Wirtschaftliche Rahmen­bedingungen1

Bitte beachten Sie

Der testierte BASF-Bericht erscheint am 21. März 2025. Die hier veröffentlichten Finanzkennzahlen sind daher als vorläufig zu betrachten. Aus heutiger Sicht werden keine Anpassungen erwartet.

Die Inhalte dieses Abschnitts sind nicht Bestandteil der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung, sondern wurden einer gesonderten betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit durch unseren Abschlussprüfer unterzogen.

Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.

Das Wachstum der Weltwirtschaft wurde auch im Jahr 2024 stärker von Dienstleistungen als von der Güterproduktion getragen. Die rückläufige Inflation und die von vielen Zentralbanken eingeleitete Zinswende stützten die Nachfrage. Ausgehend von einem niedrigen Niveau konnte die globale Chemieindustrie stärker wachsen als die gesamte Industrieproduktion. Das Wachstum in der Chemieindustrie schwächte sich aber im Jahresverlauf insbesondere in Europa ab (mehr dazu unter Prognosebericht).

Auf einen Blick

+2,7 %

Wachstum des globalen Bruttoinlandsprodukts

+3,9 %

Steigerung der globalen Chemieproduktion

Das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 2,7 % gegenüber dem Vorjahr (2023: +2,8 %). Die globale Industrieproduktion nahm lediglich um 2,1 % zu (2023: +1,5 %). Ausgehend von einem niedrigen Niveau nach zwei schwachen Jahren und mit starken regionalen Unterschieden wuchs die globale Chemieproduktion dagegen um 3,9 %. Während die Chemieindustrie in China um 6,8 % zunahm, wuchs sie im Rest der Welt lediglich um 1,1 %.

Der durchschnittliche Preis der Referenzrohölsorte Brent blieb mit 81 US$/Barrel in etwa auf dem Vorjahresniveau (82 US$/Barrel). Der Gaspreis in Nordwesteuropa betrug im Jahresdurchschnitt 34,17 €/MWh beziehungsweise 10,83 US$/mmBtu (Vorjahr: 40,52 €/MWh oder 12,83 US$/mmBtu) und war damit fast fünfmal so hoch wie in den USA (6,93 €/MWh oder 2,20 US$/mmBtu).

Weltwirtschaftliche Entwicklung 2024

In der Europäischen Union (EU) war das Wachstum des BIP mit 0,9 % insgesamt nur wenig höher als im sehr schwachen Vorjahr. Die Industrieproduktion schrumpfte das zweite Jahr in Folge.

Innerhalb der EU gab es erhebliche Wachstumsunterschiede zwischen den Mitgliedsländern. In Spanien wuchs das BIP vor allem aufgrund seines höheren Tourismus- und Dienstleistungsanteils um rund 3 %. In Frankreich und Italien expandierte die Wirtschaft dagegen nur geringfügig, vor allem weil der private Verbrauch schwach blieb.

Die deutsche Wirtschaft stagnierte im Jahr 2024 abermals, weil der private Verbrauch trotz gestiegener Einkommen nur langsam zunahm und die Anlageinvestitionen zurückgingen. Vom Außenhandel kamen angesichts der Schwäche in deutschen Kernbranchen keine positiven Impulse. Insgesamt ist die deutsche Wirtschaft damit seit 2019 real nicht mehr gewachsen, während das BIP in der übrigen Eurozone in diesem Zeitraum insgesamt um 6 % zugenommen hat.

In den osteuropäischen EU-Ländern war das Wachstum mit knapp 2 % ebenfalls höher als im Durchschnitt der EU. Allerdings gab es auch hier große Unterschiede: In Polen wuchs die Wirtschaft nach Bereitstellung zuvor eingefrorener EU-Fördermittel und aufgrund gestiegener Realeinkommen mit fast 3 % vergleichsweise stark. In Ungarn und Tschechien wichen die Wachstumsraten des BIP aufgrund der starken Abhängigkeiten ihrer Industriesektoren von Westeuropa nicht wesentlich vom niedrigen EU-Durchschnitt ab.

Im Vereinigten Königreich wuchs das BIP vor dem Hintergrund nur schwach gestiegener privater Konsumausgaben und volatiler Beiträge seitens der Investitionen und des Außenhandels weiterhin nur schwach.

