Geschäftsverlauf der BASF-Gruppe im 1. Quartal 2016

Durch den Ende September 2015 vollzogenen Tausch von Vermögenswerten mit Gazprom entfielen im ersten Quartal 2016 sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis die Beiträge des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts im Segment Oil & Gas. Bei stabilen Mengen belasteten zudem die ölpreisbedingt gefallenen Preise die Geschäftsentwicklung. In der Folge nahm unser Umsatz deutlich ab und wir verzeichneten einen leichten Rückgang beim Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen. 1 Die Segmente Performance Products, Functional Materials & Solutions sowie Agricultural Solutions konnten ihre Ergebnisse leicht erhöhen.

Umsatz und Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen

  • Umsatz um 29 % auf 14,2 Milliarden € gesunken
  • Rückgang des EBIT vor Sondereinflüssen um 8 % auf 1,9 Milliarden €

Im Vergleich zum ersten Quartal 2015 sank unser Umsatz um 29 % auf 14,2 Milliarden €. Maßgeblich hierfür war vor allem die Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts, das im ersten Quartal 2015 mit 4,2 Milliarden € zum Umsatz beigetragen hatte. Zudem führte der niedrigere Ölpreis insbesondere im Segment Chemicals, aber auch im übrigen Chemiegeschäft 2 und bei Oil & Gas zu rückläufigen Verkaufspreisen.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen nahm infolge der deutlich verringerten Beiträge von Oil & Gas und Chemicals um 164 Millionen € auf 1,9 Milliarden € ab. In den Segmenten Performance Products, Functional Materials & Solutions sowie Agricultural Solutions konnten wir das Ergebnis steigern. Bei Sonstige verzeichneten wir eine deutliche Ergebnisverbesserung, die sich insbesondere aus Bewertungseffekten für das Long-Term-Incentive- Programm ergab.

1 In Bezug auf den Umsatz entspricht „leicht“ einer Veränderung von 1–5 %, während „deutlich“ Veränderungen ab 6 % und „auf Vorjahresniveau“ keine Veränderungen (+/–0 %) bezeichnet. Beim Ergebnis entspricht „leicht“ einer Veränderung von 1–10 %, während „deutlich“ Veränderungen ab 11 % und „auf Vorjahresniveau“ keine Veränderungen (+/–0 %) bezeichnet.

2 Unser Chemiegeschäft umfasst die Segmente Chemicals, Performance Products und Functional Materials & Solutions.

Umsatzeinflüsse 2016 (% vom Umsatz)

 

 

1. Quartal

Mengen

 

0

Preise

 

–6

Portfoliomaßnahmen

 

–22

Währungen

 

–1

 

 

–29

Der Absatz lag insgesamt auf dem Niveau des Vorjahresquartals. In den Segmenten Functional Materials & Solutions, Oil & Gas und Performance Products konnten wir die Mengen leicht steigern, während sie bei Agricultural Solutions und Chemicals leicht abnahmen. Auf Grund des gesunkenen Ölpreises entwickelten sich die Preise rückläufig, vor allem bei Chemicals. Die Portfoliomaßnahmen umfassten im Wesentlichen die Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts. Wir verzeichneten insgesamt leicht negative Währungseffekte.

Umsatz und Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen der Segmente

Der Umsatz des Segments Chemicals sank deutlich. Maßgeblich hierfür waren rückläufige Preise infolge gefallener Rohstoffpreise. Die Verkaufsmengen nahmen insbesondere bei Petrochemicals in Nordamerika ab. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen verfehlte das Niveau des von hohen Margen bestimmten Vorjahresquartals deutlich. Neben den gesunkenen Margen waren gestiegene Fixkosten vor allem durch die Inbetriebnahme neuer Anlagen im Jahr 2015 dafür wesentlich.

Umsatz im 1. Quartal (Millionen €, relative Veränderung)

Umsatz im 1. Quartal (Balkendiagramm)

Im Segment Performance Products lag der Umsatz trotz einer Absatzsteigerung deutlich unter dem Wert des Vorjahresquartals. Hauptgrund waren die niedrigeren Verkaufspreise. Diese sind insbesondere auf ölpreisbedingt gefallene Rohstoffkosten, aber auch auf den anhaltenden Preisdruck im Arbeitsgebiet Hygiene zurückzuführen. Auf Grund verringerter Fixkosten und höherer Mengen konnten wir das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen leicht steigern.

