E3 Wasser
Die Inhalte dieses Abschnitts sind nicht Bestandteil der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung, sondern wurden einer gesonderten betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit durch unseren Abschlussprüfer unterzogen.
Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.
Wasser ist von elementarer Bedeutung für die chemische Produktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Wir verwenden es als Kühl-, Löse- und Reinigungsmittel, zur Herstellung von Produkten und nutzen Wasserwege zum Transport von Waren. Gleichzeitig ist Wasser in immer mehr Regionen ein knappes Gut. Deshalb tragen wir mit einem nachhaltigen Wassermanagement zum verantwortungsvollen Umgang mit dieser Ressource bei.
Unser Hauptgeschäft – die Entwicklung, Herstellung und Verarbeitung von Chemikalien – sowie der Transport von Chemikalien erfordern einen verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Wasser. Zum einen streben wir einen möglichst geringen und effizienten Wassereinsatz an. Zum anderen wollen wir in unseren Produktionsprozessen die Emissionen von Stoffen in das Wasser, die nachteilige Auswirkungen haben können, minimieren und behandeln Abwässer adäquat. Risiken für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit begegnen wir mit einem umfassenden Responsible-Care-Management-System (siehe E2 Umweltschutz in unserer Produktion).
Im Zuge unserer doppelten Wesentlichkeitsanalyse, die wir im Jahr 2024 durchgeführt haben (siehe Doppelte Wesentlichkeitsanalyse), wurde der Themenkomplex Wasser als wesentlich identifiziert. Aus der Analyse ergeben sich sechs wesentliche Auswirkungen auf die Ressource Wasser sowie ein wesentliches Risiko für BASF (siehe Tabelle Ergebnisse der doppelten Wesentlichkeitsanalyse).
Auswirkung |
Bewertung |
Verortung in der Wertschöpfungskette |
Beschreibung |
---|---|---|---|
Eingeschränkte Verfügbarkeit durch Wasserentnahme und -verbrauch |
Negativ |
Vorgelagerte Wertschöpfungskette |
Durch die Wasserentnahme und den Wasserverbrauch in unserer vorgelagerten Wertschöpfungskette haben wir einen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Wasser, insbesondere in Gebieten mit Wasserstress. |
Reguläre Emissionen in das Wasser |
Negativ |
Vorgelagerte Wertschöpfungskette |
Durch die Produktion und Extraktion von Rohstoffen, Vor- und Zwischenprodukten in unserer vorgelagerten Wertschöpfungskette entstehen Emissionen in das Wasser, die zur Wasserverschmutzung beitragen. |
Eingeschränkte Verfügbarkeit durch Wasserentnahme |
Negativ |
Eigene Geschäftstätigkeit |
Durch Wasserentnahme hat unsere Produktion einen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Wasser in Gebieten, in denen unsere Produktionsstandorte liegen, insbesondere in Gebieten mit Wasserstress. |
Reguläre Emissionen in das Wasser |
Negativ |
Eigene Geschäftstätigkeit |
Bei der Produktion in unseren Anlagen entstehen Emissionen in das Wasser, wie zum Beispiel Stickstoffverbindungen, organische Substanzen und Schwermetalle. Diese Emissionen tragen zur Wasserverschmutzung bei. |
Eingeschränkte Verfügbarkeit durch Wasserentnahme und -verbrauch |
Negativ |
Nachgelagerte Wertschöpfungskette |
Durch die Wasserentnahme und den Wasserverbrauch in unserer nachgelagerten Wertschöpfungskette haben wir einen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Wasser, insbesondere in Gebieten mit Wasserstress. |
Reguläre Emissionen in das Wasser |
Negativ |
Nachgelagerte Wertschöpfungskette |
Durch Verwendung, Weiterverarbeitung, Transport, Lagerung und Entsorgung von unseren Produkten bei unseren Kunden entstehen Emissionen in das Wasser, die zur Wasserverschmutzung beitragen. |
Risiko |
Bewertung |
Beschreibung |
---|---|---|
Steigender Aufwand für die Wasseraufbereitung durch regulatorische Änderungen |
Negativ |
Regulatorische Entwicklungen in Bezug auf Emissionen in Wasser können Investitionen in unsere Infrastruktur und Upgrades unserer Systeme notwendig machen. |
Die drei identifizierten Auswirkungen in Bezug auf die Beeinträchtigung von Wasserqualität durch reguläre Emissionen in das Wasser entlang der Wertschöpfungskette sowie das identifizierte Risiko durch regulatorische Entwicklungen werden schwerpunktmäßig im Kapitel E2 Reduzierung von Umweltverschmutzung behandelt.
