Aussichten für wichtige Abnehmerbranchen

  • Stabiles Wachstum der globalen Industrieproduktion im Jahr 2018 erwartet

Wir gehen davon aus, dass die weltweite Industrieproduktion 2018 ungefähr in der Geschwindigkeit des Vorjahres wachsen wird (2017: +3,3 %; 2018: +3,2 %). Regional sind die Entwicklungen unterschiedlich: In der EU und in Japan wird sich das Wachstum gegenüber dem hohen Niveau von 2017 wohl abschwächen. Für die USA gehen wir dagegen von einer leichten Beschleunigung aus. Im Hinblick auf die Schwellenländer Asiens unterstellen wir eine Abkühlung in China, aber ein wieder stärkeres Industriewachstum in Indien. In Südamerika setzt sich die Erholung der Industrieproduktion, die sich im Jahresverlauf 2017 abgezeichnet hat, voraussichtlich fort.

Für die Transportindustrie erwarten wir insgesamt ein stabiles Wachstum in etwa auf Höhe von 2017. In Westeuropa prognostizieren wir weiterhin verhaltene Steigerungsraten für die Autoindustrie; die Produktion in der gesamten Transportindustrie wird aber voraussichtlich auf höherem Niveau mit einer stabilen Steigerungsrate von rund 3 % wachsen. Für Osteuropa erwarten wir ein weiteres solides Wachstum des Automarktes, unterstützt durch eine dynamische Erholung der Produktion in Russland. Auch in Nordamerika wird 2018 die Automobilproduktion nach dem Rückgang im Vorjahr vermutlich wieder leicht zunehmen. Ein Grund dafür ist der zu erwartende Ersatz der durch die Wirbelstürme im Herbst 2017 zerstörten Fahrzeuge. Für Asien erwarten wir, dass sich das Wachstum abschwächt, vor allem aufgrund der zum Jahresende 2017 ausgelaufenen Umsatzsteuervergünstigungen in China. In Südamerika hingegen wird sich die Automobilindustrie voraussichtlich weiter erholen.

Im Energie- und Rohstoffsektor gehen wir für 2018 von einer stärker wachsenden Produktion aus. Der Anstieg der Preise für Energierohstoffe wird die Förderung unkonventioneller Öl- und Gasvorkommen in den USA anregen. Im Nahen Osten erwarten wir dagegen wegen der anhaltenden Förderkürzungen der OPEC-Länder nur eine geringe Zunahme der Wachstumsrate. In Südamerika prognostizieren wir nach dem Rückgang im Vorjahr für 2018 ein geringfügiges Wachstum. Auch in Europa erwarten wir einen etwas höheren Anstieg der Energie- und Rohstoffproduktion.

Das globale Wachstum in der Bauindustrie wird sich im Jahr 2018 voraussichtlich leicht beschleunigen. In Westeuropa gehen wir allerdings insgesamt von einem etwas schwächeren Anstieg aus: In Deutschland stößt die Bauindustrie an Kapazitätsgrenzen, in Frankreich laufen staatliche Förderprogramme aus und im Vereinigten Königreich belastet der angekündigte Brexit die Baukonjunktur. Für die osteuropäische Baubranche erwarten wir ein solides Wachstum der Nachfrage, zu dem auch eine allmähliche Erholung in Russland beiträgt. Für die USA prognostizieren wir ein geringes Wachstum der Bauindustrie über dem schwachen Niveau des Vorjahres; im Infrastruktursegment erwarten wir nach einem deutlichen Rückgang im Vorjahr wieder eine leichte Zunahme. In China und in den übrigen asiatischen Schwellenländern gehen wir von einer weitgehend stabilen Baukonjunktur aus. Die höchsten Wachstumsraten werden wie in den Vorjahren voraussichtlich bei den Infrastrukturinvestitionen erzielt. Für Südamerika prognostizieren wir nach vier Jahren rückläufiger Bauproduktion 2018 erstmals wieder einen schwachen Anstieg. Im Nahen Osten wächst die Bauindustrie vor dem Hintergrund nach wie vor niedriger Öl- und Gaspreise voraussichtlich moderat.

Für die Konsumgüterproduktion erwarten wir 2018 im Einklang mit der guten Entwicklung der Weltkonjunktur und der steigenden Kaufkraft der Konsumenten eine leichte Beschleunigung. In West- und Osteuropa sollte sich das Wachstum nach einem überdurchschnittlich starken Vorjahr etwas abschwächen. In Nord- und Südamerika erwarten wir eine moderate Zunahme der Produktion. In Asien, dem weltweit größten Markt für Konsumgüter, prognostizieren wir stabile Wachstumsraten ungefähr auf dem hohen Niveau des Vorjahres.

Die Elektronikindustrie profitiert von der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung. Nach einem starken Wachstum im Vorjahr, insbesondere in Asien, gehen wir für 2018 von etwas geringeren, aber weiter hohen Steigerungsraten aus. Dabei entwickelt sich die Branche in den Hauptproduktionsländern unterschiedlich: Für die Schwellenländer Asiens erwarten wir trotz einer leichten Abschwächung eine immer noch zweistellige Zuwachsrate. In Japan wird die Abschwächung voraussichtlich deutlicher ausfallen. In den USA beschleunigt sich das Wachstum voraussichtlich etwas.

Im Sektor Gesundheit und Ernährung gehen wir nach dem vergleichsweise hohen Wachstum im Jahr 2017 von einer etwas gedämpfteren Entwicklung für 2018 aus. Die geringere globale Wachstumsrate ist im Wesentlichen auf Asien zurückzuführen, wo sich die Dynamik auf hohem Niveau etwas abschwächt. Auch in Europa rechnen wir mit einem leichten Wachstumsrückgang, während für Nord- und Südamerika etwas stärkere Steigerungsraten erwartet werden.

Für die Landwirtschaft rechnen wir 2018 mit einem stabilen Wachstum, das aus langfristiger Perspektive auf einem Durchschnittsniveau liegt. Regional beinhaltet unsere Prognose aber sehr unterschiedliche Entwicklungen. Während wir in Europa ein etwas stärkeres Wachstum auf niedrigem Niveau erwarten, sollte die Produktion in Nordamerika nach den witterungsbedingten Einbußen im Vorjahr wieder stärker expandieren. Für Südamerika gehen wir von einem weiteren Wachstum aus, das aber voraussichtlich unter den Zuwachsraten von 2017 liegt. In Asien sollte die Agrarindustrie etwa auf dem soliden Niveau des Vorjahres wachsen.