BASF-Bericht 2024

Ziele und Zielerreichung1

Die Inhalte dieses Abschnitts sind nicht Bestandteil der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung, sondern wurden einer gesonderten betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit durch unseren Abschlussprüfer unterzogen.

Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.

Langfristiger Geschäftserfolg bedeutet für uns, ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich Wert zu schaffen. Deshalb verfolgen wir ambitionierte Ziele entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Über die Zielerreichung berichten wir transparent, damit unsere Stakeholder unsere Fortschritte nachvollziehen können.

Wir streben ein profitables Wachstum an und haben uns im Rahmen unserer Unternehmensstrategie neue Finanzziele gesetzt sowie unsere Ausschüttungspolitik angepasst. Das EBITDA vor Sondereinflüssen soll im Geschäftsjahr 2028 einen Wert zwischen 10 Milliarden € und 12 Milliarden € erreichen, bei moderaten bis guten ökonomischen Rahmenbedingungen. Der kumulierte Free Cashflow für 2025 bis 2028 soll bei mehr als 12 Milliarden € liegen. Für den Return on Capital Employed (ROCE) streben wir 2028 einen Wert von rund 10 % an. Im Geschäftsjahr 2024 betrug das EBITDA vor Sondereinflüssen 7,9 Milliarden €, der Free Cashflow 0,7 Milliarden € und der ROCE 5,1 %.

Mittelfristig sind wir bestrebt, die Gesamtausschüttung durch eine Kombination aus Dividenden und Aktienrückkäufen mindestens auf dem Niveau der vergangenen Jahre zu halten und von 2025 bis 2028 mindestens 12 Milliarden € an unsere Aktionäre auszuschütten. Konkret wollen wir eine Dividende von mindestens 2,25 € je Aktie oder rund 2 Milliarden € pro Jahr ausschütten. Dies gilt bereits für die Dividende für das Geschäftsjahr 2024, die im Jahr 2025 ausgezahlt wird. Der Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung für 2024 beträgt dementsprechend 2,25 € je Aktie (mehr zu den finanziellen Kennzahlen).

Auch im Bereich Nachhaltigkeit haben wir uns umfassende Ziele gesetzt. Unsere CO2-Emissionen aus Produktion (Scope 1) und Energieeinkauf (Scope 2)2 wollen wir bis 2030 um 25 % im Vergleich zu 2018 reduzieren (2018: 21,9 Millionen Tonnen, Ziel 2030: 16,4 Millionen Tonnen). Im Geschäftsjahr 2024 lag dieser Wert bei 17,0 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten (2023: 17,03 Millionen Tonnen). Die spezifischen CO2-Emissionen aus unserem Rohstoffbezug (Scope 3.1)4 wollen wir bis 2030 um 15 % im Vergleich zu 2022 senken (2022: 1,64 Kilogramm CO2 je Kilogramm eingekauftem Rohstoff, Ziel 2030: 1,39 Kilogramm). Unsere spezifischen Scope-3.1-Emissionen betrugen 2024 1,58 Kilogramm CO2 je Kilogramm eingekauftem Rohstoff (2023: 1,675 Kilogramm). Bis zum Jahr 2050 streben wir Netto-Null-Treibhausgasemissionen (Scope 1, 2 und 3.1) an (mehr zu diesem Themenbereich in E1 Klimawandel).

Wir arbeiten daran, die Nachhaltigkeit in unseren Lieferketten weiter zu stärken. Mit unserem bisherigen Ziel hatten wir angestrebt, dass 80 % der Lieferanten ihre Nachhaltigkeitsleistung bei einer Folgebewertung verbessern. Fortan fokussieren wir uns auf Lieferanten, die in Bewertungen unzureichende Ergebnisse erzielt haben. Für den Zeithorizont bis 2030 wirken wir darauf hin, dass jährlich 80 % der Lieferanten, die im Berichtszeitraum eine Nachhaltigkeitsbewertung durchgeführt haben und für die eine vorherige, vergleichbare Bewertung mit unzureichendem Ergebnis vorliegt, ihre Nachhaltigkeitsleistung verbessern. Im Jahr 2024 lag dieser Wert bei 76 %. Durch das neue Ziel wollen wir unseren Fokus und unsere Maßnahmen noch stärker auf Lieferanten mit erhöhtem Nachhaltigkeitsrisiko legen (mehr zu diesem Themenbereich in S2 Globale Ziele).

