Ausblick

Die im BASF-Bericht 2021 genannten Chancen hinsichtlich höherer Margen konnten teilweise realisiert werden und haben im ersten Quartal 2022 zu einer deutlichen Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal geführt, insbesondere in den Segmenten Chemicals, Industrial Solutions und Materials. Eingetretene Risiken, maßgeblich als Folgen des Krieges in der Ukraine und der pandemiebedingten Lockdowns in China, wirkten gegenläufig. Diese Risiken machten sich vor allem in deutlich gestiegenen Rohstoff- und Energie­preisen sowie Transportkosten bemerkbar. Die daraus resultierenden höheren Kosten konnten durch Preiserhöhungen kompensiert werden. Darüber hinaus kam es zu Unterbrechungen und Störungen in den Lieferketten. Dies führte zu eingeschränkter Nachfrage, vor allem aus der Automobilindustrie.

Der Ausblick für die Entwicklung der Weltkonjunktur ist derzeit mit sehr hoher Unsicherheit behaftet. Insbesondere sind die weitere Entwicklung des Krieges in der Ukraine und ihre Auswirkungen auf die Preise und Verfügbarkeit von Energie und Rohstoffen nicht vorhersehbar. 

Für das Geschäftsjahr 2022 halten wir daher derzeit an unserem Ausblick fest:

  • Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: 3,8 %
  • Wachstum der Industrieproduktion: 3,8 %
  • Wachstum der Chemieproduktion: 3,5 %
  • US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,15 US$/€
  • Ölpreis der Sorte Brent von 75 US$/Barrel im Jahresdurchschnitt

Die im BASF-Bericht 2021 getroffene Umsatz- und Ergebnis­prognose für die BASF-Gruppe wird beibehalten:

  • Umsatz zwischen 74 Milliarden € und 77 Milliarden €
  • EBIT vor Sondereinflüssen zwischen 6,6 Milliarden € und 7,2 Milliarden €
  • Return on Capital Employed (ROCE) zwischen 11,4 % und 12,6 %
  • CO2-Emissionen zwischen 19,6 Millionen Tonnen und 20,6 Millionen Tonnen

Das Marktumfeld bleibt von außergewöhnlich hoher Unsicherheit geprägt. Risiken können sich aus weiter steigenden Rohstoffpreisen und neuen Sanktionen gegenüber Russland, beispielsweise einem Gasembargo, oder einer eingeschränkten Gasversorgung aus Russland infolge von Gegensanktionen ergeben. Weitere Risiken können folgen aus dem Verlauf der Corona-Pandemie und länger anhaltenden beziehungsweise neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionszahlen, insbesondere in China. Chancen können sich aus anhaltend hohen Margen ergeben.

Im Hinblick auf die übrigen Chancen- und Risikofaktoren sind die im BASF-Bericht 2021 getroffenen Aussagen im Wesentlichen nach wie vor gültig. Nach Einschätzung des Unternehmens ist der Fortbestand der BASF-Gruppe weder durch bestehende Einzelrisiken noch durch die Gesamtbetrachtung aller Risiken gefährdet. 

Große Unsicherheit besteht zur Zeit hinsichtlich der Belieferung von Europa mit Erdgas aus Russland. Eine kontinuierliche bedarfsgerechte Belieferung mit Erdgas ist für die Chemieproduktion unverzichtbar. In Europa verwendet BASF etwa 60 % des Erdgases für die Erzeugung von Energie (Dampf und Strom), die in der Produktion benötigt wird. Etwa 40 % des Erdgases werden als Rohstoff genutzt, um wichtige Grundchemikalien und in den darauf aufbauenden Wertschöpfungsketten eine Vielzahl von Produkten für nahezu alle Industriebranchen herzustellen. Eine Unterbrechung oder signifikante Einschränkung der Gasversorgung hätte erhebliche Auswirkungen auf die europäischen Aktivitäten von BASF. Je nach Dauer und Ausmaß der Liefereinschränkungen, dem Vorhandensein alternativer Bezugsquellen und Substitutionsmöglichkeiten sowie einer wirtschaftlichen Optimierung der Produktion bei eingeschränkter Gasversorgung können die Folgen unterschiedlich sein. Eine Risikoquantifizierung mit ausreichender Genauigkeit ist deshalb nicht möglich. Darüber hinaus würden in einem solchen Szenario strikte Kostenreduktionsmaßnahmen ergriffen werden, um die negativen Effekte teilweise zu kompensieren.