Finanzlage

Das Eigenkapital stieg im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 1.020 Millionen € auf 43.370 Millionen €. Die Eigenkapitalquote sank aufgrund der höheren Bilanzsumme leicht von 48,7 % auf 47,0 %. Das langfristige Fremdkapital verringerte sich gegenüber dem Jahresende 2019 um 1.269 Millionen € auf 26.727 Millionen €, insbesondere aufgrund geringerer Pensionsrückstellungen sowie niedrigerer langfristiger Finanzschulden. Diese resultierten im Wesentlichen aus der Umgliederung einer Euro-Anleihe mit einem Buchwert von rund 1 Milliarde € in kurzfristige Finanzschulden. Gegenläufig wirkte der Anstieg der Bankverbindlichkeiten, insbesondere durch die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 380 Millionen € bei der European Investment Bank. Steuerrückstellungen und latente Steuern sowie Sonstige Rückstellungen sanken ebenso. Der Anstieg der Übrigen Verbindlichkeiten um 184 Millionen € ist im Wesentlichen auf höhere Leasingverbindlichkeiten zurückzuführen.

Das kurzfristige Fremdkapital stieg um 5.654 Millionen € auf 22.258 Millionen €. Mit Ausnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen trugen alle Positionen zu dem Anstieg bei, insbesondere die kurzfristigen Finanzschulden. Maßgeblich hierfür war vor allem der Anstieg der Commercial Papers bei der BASF SE um 3.825 Millionen €, die oben genannte Umgliederung einer Anleihe mit einem Buchwert von 1 Milliarde € sowie die Aufnahme kurzfristiger Darlehen in Höhe von 250 Millionen €. Der Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wurde durch den Anstieg der Sonstigen Rückstellungen sowie der Steuerverbindlichkeiten überkompensiert.

Die Finanzschulden stiegen um 4.589 Millionen €. Die Nettoverschuldung 1 erhöhte sich im Vergleich zum Jahresende 2019 um 3.288 Millionen €.

1 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe Finanzlage im BASF-Bericht 2019

Nettoverschuldung (Millionen €)

 

31.03.2020

31.12.2019

Langfristige Finanzschulden

14.394

15.015

+ Kurzfristige Finanzschulden

8.572

3.362

Finanzschulden

22.966

18.377

– Kurzfristige Wertpapiere

343

444

– Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

3.829

2.427

Nettoverschuldung

18.794

15.506

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug –1.030 Millionen €, nach 373 Millionen € im Vorjahresquartal. Neben dem deutlich geringeren Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen war hierfür vor allem die um 1.242 Millionen € höhere Mittelbindung im Nettoumlaufvermögen verantwortlich. Maßgeblich für diese Entwicklung war der stärkere Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der Edelmetallhandelspositionen sowie der Anstieg bei den Derivaten mit positiven Marktwerten. Aus der Veränderung der geschäftsbedingten Verbindlichkeiten und Sonstigen Rückstellungen flossen insgesamt 201 Millionen € mehr zu als im Vorjahresquartal, trotz einer verstärkten Mittelbindung durch den Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Veränderung der Übrigen Posten erhöhte im ersten Quartal 2020 den Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit. Im Vorjahresquartal hatte die Umgliederung höherer Gewinne aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte in den Cashflow aus Investitionstätigkeit zu einer Mittelbindung bei den Übrigen Posten geführt.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag mit –1.820 Millionen € um rund 1 Milliarde € unter dem Wert des Vorjahresquartals. Maßgeblich hierfür war die Kaufpreiszahlung für das von Solvay erworbene Polyamidgeschäft. Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen hingegen um 172 Millionen € unter dem Vorjahreswert.

Der deutliche Anstieg des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit auf 4.294 Millionen €, nach 620 Millionen € im ersten Quartal 2019, resultierte im Wesentlichen aus dem vorsorglichen Aufbau zusätzlicher Liquidität.

Der Free Cashflow 2 sank aufgrund des geringeren Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit von –368 Millionen € im Vorjahresquartal auf –1.599 Millionen €.

2 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe Finanzlage im BASF-Bericht 2019

Free Cashflow 1. Quartal (Millionen €)

 

2020

2019

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

–1.030

373

– Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

569

741

Free Cashflow

–1.599

–368

BASF verfügt über gute Ratings, insbesondere im Vergleich zu Wettbewerbern in der chemischen Industrie. Standard & Poor’s stufte das Rating von BASF am 25. März 2020 von „A/A-1/Ausblick stabil“ auf „A/A-1/unter Beobachtung für eine mögliche Herabstufung“. Am 1. April 2020 passte Moody’s das BASF-Rating von „A2/P-1/Ausblick stabil“ auf „A2/P-1/unter Beobachtung für eine mögliche Herabstufung“ an. Als wesentliche Gründe für diese Anpassungen wurden die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und die damit verbundene Unsicherheit angeführt.