Die Nutzung mariner Ressourcen ist, wie die Nutzung von Meerwasser als Wasserquelle oder zur Abwasserableitung, aufgrund der geringen Volumina als nicht materiell für BASF anzusehen. Unser Responsible-Care-Management deckt diese Aspekte trotz ihrer geringeren Relevanz ab. Alle durch Wasser bedingten kurz- und langfristigen Chancen und Risiken erfassen wir insgesamt systematisch im Rahmen unseres allgemeinen Chancen- und Risikomanagements (ergänzende Informationen unter Chancen und Risiken).
Als Grundlage für die doppelte Wesentlichkeitsanalyse wurden für die eigene Geschäftstätigkeit alle BASF-Standorte betrachtet. Wir erfassen und überprüfen Wasservolumina und -inhaltsstoffe systematisch in einer konzernweiten Datenbank. Auswirkungen der Wasserentnahme und Abwasserableitung werden im Rahmen von Genehmigungspflichten laufend bewertet und dokumentiert. Das Screening neuer Standorte schließt auch Umweltverträglichkeitsprüfungen durch unabhängige Dritte ein. Bei unternehmensinternen Genehmigungsprozessen werden die mit Umweltauswirkungen verbundenen Risiken bewertet und in einer Umwelterklärung zusammengefasst. Bei der Bewertung der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette sind wir uns der Risiken im Zusammenhang mit der Produktion und Handhabung chemischer Stoffe bewusst und ziehen eigene Erfahrungswerte heran.
Über einen vertrauensvollen Austausch wollen wir unseren Einfluss auf unser Umfeld besser verstehen und die Perspektiven umliegender Gemeinden in unsere Entscheidungen und unser Handeln einbeziehen. Unsere BASF-Produktionsstandorte pflegen enge Beziehungen zu den umliegenden Gemeinden, indem sie Informationen bereitstellen, über aktuelle Entwicklungen informieren, Hotlines für den sofortigen Kontakt und die Erreichbarkeit bereitstellen und Nachbarschaftsforen anbieten, in denen Bedenken zu Umweltauswirkungen wie Wasserverfügbarkeit und -qualität angesprochen werden können (siehe auch S3 Beitrag zur positiven Entwicklung von Gemeinschaften). Darüber hinaus setzen wir auf Dialogforen und Beratungsgremien wie unser mit externen Fachleuten etabliertes Nature Advisory Council, in dem wir Themen aus den Bereichen Natur und Biodiversität diskutieren (mehr unter S3 Beitrag zur positiven Entwicklung von Gemeinschaften). Seit 2023 nutzen wir zudem das neue Stakeholder-Engagement-Format des Sustainability Lab, in dem rund 100 externe und interne Experten spezifische Fragestellungen der nachhaltigen Entwicklung aus verschiedenen Perspektiven erörtern (mehr unter Allgemeine Angaben, Interessen und Standpunkte unserer Stakeholder). Wir planen, das Sustainability-Lab-Format auch in Zukunft anlassbezogen durchzuführen.
Strategie und Governance
Erläuterungen zu unseren übergeordneten Policies bezüglich des Anwendungsbereichs, der Verantwortlichkeit, der Wirkung in der Wertschöpfungskette, der globalen Gültigkeit, der Zugänglichkeit für Stakeholder und deren Einbeziehung finden sich in den Allgemeinen Angaben der Nachhaltigkeitserklärung. Dazu gehören unter anderem das Responsible-Care-Management-System sowie als Teil dessen unsere globalen Standards zu Umweltschutz, Produkt- und Transportsicherheit. Ebenfalls dort aufgeführt sind die BASF-Position zum Gewässerschutz, unser risikobasiertes Nachhaltigkeitsmanagement für den Einkauf und der Verhaltenskodex für Lieferanten.
Schutz von Wasser in unserer Produktion
Wir wollen negative Auswirkungen auf die Wasserverfügbarkeit durch Wasserentnahme in der eigenen Produktion reduzieren. Ebenso streben wir an, die Wasserverschmutzung durch reguläre Emissionen in das Wasser zu verringern. Hierzu sind ein ganzheitlicher Ansatz und kontinuierliche Kontrollen nötig.