Unser Portfolio sowie die Arbeit unserer Forschungs- und Entwicklungseinheiten wollen wir noch stärker auf Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft ausrichten. Hierzu setzen wir auf die Bewertung unseres Produktportfolios mithilfe der TripleS-Methodik (Sustainable Solution Steering). Bis 2030 möchten wir mehr als 50 % des BASF-Umsatzes, der für TripleS relevant ist6, mit Sustainable-Future Solutions, also Produkten, die einen positiven Nachhaltigkeitsbeitrag leisten, erzielen (siehe Nachhaltige Steuerung unseres Produktportfolios im Kapitel Allgemeine Angaben der Nachhaltigkeitserklärung). Im Jahr 2024 lag der Anteil dieser Produkte am BASF-Umsatz bei 46,3 % (2023: 41,4 %). Darüber hinaus haben wir 2024 ein neues Ziel für Lösungen für die Kreislaufwirtschaft, sogenannte Loop Solutions, eingeführt. Bis 2030 möchten wir mit diesen Lösungen einen Umsatz von 10 Milliarden € erzielen. Der Umsatz mit Loop Solutions betrug 2024 5,7 Milliarden € (mehr zu diesem Themenbereich in E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft).

In allen Produktionsstätten in Wasserstressgebieten7 und an unseren Verbundstandorten wollen wir bis 2030 ein nachhaltiges Wassermanagement einführen. 2024 erreichten wir einen Anteil von 65 % (2023: 57 %)8 (mehr zu diesem Themenbereich siehe E3 Globales Ziel).

In der Produktion wollen wir die Sicherheit weiter erhöhen und legen unseren Fokus auf die Reduzierung von arbeitsbezogenen Unfällen und Ereignissen mit hohem Schweregrad. Wir streben bis 2030 eine Rate von höchstens 0,10 Anlagenereignissen mit hohem Schweregrad (High Severity Process Safety Incidents, hsPSI) je 200.000 geleistete Arbeitsstunden an. Im Jahr 2024 verzeichneten wir weltweit eine Rate von 0,03 hsPSI (2023: 0,05 hsPSI). Für den Zeithorizont bis 2030 haben wir uns zudem zu einer Rate von höchstens 0,05 Arbeitsunfällen mit hohem Schweregrad (High Severity Work Process Related Injuries, HSI) je 200.000 geleistete Arbeitsstunden verpflichtet. Dieser Wert lag im Geschäftsjahr 2024 bei 0,02 HSI (2023: 0,03 HSI).

Weiterhin haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2030 den Anteil von Frauen in Führungspositionen auf 30 % zu steigern.9 Der weltweite Anteil von Frauen in Positionen mit disziplinarischer Führungsverantwortung lag 2024 bei 29,3 % (2023: 28,4 %). Darüber hinaus möchten wir ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem mehr als 80 % unserer Mitarbeitenden der Meinung sind, dass sie sich bei BASF entfalten und ihre bestmögliche Leistung erbringen können. Im Jahr 2024 erzielten wir eine Quote von 79 % (2023: 79 %) (mehr zu diesem Themenbereich siehe S1 Strategie und Governance).

