BASF-Bericht 2021

Chancen und Risiken

Das Risikomanagement von BASF hat zum Ziel, Chancen und Risiken frühestmöglich zu identifizieren, zu bewerten und durch geeignete Maßnahmen Chancen wahrzunehmen sowie Risiken zu begrenzen. Damit soll eine Bestandsgefährdung von BASF verhindert und durch verbesserte unternehmerische Entscheidungen Wert geschaffen werden. Als Chancen definieren wir mögliche Erfolge, die über unsere definierten Ziele hinausgehen. Unter Risiko verstehen wir jedes Ereignis, welches das Erreichen unserer kurzfristigen operativen oder unserer langfristigen strategischen Ziele negativ beeinflussen kann.

Auf einen Blick

  • Integrierter Prozess zur Erfassung, Bewertung und Bericht­erstattung von Chancen und Risiken
  • Dezentrales Management konkreter Chancen und Risiken: Aggregation auf Gruppenebene in der Berichterstattung
  • Wesentliche Chancen und Risiken für 2022 ergeben sich durch die Entwicklung der Gesamtkonjunktur und Margenvolatilitäten

Um identifizierte Chancen und Risiken wirksam messen und steuern zu können, quantifizieren wir diese, soweit sinnvoll, nach den Dimensionen Eintrittswahrscheinlichkeit und wirtschaftliche Auswirkung im Falle eines Eintretens. Chancen und Risiken aggregieren wir, soweit möglich, mithilfe von statistischen Methoden zu Risikofaktoren. Zusätzlich nutzen wir eine qualitative Bewertungsskala für Chancen und Risiken, falls eine Quantifizierung nicht möglich ist. Dies ermöglicht uns zusätzlich, neben wirtschaftlichen Auswirkungen auch nachhaltigkeitsbezogene Aspekte zu bewerten. Auf diese Weise gelangen wir zu einer Gesamtschau von Chancen und Risiken, die es uns ermöglicht, Risiken auf Gruppenebene zu aggregieren und effektive Maßnahmen zur Risikosteuerung zu ergreifen.

Gesamtbewertung

Für 2022 rechnen wir mit einer Fortsetzung der gesamtwirtschaft­lichen Erholung und einer Abschwächung der Corona-Pandemie durch eine zunehmende Immunisierung der Bevölkerung. Die gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten bleiben jedoch hoch. Der Verlauf der Pandemie ist schwer vorhersehbar, insbesondere können Mutationen des Coronavirus zu weiteren Infektionswellen führen. Produktionsunterbrechungen und Störungen in den Lieferketten unserer Kunden­industrien, bei unseren Zulieferern oder in unseren eigenen Produktionsanlagen können die Folge sein. Einschränkungen wirtschaft­licher Aktivitäten durch neue Lockdowns können die gesamt­wirtschaftliche Nachfrage zudem erheblich beeinträchtigen. Darüber hinaus könnten ein anhaltend knappes Angebot an Energie und Rohstoffen und daraus resultierende hohe Preise die Inflations­raten weiter steigen lassen. Dies könnte die Produktion energie­intensiver Produkte und die Endnachfrage der Konsumenten über die von uns angenommene Verlangsamung des Wachstums hinaus dämpfen.

Aus einer Eskalation geopolitischer Konflikte sowie anhaltenden Handelskonflikten zwischen den USA und China und einer damit einhergehenden Verlangsamung des Wirtschaftswachstums resultieren weitere wesentliche Risiken.

Chancen eröffnen sich durch ein stärkeres Nachfragewachstum, insbesondere durch eine stärkere Verringerung der pandemie­bedingten Risiken als in unseren Prognosen unterstellt. Dazu könnten schnell steigende globale Impfraten und die Zulassung effektiver antiviraler Medikamente gegen COVID-19 beitragen.

Neben der Unsicherheit hinsichtlich des Marktwachstums und der Entwicklung wichtiger Abnehmerindustrien ergeben sich wesent­liche Chancen und Risiken für unser Ergebnis aus Margen­­­volatili­täten.

Unserer Einschätzung nach bestehen weiterhin keine wesentlichen Einzelrisiken, die den Fortbestand der BASF-Gruppe gefährden. Dasselbe gilt für die Gesamtbetrachtung aller Risiken, auch im Fall einer globalen Wirtschaftskrise, wie etwa der Corona-Krise.

Letztlich verbleiben jedoch bei allen unternehmerischen Aktivitäten Restrisiken (Nettorisiken), die auch durch ein umfassendes Risikomanagement nicht ausgeschlossen werden können.

Das Equity-Ergebnis von Wintershall Dea wird als nicht-integrale Beteiligung im Beteiligungsergebnis berichtet. Folglich sind die aus der Beteiligung an Wintershall Dea resultierenden Chancen und Risiken nicht im Ausblick für das EBIT der BASF-Gruppe enthalten. Chancen und Risiken, die das Beteiligungsergebnis und den Cashflow aus der Beteiligung an Wintershall Dea beeinflussen, werden durch das Engagement von BASF in den relevanten Gremien überwacht und nachverfolgt.

Mögliche kurzfristige Ergebnisauswirkungen (EBIT) wichtiger Chancen- und Risikofaktoren nach getroffenen Maßnahmen a

Mögliche Abweichungen bezogen auf:

Ausblick
– 2022 +

 

 

 

Umfeld und Branche

 

 

Marktwachstum

Margen

Wettbewerb

Regulierung/Politik

 

 

 

Unternehmensspezifische Chancen und Risiken

 

 

Einkauf

Lieferkette

Investitionen/Produktion

Personal

Akquisitionen/Devestitionen/Kooperationen

Informationstechnologie

Recht

Steuern

 

 

 

Finanzen

 

 

Wechselkursvolatilität

Sonstige finanzwirtschaftliche Chancen und Risiken

< 100 Millionen €

 

 

≥ 100 Millionen € < 500 Millionen €

 

 

≥ 500 Millionen € < 1.000 Millionen €

 

 

≥ 1.000 Millionen € < 1.500 Millionen €

 

 

≥ 1.500 Millionen € ≤ 2.000 Millionen €

 

 

≥ 2.000 Millionen €

 

 

a

Bezogen auf das 95-%-Konfidenzintervall je Risikofaktor auf Basis der Planwerte.
Eine Addition ist nicht zulässig.