Vermögens- und Finanzlage

Vermögenslage

Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum Jahresende 2019 von 86.950 Millionen € auf 90.369 Millionen €. Grund hierfür war vor allem der Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte.

Die langfristigen Vermögenswerte verringerten sich um 804 Millionen €. Maßgeblich war der Rückgang der at Equity bilanzierten Beteiligungen um 1.265 Millionen € auf 13.743 Millionen € vor allem infolge der Wertberichtigung der Beteiligung Wintershall Dea. Gegenläufig wirkte die Erhöhung des Anlagevermögens, insbesondere der immateriellen Vermögenswerte, vor allem infolge der Integration des von Solvay erworbenen Polyamidgeschäfts.

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen um 4.223 Millionen € auf 35.213 Millionen €, insbesondere aufgrund des höheren Bestands an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten. Saisonbedingt höhere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie höhere Übrige Forderungen trugen ebenso zum Anstieg bei. Gegenläufig wirkte sich der Rückgang der Vorräte aus.

Finanzlage

Das Eigenkapital sank im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 3.969 Millionen € auf 38.381 Millionen €, vor allem aufgrund der im zweiten Quartal 2020 geleisteten Dividendenzahlungen. Die Eigenkapitalquote ging von 48,7 % auf 42,5 % zurück.

Das langfristige Fremdkapital erhöhte sich gegenüber dem Jahresende 2019 um 2.313 Millionen € auf 30.309 Millionen €, wozu im Wesentlichen der Anstieg der Finanzschulden beitrug. Die Erhöhung dieser resultierte insbesondere aus der Begebung zweier Euro-Anleihen in Höhe von je 1 Milliarde € sowie der Aufnahme von Bankdarlehen in Höhe von insgesamt rund 800 Millionen €. Gegenläufig wirkte dagegen die Umgliederung einer Euro-Anleihe mit einem Buchwert von rund 1 Milliarde € in die kurzfristigen Finanzschulden im ersten Quartal dieses Jahres. Steuerrückstellungen und latente Steuern sowie Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erhöhten sich ebenso. Der Anstieg der Übrigen Verbindlichkeiten um 141 Millionen € ist im Wesentlichen auf höhere Leasingverbindlichkeiten zurückzuführen.

Das kurzfristige Fremdkapital stieg um 5.075 Millionen € auf 21.679 Millionen € im Vergleich zum Jahresende 2019, insbesondere aufgrund des Anstiegs der kurzfristigen Finanzschulden. Maßgeblich hierfür waren vor allem der um 5,2 Milliarden € höhere Bestand der Commercial Papers bei der BASF SE sowie die oben genannte Umgliederung einer Anleihe mit einem Buchwert von 1 Milliarde €. Die Tilgung einer Anleihe in Höhe von 300 Millionen € wirkte gegenläufig. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich um 1.267 Millionen €.

Die Nettoverschuldung 1 erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 5.013 Millionen € auf 20.519 Millionen €. Maßgeblich hierfür war der deutliche Anstieg der Finanzschulden um 7.704 Millionen € auf 26.081 Millionen €. Höhere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente wirkten gegenläufig.

1 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe BASF-Bericht 2019, Finanzlage

Nettoverschuldung (Millionen €)

 

30.06.2020

31.12.2019

Langfristige Finanzschulden

16.664

15.015

+ Kurzfristige Finanzschulden

9.417

3.362

Finanzschulden

26.081

18.377

– Kurzfristige Wertpapiere

350

444

– Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

5.212

2.427

Nettoverschuldung

20.519

15.506

Im ersten Halbjahr 2020 lag der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit mit 1.212 Millionen € um 1.107 Millionen € unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Maßgeblich für den Rückgang war das um 7.353 Millionen € niedrigere Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen. Der Rückgang resultierte unter anderem aus der Wertberichtigung in Höhe von 819 Millionen € auf die Beteiligung Wintershall Dea sowie dem ebenfalls nicht zahlungswirksamen Entkonsolidierungsergebnis der Wintershall im Vorjahr in Höhe von 5.684 Millionen €, die jeweils in den übrigen Posten berücksichtigt wurden. Darüber hinaus trug die um 906 Millionen € höhere Mittelbindung im Nettoumlaufvermögen zum rückläufigen operativen Cashflow bei. Maßgeblich hierfür war ein stärkerer Abbau der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen als im Vorjahr. Auch die marktpreisbedingt gestiegenen Edelmetallhandelspositionen sowie die Marktwerte von Derivaten führten zu einer stärkeren Mittelbindung. Gegenläufig wirkte vor allem die Mittelfreisetzung aus dem Abbau des Vorratsvermögens.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit verringerte sich ebenfalls deutlich auf –2.525 Millionen € nach 452 Millionen € im ersten Halbjahr 2019. Die um 427 Millionen € niedrigeren Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wurden durch die Nettoauszahlungen für Akquisitionen und Devestitionen überkompensiert. Hier fielen im ersten Halbjahr 2020 vor allem die Kaufpreiszahlung in Höhe von 1.308 Millionen € für das von Solvay erworbene Polyamidgeschäft an. Im Vorjahr führten Nettoeinzahlungen aus Akquisitionen und Devestitionen zu einem Mittelzufluss in Höhe von 2.292 Millionen €, insbesondere aus dem Zusammenschluss von Wintershall und DEA am 1. Mai 2019.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit lag bei 4.667 Millionen € nach –3.227 Millionen € im Vorjahreszeitraum. Maßgeblich hierfür waren die Nettoaufnahmen von Finanz- und ähnlichen Verbindlichkeiten in Höhe von 7.799 Millionen € im laufenden Jahr. Neben der Begebung von zwei Anleihen über je 1 Milliarde € erhöhten wir den Bestand an Commercial Papers um 5,2 Milliarden €. Im Vorjahreszeitraum übertrafen Tilgungen die Aufnahme neuer Finanzschulden um 214 Millionen €. Gezahlte Dividenden führten im ersten Halbjahr 2020 zu einem Mittelabfluss von 3.136 Millionen € nach 3.014 Millionen € im Vorjahreszeitraum.

Der Free Cashflow 2 im ersten Halbjahr 2020 betrug –83 Millionen € und lag damit um 680 Millionen € unter dem Vorjahreswert.

2 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe BASF-Bericht 2019, Finanzlage

Free Cashflow 1. Halbjahr (Millionen €)

 

2020

2019

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

1.212

2.319

– Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

1.295

1.722

Free Cashflow

–83

597

BASF verfügt über gute Ratings, insbesondere im Vergleich zu Wettbewerbern in der chemischen Industrie. Bei Standard & Poor’s verfügt BASF seit 25. März 2020 über das Rating „A/A-1/unter Beobachtung für eine mögliche Herabstufung“. Am 25. Juni 2020 passte Moody’s das BASF-Rating von „A2/P-1/unter Beobachtung für eine mögliche Herabstufung“ auf „A3/P-2/Ausblick stabil“ an. Als Gründe für diese Anpassungen wurden unter anderem die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und die damit verbundene Unsicherheit angeführt.