Wesentliche Ereignisse

Unternehmensziele

Am 26. März 2021 präsentierte BASF im Rahmen eines Capital Markets Days ihren Fahrplan zur Klimaneutralität. BASF setzt sich noch anspruchsvollere Ziele als bisher und will ab dem Jahr 2050 klimaneutral sein. Basierend auf den jüngsten Fortschritten der Entwicklung CO2-reduzierter und CO2-freier Technologien, erhöht das Unternehmen gleichzeitig sein mittelfristiges Reduktionsziel für Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 deutlich: So will BASF die Menge emittierter Treibhausgase im Vergleich zum Jahr 2018 weltweit um 25 % senken 1 – und dies trotz angestrebtem Wachstum sowie der Errichtung eines integrierten Verbundstandorts in Zhan­jiang/China. Insgesamt plant BASF zur Erreichung des neuen Klimaziels bis 2025 Investitionen von bis zu 1 Milliarde € sowie bis 2030 von weiteren 2 Milliarden € bis 3 Milliarden €.

Ein wichtiger Hebel, um CO2-Emissionen weiter zu senken, ist der Ersatz von fossil erzeugtem Strom durch emissionsfreien Strom. Deshalb haben BASF und Vattenfall am 24. Juni 2021 den Abschluss eines Vertrags über den Kauf von 49,5 % an Vattenfalls Windpark Hollandse Kust Zuid (HKZ) durch BASF bekanntgegeben. Der Kaufpreis beläuft sich auf 0,3 Milliarden €. Einschließlich des BASF-Beitrags zum Bau des Windparks beträgt das finanzielle Engagement von BASF rund 1,6 Milliarden €. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die zustän­digen Behörden wird ein Abschluss der Transaktion im vierten Quartal 2021 erwartet. BASF beab­sichtigt, die Beteiligung durch den Verkauf von Anteilen an einen Finanz­investor zu reduzieren.

Veränderungen im Vorstand

Zum 31. Mai 2021 schied Wayne T. Smith aus dem Vorstand von BASF aus. Smith war seit 2012 Mitglied des Vorstands und verantwortete zuletzt die Bereiche Monomers, Performance Materials, Petrochemicals, Intermediates, Process Research & Chemical Engineering und die Region Nordamerika. Michael Heinz trat zum 1. Juni 2021 die Nachfolge von Smith an und behielt seine Verantwortung für Südamerika bei. Dr. Melanie Maas-Brunner übernahm zum gleichen Zeitpunkt von Heinz die Verantwortung für die Bereiche European Site & Verbund Management, Global Engineering Services und Corporate Environmental Protection, Health & Safety sowie die Rolle als Arbeitsdirektorin der BASF SE. Seit 1. Februar 2021 hat sie die Position als Chief Technology Officer inne und ist zuständig für die drei Forschungsbereiche Advanced Materials & Systems Research, Bioscience Research, Process Research & Chemical Engineering sowie BASF New Business.

Akquisitionen

Am 20. Mai 2021 gaben BASF und Hunan Shanshan Energy bekannt, die Gründung eines Joint Ventures mit BASF-Mehrheits­beteiligung (BASF: 51 %, Shanshan: 49 %) vereinbart zu haben, um in China Kathodenmaterialien und deren Vorprodukte zu produzieren. Mit dem Joint Venture baut BASF ihre Position in Asien weiter aus und schafft eine integrierte globale Lieferkette für Kunden aus China und der ganzen Welt. Nach dem für 2022 geplanten Anfahren der Produktion von Kathodenmaterialien in Europa wird BASF das erste Unternehmen mit Kapazitäten für Kathodenmaterialien in allen wichtigen Märkten sein. Der Abschluss der Trans­aktion wird, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden, für den Spätsommer dieses Jahres angestrebt.

Devestitionen

Nach Zustimmung aller relevanten Wettbewerbsbehörden hat BASF am 31. Mai 2021 die Veräußerung ihres Produktionsstandorts in Kankakee/Illinois an eine Tochtergesellschaft von One Rock Capital Partners, LLC, einer US-amerikanischen Private-Equity-Firma, abgeschlossen. Die Vereinbarung schließt die damit verbundenen Geschäfte mit pflanzenölbasierten Sterinen und natürlichem Vitamin E sowie anionischen Tensiden und Estern aus der dortigen Produktion ein. Das von dem Erwerber neu gegründete Unter­nehmen firmiert unter dem Namen Kensing und beschäftigt rund 190 Mitarbeitende.

Wie am 16. Juni 2021 bekanntgegeben, haben die Anteilseigner von Wintershall Dea – BASF und LetterOne – wegen der aktuellen Marktbedingungen entschieden, den Börsengang (Initial Public Offering) auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Bisher war der Börsengang, vorbehaltlich geeigneter Marktbedingungen, für die zweite Jahreshälfte 2021 vorgesehen.

Am 30. Juni 2021 hat BASF nach Erfüllung der Freigabebedingungen die Veräußerung ihres weltweiten Pigmentgeschäfts an das japa­nische Feinchemie-Unternehmen DIC abgeschlossen. Der Kaufpreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden beträgt 1,15 Milliarden €. BASF und DIC hatten sich am 29. August 2019 auf den Erwerb des weltweiten Pigmentgeschäfts von BASF mit rund 2.600 Mitarbeitenden geeinigt. Nach Abschluss der Transaktion wurde der Unternehmensbereich Dispersions & Pigments zum 1. Juli 2021 in Dispersions & Resins umbenannt.

Ereignisse nach dem 30. Juni 2021 (Nachtragsbericht)

BASF und Clayton, Dubilier & Rice haben am 6. Juli 2021 bekanntgegeben, eine Vereinbarung zum Verkauf von Solenis an Platinum Equity, eine Private-Equity-Gesellschaft mit Sitz in Los Angeles/Kalifornien, unterzeichnet zu haben. Die Transaktion impliziert einen Unternehmenswert für Solenis von 5,25 Milliarden US$. Dieser Betrag beinhaltet Nettofinanzschulden von rund 2,5 Milliarden US$, vor eventuellen Anpassungen zum Abschluss der Transaktion. Seit 1. Februar 2019 hält BASF einen Anteil von 49 % an Solenis und weist ihren Anteil an der Gesellschaft nach der Equity-Methode aus; 51 % der Anteile werden von Fonds, die von Clayton, Dubilier & Rice verwaltet werden, sowie vom Solenis-Management gehalten. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Behörden wird ein Abschluss der Transaktion vor Jahresende 2021 erwartet.

Am 9. Juli 2021 veröffentlichte BASF vorab, dass der Umsatz im zweiten Quartal 2021 mit 19.753 Millionen € deutlich über dem durch die Corona-Pandemie belasteten Vorjahresquartal und über den Analystenschätzungen lag. Auch das EBIT vor Sondereinflüssen sowie das EBIT der BASF-Gruppe lagen deutlich über den Erwartungen des Marktes sowie dem pandemiebedingt schwachen Vorjahresquartal. Infolge der starken Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2021 sowie der deutlich gestiegenen Ergebnis­erwartungen in den Segmenten Chemicals und Materials wurde die Prognose für das Geschäftsjahr 2021 angepasst.

1 Das neue Emissionsziel 2030 entspricht einer Reduktion von rund 60 % im Vergleich zu 1990 und wird das Ziel der Europäischen Union von –55 % übertreffen.