Wichtige Ereignisse
3. Quartal 2015
- Asset-Tausch mit Gazprom vollzogen
- Nord-Stream-Pipeline soll ausgebaut werden
- Ausgliederung des Pigmentgeschäfts angekündigt
- MDI-Produktion in Chongqing/China gestartet
BASF und Gazprom haben am 30. September 2015 und mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 1. April 2013 den Tausch von wertgleichen Vermögensgegenständen vollzogen, der ursprünglich Ende 2014 durchgeführt werden sollte. Damit baut BASF ihre Öl- und Gasförderung weiter aus und trennt sich vom Gashandels- und Gasspeichergeschäft. Wintershall erhält den wirtschaftlichen Anteil von 25,01 % an den Blöcken IV und V der Achimov-Formation des Erdgas-und-Kondensat-Felds Urengoi in Westsibirien. Im Gegenzug hat Wintershall ihre Beteiligung an dem bislang gemeinsam betriebenen Erdgashandels- und Erdgasspeichergeschäft an Gazprom übertragen. Dies beinhaltet die 50-prozentigen Anteile an den Erdgashandelsgesellschaften WINGAS (Kassel), WIEH (Berlin) und WIEE (Zug/Schweiz). Gazprom beteiligt sich zudem mit 50 % an der Wintershall Noordzee B.V., die in der Erdöl- und Erdgassuche sowie -förderung in der südlichen Nordsee tätig ist. Insgesamt trugen diese Aktivitäten im Jahr 2014 rund 12,2 Milliarden € zum Umsatz und rund 260 Millionen € zum EBITDA der BASF-Gruppe bei. In den ersten drei Quartalen 2015 lag der Beitrag zum Umsatz bei rund 10,1 Milliarden € und der Beitrag zum EBITDA bei rund 650 Millionen €. In diesem EBITDA enthalten ist der Sonderertrag aus dem Tausch von Vermögenswerten mit Gazprom.
Anfang September 2015 unterzeichneten wir mit Gazprom, E.ON, ENGIE, OMV und Shell einen Gesellschaftervertrag zum Ausbau der Nord-Stream-Pipeline, die Erdgas von Russland über die Ostsee nach Deutschland transportiert. An der Projektgesellschaft „Nord Stream 2 AG“ ist Gazprom mit 51 % beteiligt; E.ON, OMV, Shell sowie die BASF-Gruppengesellschaft Wintershall werden nach Genehmigung durch die zuständigen Behörden je 10 % und ENGIE 9 % erwerben. Zwei weitere Leitungen sollen gebaut werden, die bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas zusätzlich befördern können. Die zwei schon vorhandenen Stränge, an denen Wintershall mit 15,5 % beteiligt ist, sind seit Oktober 2012 in Betrieb.
Ab Januar 2016 wird BASF alle Pigmentaktivitäten in einer neuen globalen Geschäftseinheit zusammenfassen. Darüber hinaus ist vorgesehen, dieses Geschäft auszugliedern und in eigenständige Gesellschaften zu überführen. Alle Mitarbeiter, die dem Pigmentgeschäft zuzuordnen sind, werden der neuen globalen Geschäftseinheit angehören. Die neue Organisation ermöglicht eine bessere Anpassung an die Herausforderungen in der Pigmentindustrie.
In Chongqing/China haben wir die Produktion von Methylendiphenyldiisocyanat (MDI) gestartet und fahren sie schrittweise hoch. MDI ist ein zentraler Bestandteil des Kunststoffs Polyurethan. Dieser sorgt für eine verbesserte Dämmung und wird für leichtere Materialien im Fahrzeugbau verwendet. BASF wird mit der MDI-Produktion diese Schlüsselindustrien im Westen Chinas beliefern.
Investor Day 2015
Ende September 2015 haben wir bei unserem Investor Day in Ludwigshafen einen Überblick zur Umsetzung der 2011 eingeführten „We create chemistry“-Strategie gegeben. Trotz eines herausfordernderen Umfelds ist BASF mit ihrer Strategie auf Kurs. Unsere Erwartungen für die globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von 2015 bis 2020 haben wir leicht reduziert (bisherige Prognose in Klammern):
- Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: 3,0 % (3,2 %)
- Wachstum der Industrieproduktion: 3,5 % (3,7 %)
- Wachstum der Chemieproduktion: 3,9 % (4,0 %)
Für die kommenden Jahre haben wir das Ziel, den Umsatz leicht schneller zu steigern als die globale Chemieproduktion; beim Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA) wollen wir deutlich stärker wachsen als die globale Chemieproduktion.
Wir haben ein weiteres Programm für operative Exzellenz angekündigt, das unter dem Namen „DrivE – Drive Efficiency“ von 2016 bis 2018 laufen wird. Ziel ist ein jährlicher Beitrag zum Ergebnis von 1 Milliarde € per Ende 2018.