengeschäft im ersten und für das Öl-und-Gas-Geschäft im zweiten Quartal 2019 mit insgesamt 14,6 Milliarden € bei. Die kurzfristigen Wertpapiere sowie die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente verringerten sich ebenfalls. Dem standen insbesondere höhere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie höhere Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen gegenüber. Die Vorräte erhöhten sich leicht.

Finanzlage

Das Eigenkapital erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2018 von 36.109 Millionen € auf 40.847 Millionen €. Die Eigenkapitalquote stieg vor allem aufgrund des Buchgewinns aus der Entkonsolidierung der Wintershall-Gesellschaften von 41,7 % auf 46,0 %.

Das langfristige Fremdkapital nahm um 3.309 Millionen € auf 30.427 Millionen € zu. Hauptgründe waren zum einen die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, die sich infolge geringerer Rechnungszinssätze in allen relevanten Währungsräumen um 1.629 Millionen € erhöhten. Zum anderen stiegen die Übrigen Verbindlichkeiten um 1.146 Millionen €, vor allem aufgrund der Berücksichtigung von Leasingverbindlichkeiten, die im Rahmen der Erstanwendung von IFRS 16 erfasst wurden. Der Anstieg der langfristigen Finanzschulden um 628 Millionen € resultierte vor allem aus der Zunahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 653 Millionen € sowie der Begebung einer Euro-Anleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem Buchwert von 247 Millionen €. Die Umgliederung einer Euro-Anleihe von lang- in kurzfristige Finanzschulden mit einem Buchwert von 300 Millionen € wirkte gegenläufig.

Das kurzfristige Fremdkapital sank seit dem 31. Dezember 2018 um 5.844 Millionen € auf 17.485 Millionen € zum Ende des ersten Halbjahres 2019. Maßgeblich war insbesondere der Abgang der Schulden aus der Veräußerungsgruppe für das Öl-und-Gas-Geschäft in Höhe von 5.753 Millionen €. Daneben trugen die kurzfristigen Finanzschulden sowie die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen hierzu bei. Der Rückgang der kurzfristigen Finanzschulden um 432 Millionen € resultierte im Wesentlichen aus der planmäßigen Tilgung einer Euro-Anleihe mit einem Buchwert von 750 Millionen €. Die oben genannte Umgliederung einer Euro-Anleihe wirkte gegenläufig. Kurzfristige Rückstellungen, Steuerschulden und Übrige Verbindlichkeiten erhöhten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2018, Letztere vor allem aufgrund der erstmaligen Berücksichtigung von Leasingverbindlichkeiten.

Die Finanzschulden stiegen insgesamt um 196 Millionen € auf 21.037 Millionen €. Die Nettoverschuldung 1 erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2018 um 675 Millionen € auf 18.872 Millionen €. Sowohl der Anstieg der Finanzschulden als auch der Rückgang der kurzfristigen Wertpapiere sowie der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente trugen hierzu bei.

1 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe BASF-Bericht 2018, Finanzlage

Nettoverschuldung (Millionen €)

 

 

30.06.2019

31.12.2018

Langfristige Finanzschulden

 

15.960

15.332

+ Kurzfristige Finanzschulden

 

5.077

5.509

Finanzschulden

 

21.037

20.841

– Kurzfristige Wertpapiere

 

47

344

– Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

 

2.118

2.300

Nettoverschuldung

 

18.872

18.197

Im ersten Halbjahr 2019 lag der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit mit 2.319 Millionen € um 1.136 Millionen € unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Maßgeblich für diesen Rückgang war das geringere Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter nach Berücksichtigung der Umgliederung des Abgangsgewinns aus der Entkonsolidierung der Wintershall-Gesellschaften in Höhe von 6.190 Millionen € in den Cashflow aus Investitionstätigkeit. Die im Vorjahresvergleich geringere Mittelbindung im Nettoumlaufvermögen, insbesondere in den Vorräten, wirkte gegenläufig.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug 452 Millionen € im ersten Halbjahr 2019, nach –1.735 Millionen € im Vorjahreszeitraum. Maßgeblich für diesen Anstieg waren Nettoeinzahlungen aus Akquisitionen und Devestitionen in Höhe von 2.292 Millionen €, nach 64 Millionen € im ersten Halbjahr 2018. Sie resultierten im Wesentlichen aus dem Zusammenschluss der Öl-und-Gas-Geschäfte von Wintershall und DEA. Zahlungswirksam war in diesem Zusammenhang der Abgang der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente der Wintershall in Höhe von 800 Millionen €. Gegenläufig flossen 3,1 Milliarden € zu, da unmittelbar nach dem Abschluss der Transaktion die noch offenen finanzbedingten Forderungen der BASF SE gegenüber der Wintershall Dea-Gruppe beglichen und Kapitalherabsetzungen bei der Wintershall Dea GmbH durchgeführt wurden. Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen mit 1.722 Millionen € um 273 Millionen € über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Aus der Veränderung der Finanzanlagen und übrigen Posten ergab sich ein um 232 Millionen € niedrigerer Nettomittelabfluss als im ersten Halbjahr 2018.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug –3.227 Millionen € im ersten Halbjahr 2019, nach –518 Millionen € im Vorjahreszeitraum. Maßgeblich für den Rückgang war die Veränderung der Finanz- und ähnlichen Verbindlichkeiten. Während im ersten Halbjahr 2019 deren Tilgung die Aufnahme um 215 Millionen € übertraf, war im Vorjahreszeitraum eine Nettoaufnahme von 2.526 Millionen € erfolgt. Die Dividendenzahlung an die Aktionäre der BASF SE war im ersten Halbjahr 2019 mit 2.939 Millionen € um 92 Millionen € höher als im Vorjahreszeitraum. Dividendenzahlungen an Minderheitsgesellschafter bei Gruppengesellschaften betrugen 74 Millionen €, nach 197 Millionen € im ersten Halbjahr 2018.

Der Free Cashflow 2 sank von 2.006 Millionen € im Vorjahreszeitraum auf 597 Millionen €, vor allem infolge des geringeren Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit. Dieser Rückgang des Free Cashflows wurde durch die oben erläuterte Begleichung der offenen finanzbedingten Forderungen der BASF SE gegenüber Wintershall Dea mehr als ausgeglichen.

2 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe BASF-Bericht 2018, Finanzlage

Free Cashflow 1. Halbjahr (Millionen €)

 


2019

2018

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

 

2.319

3.455

– Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

 

1.722

1.449

Free Cashflow

 

597

2.006

BASF verfügt über gute Ratings, insbesondere im Vergleich zu Wettbewerbern in der chemischen Industrie. Seit der Veröffentlichung des BASF-Berichts 2018 sind unsere Ratings nahezu unverändert. Die Einstufungen von Standard & Poor’s („A/A-1/Ausblick stabil“) und von Scope Ratings („A/S-1/Ausblick stabil“) wurden zuletzt am 11. Juli 2019 bestätigt. Am 12. Juli 2019 aktualisierte Moody’s das BASF Rating (bislang A1/P-1/Ausblick stabil). Das Kurzfrist-Rating P-1 wurde bestätigt, das Langfrist-Rating A1 auf die Beobachtungsliste für eine „mögliche Herabstufung“ und der Ausblick auf „unter Beobachtung“ gesetzt.