Ausblick Im dritten Quartal 2020 erholte sich die globale Industriekonjunktur vom starken Einbruch im Vorquartal. Das Produktionsniveau lag global aber immer noch um rund 3 % unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Die Erholung verlief regional unterschiedlich. In Nordamerika und Europa waren starke Aufholeffekte gegenüber dem zweiten Quartal 2020 zu verzeichnen, in Japan war die Erholung moderater. In China schwächte sich die Wachstumsdynamik nach dem starken Anstieg im zweiten Quartal 2020 wieder etwas ab, blieb aber insgesamt auf hohem Niveau. Die von den Produktionsschließungen im zweiten Quartal 2020 besonders stark betroffene Automobilindustrie verzeichnete im dritten Quartal 2020 global noch einen Rückgang von rund 2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In China übertraf die Produktion das Niveau des dritten Quartals 2019 bereits deutlich, während in Nordamerika die Stückzahlen auf dem Niveau des Vorjahresquartals lagen und in Westeuropa noch etwas darunter. In Japan, Indien und Südamerika war der Abstand zum Vorjahreszeitraum dagegen erheblich größer. Die Nachfrage nach langlebigen Konsumgütern hat sich belebt. Für Verbrauchsgüter, wie zum Beispiel Nahrungsmittel oder Pflegeprodukte, die zum Teil durch die Pandemie stärker nachgefragt waren, normalisiert sich die Nachfrage zunehmend. Nach den dynamischen Aufholeffekten im dritten Quartal ist für den weiteren Jahresverlauf mit einer schwächeren Dynamik zu rechnen. Unsere Einschätzung zu den weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2020 lautet deshalb wie folgt (Werte auf halbe Prozentpunkte gerundet): Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: –5,0 % Wachstum der Industrieproduktion: –5,0 % Wachstum der Chemieproduktion: –2,5 % US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,15 US$/€ Ölpreis der Sorte Brent von 40 US$/Barrel im Jahresdurchschnitt Wir unterstellen in unserer Prognose, dass es nicht zu erneuten starken Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivität zur Eindämmung der Corona-Pandemie, zum Beispiel durch Lockdowns, kommt. Die im BASF-Bericht 2019 dargestellten Risiken für die kurzfristige Nachfrage- und Margenentwicklung sind aufgrund der Corona-Pandemie teilweise eingetreten; dies gilt auch für die im Halbjahresfinanzbericht 2020 erwähnten Wertminderungsrisiken. Diese Entwicklung hat wesentlich zu dem Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum beigetragen. Aufgrund der Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Erholung der Märkte, des weiteren Verlaufs der Corona-Pandemie und eventuell erneuter Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivität zur Eindämmung der Pandemie bestehen weiterhin Risiken im vierten Quartal. Dies betrifft vor allem die Nachfrage- und Margenentwicklung unserer wesentlichen Kundenindustrien, die sich je nach Region unterschiedlich auswirken kann. Darüber hinaus sehen wir krisenbedingt keine wesentlichen neuen oder erhöhten Risiken, beispielsweise in Bezug auf die Unterbrechung von Lieferketten oder Ausfallrisiken von Forderungen. Unserer Einschätzung nach bestehen weiterhin keine Einzelrisiken, die den Fortbestand der BASF-Gruppe gefährden. Dasselbe gilt für die Gesamtbetrachtung aller Risiken. Für das vierte Quartal 2020 rechnet BASF nunmehr mit einer weiteren Verbesserung des EBIT vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe gegenüber dem dritten Quartal 2020. Für das Gesamtjahr 2020 erwartet die BASF-Gruppe vor allem aufgrund des Nachfragerückgangs infolge der Corona-Pandemie einen leichten Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Für das EBIT vor Sondereinflüssen rechnen wir 2020 mit einem deutlichen Rückgang. Neben dem Nachfragerückgang erwartet das Unternehmen einen anhaltenden Margendruck, insbesondere bei Basischemikalien, der durch Einsparungen von Fixkosten teilweise kompensiert wird. Für die Umsatz- und Ergebnisprognose der BASF-Gruppe für das Geschäftsjahr 2020 gehen wir daher von folgenden Werten aus: Umsatz in Höhe von 57 Milliarden € bis 58 Milliarden € EBIT vor Sondereinflüssen zwischen 3,0 Milliarden € und 3,3 Milliarden € Return on Capital Employed (ROCE) zwischen 0,0 % bis 1,0 % zurück weiter