BASF-Bericht 2024

Strategie

Die Inhalte dieses Abschnitts sind nicht Bestandteil der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung, sondern wurden einer gesonderten betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit durch unseren Abschlussprüfer unterzogen.

Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.

Unser Geschäft

Unser Anspruch ist es, das bevorzugte Chemieunternehmen zu sein, um die grüne Transformation unserer Kunden zu ermöglichen. Mit unserem breit gefächerten Portfolio sowie unseren Produkt- und Prozessinnovationen wollen wir profitabel wachsen und Wert für unsere Aktionäre schaffen. Gleichzeitig treiben wir den Wandel hin zu einer stärkeren Performance-Kultur voran. Nachhaltigkeitsaspekte integrieren wir in unsere Strategie, unser Geschäft sowie unsere Bewertungs-, Steuerungs- und Vergütungssysteme. Dieser Grundsatz ist auch in unserem Unternehmenszweck verankert: We create chemistry for a sustainable future.

BASF liefert Produkte und Dienstleistungen an rund 74.000 Kunden aus den verschiedensten Branchen in nahezu alle Länder der Welt. Unser Kundenportfolio besteht zu größten Teilen aus globalen Großkunden bis zu mittelständischen Unternehmen. Darüber hinaus gibt es einige wenige Produkte, die auch direkt an Endverbraucher vermarktet werden. Unser Fokus liegt jedoch auf dem Bereich Business-to-Business als Partner für verschiedenste weiterverarbeitende Industrien aus der ganzen Welt. Unsere Unternehmensbereiche haben wir in den Segmenten Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Nutrition & Care, Surface Technologies sowie Agricultural Solutions zusammengefasst (siehe Geschäftsentwicklung in den Segmenten).

Das Segment Chemicals versorgt die anderen BASF-Segmente sowie Kunden mit Basischemikalien und Zwischenprodukten. Im Segment Materials produzieren wir moderne Werkstoffe und Vorprodukte für Kunststoffe und Kunststoff verarbeitende Industrien. Das Segment Industrial Solutions entwickelt und vermarktet Inhalts- und Zusatzstoffe für industrielle Anwendungen. Das Segment Nutrition & Care produziert Inhaltsstoffe für Konsumgüter, etwa in den Bereichen der Human- und Tierernährung sowie Reinigungsmittel und Körperpflege. Im Segment Surface Technologies stellten wir bis zum Jahresende 2024 Fahrzeugserien- und Autoreparaturlacke, Oberflächenbehandlungen sowie Batteriematerialien und Katalysatoren her (mehr zur künftigen Zusammensetzung des Segments unter Organisation der BASF-Gruppe ab dem 1. Januar 2025). Das Segment Agricultural Solutions ist integrierter Lösungsanbieter von Saatgut, Traits, Pflanzenschutzmitteln sowie digitalen Lösungen für die Landwirtschaft.

Unsere Geschäftstätigkeit fokussiert sich auf die Chemiebranche. Eine Auflistung des Umsatzes nach Branchen enthält die Tabelle BASF-Umsatz 2024 nach Branchen. Der taxonomiekonforme Umsatz wird im Kapitel EU-Taxonomie gesondert ausgewiesen. Wir sind nicht im Bereich umstrittener Waffen aktiv. Über das generelle Produktportfolio unseres Segments Agricultural Solutions liefern wir einzelne Lösungen für den Tabakanbau. Als Anteilseigner von Wintershall Dea GmbH und Harbour Energy plc, London/Vereinigtes Königreich, sind wir im Sektor der fossilen Brennstoffe tätig. Am 3. September 2024 wurde der im Dezember 2023 vereinbarte Verkauf des Explorations- und Produktionsgeschäfts (E&P-Geschäft) von Wintershall Dea ohne Aktivitäten mit Russland-Bezug an Harbour Energy abgeschlossen. Das E&P-Geschäft umfasst Produktions- und Entwicklungs-Assets, Explorationsrechte sowie Lizenzen von Wintershall Dea zur Speicherung von Kohlendioxid. Im Gegenzug erhielten die Anteilseigner von Wintershall Dea, BASF (72,7 %) und LetterOne (27,3 %), inklusive Kaufpreisanpassung eine Barzahlung von insgesamt 1,78 Milliarden US$ (BASF-Anteil: 1,29 Milliarden US$) sowie neue, von Harbour Energy ausgegebene Aktien, die einer Beteiligung von insgesamt 54,5 % der erweiterten Harbour entsprechen (BASF-Anteil: 39,6 %). Mit dieser Veräußerung hat BASF den entscheidenden Schritt gemacht, um die endgültige Trennung vom Öl-und-Gas-Geschäft zu erreichen (siehe Wesentliche Investitionen und Portfoliomaßnahmen). Der Beitrag der Wintershall Dea zum Beteiligungsergebnis im Jahr 2024 betrug 729 Millionen € (2023: 130 Millionen €) (siehe Akquisitionen und Devestitionen).

