Unser Steuerungskonzept

Bitte beachten Sie

Der testierte BASF-Bericht erscheint am 21. März 2025. Die hier veröffentlichten Finanzkennzahlen sind daher als vorläufig zu betrachten. Aus heutiger Sicht werden keine Anpassungen erwartet.

Die Inhalte dieses Abschnitts sind nicht Bestandteil der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung, sondern wurden einer gesonderten betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit durch unseren Abschlussprüfer unterzogen.

Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.

Unser Ziel, profitabel zu wachsen und dabei Wert für die Gesellschaft und unsere Aktionäre zu schaffen, haben wir in unserer Strategie fest verankert. Daher sind sowohl finanzielle als auch nachhaltigkeitsbezogene Kennzahlen integraler Bestandteil unseres Steuerungssystems. Mit unserem differenzierten Steuerungsansatz wollen wir dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Geschäftseinheiten zu erhöhen und damit die Profitabilität der BASF-Gruppe zu verbessern.

Steuerungskonzept der BASF-Gruppe

Zu Jahresbeginn 2024 haben wir ein differenziertes Steuerungskonzept eingeführt, das wir auf Segmentebene berichten. Das Ziel ist es, unsere Geschäftseinheiten durch diesen Ansatz zu stärken. Zudem wollen wir deutlicher als bisher zwischen der kurzfristigen und der mittelfristigen Steuerung unterscheiden. Wesentlich für die Auswahl der industriespezifischen finanziellen Steuerungskennzahlen sind die jeweilige strategische Ausrichtung des Geschäfts, die Rolle des Geschäfts im BASF-Portfolio sowie der Beitrag des Geschäfts zur Erreichung der Unternehmensziele. Zudem messen wir unsere Leistung noch stärker an der unserer Wettbewerber.

In diesem Rahmen haben wir für die Steuerung der BASF-Gruppe zwei neue bedeutsamste finanzielle Leistungsindikatoren etabliert. Kurzfristig wirksame Einflussfaktoren, wie die Entwicklung des Ergebnisses oder der kurzfristigen operativen Vermögenswerte, werden unmittelbar über zwei Kennzahlen gesteuert:

  • Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen
    (EBITDA vor Sondereinflüssen)
  • Free Cashflow

Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) ist maßgeblich von strategischen Entscheidungen wie Akquisitionen und Devestitionen sowie Investitionen abhängig. Sie bleibt eine wichtige mittelfristige Zielgröße für die BASF-Gruppe. Dies wird durch unser ROCE-Ziel von rund 10 % im Jahr 2028 deutlich. Hiermit unterstreichen wir die Wichtigkeit der Steuerung unserer Kapitalrentabilität im Laufe der Zeit.

Die Scope-1- und Scope-2-CO2-Emissionen stellen unverändert den bedeutsamsten nachhaltigkeitsbezogenen Leistungsindikator auf Gruppenebene dar. Nachhaltigkeit verstehen wir als entscheidenden Faktor für unseren zukünftigen Geschäftserfolg.

Im Rahmen der „Winning Ways“-Strategie und der dort verankerten klaren Unterscheidung zwischen Core und Standalone Businesses wurde das Steuerungskonzept der Segmente in der zweiten Jahreshälfte 2024 adjustiert. Demnach werden nun alle Segmente an deren absolutem Beitrag zum EBITDA vor Sondereinflüssen gemessen. Dies ist eine Ergebniskennzahl, die die operative Leistung unabhängig von den durch die Altersstruktur des Anlagenbestands beeinflussten planmäßigen Abschreibungen sowie außerplanmäßigen Wertberichtigungen beschreibt. Dadurch eignet sich die Kennzahl besonders dazu, die Profitabilität eines Geschäfts darzustellen und Vergleiche mit branchenähnlichen Unternehmen zu ziehen.

Für die Steuerung des Cashflows auf Segmentebene verwenden wir eine spezifische Kennzahl, den Segment-Cashflow, der die Elemente des Free Cashflows beinhaltet, die von den operativen Bereichen gesteuert werden können. Dieser Leistungsindikator gilt ebenfalls für alle Segmente.

Wertmanagement im gesamten Unternehmen

Der Zielvereinbarungsprozess ist ein wichtiger Bestandteil unseres Wertmanagements. Seit 2024 basiert die variable Vergütung der Senior Executives auf Zielen, die sich aus den Kennzahlen zur Steuerung der jeweiligen Geschäftseinheit beziehungsweise der BASF-Gruppe ableiten. Im Laufe des Jahres 2025 soll dieses differenzierte Bonussystem auch für alle weiteren Mitarbeitenden eingeführt werden. Das unterstreicht die im Rahmen der „Winning Ways“-Strategie weiter gesteigerte Eigenständigkeit der Unternehmensbereiche und ihre Verantwortung für den Geschäftserfolg.

Kennzahlen in der Berichterstattung

Dem neuen Steuerungskonzept folgend analysieren, kommentieren und prognostizieren wir in der Finanzberichterstattung die bedeutsamsten Leistungsindikatoren EBITDA vor Sondereinflüssen und Free Cashflow für die BASF-Gruppe beziehungsweise EBITDA vor Sondereinflüssen und Segment-Cashflow für die Segmente.