Deshalb haben wir umfangreiche Management- und Kontrollsysteme für unsere eigene Produktion etabliert. BASF bringt sich aktiv in die weltweite Initiative Responsible Care® des Weltchemieverbands (International Council of Chemical Associations, ICCA) ein. Unser daran angelehntes Responsible-Care-Management-System umfasst neben globalen Richtlinien und Standards zu Sicherheit und Gesundheit (mehr unter S1 Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz) auch den Umweltschutz. Der verantwortungsvolle Umgang mit der Ressource Wasser ist dabei ein wesentliches Element unseres Responsible-Care-Management-Systems sowie wichtiger Bestandteil unseres Bekenntnisses zu den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs). Dies kommt auch in unserem Positionspapier zum Gewässerschutz zum Ausdruck. Mithilfe von Responsible-Care-Audits, unter anderem im Bereich „Environment (Luft, Wasser, Abfall)“, können wir die Einhaltung unseres Responsible-Care-Management-Systems überprüfen.
Zentraler Baustein unserer Strategie ist seit vielen Jahren die Einführung und Umsetzung eines nachhaltigen Wassermanagements, für das wir ein globales Ziel gesetzt haben (siehe Globales Ziel). Unser Wasserziel haben wir 2024 überprüft und als wichtig für die Umsetzung unserer Strategie bewertet. Dies steht auch im Einklang mit neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen wie den 2023 neu bewerteten Planetary Boundaries (Richardson et al. (2023); Stockholm Resilience Centre). Wir wollen die Ressource Wasser schützen, die Effizienz der Wassernutzung kontinuierlich verbessern und Emissionen reduzieren. Wir konzentrieren uns dabei auf unsere Verbundstandorte sowie auf Produktionsstandorte in Wasserstressgebieten.1 Hierbei betrachten wir die Wasserverfügbarkeit, die Wasserqualität sowie die Auswirkungen unserer Wassernutzung auf die Umwelt und andere Nutzer. Als Orientierung dient uns der Standard der Alliance for Water Stewardship (AWS), eine globale Multi-Stakeholder-Organisation zur Förderung des verantwortungsvollen Umgangs mit Wasser, in der wir Mitglied sind.
Unser Wasserverbrauch ist verglichen mit der bezogenen Gesamtwassermenge gering (siehe Informationen zu Wasserbilanz) und stellt deshalb für BASF kein wesentliches Thema im Sinne der doppelten Wesentlichkeitsanalyse dar.
Unsere globalen Standards und Vorgaben rund um das Thema Wasser sind in der gruppenweit gültigen Richtlinie für Umweltschutz „Corporate Requirement Environmental Protection“ definiert. Diese schreiben unter anderem vor, dass an allen Produktionsstandorten beispielsweise Wasserschutzkonzepte umgesetzt werden müssen, um Emissionen und die Verschmutzung von Oberflächen- oder Grundwasser zu vermeiden. Die Richtlinien umfassen auch die Aspekte der Anlagen- und Transportsicherheit, um produktions- und transportbezogene Produktaustritte in Gewässer bestmöglich zu vermeiden. Umsetzung und Einhaltung der internen Richtlinien, die über eine BASF-interne Datenbank abgerufen werden können, und der gesetzlichen Vorgaben liegen in der Verantwortung unserer Standorte und Gruppengesellschaften. Die Corporate-Center-Einheit „Corporate Environmental Protection, Health, Safety & Quality“ überprüft dies regelmäßig im Rahmen von Audits. Bei diesen Audits wird ein Sicherheits- und Umweltprofil erstellt, das zeigt, ob wir vorhandenem Gefahrenpotenzial angemessen begegnen. Sollte dies nicht der Fall sein, werden Korrekturmaßnahmen festgelegt, die abhängig vom identifizierten Gefährdungspotenzial innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens umzusetzen sind. Dies kontrollieren wir unter anderem in Folgeaudits. Informationen, Erfahrungen und Praxisbeispiele zum verantwortungsvollen Umgang mit Wasser teilen wir kontinuierlich im globalen BASF-Expertennetzwerk. Unsere Richtlinien und Anforderungen aktualisieren wir fortlaufend in einem regelmäßigen Turnus. Dafür tauschen wir uns auch mit Behörden, Verbänden und internationalen Organisationen aus.
