4 – Segmentberichterstattung

Das Geschäft der BASF-Gruppe wird von dreizehn Unternehmensbereichen geführt, die zu fünf berichtspflichtigen Segmenten zusammengefasst sind. Die Zusammenfassung zu Segmenten erfolgt auf Grundlage der Geschäftsmodelle der Unternehmensbereiche. Segmente und Unternehmensbereiche tragen englische Bezeichnungen.

Das Segment Chemicals umfasst das klassische Chemiegeschäft mit Basischemikalien und Zwischenprodukten. Es bildet den Kern des Produktionsverbunds der BASF und ist Ausgangspunkt für einen Großteil der Wertschöpfungsketten. Neben der Belieferung der Chemieindustrie und weiterer Branchen stellt das Segment die Versorgung anderer Bereiche der BASF mit Chemikalien zur Herstellung höherveredelter Produkte sicher. Chemicals umfasst die Bereiche Petrochemicals, Monomers und Intermediates.

Das Segment Performance Products besteht aus den Unternehmensbereichen Dispersions & Pigments, Care Chemicals, Nutrition & Health und Performance Chemicals. Maßgeschneiderte Produkte erlauben den Kunden, ihre Produktionsprozesse effizienter zu gestalten, oder verleihen ihren Produkten verbesserte Anwendungseigenschaften.

Im Segment Functional Materials & Solutions sind branchen- und kundenspezifische Systemlösungen, Dienstleistungen und innovative Produkte, insbesondere für die Automobil-, Elektro-, Chemie- und Bauindustrie, gebündelt. Es umfasst die Unternehmensbereiche Catalysts, Construction Chemicals, Coatings und Performance Materials.

Das Segment Agricultural Solutions enthält den Unternehmensbereich Crop Protection, dessen Produkte Nutzpflanzen vor Pilzkrankheiten, Insekten und Unkräutern schützen, Ernteerträge sichern sowie zur biologischen und chemischen Saatgutbehandlung dienen. Die Forschung in der Pflanzenbiotechnologie ist nicht dem Segment zugeordnet, sondern wird unter Sonstige berichtet.

Das Segment Oil & Gas besteht aus dem gleichnamigen Unternehmensbereich. Zum Ende des dritten Quartals 2015 hat sich BASF von dem bisher gemeinsam mit Gazprom geführten Gashandels- und Gasspeichergeschäft getrennt und konzentriert sich seit dem 1. Oktober 2015 auf die Exploration und Produktion von Öl und Gas sowie den Transport von Erdgas.

Die keinem Unternehmensbereich zugeordneten Aktivitäten werden unter Sonstige ausgewiesen. Hierzu gehören Rohstoffverkäufe, Ingenieur- und sonstige Dienstleistungen, Vermietung und Verpachtung, die Produktion von nicht den Segmenten zugeordneten Vorprodukten, die Steuerung der BASF-Gruppe durch die Konzernzentrale sowie die Konzernforschung.

Mit der Konzernforschung erschließen wir bereichsübergreifend für BASF neue Geschäfte und sichern langfristig die technologische und methodische Kompetenz der BASF. Hierzu gehört auch die Forschung in der Pflanzenbiotechnologie.

Ferner sind in Sonstige nicht den Segmenten zugeordnete Währungsergebnisse und Ergebnisse aus Sicherungsgeschäften gegen Rohstoffpreis- und Fremdwährungsrisiken enthalten. Außerdem werden hier Erträge und Aufwendungen aus dem Long-Term-Incentive(LTI)-Programm ausgewiesen.

Transfers zwischen den Segmenten werden grundsätzlich auf der Basis von angepassten Marktpreisen abgerechnet, welche die höhere Kosteneffizienz sowie das geringere Risiko gruppeninterner Transaktionen berücksichtigen. Die Zuordnung von Vermögenswerten und deren Abschreibungen zu den Segmenten erfolgt entsprechend der wirtschaftlichen Verfügungsgewalt. Von mehreren Segmenten gemeinsam genutzte Vermögenswerte werden nach der anteiligen Nutzung zugeordnet.

Im ersten Quartal 2016 betrug der Umsatz bei Sonstige 477 Millionen € nach 688 Millionen € im Vorjahresquartal. Hauptgründe für den Rückgang waren geringere Preise und Mengen im Rohstoffhandel sowie zum Jahresende 2015 ausgelaufene Lieferverträge in Asien im Zusammenhang mit dem Ende 2014 erfolgten Verkauf unseres Anteils an der Joint Operation Ellba Eastern Private Ltd., Singapur.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit stieg im ersten Quartal 2016 gegenüber dem ersten Quartal 2015 um 450 Millionen € auf –245 Millionen € an. Hierzu trugen vor allem Bewertungseffekte für das LTI-Programm bei: Während im Vorjahresquartal Rückstellungen gebildet wurden, fielen im ersten Quartal 2016 Erträge aus der Rückstellungsauflösung an. Daneben wirkten sich unter anderem positive Währungseffekte ergebniserhöhend aus.

Vermögen von Sonstige (in Mio. €)

 

 

31.03.2016

31.03.2015

Vermögen der unter Sonstige erfassten Geschäfte

 

2.056

2.362

Sonstige Finanzanlagen

 

527

533

Latente Steueransprüche

 

2.309

3.027

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente/kurzfristige Wertpapiere

 

4.057

2.337

Vermögenswerte aus überdeckten Pensionsplänen

 

17

18

Übrige Forderungen/Rechnungsabgrenzungsposten

 

3.130

3.731

Vermögen von Sonstige

 

12.096

12.008

Überleitungsrechnung Oil & Gas (in Mio. €)

 

 

1. Quartal

 

 

2016

2015

Ergebnis der Betriebstätigkeit

 

66

436

Beteiligungsergebnis

 

Übriges Ergebnis

 

–137

162

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

–71

598

Ertragsteuern

 

122

–194

Jahresüberschuss

 

51

404

Anteile anderer Gesellschafter

 

–4

–45

Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter

 

47

359

Die Überleitungsrechnung Oil & Gas leitet das Ergebnis der Betriebstätigkeit des Segments Oil & Gas über auf den Beitrag des Segments zum Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter der BASF-Gruppe.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit sank deutlich. Dies ist im Wesentlichen auf die gefallenen Öl- und Gaspreise sowie den Tausch von Vermögenswerten mit Gazprom am 30. September 2015 zurückzuführen, durch den ab dem vierten Quartal 2015 die Ergebnisanteile des abgegangenen Gashandels- und Gasspeichergeschäfts sowie des 50-prozentigen Anteils an der Wintershall Noordzee B.V., Rijswijk/Niederlande, entfielen. Zudem reduzierten geringere Ergebnisbeiträge der Beteiligung am Erdgasfeld Juschno Russkoje das Ergebnis der Betriebstätigkeit, da 2016 – wie vertraglich mit unserem Partner Gazprom vereinbart – die in den vergangenen zehn Jahren bezogenen Mehrmengen ausgeglichen werden.

Das Übrige Ergebnis von Oil & Gas umfasst die nicht im Ergebnis der Betriebstätigkeit des Segments erfassten Aufwendungen und Erträge, das Zinsergebnis sowie das Übrige Finanzergebnis. Das Übrige Ergebnis resultierte wie im Vorjahr hauptsächlich aus Währungseffekten aus Gruppendarlehen.

Die Veränderung bei den Ertragsteuern ist im Wesentlichen auf Erträge aus währungsbedingt geringeren latenten Steuern und gesunkene Ergebnisbeiträge aus der hochbesteuerten Öl- und Gasproduktion in Norwegen zurückzuführen.