Im Geschäftsjahr 2024 erzielten wir einen Umsatz von 65.260 Millionen € (siehe Ertragslage). Die Verteilung unseres Umsatzes auf die Branchen unserer Kunden weist die folgende Tabelle aus:

BASF-Umsatz 2024 nach Branchen

> 20 %

Chemie und Kunststoffe

10–20 %

Transport und Automobil

10–20 %

Landwirtschaft

10–20 %

Konsumgüter

< 10 %

Bauindustrie

< 10 %

Elektronik

< 10 %

Energie und Rohstoffe

< 10 %

Gesundheit und Ernährung

Wir arbeiten weltweit mit über 70.000 Tier-1-Lieferanten zusammen. Sie beliefern uns mit wichtigen Rohstoffen, Chemikalien, Investitionsgütern sowie Verbrauchsmaterialien und erbringen eine Vielzahl von Dienstleistungen. Mehr Informationen zu unseren Lieferantenbeziehungen finden sich im Kapitel S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette. Eine Übersicht unserer Beschäftigten nach Regionen findet sich im Kapitel S1 Arbeitskräfte des Unternehmens unter Parameter. Einen Überblick über unser Geschäftsmodell, Input, Output, Auswirkungen auf unsere wichtigsten Stakeholder sowie über unsere Wertschöpfungskette beschreibt die Grafik Wie wir Wert schaffen.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie

Im September 2024 haben wir unsere „Winning Ways“-Strategie intern und extern kommuniziert. Deren Kernelement ist unser Anspruch, das bevorzugte Chemieunternehmen zu sein, um die grüne Transformation unserer Kunden zu ermöglichen (siehe Unsere Strategie). Dafür stellen wir unseren Kunden Produkte zur Verfügung, die positiv zur Nachhaltigkeit beitragen, etwa durch ihren Einsatz beim Kunden oder durch ihren reduzierten CO2-Fußabdruck. Viele unserer Kunden haben sich nachhaltigkeitsbezogene Ziele gesetzt und sind dabei, ihre Geschäftsmodelle zu verändern, um ihre Emissionen zu reduzieren. Sie tun dies in unterschiedlichem Tempo und mit unterschiedlichen Prioritäten. Auch ihre Bereitschaft, einen höheren Preis für nachhaltigere Produkte zu zahlen, unterscheidet sich. Vor diesem Hintergrund haben wir unseren Transformationsansatz angepasst: Wir wollen Projekte priorisieren, bei denen wir bereits eine steigende Kundennachfrage und Zahlungsbereitschaft für nachhaltigere Produkte sehen (siehe Unsere strategischen Hebel: Transform). Außerdem wollen wir uns auf ausgewählte Transformationsinitiativen (siehe Unsere grüne Transformation entlang der Wertschöpfungskette) konzentrieren, die sich auf unsere License-to-operate auswirken. Diesen Prinzipien folgend werden wir unsere Maßnahmen für die Transformation von BASF in Richtung Klimaneutralität vorantreiben. Wir haben zunehmend in erneuerbare Energien zum Betrieb unserer Anlagen investiert. Als Nächstes werden wir uns darauf konzentrieren, mehr biobasierte und recycelte Rohstoffe in unsere bestehenden Anlagen einzuspeisen. Auf diese Weise wollen wir immer mehr Produkte mit einem reduzierten CO2-Fußabdruck für unsere Kunden entwickeln. Mit zunehmendem Wachstum der Märkte für nachhaltigere Lösungen wollen wir neue Technologien, die wir derzeit pilotieren, skalieren und anwenden.

An unseren globalen nachhaltigkeitsbezogenen Zielen halten wir fest, inklusive der Ausrichtung unseres Portfolios mittels der TripleS-Methode (Sustainable Solution Steering). Zur Kreislaufwirtschaft haben wir ein neues Ziel formuliert: Bis 2030 möchten wir einen Umsatz von 10 Milliarden € mit Produkten erzielen, die einen positiven Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten. Die berichteten Nachhaltigkeitsziele von BASF sind global gültig und beziehen sich auf die gesamte BASF-Gruppe (ergänzende Informationen ab Seite Ziele und Zielerreichung). Unser strategischer Ansatz umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von der verantwortungsvollen Beschaffung unserer Rohstoffe über die sichere und ressourcenschonende Produktion bis zu nachhaltigeren Lösungen für unsere Kunden.