Bei der Entwicklung unserer Geschäftsstrategien betrachten wir auch die Resilienz unserer Geschäftsmodelle mit Blick auf ökonomische, ökologische und soziale Aspekte sowie ihre Wirkungen, Risiken und Chancen. Im Rahmen unseres Chancen- und Risikomanagements werden unter anderem strategische Risiken, die mit wesentlichen ökonomischen, ökologischen und sozialen Themen verbunden sind, bewertet (ergänzende Informationen siehe Chancen und Risiken). Die Strategien unserer Geschäftseinheiten werden in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Dies geschieht entweder einzeln für die Geschäftseinheit oder im Rahmen der übergeordneten Strategie des Unternehmensbereichs. Hierbei werden Fachleute der Geschäftseinheit oder des Unternehmensbereichs sowie unserer zentralen Strategieeinheit involviert. 2024 haben wir eine Methode pilotiert, mit der wir wesentliche Themen in den Strategien der Geschäftseinheiten innerhalb der nächsten zehn Jahre adressieren können. Dabei können je nach Umfang der Strategieüberarbeitung Resilienzbetrachtungen, regulative Aspekte und Stakeholder-Erwartungen einbezogen werden, um die künftige Marktentwicklung abzuschätzen. Die vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten können dabei ebenfalls berücksichtigt werden. Zusätzlich überprüfen wir mit unserer TripleS-Methode (Sustainable Solution Steering) die Resilienz unseres Produktportfolios im Hinblick auf Umwelt- und Sozialaspekte.
Im Zuge des voranschreitenden Klimawandels, daraus resultierender Wasserknappheit und extremer Wetterereignisse gewinnen Klimaresilienzmaßnahmen für unsere Produktion vermehrt an Bedeutung (mehr zu unserem Risikomanagement unter E1 Resilienz- und Szenarioanalysen). Um unsere Rohstoffversorgung und Transporte über Wasser sicherzustellen, setzen wir auf Frühwarnsysteme sowie am Standort Ludwigshafen zum Beispiel auf spezielle Schiffstypen für niedrige Pegelstände des Rheins. Weitere Maßnahmen an unseren Standorten zielen auf Reduzierungen unseres Wasserbedarfs, zum Beispiel durch Recycling, intelligente Kühlwassersysteme und Wasseraufbereitung. Je nach weiterer Verwendung des Wassers (aus Kühl- oder Produktionsprozessen) ist eine mehr oder weniger intensive Aufbereitung durch Sandfiltration, Membranfiltration oder auch Umkehrosmose nötig. Bei der Wiederverwendung zu Kühlzwecken kommen häufig Rückkühlwerke zum Einsatz, in denen das Wasser durch Verdunstung abgekühlt wird und dann erneut verwendet werden kann.
Schutz von Wasser in der Wertschöpfungskette
Auch in den vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten sind wir uns der negativen Auswirkungen auf die Wasserverfügbarkeit durch Wasserentnahme und -verbrauch sowie der Beeinträchtigung der Wasserqualität durch reguläre Emissionen in das Wasser bewusst und wollen dem entgegenwirken.
Für unsere vorgelagerte Wertschöpfungskette hat unsere Einkaufsorganisation ein globales risikobasiertes Managementsystem etabliert, das vorgibt, wie wir unsere Sorgfaltsprozesse umsetzen. Entsprechende Standards haben wir in einer globalen Richtlinie definiert. Diese sowie unsere Strukturen und Prozesse entwickeln wir kontinuierlich weiter, um veränderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Richtlinien und Ziele für den Einkauf werden zentral festgelegt und sind für alle Mitarbeitenden mit Einkaufsverantwortung weltweit bindend. Wir streben an, die Einhaltung der Vorgaben durch einen mehrstufigen Kontrollprozess sicherzustellen. Dabei werden die einheitsspezifischen Risikomanagementsysteme unserer Geschäftseinheiten durch Mindeststandards der Einheiten des Corporate Centers in der Umsetzung unterstützt und überwacht. Die Einheit „Corporate Audit“ überprüft als dritte Instanz die Wirksamkeit und Einhaltung des Risikomanagements. Sollte es zu konkreten Vorfällen kommen, greifen unsere Managementprozesse (siehe S2 Bewertung und Weiterentwicklung unserer Lieferanten und S2 Umgang mit konkreten Vorfällen). Unsere Erwartungen an Lieferanten haben wir im global gültigen Verhaltenskodex für Lieferanten (siehe S2 Strategie und Governance) festgeschrieben, der Teil unseres