35 – Nicht zu berücksichtigende Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Am 31. Januar 2020 hat BASF das Polyamidgeschäft von Solvay erworben. Infolge wettbewerbsrechtlicher Auflagen hat Domo Chemicals Teile des Polyamidgeschäfts, unter anderem Produktionsanlagen und Innovationskompetenzen im Bereich der technischen Kunststoffe in Europa, von Solvay übernommen. Nach Anpassung des Transaktionsumfangs beträgt der Kaufpreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln, Fremdkapital und weiterer Anpassungen circa 1,3 Milliarden €. BASF plant, das von Solvay erworbene Polyamidgeschäft mit acht Produktionsstandorten in Deutschland, Frankreich, China, Indien, Südkorea, Brasilien und Mexiko sowie Forschungs-, Entwicklungs- und Beratungszentren in Asien sowie Nord- und Südamerika in die Unternehmensbereiche Performance Materials und Monomers zu integrieren.

BASF hat sieben Gesellschaften von Solvay übernommen, welche seit Abschluss der Transaktion als voll konsolidierte Tochterunternehmen in den BASF-Konzernabschluss einbezogen werden. Zwei Gesellschaften bezieht BASF seit Abschluss der Transaktion als gemeinschaftliche Tätigkeit (Joint Operation) in den BASF-Konzernabschluss ein. Darüber hinaus hat BASF in vier Ländern die das jeweilige Geschäft betreffenden Vermögenswerte von Solvay unmittelbar durch lokale BASF-Gesellschaften erworben. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können noch keine exakten Angaben zu den übergegangenen Vermögenswerten und Schulden sowie zu dem aus der Transaktion resultierenden Geschäfts- oder Firmenwert gemacht werden. Im Rahmen der Transaktion gingen von Solvay Sachanlagen im Wert von circa 400 Millionen € sowie immaterielle Vermögenswerte, insbesondere Technologien, sonstige Rechte und Kundenbeziehungen im Wert von 600 bis 700 Millionen € an BASF über. Berücksichtigte Forderungen und Verbindlichkeiten in Höhe von jeweils circa 225 Millionen € sollten sich in etwa ausgleichen. Schulden bestehen im Wesentlichen aus Pensionsverpflichtungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Es wird auf Basis der aktuell noch nicht abgeschlossenen Bewertungen und Analysen erwartet, dass aus der Transaktion ein Goodwill im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich resultiert. BASF finanziert den Erwerb im Rahmen ihrer gewöhnlichen Finanzierung.

Am 14./15. Februar 2020 hat eine Jury eines US-Bezirksgerichts die Beklagten Monsanto Company und BASF Corporation wegen angeblicher Ernteverluste eines Pfirsichbauern im Zusammenhang mit dem Herbizid Dicamba zur Zahlung von Schadensersatz in Höhe von 15 Millionen US$ verurteilt. Die Geschworenen entschieden zudem, dass Monsanto Company für 250 Millionen US$ Strafschadensersatz haftbar ist. Die Geschworenen waren ferner der Ansicht, dass die beiden Beklagten als „Joint Venture“ und im Rahmen einer sogenannten „Conspiracy“ handelten. Nach der Entscheidung der Jury prüft das Gericht derzeit, ob BASF Corporation aufgrund des „Joint-Venture“-Vorwurfs auch für den Strafschadensersatz mit haftbar ist. BASF hält das Urteil für haltlos und beabsichtigt, alle verfügbaren Rechtsmittel zu nutzen und wird gegen die Verurteilung auf Zahlung von Schadensersatz und gegebenenfalls von Strafschadensersatz Berufung einlegen.