5. Berichterstattung nach Segmenten und Regionen

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Zusammenfassung der Unternehmensbereiche zu Segmenten erfolgt auf der Grundlage ihrer Geschäftsmodelle und trägt dem Schwerpunkt der Bereiche sowie ihren Kundengruppen, dem Fokus ihrer Innovationen, ihrer Investitionsrelevanz sowie Nachhaltigkeitsaspekten Rechnung. Segmente und Unternehmensbereiche tragen englische Bezeichnungen. Unter Sonstige werden Aktivitäten ausgewiesen, die keinem der Unternehmensbereiche zugeordnet sind.

Der Segmentberichterstattung werden grundsätzlich dieselben Rechnungslegungsvorschriften zugrunde gelegt wie für den Konzern in diesem Anhang dargestellt. Transfers zwischen den Segmenten werden grundsätzlich auf der Basis von angepassten Marktpreisen abgerechnet, welche die höhere Kosteneffizienz sowie das geringere Risiko gruppeninterner Transaktionen berücksichtigen. Die Zuordnung von Vermögenswerten und deren Abschreibungen zu den Segmenten erfolgt entsprechend der wirtschaftlichen Verfügungsgewalt. Von mehreren Segmenten gemeinsam genutzte Vermögenswerte werden entsprechend der anteiligen Nutzung zugeordnet.

Zu Beginn des Jahres 2024 wurde ein neues differenziertes Steuerungsmodell eingeführt. Dabei wurden für die Steuerung der BASF-Gruppe zwei neue bedeutsamste finanzielle Leistungsindikatoren etabliert: das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA vor Sondereinflüssen) und der Free Cashflow. Entsprechend werden auch alle Segmente an deren absolutem Beitrag zum EBITDA vor Sondereinflüssen gemessen. Für die Steuerung des Cashflows auf Segmentebene wird eine spezifische Kennzahl, der Segment-Cashflow, verwendet, der die Elemente des Free Cashflows beinhaltet, die von den operativen Bereichen gesteuert werden können. Darüber hinaus wurden für ausgewählte Segmente spezifische Steuerungskennzahlen definiert.

Ausgangsgröße für die Ermittlung des EBITDA vor Sondereinflüssen ist das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT). Dieses ergibt sich aus dem Bruttoergebnis vom Umsatz, den Vertriebskosten, den allgemeinen Verwaltungskosten, den Forschungs- und Entwicklungskosten, den Sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen sowie dem Ergebnis aus integralen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden. Das EBIT wird bereinigt um Sondereinflüsse, welche aus der Integration akquirierter Geschäfte, aus Restrukturierungen, dem Veräußerungsergebnis bei Devestitionen und Beteiligungsverkäufen sowie sonstigen Aufwendungen und Erträgen außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit resultieren können. Für die Ermittlung des EBITDA vor Sondereinflüssen werden zum EBIT vor Sondereinflüssen Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen hinzuaddiert, sofern sie keine Sondereinflüsse darstellen.

EBIT, EBIT vor Sondereinflüssen und EBITDA vor Sondereinflüssen sind alternative Leistungskennzahlen, die nicht nach den IFRS definiert sind und als Ergänzung der gemäß IFRS definierten Größen zu sehen sind (mehr zu den Änderungen im Steuerungskonzept im zusammengefassten Lagebericht).

Erläuterungen zu den Segmenten

Das Geschäft der BASF‑Gruppe wird von elf Unternehmensbereichen geführt, die zu sechs Segmenten zusammengefasst werden:

• Chemicals: Petrochemicals, Intermediates
• Materials: Performance Materials, Monomers
• Industrial Solutions: Dispersions & Resins, Performance Chemicals
• Nutrition & Care: Care Chemicals, Nutrition & Health
• Surface Technologies: Catalysts, Coatings
• Agricultural Solutions: Agricultural Solutions

Im Rahmen des strategischen Portfolio-Managements unterscheidet BASF seit Einführung der „Winning Ways“-Strategie im September 2024 zwischen Core und Standalone Businesses. Die Core Businesses, zu denen die Segmente Chemicals, Materials, Industrial Solutions und Nutrition & Care zählen, profitieren von ihrer tiefen Integration in die Wertschöpfungsketten sowie in den Produktionsverbund. Die Standalone Businesses umfassen die Segmente Surface Technologies und Agricultural Solutions, bedienen spezifische Branchen und konkurrieren mit fokussierten Wettbewerbern.