risikobasierten Managementsystems und in unsere Einkaufsbedingungen integriert ist. Er basiert unter anderem auf den Zehn Prinzipien der Global-Compact-Initiative der Vereinten Nationen sowie dem Responsible-Care®-Programm des ICCA und schließt auch den verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Wasser ein. Bei der Auswahl unserer Lieferanten sowie bei der Beurteilung neuer und bestehender Lieferbeziehungen sind für uns neben wirtschaftlichen Kriterien insbesondere auch ESG-Standards relevant. Wir erwarten von unseren Lieferanten, dass sie Wasseremissionen reduzieren und Auswirkungen auf Wasserknappheit minimieren. Lieferanten mit hohem Nachhaltigkeitsrisiko lassen wir durch Dritte überprüfen. Die Bewertung von Lieferanten erfolgt größtenteils im Rahmen der Chemieinitiative Together for Sustainability (TfS) entweder durch Vor-Ort-Audits mittels TfS-zugelassener Auditorinnen und Auditoren oder mittels Nachhaltigkeitsbewertungen auf Basis von Online-Assessments über die Ratingagentur EcoVadis. Abhängig von den geschäftlichen Anforderungen führen wir bei ausgewählten Lohnfertigern eigene Responsible-Care-Audits durch, wenn wesentliche Risiken im Bereich Umweltschutz identifiziert wurden – dies beinhaltet auch den Umgang mit Wasser.
In unserer nachgelagerten Wertschöpfungskette arbeiten wir gemeinsam mit unseren Kunden kontinuierlich an Innovationen und der Entwicklung von wasserbezogenen Lösungen, die darauf ausgelegt sind, die grüne Transformation unserer Kunden zu ermöglichen und einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten (mehr zur Steuerung der Nachhaltigkeitsleistung unseres Produktportfolios mittels TripleS-Methode unter Allgemeine Angaben, Nachhaltige Steuerung unseres Produktportfolios). Unseren Kunden bieten wir Lösungen an, die helfen, Wasser zu reinigen, es effizienter einzusetzen und Verschmutzungen zu verringern.
Wir berichten transparent und umfassend zu unserem Umgang mit Wasser. So haben wir auch im Jahr 2024 am Programm zur Berichterstattung klimaschutzrelevanter Daten der Non-Profit-Organisation CDP zum Thema Wasser teilgenommen. In der abschließenden Bewertung erreichte BASF die Note A- und somit erneut Leadership-Status. CDP beurteilt, wie transparent Unternehmen über ihre Aktivitäten im Wassermanagement berichten und wie sie Risiken, zum Beispiel Wasserknappheit, reduzieren. Zudem fließt in die Bewertung ein, inwieweit Produktentwicklungen auch bei Kunden der bewerteten Unternehmen zu einem nachhaltigen Wassermanagement beitragen können.
Darüber hinaus haben wir relevante globale Managementsysteme in unserer nachgelagerten Wertschöpfungskette etabliert, etwa im Bereich der Produkt- und Transportsicherheit. Unsere Experten für Produktverantwortung identifizieren mögliche Risiken bei Transport, Handhabung, Anwendung und Entsorgung unserer Produkte und stehen beratend zur Seite, um potenziell negative Auswirkungen zu minimieren. Um sicherzustellen, dass unsere Produkte bei bestimmungsgemäßem und verantwortungsvollem Gebrauch kein Risiko für Mensch und Umwelt darstellen, arbeiten wir fortlaufend mit allen relevanten Stakeholdern zusammen (mehr unter E2 Besorgniserregende oder besonders besorgniserregende Stoffe).
1 Als Wasserstressgebiete definieren wir Gebiete, in denen mehr als 40 % des verfügbaren Wassers von Industrie, Haushalten und Landwirtschaft genutzt werden. Unsere Abgrenzung basiert auf dem vom World Resources Institute veröffentlichten Wasserrisiko-Atlas (Aqueduct 4.0). Mehr unter wri.org/aqueduct
Maßnahmen
Unsere Maßnahmen auf dem Gebiet des nachhaltigen Wassermanagements sind oftmals dezentral organisierte Aktionen, Projekte und Initiativen. Sie zielen – wie auch unsere Management- und Monitoringsysteme – auf eine kontinuierliche Optimierung und Weiterentwicklung ab und liegen in der Verantwortung der Standorte und Gruppengesellschaften. Dies geht Hand in Hand mit dem BASF-Ansatz zur Nachhaltigkeitssteuerung (siehe Allgemeine Angaben). Aus diesem Grund haben wir für den Themenbereich „Nachhaltiges Wassermanagement“ keinen Aktionsplan mit zentraler Ressourcenzuweisung definiert.