Der Umsatz im Segment Functional Materials & Solutions nahm leicht ab. Hauptgrund hierfür waren rückläufige Verkaufspreise, zu denen vor allem die niedrigeren Preise im Edelmetallhandel beitrugen. Unseren Absatz konnten wir insbesondere auf Grund einer höheren Nachfrage aus der Automobil- und Bauindustrie steigern. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen nahm infolge verbesserter Beiträge von Performance Materials und Construction Chemicals leicht zu.

Im Segment Agricultural Solutions verzeichneten wir gegenüber dem Vorjahresquartal einen deutlichen Umsatzrückgang in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld. Preissteigerungen konnten den niedrigeren Absatz und die negativen Wechselkurseffekte nicht ausgleichen. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen verbesserte sich leicht. Unsere Margen stiegen unter anderem durch höhere Preise und die Fixkosten sanken.

EBIT vor Sondereinflüssen im 1. Quartal (Millionen €, absolute Veränderung)

EBIT vor Sondereinflüssen im 1. Quartal (Balkendiagramm)

Der Umsatz im Segment Oil & Gas sank deutlich. Durch den 2015 vollzogenen Tausch von Vermögenswerten mit Gazprom entfielen insbesondere die Beiträge des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts. Zusätzlich belasteten die gesunkenen Öl- und Gaspreise den Umsatz. Unsere Produktionsmengen konnten wir vor allem in Norwegen steigern. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen ging deutlich zurück. Wesentlich hierfür waren die gesunkenen Preise und die entfallenen Beiträge des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts.

Bei Sonstige nahm der Umsatz im Vergleich zum ersten Quartal 2015 deutlich ab. Maßgeblich hierfür waren geringere Preise und Mengen im Rohstoffhandel sowie zum Jahresende 2015 ausgelaufene Lieferverträge in Zusammenhang mit dem Ende 2014 erfolgten Verkauf unseres Anteils an der Joint Operation Ellba Eastern Private Ltd., Singapur. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen verbesserte sich deutlich, insbesondere auf Grund von Bewertungseffekten für unser Long-Term-Incentive-Programm. Ein positives Währungsergebnis trug ebenfalls zu dem Anstieg bei.

Ergebnis der Betriebstätigkeit und Sondereinflüsse

Im ersten Quartal 2016 fielen im EBIT Sondereinflüsse von –40 Millionen € an, nach –75 Millionen € im ersten Quartal 2015. Sie enthielten insbesondere Sonderbelastungen aus Restrukturierungsmaßnahmen. Im Vorjahresquartal waren Aufwendungen für die Prämienzahlung an Mitarbeiter anlässlich des 150-jährigen Bestehens der BASF angefallen.

Das EBIT nahm, verglichen mit dem Vorjahresquartal, um 129 Millionen € auf 1.866 Millionen € ab. Das EBITDA verringerte sich um 78 Millionen € auf 2.812 Millionen €.

Sondereinflüsse im Ergebnis vor Ertragsteuern (in Mio. €)

 

 

2016

2015

1. Quartal

 

–40

–75

2. Quartal

 

 

8

3. Quartal

 

 

286

4. Quartal

 

 

–687

Gesamtjahr

 

 

–468

Finanzergebnis und Jahresüberschuss

Das Finanzergebnis lag mit –188 Millionen € unter dem Wert des ersten Quartals 2015 (–164 Millionen €), vor allem auf Grund des geringeren Übrigen Finanzergebnisses. Der Rückgang des Beteiligungsergebnisses wurde durch ein besseres Zinsergebnis kompensiert.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern nahm um 153 Millionen € auf 1.678 Millionen € ab. Die Steuerquote betrug 15,4 % (erstes Quartal 2015: 29,7 %). Grund für den Rückgang waren vor allem die Steuern im Segment Oil & Gas.

Der Jahresüberschuss nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter stieg um 213 Millionen € auf 1.387 Millionen €.

Das Ergebnis je Aktie lag im ersten Quartal 2016 bei 1,51 €, nach 1,28 € im Vorjahreszeitraum. Das um Sondereinflüsse und Abschreibungen auf immaterielle Werte bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 1,64 € (Vorjahresquartal: 1,43 €).

Bereinigtes Ergebnis je Aktie (€)

 

 

2016

2015

1. Quartal

 

1,64

1,43

2. Quartal

 

 

1,49

3. Quartal

 

 

1,07

4. Quartal

 

 

1,01

Gesamtjahr

 

 

5,00