Finanzlage

Das Eigenkapital verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2019 von 42.350 Millionen € auf 34.632 Millionen €. Maßgeblich hierfür waren neben der Dividendenzahlung im zweiten Quartal 2020 vor allem das geringere Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen. Die Eigenkapitalquote ging von 48,7 % auf 39,8 % zurück.

Das langfristige Fremdkapital stieg um 3.215 Millionen € auf 31.211 Millionen € an. Dazu trugen vor allem die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen bei, die sich infolge geringerer Rechnungszinssätze in allen relevanten Währungsräumen um 1.320 Millionen € erhöhten. Weiterhin stiegen die langfristigen Finanzschulden um 1.493 Millionen €, im Wesentlichen durch die Begebung zweier Euro-Anleihen in Höhe von je 1 Milliarde € sowie die Aufnahme von Bankdarlehen in Höhe von insgesamt rund 800 Millionen € im zweiten Quartal 2020.

Das kurzfristige Fremdkapital erhöhte sich seit dem 31. Dezember 2019 um 4.526 Millionen € auf 21.130 Millionen € zum Ende des dritten Quartals 2020. Hierzu trugen vor allem die um 2.468 Millionen € gestiegenen Übrigen Verbindlichkeiten bei. Diese reflektieren insbesondere die bereits erhaltenen Kaufpreiszahlungen aus dem Verkauf des Bauchemiegeschäfts, da die Devestition des Geschäfts und damit der Abgang der Veräußerungsgruppe erst im vierten Quartal abgebildet werden. Weiterhin stiegen die kurzfristigen Finanzschulden um 1.692 Millionen €, im Wesentlichen aufgrund eines höheren Bestands an Commercial Papers im Vergleich zum Jahresende 2019. Ein Anstieg der Rückstellungen ist vor allem auf höhere Rabattrückstellungen sowie die Zuführung von Rückstellungen im Zusammenhang mit der geplanten Neuausrichtung der Einheit Global Business Services zurückzuführen. Niedrigere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wirkten gegenläufig.

Die Nettoverschuldung 1 erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 196 Millionen € auf 15.702 Millionen €. Dabei wurde der Anstieg der Finanzschulden um 3.185 Millionen € von einem um 3.078 Millionen € höheren Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten fast vollständig kompensiert.

1 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe Finanzlage im BASF-Bericht 2019

Nettoverschuldung (Millionen €)

 

30.09.2020

31.12.2019

Langfristige Finanzschulden

16.508

15.015

+ Kurzfristige Finanzschulden

5.054

3.362

Finanzschulden

21.562

18.377

– Kurzfristige Wertpapiere

346

444

– Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

5.514

2.427

Nettoverschuldung

15.702

15.506

Im dritten Quartal 2020 lag der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit mit 2.100 Millionen € um 102 Millionen € über dem Wert des Vorjahresquartals, trotz des um 3.033 Millionen € geringeren Ergebnisses nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen. Ein wesentlicher Teil des Ergebnisrückgangs war auf die nicht zahlungswirksamen Wertminderungen zurückzuführen, die in der Position Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen berücksichtigt sind. Insgesamt lagen die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen um 2.719 Millionen € über dem Wert des Vorjahresquartals.

Mit 767 Millionen € ergab sich aus der Veränderung des Nettoumlaufvermögens ein leicht höherer Mittelzufluss als im Vorjahresquartal (727 Millionen €). Darüber hinaus trugen die Übrigen Posten zum Anstieg des operativen Cashflows bei. Diese hatten im dritten Quartal 2019 vor allem die Umgliederung des Veräußerungsgewinns des BASF-Anteils am Klybeck-Areal in Basel/Schweiz in den Cashflow aus Investitionstätigkeit enthalten.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag mit 1.851 Millionen € um 2.256 Millionen € über dem Wert des Vorjahresquartals. Dies ist insbesondere durch den Mittelzufluss für den Verkauf des Bauchemiegeschäfts in Höhe von 2.692 Millionen € begründet. Darüber hinaus lagen die Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen mit 736 Millionen € um 190 Millionen € unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Gegenläufig wirkten vor allem die oben genannte Umgliederung des Gewinns aus dem Verkauf des Klybeck-Areals im Vorjahr sowie ein stärkerer Anstieg der übrigen finanzbedingten Forderungen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit wies im dritten Quartal 2020 mit –3.889 Millionen € einen deutlich stärkeren Mittelabfluss auf als im Vorjahresquartal (–1.518 Millionen €). Dies resultierte im Wesentlichen aus dem Rückgang der Finanz- und ähnlichen Verbindlichkeiten.

Der Free Cashflow 2 erhöhte sich aufgrund des gestiegenen Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit und gleichzeitig niedrigerer Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen von 1.072 Millionen € im Vorjahresquartal auf 1.364 Millionen €.

2 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe Finanzlage im BASF-Bericht 2019

Free Cashflow 3. Quartal (Millionen €)

 

2020

2019

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

2.100

1.998

– Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

736

926

Free Cashflow

1.364

1.072

BASF verfügt über gute Ratings, insbesondere im Vergleich zu Wettbewerbern in der chemischen Industrie. Am 18. September 2020 bestätigte Standard & Poor’s das lang- und kurzfristige Rating von BASF mit „A/A-1“ und setzte den Ausblick auf „negativ“. Die Anpassung des Ausblicks erfolgte vor allem aufgrund der durch die Pandemie verschlechterten Marktbedingungen. Moody’s stuft BASF seit 25. Juni 2020 mit „A3/P-2/Ausblick stabil“ ein. Zum 1. September 2020 wurde auch die Ratingagentur Fitch mit einem Rating beauftragt. Fitch hat BASF mit „A/F1/Ausblick stabil“ eingestuft.