Maßnahmen in der eigenen Produktion
Wichtiger Bestandteil unseres nachhaltigen Wassermanagements sind die kontinuierliche Analyse und die Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen. Dies können Projekte am Standort zur Verbesserung der Wassereffizienz oder der Abwasserqualität sein sowie Maßnahmen außerhalb des Standorts gemeinsam mit Dritten zur Verbesserung der Wassersituation im Einzugsgebiet.
Durch unseren Fokus auf den Bereich Operational Excellence (siehe auch E1 Operational Excellence) gestalten wir unsere Anlagen und Prozesse fortlaufend effizienter und ressourcenschonender. Dies schafft direkte Anreize für Investitionen in Effizienzprojekte und trägt zur Emissionsreduzierung bei.
Entsprechende Projekte adressieren alle Ebenen der Abhilfemaßnahmenhierarchie: Vermeiden, Reduzieren, Rückgewinnen und Wiederverwenden, Wiederherstellen und Regenerieren. Das Gewinnen, Aufbereiten, Transportieren und Rückkühlen von Wasser ist oftmals mit einem hohen Energiebedarf verbunden. Wir arbeiten kontinuierlich daran, den Energieverbrauch und die Menge des genutzten Wassers zu optimieren und an Betriebs- und Umweltanforderungen anzupassen.
Um die Ressource Wasser möglichst effizient zu nutzen, bauen wir etwa auf intelligente Kühlwassersysteme, eine verstärkte Wiederverwertung von Wasser und multimodale Transportkonzepte mit kombinierten Transportarten. Zum Beispiel führen Prozessoptimierungen wie der Einsatz veränderter Ventile oder das Recycling von niedrig temperiertem Kühlwasser am Standort General Lagos/Argentinien zu einer Wassereinsparung von 22 % seit 2018. An unserem Verbundstandort Freeport/Texas haben wir 2023 einen Membran-Bioreaktor zur Behandlung von Abwasser in Betrieb genommen, wodurch die Kapazität und die Reinigungsleistung der Kläranlage verbessert werden konnten. Mittelfristig soll das behandelte Abwasser wiederverwertet und damit der Frischwasserbedarf gesenkt werden. Abhängig von der Situation vor Ort setzen wir Maßnahmen auch gemeinsam mit weiteren Interessengruppen um. Zum Beispiel arbeiten wir am Standort Tarragona/Spanien gemeinsam mit unserem Wasserversorger AITASA sowie anderen Unternehmen daran, die Wiederverwertung von Abwasser mittelfristig weiter auszubauen. Durch Ergebnisse wie eine verminderte Wassernutzung oder den Ersatz von höherwertigem Wasser durch alternative Quellen tragen unsere Aktivitäten zu einem nachhaltigen Wassermanagement bei. Am Standort Guaratinguetá/Brasilien engagieren wir uns seit 2011 gemeinsam mit der lokalen Verwaltung, der Fundação Eco+ und weiteren Partnern im Programm „Incentivo ao Produtor de Água“: Durch eine bessere Bewirtschaftung der Böden und die Wiederaufforstung von Urwäldern konnten seither Oberflächenabfluss und Bodenerosion im Einzugsgebiet des Ribeirão Guaratinguetá deutlich verringert werden.
Maßnahmen in der Wertschöpfungskette
Wir setzen uns entlang der gesamten Wertschöpfungskette für den verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Wasser ein.
Die Einhaltung von Umweltstandards bei Lieferanten in der vorgelagerten Wertschöpfungskette überprüfen wir weltweit im Zuge unserer regelmäßigen Lieferantenbewertung (siehe S2 Bewertung und Weiterentwicklung unserer Lieferanten). Bei Verbesserungsbedarf unterstützen wir Lieferanten, entsprechende Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, etwa zum korrekten Umgang mit Abwässern. Zudem engagieren wir uns in zahlreichen Initiativen für mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette, etwa seit 2016 im Projekt „Pragati“ zu einem effizienten Wassereinsatz beim nachhaltigeren Anbau von Rizinusbohnen in Indien (siehe S2 Nachwachsende Rohstoffe).
