4 – Segmentberichterstattung

Das Geschäft der BASF-Gruppe wird von elf Unternehmensbereichen geführt, die zu sechs Segmenten zusammengefasst werden:

  • Chemicals: Petrochemicals, Intermediates
  • Materials: Performance Materials, Monomers
  • Industrial Solutions: Dispersions & Pigments, Performance Chemicals
  • Surface Technologies: Catalysts, Coatings
  • Nutrition & Care: Care Chemicals, Nutrition & Health
  • Agricultural Solutions: Agricultural Solutions

Die Zusammenfassung der Unternehmensbereiche zu Segmenten erfolgt auf der Grundlage ihrer Geschäftsmodelle und trägt dem Schwerpunkt der Bereiche sowie ihren Kundengruppen, dem Fokus ihrer Innovationen, ihrer Investitionsrelevanz sowie Nachhaltigkeitsaspekten Rechnung. Segmente und Unternehmensbereiche tragen englische Bezeichnungen.

Das Segment Chemicals mit den Unternehmensbereichen Petrochemicals und Intermediates bildet das Herzstück des Verbunds von BASF. Es versorgt die übrigen Segmente mit Basischemikalien sowie Zwischenprodukten und trägt zu einem organischen Wachstum der wesentlichen Wertschöpfungsketten bei. Neben internen Abnehmern zählen unter anderem die Chemie- und Kunststoffindustrie zu seinen Kunden. Technologieführerschaft und operative Exzellenz stärken die Wettbewerbsfähigkeit des Segments.

Zum Segment Materials gehören die Unternehmensbereiche Performance Materials und Monomers. Es bietet moderne Werkstoffe und deren Vorprodukte für neue Anwendungen und Systeme. Sein Produktportfolio umfasst Isocyanate, Polyamide sowie anorganische Grundprodukte und Spezialitäten für die Kunststoff- und kunststoffverarbeitende Industrie.

Das Segment Industrial Solutions umfasst die Unternehmensbereiche Dispersions & Pigments und Performance Chemicals. Es entwickelt und vermarktet Inhalts- und Zusatzstoffe für industrielle Anwendungen, zum Beispiel Polymerdispersionen, Harze, Elektronikmaterialien, Antioxidantien und Additive. Zu seinen Kunden zählen Schlüsselindustrien wie die Automobil-, Kunststoff- und Elektronikindustrie. Bis zum 30. Juni 2021 war außerdem das Arbeitsgebiet Pigmente Teil des Unternehmensbereichs Dispersions & Pigments. Im Zuge der Veräußerung des globalen BASF-Pigmentgeschäfts wurde der Unternehmensbereich zum 1. Juli 2021 in Dispersions & Resins umbenannt.

Das Segment Surface Technologies fasst mit den Unternehmensbereichen Catalysts und Coatings Geschäftsfelder mit chemischen Lösungen für Oberflächen zusammen. Zum Produktspektrum gehören Katalysatoren und Batteriematerialien, Fahrzeugserien- und Autoreparaturlacke, Mittel zur Oberflächenbehandlung sowie Produkte und Dienstleistungen auf dem Gebiet der Edel- und Nichtedelmetalle.

Zum Segment Nutrition & Care gehören die Unternehmensbereiche Care Chemicals und Nutrition & Health. Es produziert Inhaltsstoffe für Konsumgüter im Bereich Ernährung, Reinigungsmittel und Körperpflege. Zu seinen Kunden zählen Nahrungs- und Futtermittelhersteller, die pharmazeutische, die Kosmetik- sowie die Wasch- und Reinigungsmittelindustrie.

Das Segment Agricultural Solutions besteht aus dem gleichnamigen Unternehmensbereich. Als integrierter Anbieter umfasst sein Produktportfolio Fungizide, Herbizide, Insektizide sowie biologische Pflanzenschutzmittel, Saatgut und Produkte zur Behandlung von Saatgut. Darüber hinaus bietet Agricultural Solutions Landwirten innovative, von digitalen Technologien unterstützte Lösungen und kombiniert sie mit einer praxisnahen Beratung.

Unter Sonstige werden Aktivitäten ausgewiesen, die keinem der Unternehmensbereiche zugeordnet sind.

Hierzu gehören zum einen die Sonstigen Geschäfte. Sie beinhalten den Rohstoffhandel, Ingenieur- und sonstige Dienstleistungen sowie Vermietung und Verpachtung. Auch nicht fortgeführte Geschäfte sowie bestimmte nach Devestitionen verbliebene Restaktivitäten werden hier ausgewiesen.

