Zielsetzung für den Standort Ludwigshafen
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Ein geringes Marktwachstum in Europa, eine schleppende Erholung der Nachfrage, höhere Gaspreise als in anderen Regionen und fortbestehende bürokratische Hürden haben die europäische Chemieindustrie in den vergangenen Jahren erheblich belastet. Dies hat sich insbesondere auf den Standort Ludwigshafen ausgewirkt, dessen Produktionsleistung und Rentabilität deutlich abgenommen haben.
Im Rahmen unserer neuen Unternehmensstrategie haben wir uns daher auch mit der Entwicklung eines mittel- und langfristigen Zielbilds für den Standort Ludwigshafen befasst, das die großen Herausforderungen für BASF in Europa und insbesondere für Ludwigshafen berücksichtigt. Es adressiert neben kurzfristigen Maßnahmen zur Kostenreduktion unter anderem die erwartete zukünftige Markt- und Geschäftsentwicklung in Europa und Deutschland, vor allem mit Blick auf die nachhaltigkeitsgetriebene Transformation, sowie eine klare strategische Ausrichtung für die Weiterentwicklung des Standorts. Unsere bereits kommunizierten Kostensparmaßnahmen zahlen darauf ein.
Ausgangspunkt für die Entwicklung des Zielbilds war eine tiefgreifende Analyse unserer Verbundstrukturen. Diese ergab, dass zum einen alle wichtigen Wertschöpfungsketten und ein Großteil unserer Anlagen in ihrem Kern wettbewerbsfähig sind. Zum anderen kann BASF von der Veränderungsdynamik im Rahmen der grünen Transformation profitieren. Das integrierte Verbundsystem des Standorts Ludwigshafen erlaubt uns, Energie und Ressourcen effizient zu nutzen. Durch die zahlreichen Einspeisepunkte können wir Rohstoffe gezielt austauschen und beispielsweise erneuerbare und recycelte Rohstoffe in bestehenden Anlagen flexibel und skalierbar verwenden. Damit stellen wir sicher, dass wir Kunden Lösungen bereitstellen können, die deren grüne Transformation ermöglichen.
Allerdings gibt es auch Anlagen, die bereits heute nicht mehr wettbewerbsfähig sind oder dem Risiko unterliegen, mittel- bis langfristig an Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen. Ein erstes Maßnahmenpaket zur weiteren Anpassung der Produktionsstrukturen wurde bereits bekannt gegeben und teilweise umgesetzt. Beispielhaft hierfür sind die Schließungen der Anlagen für Adipinsäure, Cyclododecanon und Cyclopentanon, die Ende August 2024 angekündigt wurden.
Darüber hinaus wird BASF ihre Strukturen außerhalb der Produktion in Ludwigshafen anpassen und die Kosten durch ein zusätzliches Maßnahmenbündel erheblich senken. Dieses Kosteneinsparprogramm ist eine Ergänzung zum Maßnahmenpaket mit Fokus auf Europa und insbesondere Deutschland vom Februar 2023, bei dem BASF bis Ende 2026 Kosteneinsparungen von rund 1,1 Milliarden € anstrebt. Insgesamt sollen ab Ende 2026 mehr als 2,1 Milliarden € jährlich eingespart werden. Dadurch wird der Standort Ludwigshafen schlanker und zugleich stärker sowie wettbewerbsfähiger aufgestellt sein. Unser Ziel ist es, dass Ludwigshafen als führender nachhaltiger Chemiestandort für Europa mit einer verbesserten Wettbewerbsposition auf dem europäischen Markt mittel- und langfristig erfolgreich operieren kann.
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