Ein weiteres Beispiel ist unser Engagement beim Bezug von Lithium. Gemeinsam mit BMW Group, Mercedes-Benz AG, Fairphone B.V., Daimler Truck AG und Volkswagen Group engagieren wir uns seit 2021 in der Responsible Lithium Partnership. Die bis 2025 laufende Initiative setzt sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen im chilenischen Salar de Atacama ein. Dort befinden sich die weltweit größten Lithiumsole-Reserven und ein wesentlicher Teil der globalen Produktion. Hierzu wurde die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beauftragt, eine lokale Multi-Stakeholder-Plattform, die auch indigene Gemeinschaften umfasst, zu den wasserbezogenen Chancen und Risiken des Lithium- und Kupferabbaus und anderen wirtschaftlichen Aktivitäten zu organisieren und Aktionspläne voranzutreiben. BASF hat sich an einer Studie beteiligt, die BMW zusammen mit Experten der Universität Alaska und der Universität Massachusetts organisiert hat, um die hydrologischen Bedingungen im Salar de Atacama zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser Studie fließen als wichtiger Bestandteil in die Arbeit der Responsible Lithium Partnership ein.
Auch in unserer nachgelagerten Wertschöpfungskette, also durch unsere Produkte, Lösungen und deren Anwendung, nehmen wir Einfluss auf die Verfügbarkeit von Wasserressourcen.
So haben wir mit TripleS ein Instrument zur Steuerung unseres Produktportfolios basierend auf der Nachhaltigkeitsleistung unserer Produkte etabliert (mehr unter Allgemeine Angaben, Nachhaltige Steuerung unseres Produktportfolios). Darauf basierend überprüfen wir kontinuierlich, spätestens jedoch alle vier Jahre, unser relevantes globales Produktportfolio. Im Jahr 2022 haben wir diese Methode aktualisiert, um unser Produktportfolio noch stärker in Richtung Klimaschutz, Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft weiterzuentwickeln. Neben der Umsetzung neuer Behördenauflagen treiben wir aktiv die Anpassung und Weiterentwicklung unserer Produktionsprozesse voran, mit dem Ziel, den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte zu verkleinern. Teil des Evaluierungsprozesses sind auch Kriterien zum Schutz von Wasser, etwa eine effizientere Wassernutzung in der Produktion, neue Ansätze zur Wasseraufbereitung und ein geringerer Wasserverbrauch. Werden Produkte mit Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit identifiziert, klassifizieren wir diese im Rahmen von TripleS entweder als Monitored oder, im Fall erheblicher Herausforderungen, als Challenged. Für beide Kategorien ist eine Beschreibung möglicher Maßnahmen verpflichtend. Bei erheblichen Herausforderungen entwickeln wir Aktionspläne, um diese Produkte zu optimieren oder durch alternative Lösungen zu ersetzen. Diese umfassen etwa Forschungsprojekte und Reformulierungen zur Produktoptimierung oder zu alternativen Produkten. Um unser Portfolio nachhaltiger auszurichten, wird die Vermarktung aller Challenged-Produkte grundsätzlich innerhalb von fünf Jahren nach deren Erstbewertung eingestellt.
Die Landwirtschaft gehört zu den Sektoren mit dem höchsten Wasserverbrauch weltweit. Unseren Kunden bieten wir daher gezielt Lösungen an, die helfen, Wasser effizienter einzusetzen: ertragssteigernde Produkte, wassersparende Anbaumethoden sowie Kulturen, die mit weniger Wasser auskommen. Ein konkretes Beispiel ist die Artischockensorte mit dem Namen Green Queen, die im Vergleich zu herkömmlichen Sorten bei gleichem Wassereinsatz höhere Erträge erzielt. Der Einsatz neuer Anbaumethoden bei Green Queen kann eine Reduktion des Wasserbedarfs um 20 bis 35 % ermöglichen. Green Queen wird hauptsächlich in Spanien und den USA verkauft, wo die Regionen Murcia und Kalifornien vermehrt von Dürreperioden betroffen sind. Derzeit führen wir für Green Queen ein Projekt durch, das eine kombinierte Lösung aus KI-Technologie und Genetik evaluiert.