Im Gegensatz zu Europa verzeichneten die USA mit 2,8 % ein weiterhin dynamisches BIP-Wachstum. Der private Verbrauch nahm aufgrund hoher Nachfrage am Arbeitsmarkt und gestiegener Reallöhne weiter zu, allerdings entfielen weiterhin mehr als zwei Drittel des Zuwachses auf den Dienstleistungskonsum. Auch die Ausrüstungsinvestitionen trugen zum soliden Wachstum bei, während die Erhöhung des Außenhandelsdefizits die Expansion dämpfte. Der Beitrag der gewerblichen Bauinvestitionen fiel 2024 deutlich geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Die Industriekonjunktur in den USA blieb schwach, vor allem das verarbeitende Gewerbe stagnierte auf Jahressicht lediglich.

In China erreichte die BIP-Wachstumsrate das offizielle Ziel von 5 %. Auch wenn der private Verbrauch in gleicher Größenordnung zunahm, stieg die einheimische Güternachfrage nur verhalten. Deutliche Wachstumsimpulse für die Industrie kamen dagegen vom Warenexport. In diesem Umfeld konnte die chinesische Industrieproduktion um rund 5 % wachsen. Während das verarbeitende Gewerbe mit rund 6 % etwas stärker als die Gesamtindustrie expandierte, dämpfte die anhaltende Krise im Wohnungsbau die Wachstumsrate der Gesamtindustrie.

Indien war im Jahr 2024 die am schnellsten wachsende große Volkswirtschaft mit einem Wachstum von mehr als 6 %. Gestützt wurde dies durch einen dynamisch zunehmenden privaten Konsum und einen Anstieg der Investitionen. In den ASEAN-Ländern, die von der Diversifizierung internationaler Industriewertschöpfungsketten profitierten, stieg das BIP mit knapp 5 % ebenfalls vergleichsweise stark. Dies war insbesondere in Indonesien, den Philippinen und Vietnam der Fall, die alle um rund 5 % oder stärker wuchsen. In den reifen Märkten Asiens blieb das Wachstum hinter den Schwellenländern in der Region zurück. In Südkorea betrug das Wirtschaftswachstum rund 2 %. In Japan stagnierte das BIP, unter anderem weil die private Konsumnachfrage und die Investitionen insgesamt nicht zunahmen und die Automobilproduktion stark zurückging.

Brasilien verzeichnete als größte Volkswirtschaft Südamerikas ein solides Wachstum von 3,3 %. Sowohl die private Konsumnachfrage als auch die Investitionen nahmen beträchtlich zu – um mehr als 5 % beziehungsweise mehr als 7 %. Die Industrieproduktion stieg etwas stärker als das BIP, während die Landwirtschaft unter der Flutkatastrophe in Südbrasilien litt. In Argentinien besserten sich die wirtschaftlichen Perspektiven unter dem Eindruck der jüngsten Reformen. Im Jahr 2024 ging das argentinische BIP dennoch um rund 3 % zurück. Insgesamt nahm das BIP in der Region Südamerika um 2,0 % zu und damit etwas stärker als im Vorjahr.

Bruttoinlandsprodukt

Reale Veränderung gegenüber Vorjahr

2024

2023

Welt

2,7 %

2,8 %

EU

0,9 %

0,5 %

USA

2,8 %

2,9 %

China

5,0 %

5,2 %

Schwellenländer Asiens ohne Chinaa

5,2 %

5,2 %

Japan

0,1 %

1,5 %

Südamerika

2,0 %

1,6 %

a

Zu den Schwellenländern Asiens zählen wir die ASEAN-Staaten (Brunei, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Kambodscha, Laos, die Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam), Indien, Pakistan und Bangladesch.

1 Sämtliche Angaben in diesem Kapitel, die sich auf zurückliegende Jahre beziehen, können aufgrund von statistischen Revisionen vom Vorjahresbericht abweichen. Soweit verfügbar, werden gesamtwirtschaftliche Wachstumsraten kalenderbereinigt angegeben. Für das Jahr 2024 noch nicht vollständig vorliegende Werte wurden geschätzt.

Diese Inhalte erfüllen Angabepflichten der European Sustainability Reporting Standards (ESRS).

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Der testierte BASF-Bericht erscheint am 21. März 2025. Die hier veröffentlichten Finanzkennzahlen sind daher als vorläufig zu betrachten. Aus heutiger Sicht werden keine Anpassungen erwartet.

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