Mit unserer neuen Strategie fokussieren wir unsere Aktivitäten auf wachstumsstarke Märkte. In den folgenden sieben Ländern wollen wir unsere organisatorische Struktur, unsere Produktionsstandorte und andere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten stärken: China, Indien, Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand und Vietnam. Weltweit optimieren wir ständig unsere Organisation, unsere Produktionsstandorte und unsere F&E-Aktivitäten.

Die Grundlage unseres Verbundkonzepts ist die integrierte Verknüpfung und Steuerung unserer Anlagen. Dabei schafft der Verbund effizientere Wertschöpfungsketten – von Basischemikalien bis zu hochveredelten Produkten – und ermöglicht eine ressourceneffizientere, CO2-optimierte und zuverlässiger steuerbare Produktion. Nebenprodukte aus einer Anlage werden beispielsweise als Rohstoff in anderen Betrieben genutzt. So können wir Rohstoffe und Energie einsparen, Emissionen vermeiden, Logistikkosten senken und Synergien nutzen.

Wir setzen dabei auf einen differenzierten Steuerungsansatz mit industriespezifischen finanziellen Steuerungskennzahlen (mehr dazu unter Unser Steuerungskonzept), angepasste Governance-Strukturen, maßgeschneiderte Prozesse und eigenständige ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning). Diese Maßnahmen erhöhen die dezentrale Verantwortlichkeit und machen die Leistung unserer Bereiche transparenter.

Unsere grüne Transformation entlang der Wertschöpfungskette

Zum Erkunden klicken

Anspruch:
Wir wollen das bevorzugte Chemieunternehmen sein, um die grüne Transformation unserer Kunden zu ermöglichen.
Vorgelagerte Wertschöpfungskette, Reagenzglas und Müllsack (Icons)

Vorgelagerte Wertschöpfungskette

Beschaffung biobasierter und recycelter Rohstoffe

Erneuerbare Energien

Lieferanten­management

  • Verhaltenskodex
  • Nachhaltigkeits­bewertungen
  • Supplier-CO2-Management-Programm
Luftaufnahme von Biomethananlagen (Foto)

BASF und ENGIE: langfristiger Biomethan-Abnahmevertrag in Europa

Mehr zum Projekt,
siehe E1 Klimawandel
Eigene Produktion, Fabrik (Icon)

Eigene Produktion

Sukzessive Implementierung neuer Verfahren

  • Einspeisung biobasierter und recycelter Rohstoffe
  • Emissionsreduzierung

Sichere und effiziente Prozesse

  • Operational Excellence
  • Integrierte Verbundstruktur
  • Digitalisierung & Automatisierung
 Luftaufnahme des Produktionsstandorts Ludwigshafen (Foto)

Förderzusage für weltweit größte industrielle Wärmepumpe zur CO2-freien Dampferzeugung

Mehr zum Projekt,
siehe E1 Klimawandel
Nachgelagerte Wertschöpfungskette, Flasche, Sack und Becher (Icon)

Nachgelagerte Wertschöpfungskette

Steuerung des Produkt­portfolios mit der
TripleS-Methode

  • Mehr Produkte mit Nachhaltigkeitsvorteilen: Sustainable-Future Solutions
  • Mehr Produkte, die Kreisläufe schließen oder erweitern: Loop Solutions
Regenjacke aus loopamid (Foto)

Markteinführung von loopamid® als erste zirkuläre Lösung für Bekleidung aus Polyamid 6

Mehr zum Projekt,
siehe E5 Kreislaufwirtschaft
und Ressourceneffizienz
Basis:
Gesellschaftliche Akzeptanz unserer Geschäftstätigkeit (license to operate)

