Wesentliche Ereignisse
Im Juli 2022 gab BASF nach intensiver Prüfung die abschließende Genehmigung für den Bau des geplanten Verbundstandorts Zhanjiang in der südchinesischen Provinz Guangdong bekannt. Das Projekt liegt weiterhin im Zeitplan. Nachdem Anfang September die erste Anlage zur Herstellung von technischen Kunststoffen den Betrieb aufnahm, wird jetzt das Kernstück des Verbunds gebaut, das einen Steamcracker und mehrere nachgelagerte Anlagen unter anderem zur Herstellung von Petrochemikalien und Zwischenprodukten umfasst.
Nach Genehmigung durch die zuständigen Behörden hat BASF am 30. September 2022 den Verkauf ihres Kaolinmineraliengeschäfts an KaMin LLC./CADAM S.A., ein globales Unternehmen für Industriemineralien mit Sitz in Macon/Georgia, abgeschlossen. Die Veräußerung beinhaltete das Produktionszentrum mit Standorten in Daveyville, Toddville, Edgar und Gordon sowie die zugehörigen Minen, Vorkommen und Mühlen in Toomsboro und Sandersville im US-Bundesstaat Georgia. Die am gleichen Standort ansässige Produktion von Raffineriekatalysatoren ist nicht Gegenstand der Devestition. Das Kaolinmineraliengeschäft war bis zur Veräußerung Teil des Unternehmensbereichs Performance Chemicals und umfasste rund 440 Mitarbeitende in Nordamerika, Europa und Asien. Der Veräußerungspreis betrug rund 220 Millionen € nach Abzug von Schulden und nicht übergegangenem Umlaufvermögen.
Beide Pipeline-Stränge von Nord Stream 1 wurden im September 2022 beschädigt, so dass Nord Stream 1 aktuell nicht betriebsbereit ist. Die Pipelines gehören und werden betrieben von der Nord Stream AG, an der BASF indirekt über die Wintershall Dea AG mit 15,5 % beteiligt ist. Der Umfang des Schadens, Möglichkeiten und Umfang der Reparatur, Versicherungsansprüche sowie Auswirkungen auf bestehende Gastransportverträge werden derzeit untersucht. Auf Basis der aktuell verfügbaren Informationen und unter Verwendung verschiedener Szenarien, die auch die politische Lage berücksichtigten, wurde für die Beteiligung von Wintershall Dea an der Nord Stream AG im dritten Quartal eine Wertberichtigung in Höhe von rund 740 Millionen € erfasst.
Vor dem Hintergrund der deutlichen Ergebnisabschwächung in Europa – und vor allem in Deutschland – sowie der sich verschlechternden Rahmenbedingungen in der Region hat BASF ein Kosteneinsparprogramm mit Fokus auf Europa und insbesondere Deutschland beschlossen, das von 2023 bis 2024 umgesetzt wird. Kurzfristig mögliche Kosteneinsparungen erfolgen sofort. Das Programm soll nach Abschluss jährliche Kosteneinsparungen außerhalb der Produktion von 500 Millionen € erbringen. Mehr als die Hälfte der Kosteneinsparungen sollen am Standort Ludwigshafen realisiert werden.
Der Aufsichtsrat der BASF SE hat am 20. Oktober 2022 die 2023 auslaufende Bestellung des BASF-Vorstandsvorsitzenden Dr. Martin Brudermüller (61) bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2024 verlängert. Brudermüller ist seit 2018 Vorsitzender des Vorstands der BASF SE und seit 2006 Mitglied des Vorstands. Außerdem hat der Aufsichtsrat Dr. Dirk Elvermann (51) zum neuen Finanzvorstand und Chief Digital Officer ernannt. Er folgt auf Dr. Hans-Ulrich Engel (63), dessen Mandat mit Ablauf der Hauptversammlung 2023 endet. Engel ist seit 2008 Mitglied des Vorstands, seit 2011 Finanzvorstand der BASF SE und seit 2018 auch stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Elvermann ist seit 2003 im Unternehmen und leitet seit 2019 den Bereich Corporate Finance.