1 Die in diesem Kapitel aufgeführten nachhaltigkeitsbezogenen Kennzahlen sind bis zur Veröffentlichung des testierten BASF-Berichts am 21. März 2025 als vorläufig zu betrachten. Weitere Erläuterungen zu den hier erwähnten Zielen werden Bestandteil des testierten BASF-Berichts sein. Nachhaltigkeitsbezogene Kennzahlen sind – anders als die dargestellten finanziellen Kennzahlen sowie Scope-1- und Scope-2-Emissionsdaten – nicht Bestandteil der gesetzlichen Abschlussprüfung, sondern Teil einer gesonderten betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit.

2 Scope 1 und Scope 2 (ohne den Verkauf von Energie an Dritte). Das Ziel umfasst Treibhausgase gemäß Greenhouse Gas Protocol, die in CO2-Äquivalente (CO2e) umgerechnet werden. Basisjahr ist 2018.

3 Der Wert für das Jahr 2023 wurde aufgrund von Datenaktualisierungen angepasst.

4 Scope 3.1, Rohstoffe ohne Batteriematerialien, ausgenommen Services und technische Güter, ausgenommen Treibhausgasemissionen aus BASF-Trading-Aktivitäten. Zukünftige Anpassung der Basislinie analog der „Together for Sustainability“-Guideline (TfS) unter anderem nach Verfügbarkeit weiterer Primärdaten möglich. Basisjahr ist 2022. Im Berichtsjahr haben wir die Basislinie analog TfS-Guideline aufgrund der Verfügbarkeit weiterer Primärdaten angepasst.

5 Der Wert für das Jahr 2023 wurde aufgrund erhöhter Datenverfügbarkeit angepasst.

6 Die Definition des relevanten Portfolios und weiterführende Informationen finden Sie im TripleS-Handbuch
unter basf.com/de/sustainable-solution-steering.

7 Als Wasserstressgebiete definieren wir Gebiete, in denen mehr als 40 % des verfügbaren Wassers von Industrie, Haushalten und Landwirtschaft genutzt werden. Unsere Abgrenzung basiert auf dem vom World Resources Institute veröffentlichten Wasserrisiko-Atlas (Aqueduct 4.0). Mehr unter wri.org/aqueduct. Für unser Wasserziel berücksichtigen wir zusätzlich weiterhin diejenigen Standorte, die wir vor 2019 als Wasserstressstandorte gemäß Pfister et al. (2009) identifiziert hatten, sowie Wasserstressstandorte nach Aqueduct 3.0.

8 Durch das Einbeziehen der Wasserstressstandorte nach Aqueduct 4.0 erhöht sich die Anzahl der Standorte, die ein nachhaltiges Wassermanagement einführen müssen. Der Status der Umsetzung für 2023 sinkt entsprechend und wurde angepasst.

9 Dabei handeln wir in Übereinstimmung mit den geltenden lokalen Gesetzen.

CO2-Äquivalente
CO2-Äquivalente (CO2e) sind eine Berechnungsgröße für den Einfluss von Treibhausgasemissionen auf den Treibhauseffekt. Ein Faktor (Global Warming Potential) gibt die Treibhauswirkung der einzelnen Gase verglichen mit CO2 als Referenzgröße an.
Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft ist ein regeneratives System, in dem wirtschaftliches Wachstum vom Verbrauch endlicher Ressourcen entkoppelt ist. Die Kreislaufwirtschaft basiert auf den grundlegenden Prinzipien, Abfall und Verschmutzung zu vermeiden, Produkte und Materialien so lange wie möglich zu nutzen und gleichzeitig natürliche Systeme zu regenerieren.
Wertschöpfungskette
Als Wertschöpfungskette wird die Aufeinanderfolge von Veredlungsschritten im Produktionsprozess bezeichnet, angefangen bei den Rohstoffen über verschiedene Zwischenstufen wie Transport und Produktion bis zum fertigen Endprodukt.

Diese Inhalte erfüllen Angabepflichten der European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Eine Gesamtübersicht der ESRS-Verweise in diesem Bericht gibt der ESRS-Index.

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