Wichtige Ereignisse und wirtschaftliches Umfeld
Wichtige Ereignisse 2. Quartal 2015
- Produktionskomplex für Acrylsäure in Camaçari/Brasilien sowie Polymerisationsanlage für Ultramid® in Schanghai/China eingeweiht
- Portfolio durch Devestitionen in den Segmenten Oil & Gas und Performance Products optimiert
Mit der Einweihung unseres Produktionskomplexes in Camaçari/Brasilien betreiben wir die ersten World-Scale-Anlagen für Acrylsäure und Superabsorber in Südamerika. Es handelt sich um die bisher größte Einzelinvestition von BASF in dieser Region. Der Produktionskomplex verfügt über eine Jahreskapazität von 160.000 Tonnen Acrylsäure und stärkt unsere Position im südamerikanischen Markt im Bereich der Acrylsäure-Wertschöpfungskette.
In Schanghai/China haben wir unsere erste Polymerisationsanlage für Ultramid® (Polyamid 6 und 6/6.6) in Asien-Pazifik eingeweiht. Durch die Anlage mit einer Kapazität von 100.000 Tonnen im Jahr bauen wir unsere Produktion in der Region weiter aus. So können wir die wachsende Nachfrage nach Polyamidprodukten für technische Kunststoffe sowie die Faser- und Folienindustrie besser bedienen.
Wir optimieren unser Portfolio im Segment Oil & Gas weiter. Deshalb veräußert Wintershall ihre Beteiligungen an den vier nicht eigenoperierten Feldern Knarr (20 %), Veslefrikk (4,5 %), Ivar Aasen (6,4615 %) und Yme (10 %) auf dem norwegischen Kontinentalschelf an Tellus Petroleum AS. Gleichzeitig reduzieren wir unseren Anteil am eigenoperierten Feld Maria um 15 % auf 35 % und gewinnen mit Tellus Petroleum einen weiteren Partner für die Entwicklung des Fundes. Der vereinbarte Kaufpreis beträgt 602 Millionen US$. Darüber hinaus haben wir Anspruch auf eine zusätzliche Zahlung von bis zu 100 Millionen US$, abhängig von der Entwicklung des Ölpreises in den Jahren 2016 bis 2019. Der Abschluss der Transaktion wird Ende 2015 erwartet und soll finanziell rückwirkend zum 1. Januar 2015 vollzogen werden.
In unserem Geschäft „Pharma Ingredients & Services“ wollen wir uns künftig auf Pharmahilfsstoffe fokussieren. Wir verkaufen daher die kundenspezifische Auftragssynthese und Teile unseres Portfolios pharmazeutischer Wirkstoffe an die Siegfried Holding AG. Dazu gehören pharmazeutische Wirkstoffe wie Ephedrin, Pseudoephedrin und Koffein; ausgewählte Wirkstoffe wie Ibuprofen, Omega-3-Fettsäuren und Polyethylenglycol bleiben Teil unseres Portfolios. Die Transaktion umfasst unter anderem die Veräußerung der Produktionsstandorte in Minden/Deutschland, Evionnaz/Schweiz sowie Saint-Vulbas/Frankreich und betrifft weltweit etwa 850 Mitarbeiter. Sie soll im vierten Quartal 2015 abgeschlossen werden.
BASF hat mit Imerys S.A. einen Vertrag über den Verkauf ihres globalen Paper-Hydrous-Kaolin-Geschäfts (PHK) abgeschlossen. Über finanzielle Einzelheiten haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Wir gehen davon aus, dass die Transaktion im dritten Quartal 2015 abgeschlossen wird. Imerys wird das PHK-Geschäft einschließlich eines kaolinverarbeitenden Produktionsstandorts in Wilkinson County/Georgia erwerben. Insgesamt werden 190 Positionen weltweit betroffen sein.
Wirtschaftliches Umfeld 1. Halbjahr 2015
- Zunahme des globalen Bruttoinlandsprodukts um etwa 2,5 % und der Industrieproduktion um rund 2 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2014
- Positive Entwicklung im Euroraum, aber gedämpftes Wachstum in den USA und in China
Das globale Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Halbjahr 2015 um etwa 2,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Unter dem Einfluss eines schwachen Jahresstarts in den USA und in China nahm die weltweite Industrieproduktion im gleichen Zeitraum nur um rund 2 % zu. Die regionale Entwicklung war äußerst heterogen: Im Euroraum konnte die Wirtschaft von den niedrigen Ölpreisen und dem schwächeren Euro profitieren. In den USA belasteten der strenge Winter und rückläufige Investitionen in der Ölindustrie das Wachstum. Darüber hinaus dämpfte der starke US-Dollar die Exporte, und der private Konsum blieb hinter den Erwartungen zurück. Die Wirtschaft in China wuchs weiterhin, aber langsamer als im Vorjahr. Insbesondere die Aktivitäten im Wohnungsneubau waren weiter rückläufig und beeinflussten baunahe Branchen, aber auch die Gesamtkonjunktur negativ. Mit Russland und Brasilien befinden sich zwei wichtige Schwellenländer in der Rezession.