Nachhaltige Steuerung unseres Produktportfolios

2024 gab es auch durch Akquisitionen beziehungsweise Devestitionen Veränderungen an unserem Produktportfolio. Die wesentlichen Veränderungen sind unter Wesentliche Investitionen und Portfoliomaßnahmen aufgeführt. Die Entwicklung unseres Produktportfolios in Richtung Nachhaltigkeit ist für uns ein entscheidender Hebel, um unsere Kunden bei ihrer grünen Transformation zu unterstützen. Dabei setzen wir insbesondere auf unsere TripleS-Methode (Sustainable Solution Steering), mit der wir unser Produktportfolio hinsichtlich seines Beitrags zu Themen wie Klimawandel und Energie, Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft überprüfen. Wir kategorisieren im Rahmen von TripleS unser Produktportfolio unter Berücksichtigung nachhaltigkeitsbezogener Aspekte in fünf Segmente: Pioneer, Contributor, Standard, Monitored und Challenged (siehe folgende Grafik). Zunächst werden alle Produkte dahingehend untersucht, ob sie negative Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsthemen haben oder in Zukunft haben könnten. Dabei betrachten wir Mindestanforderungen wie den Verhaltenskodex von BASF, Gefahren und Expositionen von Chemikalien über den gesamten Lebenszyklus, erwartete regulatorische Trends sowie Reputationsrisiken für BASF. Wenn wir bei der Bewertung unseres Portfolios Produkte mit Nachhaltigkeitsherausforderungen identifizieren, klassifizieren wir diese entweder als Monitored oder, im Fall erheblicher Herausforderungen, als Challenged. Für Produkte, die keine negativen Auswirkungen aufweisen, wird danach überprüft, ob sie einen positiven Beitrag zu mindestens einem dieser Nachhaltigkeitsthemen leisten: Klimawandel und Energie, Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft, Verringerung der Umweltverschmutzung, Gewässerschutz, Biodiversität, Beseitigung von Hunger und Armut, Gesundheit und Sicherheit. Gleichzeitig darf das Produkt keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf eine der Nachhaltigkeitskategorien haben. Produkte, für die weder ein positiver Beitrag zu Nachhaltigkeit noch negative Auswirkungen festgestellt wurden, werden als Standard eingestuft. Produkte mit einem positiven Beitrag werden je nach Leistungsniveau im Vergleich zum Marktstandard und ihrem Beitrag als Contributor oder Pioneer eingestuft.

Umsatzanteile pro TripleS-Segment für das Geschäftsjahr 2024

Umsatzanteile pro TripleS-Segment für das Geschäftsjahr 2024 (Balkendiagramm)

Wir fassen die Summe der Pioneer- und Contributor-Produkte als Sustainable-Future Solutions zusammen. Produkte aus diesen Kategorien leisten einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette. Hierzu gehören etwa biobasierte und biologisch abbaubare Polymere, die als Alternativen zu synthetischen Polymeren in Körperpflegeprodukten eingesetzt werden können, und Hochleistungsdämmstoffe, die in der Endanwendung Energie einsparen. Mit unserer „Winning Ways“-Strategie verfolgen wir weiterhin das Ziel, unser Portfolio noch stärker auf Nachhaltigkeit auszurichten. Mehr als 50 % des BASF-Umsatzes, der für TripleS relevant ist, soll bis 2030 auf Sustainable-Future Solutions entfallen. Das Ziel wurde 2023 auf Basis einer Analyse des BASF-Portfolios sowie unserer Wachstumsprognosen vom Vorstand beschlossen. Dabei wurde beispielsweise die Inbetriebnahme des Verbundstandorts in Zhanjiang/China berücksichtigt. Die TripleS-Methode und das damit verbundene Ziel basieren auf klar definierten und im Methodenhandbuch nachvollziehbaren Kriterien in den jeweiligen Themenfeldern bezogen auf Nachhaltigkeit (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung, auf Englisch: Environmental, Social, Governance, ESG). Zur geschäftsbezogenen, nachhaltigeren Steuerung des Produktportfolios liegt aktuell kein allgemein-quantitativer, wissenschaftlicher Rahmen vor, an dem Unternehmen sich bei einer Zielsetzung orientieren könnten.

Im Jahr 2024 lag der BASF-Umsatz1 mit Sustainable-Future Solutions bei 46,3 % (2023: 41,4 %, unser Basisjahr). Wir sind weiterhin auf einem guten Weg, unser gesetztes Ziel zu erreichen. Die Corporate-Center-Einheit „Corporate Sustainability“ überwacht kontinuierlich anhand der monatlichen Auswertung unseres Umsatzes gemeinsam mit den Unternehmensbereichen den Fortschritt hinsichtlich dieses Ziels. Hierbei identifizierte Trends werden in der jährlichen operativen Planung von „Corporate Finance“ erfasst und dokumentiert. Bei der Datenerhebung hinsichtlich unserer TripleS-Daten folgen wir der Annahme, dass wir alle neuesten relevanten regulatorischen Entwicklungen und alle Marktveränderungen berücksichtigt haben. Limitierungen gibt es bei der Differenzierung des positiven Beitrags unserer Produkte zu dem von Wettbewerbern, da diese Einschätzung qualitativ und nicht auf Basis von Marktstudien getroffen wird. Spätestens alle vier Jahre überprüfen wir unser Produktportfolio anhand von TripleS. Mit der TripleS-Methode wurden 2023 und 2024 durch uns mehr als 50.000 Produkte unseres relevanten Portfolios2 hinsichtlich ihrer Anwendungen sowie regionaler Aspekte bewertet. Das für TripleS relevante Portfolio umfasst Umsätze der BASF-Gruppe, die mit Verkaufsprodukten an Dritte im jeweiligen Geschäftsjahr erwirtschaftet wurden. Ausgenommen davon ist zum Beispiel das nicht-produktbezogene Geschäft mit Lizenzen oder Dienstleistungen.