Das Segment Chemicals mit den Unternehmensbereichen Petrochemicals und Intermediates bildet das Zentrum des Verbunds von BASF. Das Segment bedient vor allem Kunden aus weiterverarbeitenden Industrien, insbesondere aus der Chemie- und Kunststoffindustrie. Darüber hinaus versorgt es die übrigen Segmente mit Basischemikalien sowie Zwischenprodukten und trägt damit zu einem organischen Wachstum der wesentlichen Wertschöpfungsketten der BASF‑Gruppe bei. Prozess- und Produktinnovationen sowie der Ausbau nachhaltiger Technologien stärken die Wettbewerbsfähigkeit des Segments.

Zum Segment Materials gehören die Unternehmensbereiche Performance Materials und Monomers. Es bietet Hochleistungswerkstoffe sowie deren Vorprodukte für neue Anwendungen und Systeme an. Sein Produktportfolio umfasst Isocyanate, Polyamide sowie anorganische Grundprodukte und Spezialitäten für die Kunststoff- und kunststoffverarbeitende Industrie. Neben spezifischem Technologiewissen, Industriekenntnissen und Kundennähe unterstützen vor allem Produkte, die zur Kreislaufwirtschaft beitragen, sowie nachhaltige Produktionsverfahren eine Differenzierung gegenüber Wettbewerbern.

Das Segment Industrial Solutions umfasst die Unternehmensbereiche Dispersions & Resins und Performance Chemicals. Es entwickelt und vermarktet Inhalts- und Zusatzstoffe für industrielle Anwendungen, zum Beispiel Polymerdispersionen, Harze, Additive, Elektronikmaterialien und Antioxidantien. Seine Kunden sind in verschiedenen Schlüsselindustrien, wie der Automobil-, Kunststoff- und Elektronikindustrie, beheimatet. Der Fokus in Forschung und Entwicklung liegt auf der Effizienzsteigerung in Bezug auf den Einsatz von Ressourcen und in Produktionsstrukturen sowie auf der Entwicklung von nachhaltigeren Produkten und Produktionsverfahren. Seit dem 1. Januar 2025 wird das Geschäft mit Chemie- und Raffineriekatalysatoren als Teil des Unternehmensbereichs Performance Chemicals im Segment Industrial Solutions berichtet. Zuvor wurde es im Unternehmensbereich Catalysts im Segment Surface Technologies geführt.

Zum Segment Nutrition & Care gehören die Unternehmensbereiche Care Chemicals und Nutrition & Health. Hier werden Inhaltsstoffe für Konsumgüter in den Bereichen Ernährung, Reinigungsmittel und Körperpflege produziert. Zu seinen Kunden zählen Nahrungs- und Futtermittelhersteller, die pharmazeutische Industrie, die Kosmetikindustrie sowie die Wasch- und Reinigungsmittelindustrie. Der steigende Bedarf an nachhaltigeren Konsumgütern sowie die Digitalisierung sind wesentliche Wachstumstreiber des Segments.

Das Segment Surface Technologies fasst mit den Unternehmensbereichen Catalysts und Coatings Geschäftsfelder mit chemischen Lösungen für Oberflächen zusammen. Das Produktspektrum bedient die Automobil- und Chemieindustrie und umfasst Katalysatoren, Batteriematerialien, Fahrzeugserien- und Autoreparaturlacke, Oberflächenbehandlungen sowie Dienstleistungen auf dem Gebiet der Edel- und Nicht-Edelmetalle. Ein innovatives Technologieportfolio sowie maßgeschneiderte Lösungen für die Kunden sind die Basis für das angestrebte Wachstum des Segments. Seit dem 1. Januar 2025 werden die ehemals dem Bereich Catalysts zugehörigen Geschäftseinheiten Battery Materials und Environmental Catalyst and Metal Solutions neben Coatings als eigenständige Unternehmensbereiche innerhalb des Segments berichtet. Zu demselben Zeitpunkt wurde das Geschäft mit Chemie- und Raffineriekatalysatoren, das bisher im Unternehmensbereich Catalysts berichtet wurde, dem Unternehmensbereich Performance Chemicals im Segment Industrial Solutions zugeordnet.

