Entwicklung wichtiger Abnehmerbranchen
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Der testierte BASF-Bericht erscheint am 21. März 2025. Die hier veröffentlichten Finanzkennzahlen sind daher als vorläufig zu betrachten. Aus heutiger Sicht werden keine Anpassungen erwartet.
Die Inhalte dieses Abschnitts sind nicht Bestandteil der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung, sondern wurden einer gesonderten betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit durch unseren Abschlussprüfer unterzogen.
Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.
Im Jahr 2024 nahm die globale Güterproduktion stärker zu als im Vorjahr. Sie blieb aber hinter den Wachstumsraten des BIP und des Dienstleistungssektors zurück. Dämpfend wirkten insbesondere der Rückgang der Automobilproduktion, nach dem sehr starken Wachstum des Vorjahres, und die schwache Dynamik in der Bauindustrie vor dem Hintergrund fallender, aber immer noch hoher Zinsen in den USA und Europa sowie der Krise im chinesischen Wohnungsmarkt. Die Produktion von Verbrauchsgütern in der Ernährung, Pflege und Gesundheit stützte das Wachstum der Industrie hingegen.
Die globale Industrieproduktion nahm insgesamt um 2,1 % zu (2023: 1,5 %). In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften stagnierte sie weitgehend, in den Schwellenländern konnte sie dagegen um 3,9 % zulegen (2023: +2,9 %). In der EU nahm die Industrieproduktion um 1,9 % ab, in Nordamerika stieg sie um 1,1 % und in Asien wuchs sie um insgesamt 4,2 %. Rund drei Viertel des globalen Industriewachstums wurden in China erzielt. Nordamerika konnte lediglich rund ein Zehntel des globalen Wachstums beisteuern, der Wachstumsbeitrag der EU war dagegen negativ.
Reale Veränderung gegenüber Vorjahr |
2024 |
2023 |
---|---|---|
Industrie gesamt |
2,1 % |
1,5 % |
Transport |
–0,3 % |
9,6 % |
davon Automobilindustrie |
–1,1 % |
9,9 % |
Energie und Rohstoffe |
2,1 % |
0,9 % |
Bauindustrie |
1,4 % |
2,3 % |
Konsumgüter |
1,5 % |
–0,3 % |
Elektronik |
7,6 % |
0,2 % |
Gesundheit und Ernährung |
2,4 % |
0,4 % |
Landwirtschaft |
2,2 % |
3,0 % |
Die weltweite Automobilproduktion verringerte sich 2024 um 1,1 % von 90,5 auf 89,5 Millionen Personenwagen und leichte Nutzfahrzeuge. In China, dem größten Automarkt der Welt, nahm die Autoproduktion um 3,7 % zu. In der EU, in Nordamerika, in Japan und in Südkorea nahm sie hingegen insgesamt um rund 4,4 % ab. Allerdings war die Produktion in diesen Ländern im Jahr 2023 insgesamt um etwa 12 % und damit etwas stärker als in China (+10 %) gewachsen. Auch in Indien legte die Autoproduktion um rund 4 % zu. Das Wachstum der Produktion batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) war wiederum erheblich höher als das des Gesamtmarkts: Insgesamt wurden 1,0 Millionen BEV mehr produziert; dies entspricht einem Wachstum dieses Segments um etwa 9,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil dieser Fahrzeuge an allen produzierten Fahrzeugen stieg damit von rund 12 % im Jahr 2023 auf etwa 13 % im Jahr 2024.
Der Sektor Energie und Rohstoffe wuchs um 2,1 %. Das Wachstum in diesem Sektor wurde vor allem von der Produktion nicht-energetischer Rohstoffe, vom Raffineriegeschäft und von der Energieversorgung getragen. Die Öl- und Gasproduktion stagnierte dagegen weitgehend.
In der Bauindustrie blieb die Nachfrage verhalten, obwohl die Zentralbanken in Europa und den USA im Jahr 2024 die Zinswende einleiteten und sich dies bereits in sinkenden längerfristigen Zinssätzen widerspiegelte. Insgesamt nahm die Bauproduktion um 1,4 % zu. In den einzelnen Bausegmenten verlief die Entwicklung unterschiedlich: Während die Produktion von Wohnimmobilien leicht zurückging, nahm sie im gewerblichen Hochbau leicht zu. Wie in den Vorjahren war ein deutliches Wachstum im Infrastruktursegment zu verzeichnen. In der EU ging die Bauindustrie insgesamt deutlich zurück, vor allem im Wohnungsneubau sank sie stark. In Nordamerika konnte die Bauproduktion dagegen in allen Segmenten solide wachsen. Dazu trugen Basiseffekte im US-amerikanischen Wohnungsbau bei, da die Bauproduktion in diesem Segment im Vorjahr um fast 10 % zurückgegangen war und das Angebot auf dem Markt für Bestandsimmobilien äußerst gering war. In China war die Bauproduktion im Hochbau, gemessen an der im Bau befindlichen Fläche, weiterhin deutlich rückläufig.
Nach einer Stagnation im Vorjahr nahm die Konsumgüterproduktion im Jahr 2024 um 1,5 % zu – und damit weniger stark als das globale BIP. In der Möbelindustrie blieb die Produktion stabil, nachdem sie im Vorjahr noch stark gefallen war. In der Textilindustrie wurde nach dem Rückgang im Vorjahr wieder ein moderates Wachstum erzielt. Die Produktion von Chemikalien zur Herstellung von Pflegeprodukten wuchs etwas stärker als das globale BIP.
Die Elektronikindustrie expandierte wieder deutlich um 7,6 %, nachdem sie im Vorjahreszeitraum stagniert hatte. Wesentliche Treiber des Wachstums waren elektronische Komponenten (Halbleiter), Computer und zunehmend auch wieder Ersatzbedarf in der Konsumelektronik.
Im Bereich Gesundheit und Ernährung nahm die Produktion um 2,4 % zu. Die Pharmaindustrie wuchs etwa in ähnlicher Größenordnung wie das globale BIP. Alle großen Märkte verzeichneten hier nach einem schwachen Vorjahr wieder einen Zuwachs. Die Nahrungsmittelproduktion stieg insgesamt etwas weniger stark: In der EU und in den asiatischen Schwellenländern nahm sie zu, während sie in den USA und Japan zurückging.
In der Landwirtschaft lag das Wachstum mit 2,2 % unter dem des Vorjahres. In der EU stagnierte die Produktion weitgehend. In Südamerika wurde das bereits im Vorjahr solide und überdurchschnittliche Wachstum nochmals gesteigert, wesentlicher Treiber waren hier Nachholeffekte in Argentinien. Die brasilianische Agrarproduktion ging dagegen deutlich zurück. Das Wachstum in Nordamerika blieb auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres. In Asien war die Wachstumsrate der Agrarproduktion etwas höher als der globale Durchschnitt.
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