Vermögens- und Finanzlage
Vermögenslage
Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum Jahresende 2021 um 9.590 Millionen € auf 96.972 Millionen €, vor allem bedingt durch die um 8.300 Millionen € höheren kurzfristigen Vermögenswerte.
Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich um 1.289 Millionen €. Der im Vergleich zum Vorjahresende um 1.054 Millionen € höhere Buchwert der nicht-integralen at Equity bilanzierten Beteiligungen ergab sich im Wesentlichen aus der Beteiligung an Wintershall Dea, vor allem aufgrund von Währungseffekten. Gegenläufig wirkte der Rückgang der latenten Steuern um 1.078 Millionen € aufgrund geringerer Pensionsrückstellungen. Der Wert des Sachanlagevermögens stieg um 701 Millionen € im Vergleich zum 31. Dezember 2021, vor allem aufgrund positiver Währungseffekte. Die Zugänge lagen nahezu auf dem Niveau der Abschreibungen. Die immateriellen Vermögenswerte stiegen um 272 Millionen €, ebenso im Wesentlichen infolge von Währungseffekten, die teilweise durch Abschreibungen, welche die Zugänge übertrafen, kompensiert wurden. Der Buchwert der integralen at Equity bilanzierten Beteiligungen erhöhte sich um 325 Millionen € gegenüber dem Wert zum 31. Dezember 2021, vor allem aufgrund des Zugangs der nach der teilweisen Devestition verbleibenden Beteiligung von 24,3 % am Windpark Hollandse Kust Zuid.
Der Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte um 8.300 Millionen € auf 43.351 Millionen € im Vergleich zum Vorjahresende ergab sich insbesondere aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die 3.832 Millionen € über dem Wert zum 31. Dezember 2021 lagen. Die Vorräte erhöhten sich um 2.117 Millionen €, vor allem infolge höherer Rohstoffpreise. Die höheren übrigen Forderungen resultierten insbesondere aus gestiegenen Edelmetallhandelspositionen sowie aus gestiegenen Marktwerten von Derivaten. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente lagen um 1.156 Millionen € über dem Wert zum Vorjahresende. Das Vermögen der Veräußerungsgruppen sank im Zuge der teilweisen Devestition der Beteiligung am Windpark Hollandse Kust Zuid; zum 30. Juni 2022 waren hierin nur noch die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte des Kaolinmineraliengeschäfts enthalten.
Finanzlage
Das Eigenkapital lag zum 30. Juni 2022 mit 46.373 Millionen € um 4.291 Millionen € über dem Wert des Vorjahresendes. Dies war maßgeblich bedingt durch Translationsanpassungen sowie versicherungsmathematische Gewinne. Gewinnrücklagen und Bilanzgewinn verringerten sich um 836 Millionen €, im Wesentlichen getrieben durch Aktienrückkäufe in Höhe von rund 1,1 Milliarden €. Gegenläufig wirkte das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen, das um 239 Millionen € über den Dividendenzahlungen in Höhe von 3.072 Millionen € lag.
Die Eigenkapitalquote verringerte sich leicht von 48,2 % auf 47,8 %.
Das langfristige Fremdkapital sank gegenüber dem Jahresende 2021 um 1.254 Millionen € auf 23.966 Millionen €, insbesondere aufgrund des deutlichen Rückgangs der Pensionsrückstellungen infolge gestiegener Zinssätze in den wesentlichen Währungsräumen. Die um 1.847 Millionen € höheren langfristigen Finanzschulden resultierten vor allem aus der Begebung neuer Euro-Anleihen von insgesamt 3,5 Milliarden €. Demgegenüber stand die Umgliederung zweier Anleihen von lang- in kurzfristige Finanzschulden mit einem Buchwert von insgesamt rund 1,8 Milliarden €.
