Geschäftsverlauf der BASF-Gruppe im 1. Halbjahr 2016
Durch den Ende September 2015 vollzogenen Tausch von Vermögenswerten mit Gazprom entfielen im ersten Halbjahr 2016 sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis die Beiträge des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts. Zudem belasteten die ölpreisbedingt gefallenen Preise die Geschäftsentwicklung. In der Folge nahmen Umsatz und Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen 1 deutlich ab, insbesondere im Segment Oil & Gas. Durch die deutlich gesteigerten Beiträge von Performance Products sowie Functional Materials & Solutions erreichte das Ergebnis im Chemiegeschäft 2 das Niveau des Vorjahreszeitraums.
Umsatz und Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen
- Umsatz um 27 % auf 28,7 Milliarden € gesunken
- Rückgang des EBIT vor Sondereinflüssen um 12 % auf 3,6 Milliarden €
Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2015, sank unser Umsatz um 27 % auf 28,7 Milliarden €. Hierfür war vor allem die Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts maßgeblich, das im ersten Halbjahr 2015 mit 7,2 Milliarden € zum Umsatz beigetragen hatte. Zudem führte der niedrigere Ölpreis insbesondere im Segment Chemicals, aber auch im übrigen Chemiegeschäft und bei Oil & Gas zu rückläufigen Verkaufspreisen.
Das EBIT vor Sondereinflüssen nahm um 0,5 Milliarden € auf 3,6 Milliarden € ab. Dies resultierte vor allem aus den deutlich verringerten Beiträgen der Segmente Oil & Gas und Chemicals, während Agricultural Solutions einen leichten Rückgang verzeichnete. In den Segmenten Performance Products und Functional Materials & Solutions sowie bei Sonstige erzielten wir im ersten Halbjahr 2016 eine deutliche Ergebnissteigerung.
1 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe Kapitel Alternative Leistungskennzahlen.
2 Unser Chemiegeschäft umfasst die Segmente Chemicals, Performance Products und Functional Materials & Solutions.
Umsatzeinflüsse
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1. Halbjahr |
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Mengen |
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1 |
Preise |
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–7 |
Portfoliomaßnahmen |
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–19 |
Währungen |
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–2 |
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–27 |
Zum leichten Absatzwachstum trugen alle Segmente bis auf Agricultural Solutions bei. Gesunkene Rohstoffpreise führten vor allem bei Chemicals zu deutlich rückläufigen Verkaufspreisen. Die Portfoliomaßnahmen beinhalteten vor allem die Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts. Wir verzeichneten in allen Segmenten leicht negative Währungseffekte.
Umsatz und Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen der Segmente
Im Segment Chemicals sank der Umsatz deutlich. Rückläufige Preise infolge gefallener Rohstoffpreise waren hierfür ausschlaggebend. Die Verkaufsmengen lagen leicht über dem Niveau des ersten Halbjahres 2015, insbesondere durch ein Absatzwachstum bei Intermediates. Das EBIT vor Sondereinflüssen verringerte sich vor allem aufgrund gesunkener Margen deutlich. Die Fixkosten nahmen infolge der Inbetriebnahme neuer Anlagen leicht zu.
Umsatz im 1. Halbjahr (Millionen €, relative Veränderung)
Der Umsatz im Segment Performance Products nahm gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich ab. Hauptgrund waren niedrigere Verkaufspreise, die sich insbesondere auf ölpreisbedingt gefallene Rohstoffkosten, aber auch auf den anhaltenden Preisdruck im Arbeitsgebiet Hygiene zurückführen lassen. Devestitionen im Jahr 2015 sowie negative Währungseffekte wirkten ebenfalls umsatzmindernd. Der Absatz stieg leicht an. Aufgrund reduzierter Fixkosten, höherer Mengen und verbesserter Margen konnten wir das EBIT vor Sondereinflüssen deutlich steigern.
Im Segment Functional Materials & Solutions verringerte sich der Umsatz leicht. Dies ist vor allem auf niedrigere Verkaufspreise zurückzuführen, die sich größtenteils aus gesunkenen Preisen im Edelmetallhandel ergaben. Zum gesteigerten Absatz trug eine höhere Nachfrage aus der Automobil- und der Bauindustrie maßgeblich bei. Das EBIT vor Sondereinflüssen nahm im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 deutlich zu, insbesondere durch den Beitrag von Performance Materials.
Im Segment Agricultural Solutions verzeichneten wir gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 einen deutlichen Umsatzrückgang in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld. Preissteigerungen konnten den niedrigeren Absatz sowie negative Wechselkurseffekte nicht kompensieren. Das EBIT vor Sondereinflüssen nahm vor allem aufgrund des niedrigeren Umsatzes leicht ab.
EBIT vor Sondereinflüssen im 1. Halbjahr (Millionen €, absolute Veränderung)
Der Umsatz im Segment Oil & Gas sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 deutlich. Durch den Tausch von Vermögenswerten mit Gazprom entfielen im ersten Halbjahr 2015 erzielte Umsätze von 7,2 Milliarden €. Zudem belasteten die gesunkenen Öl- und Gaspreise den Umsatz. Unsere Produktionsmengen konnten wir vor allem in Norwegen steigern. Das EBIT vor Sondereinflüssen ging deutlich zurück. Wesentlich hierfür waren die gesunkenen Preise und die entfallenen Beiträge des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts.
Bei Sonstige nahm der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich ab. Maßgeblich hierfür waren vor allem geringere Preise und Mengen im Rohstoffhandel. Das EBIT vor Sondereinflüssen verbesserte sich deutlich. Dies ist insbesondere auf Bewertungseffekte für das Long-Term-Incentive-Programm sowie auf das bessere Währungsergebnis zurückzuführen.
Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) und Sondereinflüsse
Im ersten Halbjahr 2016 fielen im EBIT Sondereinflüsse von –29 Millionen € an (Vorjahreszeitraum: –79 Millionen €). Sie enthielten neben Aufwendungen für Strukturmaßnahmen sowie sonstigen Belastungen auch Erträge aus Devestitionen.
Das EBIT nahm, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, um 450 Millionen € auf 3.584 Millionen € ab. Das EBITDA 1 verringerte sich um 282 Millionen € auf 5.602 Millionen €.
1 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe Kapitel Alternative Leistungskennzahlen.
Finanzergebnis und Jahresüberschuss
Das Finanzergebnis lag mit –365 Millionen € unter dem Wert des ersten Halbjahrs 2015 (–316 Millionen €). Grund hierfür waren deutliche Rückgänge sowohl beim Übrigen Finanzergebnis als auch beim Beteiligungsergebnis, während das Zinsergebnis auf dem Niveau des Vorjahres lag.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern nahm um 499 Millionen € auf 3.219 Millionen € ab. Die Steuerquote betrug 20,9 % (erstes Halbjahr 2015: 28,2 %). Maßgeblich für den Rückgang waren vor allem die Steuern im Segment Oil & Gas.
Der Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter stieg um 40 Millionen € auf 2.479 Millionen €.
Das Ergebnis je Aktie lag im ersten Halbjahr 2016 bei 2,70 €, nach 2,66 € im Vorjahreszeitraum. Das um Sondereinflüsse und Abschreibungen auf immaterielle Werte bereinigte Ergebnis je Aktie 1 betrug 2,94 € (Vorjahresquartal: 2,92 €).
1 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe Kapitel Alternative Leistungskennzahlen.