Zum anderen werden unter Sonstige die folgenden Aktivitäten und Sachverhalte erfasst:

  • Die Steuerung der BASF-Gruppe durch die Konzernzentrale.
  • Die bereichsübergreifende Konzernforschung, zu der auch die Forschung in der Pflanzenbiotechnologie gehört. Sie bearbeitet langfristige, für die BASF-Gruppe strategisch wichtige Themenfelder. Darüber hinaus steht die Neuerschließung spezifischer Schlüsseltechnologien im Fokus, die für die Unternehmensbereiche von zentraler Bedeutung sind.
  • Nicht den Segmenten zugeordnete Währungsergebnisse und Ergebnisse aus Sicherungsgeschäften gegen Rohstoffpreis- und Fremdwährungsrisiken sowie Erträge und Aufwendungen aus den Long-Term-Incentive-Programmen (LTI-Programme).
  • Remanente Fixkosten, die aus organisatorischen Änderungen oder Restrukturierungen resultieren; Funktionen und Regionen betreffende Restrukturierungskosten, die nicht den Unternehmensbereichen zugeordnet werden; Minderauslastungskosten von internen Personalplattformen.
Überleitung der Segmentergebnisse auf das Ergebnis vor Ertragsteuern (Millionen €)

 

1. Halbjahr

 

2021

2020

EBIT vor Sondereinflüssen der Segmente

5.472

2.245

EBIT vor Sondereinflüssen von Sonstige

–796

–379

EBIT vor Sondereinflüssen

4.676

1.866

Sondereinflüsse der Segmente

16

–281

Sondereinflüsse von Sonstige

–65

–70

Sondereinflüsse

–49

–351

EBIT der Segmente

5.488

1.964

EBIT von Sonstige

–861

–449

EBIT

4.627

1.515

Beteiligungsergebnis

24

–956

Finanzergebnis

–215

–282

Ergebnis vor Ertragsteuern

4.436

277

Überleitung des Vermögens der Segmente auf das Vermögen der BASF-Gruppe (Millionen €)

 

30.06.2021

30.06.2020

Vermögen der Segmente

60.820

60.476

Vermögen der unter Sonstige erfassten Geschäfte

2.346

2.207

Sonstige Finanzanlagen und nicht-integrale at Equity bilanzierte Beteiligungen

11.021

12.610

Latente Steueransprüche

2.598

2.826

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente/kurzfristige Wertpapiere

3.077

5.562

Vermögenswerte aus überdeckten Pensionsplänen

334

125

Übrige Forderungen/Rechnungsabgrenzungsposten

2.742

3.828

Vermögen der Veräußerungsgruppe Bauchemiegeschäft

2.735

Vermögen von Sonstige

22.118

29.893

Vermögen der BASF-Gruppe

82.938

90.369

Der Segmentberichterstattung werden grundsätzlich dieselben Rechnungslegungsvorschriften zu Grunde gelegt wie für den Konzern. Transfers zwischen den Segmenten werden grundsätzlich auf der Basis von angepassten Marktpreisen abgerechnet, welche die höhere Kosteneffizienz sowie das geringere Risiko gruppeninterner Transaktionen berücksichtigen. Die Zuordnung von Vermögenswerten und deren Abschreibungen zu den Segmenten erfolgt entsprechend der wirtschaftlichen Verfügungsgewalt. Von mehreren Segmenten gemeinsam genutzte Vermögenswerte werden nach der anteiligen Nutzung zugeordnet.

Zur internen Steuerung der Segmente und als Unterstützung der zentralen Steuerungsgröße ROCE wird das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen verwendet. Ausgangsgröße für seine Ermittlung ist das EBIT; es ergibt sich aus dem Bruttoergebnis vom Umsatz, den Vertriebskosten, den allgemeinen Verwaltungskosten, den Forschungs- und Entwicklungskosten, den Sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen sowie dem Ergebnis aus integralen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden. Das EBIT wird um Sondereinflüsse bereinigt. Diese resultieren aus der Integration akquirierter Geschäfte, Restrukturierungskosten, bestimmten außerplanmäßigen Abschreibungen, dem Veräußerungsergebnis bei Devestitionen und Verkäufen von integralen Beteiligungen, die at Equity bilanziert werden, sowie sonstigen Aufwendungen und Erträgen außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. EBIT und EBIT vor Sondereinflüssen sind alternative Leistungskennzahlen, die nicht nach den IFRS definiert sind und als Ergänzung der gemäß IFRS definierten Größen zu sehen sind.