Das kurzfristige Fremdkapital erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 6.552 Millionen € auf 26.633 Millionen €, insbesondere aufgrund des Anstiegs der kurzfristigen Finanzschulden um 4.502 Millionen €. Dieser resultierte vor allem aus der Ausgabe von Commercial Papers durch die BASF SE in Höhe von rund 2,4 Milliarden €, der zuvor genannten Umgliederung zweier Anleihen von lang- in kurzfristige Finanzschulden sowie aus der Erhöhung der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten um rund 1 Milliarde €. Gegenläufig wirkte die planmäßige Rückzahlung einer USD-Anleihe sowie einer GBP-Anleihe mit einem Buchwert von insgesamt 739 Millionen €. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen lagen um 1.242 Millionen € über dem Wert zum Vorjahresende. Höhere kurzfristige Rückstellungen ergaben sich vor allem infolge gestiegener Rückstellungen für Rabatte.
Die Nettoverschuldung 1 erhöhte sich aufgrund des Anstiegs der Finanzschulden im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 5.195 Millionen € auf 19.546 Millionen €.
1 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe BASF-Bericht 2021, Finanzlage
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30.06.2022 |
31.12.2021 |
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Langfristige Finanzschulden |
15.611 |
13.764 |
+ Kurzfristige Finanzschulden |
7.922 |
3.420 |
Finanzschulden |
23.533 |
17.184 |
– Kurzfristige Wertpapiere |
207 |
208 |
– Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
3.780 |
2.624 |
Nettoverschuldung |
19.546 |
14.352 |
Im ersten Halbjahr 2022 betrug der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 938 Millionen €. Das entspricht einem Rückgang von 1.074 Millionen € gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ursache hierfür sind im Wesentlichen um rund 1,2 Milliarden € höhere Bonuszahlungen. Eine um 660 Millionen € gestiegene Mittelbindung in den Vorräten wurde durch eine um 503 Millionen € höhere Bereinigung der Equity-Ergebnisse teilweise kompensiert.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug –1.218 Millionen € im ersten Halbjahr 2022, nach –112 Millionen € im Vorjahreszeitraum. Die Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen stiegen gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 um 272 Millionen € auf 1.495 Millionen €. Den Einzahlungen aus Devestitionen im ersten Halbjahr 2021 in Höhe von 1.118 Millionen €, vor allem aus der Veräußerung des globalen Pigmentgeschäfts, standen im ersten Halbjahr 2022 Einzahlungen aus Devestitionen in Höhe von 392 Millionen € gegenüber, insbesondere aus dem Verkauf der Anteile am Windpark Hollandse Kust Zuid, was einem Rückgang von 726 Millionen € entspricht. Netto-Auszahlungen für Finanzanlagen und Wertpapiere betrugen 102 Millionen € und lagen damit um 95 Millionen € über dem Vorjahresniveau.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich im ersten Halbjahr 2022 auf 1.299 Millionen €, im Vorjahreshalbjahr betrug er –3.434 Millionen €. Gründe für die Veränderung sind eine um 3.976 Millionen € höhere Aufnahme sowie eine um 1.875 Millionen € geringere Tilgung von Finanz- und ähnlichen Verbindlichkeiten. Gegenläufig wirkten die Auszahlungen für Aktienrückkäufe im ersten Halbjahr 2022 in Höhe von 1.075 Millionen €. Die Auszahlungen für Dividenden sind im Vergleich zur Vorjahresperiode um 39 Millionen € höher.
Der Free Cashflow 2 im ersten Halbjahr 2022 belief sich auf –557 Millionen €, nach 789 Millionen € im Vorjahreszeitraum.
2 Zur Erläuterung dieser Kennzahl siehe BASF-Bericht 2021, Finanzlage
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2022 |
2021 |
---|---|---|
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit |
938 |
2.012 |
– Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
–1.495 |
1.223 |
Free Cashflow |
–557 |
789 |
BASF verfügt über gute Ratings, insbesondere im Vergleich zu Wettbewerbern in der chemischen Industrie. Am 6. Mai 2022 bestätigte Moody’s zuletzt das Rating „A3/P-2/Ausblick stabil“. Standard & Poor’s stufte BASF zuletzt am 6. Januar 2022 weiterhin mit „A/A-1/Ausblick stabil“ ein. Das Rating „A/F1/Ausblick stabil“ von Fitch vom 11. Juni 2021 blieb ebenfalls unverändert.