Mit den Sachinvestitionen, die unmittelbar auf den ROCE wirken, verwenden wir einen weiteren Leistungsindikator für die BASF-Gruppe. Die Steuerung des Kapitaleinsatzes in der BASF-Gruppe erfolgt anhand der Sachinvestitionen. Diese umfassen Zugänge zu Sachanlagen ohne Zugänge aus Akquisitionen, IT-Investitionen, Rückbauverpflichtungen sowie Nutzungsrechten von Leasingverhältnissen.

Die Prognose des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit und der Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen als maßgebliche Faktoren für den Free Cashflow führen wir fort.

Darüber hinaus analysieren und kommentieren wir weiterhin den Umsatz auf Gruppen- und Segmentebene, prognostizieren ihn aber nicht.

Ermittlung des EBITDA vor Sondereinflüssen

Das EBITDA ergibt sich aus dem im Konzernabschluss berichteten Ergebnis der Betriebstätigkeit zuzüglich Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Dieses wird bereinigt um Sondereinflüsse, welche aus der Integration akquirierter Geschäfte, aus Restrukturierungen, aus dem Veräußerungsergebnis bei Devestitionen und Beteiligungsverkäufen sowie aus sonstigen Aufwendungen und Erträgen außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit resultieren können.

Ermittlung von Free Cashflow und Segment-Cashflow

Der Segment-Cashflow beschreibt den Mittelzufluss und -abfluss eines Segments und misst damit dessen Beitrag zum Free Cashflow der BASF-Gruppe. Er enthält ausschließlich durch das Segment steuerbare Größen und errechnet sich aus dem EBITDA, Veränderungen der Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen außerordentlichen Anpassungen, etwa im Zusammenhang mit Akquisitionen und Devestitionen, abzüglich der Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Der Free Cashflow der BASF-Gruppe enthält darüber hinaus Bestandteile des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit, die nicht den Segmenten zugeordnet werden, sowie Anpassungen sonstiger nicht zahlungswirksamer Effekte.

Der Free Cashflow ergibt sich aus dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit abzüglich der Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.

Überleitung des Segment-Cashflows auf den Free Cashflow

EBITDA der Segmente

+

Veränderung der Vorräte

+

Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

+

Gewinne (-) / Verluste (+) aus Abgängen von langfristigen Vermögen und aus Devestitionen

Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Segment-Cashflow

+

Beteiligungsergebnis

+

Finanzergebnis

+

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis nach Steuern

+

Veränderung der im Segment-Cashflow enthaltenen Positionen, die unter Sonstige erfasst werden

+

Übrige im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit dargestellte Positionena

Free Cashflow

a

Diese umfassen Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen, sonstigen operativen Vermögenswerten, sonstigen operativen Verbindlichkeiten und Pensionsrückstellungen sowie Equity-Ergebnisse, erhaltene Dividenden von Equity-Beteiligungen und sonstige zahlungsunwirksame Posten.

Ermittlung von CO2-Emissionen

Die absoluten CO2-Emissionen der BASF-Gruppe errechnen wir auf Basis der Treibhausgasemissionen, die sich aus direkten Emissionen aus Produktionsprozessen und der Erzeugung von Strom und Dampf (Scope 1) sowie den indirekten Emissionen aus dem Zukauf von Energie (Scope 2) zusammensetzen. Hierbei bleiben direkte Emissionen für die Erzeugung von Energie für Dritte unberücksichtigt. Die relevanten Emissionen umfassen weitere Treibhausgase gemäß Greenhouse Gas Protocol, die in CO2-Äquivalente umgerechnet werden.

Ermittlung von ROCE und Kapitalkostensatz

Zur Berechnung des ROCE wird das EBIT der Segmente auf die durchschnittliche Kapitalkostenbasis bezogen.

Das EBIT der Segmente errechnen wir, indem wir das EBIT der BASF-Gruppe um das EBIT der unter Sonstige erfassten, den Segmenten nicht zuordenbaren Aktivitäten bereinigen.

Die Kapitalkostenbasis wird anhand der jeweiligen Monatsendwerte errechnet und ergibt sich aus dem operativen Vermögen der Segmente. Dieses umfasst die kurz- und langfristigen Vermögenspositionen der Segmente. Dazu zählen Sachanlagevermögen, immaterielles Vermögen, integrale at Equity bilanzierte Beteiligungen, Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen sowie gegebenenfalls das Vermögen von Veräußerungsgruppen, soweit sie den Segmenten zugeordnet sind. In der Kapitalkostenbasis sind außerdem Kunden- und Lieferantenfinanzierungen enthalten.

Den Kapitalkostensatz haben wir als Vergleichsgröße in unsere ROCE-Zielsetzung integriert. Er leitet sich aus den gewichteten Kapitalkosten von Eigen- und Fremdkapital ab (Weighted Average Cost of Capital). Um analog zum EBIT zu einer Vorsteuergröße zu gelangen, wird der Kapitalkostensatz um den für das Geschäftsjahr für die BASF-Gruppe erwarteten Steuersatz angepasst. Zudem wird der geplante Nettoaufwand von Sonstige durch einen Zuschlag auf den Kapitalkostensatz abgedeckt. Die Eigen­kapitalkosten werden mithilfe des Capital Asset Pricing Model berechnet. Die Fremdkapitalkosten orientieren sich an den Finanzierungskosten der BASF-Gruppe. Für das Jahr 2025 verwenden wir einen Kapitalkostensatz von 10 % (2024: 10 %).

Diese Inhalte erfüllen Angabepflichten der European Sustainability Reporting Standards (ESRS).

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