Wir haben TripleS in die Bewertung unserer Forschungs- und Entwicklungsprozesse integriert, um unter anderem auch die Anforderungen der EU-Kommission zu Safe and Sustainable by Design zu berücksichtigen. Mit TripleS schaffen wir Transparenz hinsichtlich des Nachhaltigkeitsbeitrags unseres Produktportfolios sowie zukünftiger Produkte, die im Rahmen von F&E entwickelt werden. Wir überprüfen, welche Herausforderungen unsere Produkte in Bezug auf Nachhaltigkeit haben, und steuern unser Portfolio in Richtung nachhaltiger Lösungen. Entsprechend unserer Methodik trugen 2024 rund 0,9 Milliarden € (2023: rund 1 Milliarde €) unserer jährlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung zu potenziellen Sustainable-Future Solutions bei.

Im Fall von Challenged-Produkten entwickeln wir Aktionspläne. Diese umfassen etwa Forschungsprojekte und Reformulierungen zur Produktoptimierung oder zu alternativen Produkten. Die Vermarktung aller Challenged-Produkte wird grundsätzlich innerhalb von fünf Jahren nach deren Erstbewertung eingestellt. BASF hat globale Prozesse implementiert, um sicherzustellen, dass Produkte nur in Märkten vertrieben werden, in denen eine entsprechende Zulassung vorliegt. Wenn ein Produkt in einem bestimmten Markt von einem Vermarktungsverbot betroffen ist oder seine Zulassung verliert, wird das Produkt umgehend überprüft und gemäß den lokalen gesetzlichen Richtlinien vom Markt genommen. In der Regel greifen unsere Selbstverpflichtungen, bevor Produkte von Verboten betroffen sind. Im Geschäftsjahr 2024 waren keine für BASF signifikanten Produkte von einem Verbot betroffen.

1 Von den 65,3 Milliarden € Umsatz von BASF im Jahr 2024 sind 54,5 Milliarden € relevant für die TripleS-Bewertung. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2024 haben wir 98,3 % des relevanten Portfolios bewertet.

2 Die Definition des relevanten Portfolios und weiterführende Informationen finden Sie im TripleS-Methodenhandbuch unter    basf.com/de/sustainable-solution-steering.

Biodiversität und Ökosysteme
Biodiversität bezeichnet die Verschiedenheit aller Lebensformen auf der Erde. Sie umfasst die Vielfalt der Ökosysteme, die verschiedenen Arten, die diese Ökosysteme bevölkern, und die genetische Vielfalt innerhalb dieser Arten. Ökosysteme sind Gemeinschaften von lebenden Organismen (Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen) und ihrer physischen Umgebung (Luft, Wasser, Boden), die in einem bestimmten Raum interagieren. Ökosysteme können sehr unterschiedlich sein, von Wäldern und Wüsten bis hin zu Ozeanen und städtischen Gebieten.
Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft ist ein regeneratives System, in dem wirtschaftliches Wachstum vom Verbrauch endlicher Ressourcen entkoppelt ist. Die Kreislaufwirtschaft basiert auf den grundlegenden Prinzipien, Abfall und Verschmutzung zu vermeiden, Produkte und Materialien so lange wie möglich zu nutzen und gleichzeitig natürliche Systeme zu regenerieren.
Traits
Traits sind kommerzielle Pflanzeneigenschaften, wie zum Beispiel die gezielt eingebaute Resistenz gegenüber bestimmten Herbiziden oder die eingebaute Abwehr von bestimmten Insekten.
Wertschöpfungskette
Als Wertschöpfungskette wird die Aufeinanderfolge von Veredlungsschritten im Produktionsprozess bezeichnet, angefangen bei den Rohstoffen über verschiedene Zwischenstufen wie Transport und Produktion bis zum fertigen Endprodukt.

Diese Inhalte erfüllen Angabepflichten der European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Eine Gesamtübersicht der ESRS-Verweise in diesem Bericht gibt der ESRS-Index.

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