Das Segment Agricultural Solutions besteht aus dem gleichnamigen Unternehmensbereich. Sein Produktportfolio umfasst verschiedene Anbausysteme. Es verbindet Saatgut und speziell gezüchtete Pflanzeneigenschaften, Produkte zur Behandlung von Saatgut, biologische und chemische Pflanzenschutzprodukte. Agricultural Solutions bietet Landwirten innovative und nachhaltige, von digitalen Tools unterstützte Lösungen an. Das Segment strebt ein innovationsgetriebenes Wachstum an sowie eine gezielte Erweiterung des Portfolios durch Kooperationen und Akquisitionen.

Unter Sonstige werden die folgenden Aktivitäten und Sachverhalte erfasst:

• Die bereichsübergreifende Konzernforschung. Sie bearbeitet langfristige, für die BASF‑Gruppe strategisch wichtige Themenfelder. Darüber hinaus steht die Neuerschließung spezifischer Schlüsseltechnologien im Fokus, die für die Unternehmensbereiche von übergeordneter Bedeutung sind.
• Die Steuerung der BASF‑Gruppe durch die Konzernzentrale.
• Sonstige Geschäfte, die den Rohstoffhandel, Ingenieur- und sonstige Dienstleistungen sowie Vermietung und Verpachtung beinhalten. Darüber hinaus werden hier nicht fortgeführte Geschäfte und bestimmte nach Devestitionen verbliebene Restaktivitäten sowie remanente Fixkosten, die aus organisatorischen Änderungen oder Restrukturierungen resultieren und die nicht den Unternehmensbereichen zugeordnet werden, ausgewiesen.
• Nicht den Segmenten zugeordnete Währungsergebnisse und Bewertungseffekte aus Sicherungsgeschäften gegen Rohstoffpreis- und Fremdwährungsrisiken sowie Erträge und Aufwendungen aus den Long-Term-Incentive-Programmen (LTI-Programme).
• Handel mit erneuerbaren Energien sowie die Aktivitäten der Einheit „Net Zero Accelerator“, in der bis zum 31. Dezember 2024 unternehmensweite Projekte zur Erreichung der Klimaschutzziele gebündelt wurden.
• Minderauslastungskosten von internen Personalplattformen sowie nicht den Unternehmensbereichen zuzuordnende Effekte aus der Konsolidierung.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen von Sonstige verringerte sich im Jahr 2024 um 112 Millionen € auf –578 Millionen €. Gründe für den Rückgang waren vor allem in den Übrigen Aufwendungen enthaltene Währungsergebnisse, Sicherungsgeschäfte und sonstige Bewertungseffekte sowie geringere Ergebnisbeiträge der Sonstigen Geschäfte. Im EBITDA von Sonstige fielen Sondereinflüsse in Höhe von –601 Millionen € an, im Wesentlichen für die ohne Anerkennung einer Rechtspflicht erfolgte außergerichtliche Beilegung des Multidistrict-Litigation-Verfahrens im Zusammenhang mit AFFF-Produkten in den USA (mehr dazu unter Anmerkung 23).

Auf die USA entfielen im Jahr 2024 Umsatzerlöse mit Dritten in Höhe von 15.303 Millionen € (Vorjahr: 16.128 Millionen €) nach Sitz der Gesellschaften und in Höhe von 14.714 Millionen € (Vorjahr: 15.764 Millionen €) nach Sitz der Kunden. Am 31. Dezember 2024 betrugen die Buchwerte des immateriellen Vermögens, der Sachanlagen und der at Equity bilanzierten Beteiligungen in den USA 10.975 Millionen € (Vorjahr: 10.362 Millionen €).

Auf China entfielen im Jahr 2024 Umsatzerlöse mit Dritten in Höhe von 8.202 Millionen € (Vorjahr: 8.950 Millionen €) nach Sitz der Gesellschaften und in Höhe von 8.113 Millionen € (Vorjahr: 8.893 Millionen €) nach Sitz der Kunden. Am 31. Dezember 2024 betrugen die Buchwerte des immateriellen Vermögens, der Sachanlagen und der at Equity bilanzierten Beteiligungen in China 10.753 Millionen € (Vorjahr: 7.802 Millionen €).