Aussichten für wichtige Abnehmerbranchen Schwächeres Wachstum der globalen Industrieproduktion erwartet Wir rechnen insgesamt mit einem schwächeren weltweiten Industriewachstum von 2,7 % im Jahr 2019 (2018: +3,2 %). Die Entwicklung verlangsamt sich voraussichtlich sowohl in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften als auch in den Schwellenländern. Für die Transportindustrie erwarten wir wieder ein Wachstum nach dem leichten Rückgang der Produktion im Vorjahr. In der EU wird die Automobilproduktion vermutlich nochmals leicht zurückgehen; einem leichten Rückgang in Westeuropa sollte ein moderates Wachstum in den osteuropäischen EU-Ländern gegenüberstehen. Für Nordamerika prognostizieren wir nach dem leichten Rückgang 2018 wieder ein schwaches Wachstum. Auch in Asien erwarten wir insgesamt eine leichte Erholung, da das Auslaufen der Steuervergünstigungen in China sich nicht länger bemerkbar machen wird und konjunkturstimulierende Maßnahmen greifen dürften. In Indien wird weiter ein dynamisches Wachstum erwartet; in Japan und Südkorea sollte die Automobilproduktion 2019 nach einem Rückgang im Vorjahr ebenfalls wieder ansteigen. In Südamerika geht das Wachstum hingegen nach den starken Aufholeffekten der Vorjahre voraussichtlich zurück. Im Energie- und Rohstoffsektor erwarten wir für 2019 eine etwas schwächer ansteigende Produktion. Hauptgrund ist, dass wir für die Versorgungswirtschaft – die mehr als 40 % der Wertschöpfung des Sektors ausmacht – mit einer geringeren Zuwachsrate als 2018 rechnen. Dazu haben die besonderen Witterungsbedingungen im Jahr 2018 beigetragen, die zu einem außergewöhnlich hohen Strom- und Wasserverbrauch geführt hatten. Für die Bauindustrie nehmen wir ein weitgehend stabiles globales Wachstum mit erheblichen regionalen Unterschieden an. In Westeuropa schwächt sich die Baukonjunktur tendenziell etwas ab – teils aufgrund von Kapazitätsengpässen (Deutschland), teils wegen Einschränkungen bei Förderprogrammen (Frankreich). Im Vereinigten Königreich bleibt die private Bautätigkeit wegen makroökonomischer Unsicherheiten voraussichtlich schwach. In Osteuropa dürfte der Bausektor hingegen weiter dynamisch mit hohen Raten wachsen, jedoch schwächer als im Vorjahr. Während wir für die USA erneut eine schwache Entwicklung im Umfeld steigender Hypothekenzinsen und Baukosten sehen, erwarten wir für Asien ein stabiles Wachstum auf nach wie vor hohem Niveau, insbesondere im Bereich Infrastruktur. In Südamerika gehen wir von einem stärkeren Wachstum im Einklang mit der weiteren Konjunkturerholung in Brasilien aus. Das Wachstum der Konsumgüterproduktion sollte stabil bleiben. Zwar wird sich das globale Wachstum des BIP – des wichtigsten Nachfragetreibers – voraussichtlich etwas verringern. Steigende private Einkommen dürften die Konsumgüternachfrage jedoch stabilisieren. Die erwarteten regionalen Wachstumsunterschiede folgen dem bereits für das BIP beschriebenen Muster. Die Elektronikindustrie profitiert nach wie vor von der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung, sie weist unter allen Kundenindustrien die höchste Wachstumsrate auf. Die Schwerpunkte der Produktion liegen in Asien und Nordamerika. Sowohl in Asien als auch in den USA wird sich das Wachstum jedoch voraussichtlich abschwächen. Insgesamt ergibt sich daraus ein deutlicher globaler Wachstumsrückgang. Im Sektor Gesundheit und Ernährung gehen wir nach wie vor von einem überdurchschnittlichen Wachstum aus, das allerdings im Vergleich zum Vorjahr etwas nachlassen wird. Der erwartete Wachstumsrückgang in der Ernährungsindustrie steht weitgehend im Einklang mit den Entwicklungen des BIP. In der Pharmaindustrie wird das Wachstum voraussichtlich stärker zurückgehen. Dort spielen Basiseffekte eine wichtige Rolle, da die Wertschöpfung in einigen Ländern – unter anderem in Deutschland – aufgrund der Einführung neuer hochwertiger Medikamente im Vorjahr ungewöhnlich stark zugenommen hatte. Für die Landwirtschaft rechnen wir 2019 mit einem stärkeren Wachstum als im Vorjahr, nachdem die Ernte 2018 durch die außergewöhnliche Trockenheit in Zentral- und Osteuropa, in Teilen Nordamerikas sowie in Argentinien und Südafrika beeinträchtigt war. zurück weiter