Wir arbeiten mit zahlreichen Partnern entlang der Wertschöpfungskette und aus der Zivilgesellschaft zusammen, um die Ressource Wasser zu schützen, unser Wissen zu vertiefen und es mit anderen zu teilen. Wir sind Mitglied der Organisation AWS, die mit ihrer Strategie 2022–2030 auf nachhaltige Wassernutzung abzielt und kollektives Handeln fördert, um gemeinsame Herausforderungen im Hinblick auf Wasser anzugehen. Zudem engagieren wir uns kontinuierlich in Netzwerken wie der Alliance to End Plastic Waste (AEPW), dem World Plastics Council und der Operation Clean Sweep®, damit Abfälle aus der Kunststoffproduktion nicht in Gewässer gelangen. In Südamerika fördern wir mit der Fundação Eco+ Aktivitäten zur nachhaltigen Entwicklung, auch im Bereich Wasser.
Globales Ziel
Bis 2030 wollen wir ein nachhaltiges Wassermanagement (mehr dazu unter Strategie und Governance) an unseren Verbundstandorten sowie an allen Produktionsstandorten in Wasserstressgebieten2 einführen. Damit erfassen wir circa 90 % des Gesamtwasserbezugs von BASF. Die Bestimmung der Wasserstressgebiete erfolgt entsprechend aktuellen Daten zu Wasserstressgebieten analog dem vom World Resources Institute veröffentlichten Wasserrisiko-Atlas.2
2024 haben wir unser Ziel3 zu 65 % erreicht (2023: 57 %).4 An acht weiteren Standorten wurde ein nachhaltiges Wassermanagement eingeführt (2023: sieben Standorte).
Im Fokus des nachhaltigen Wassermanagements steht eine effiziente Wassernutzung, nicht zwingend eine Reduktion des Wasserverbrauchs, da Letzterer für BASF verglichen mit der bezogenen Gesamtwassermenge nicht wesentlich im Sinne der doppelten Wesentlichkeitsanalyse ist. Eine effiziente Wassernutzung prüft unter anderem die Mehrfachnutzung sowie den Einsatz alternativer oder weniger sensitiver Wasserquellen.
Im Zuge des nachhaltigen Wassermanagements bewerten unsere Standorte regelmäßig die Wassersituation im Einzugsgebiet, insbesondere bei Änderungen in der Produktionsinfrastruktur, spätestens jedoch nach fünf Jahren. Wir schauen dabei auf die Wasserverfügbarkeit, die Wasserqualität sowie den Einfluss unserer Wasserentnahme auf die Umwelt und andere Nutzer. Wir orientieren uns am Standard der AWS.5 Dies schärft das Bewusstsein für mögliche Risiken und potenzielle Auswirkungen wie Wasserknappheit für die Bevölkerung.
Unser Engagement für ein nachhaltiges Wassermanagement erstreckt sich auch auf unsere Wertschöpfungsketten. Unsere Erwartungen an Lieferanten haben wir im global gültigen Verhaltenskodex für Lieferanten (siehe S2 Strategie und Governance) festgeschrieben, der unter anderem die Themenfelder der Initiative Responsible Care® und hierüber den verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Wasser beinhaltet. Unsere Zielsetzung, um die Nachhaltigkeit in der Lieferkette noch gezielter voranzutreiben, haben wir im Berichtsjahr weiterentwickelt (ergänzende Informationen siehe Ziele und Zielerreichung). Für die nachgelagerte Wertschöpfungskette haben wir mit TripleS ein Instrument zur Steuerung unseres Produktportfolios basierend auf der Nachhaltigkeitsleistung unserer Produkte etabliert (mehr unter Allgemeine Angaben, Nachhaltige Steuerung unseres Produktportfolios). Wir folgen dem Ziel, den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte zu verkleinern, und betrachten dabei auch Kriterien zum Schutz von Wasser.
Die für BASF wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen diskutieren wir in regelmäßigen Treffen mit externen Interessenvertretern im Rahmen unseres strategischen Stakeholder-Engagements sowie in Gesprächen mit Investoren. Darüber fließen Stakeholder-Erwartungen kontinuierlich in mögliche Zielsetzungen mit ein.
2 Als Wasserstressgebiete definieren wir Gebiete, in denen mehr als 40 % des verfügbaren Wassers von Industrie, Haushalten und Landwirtschaft genutzt werden. Unsere Abgrenzung basiert auf dem vom World Resources Institute veröffentlichten Wasserrisiko-Atlas (Aqueduct 4.0). Mehr unter wri.org/aqueduct. Für unser Wasserziel berücksichtigen wir zusätzlich weiterhin diejenigen Standorte, die wir vor 2019 als Wasserstressstandorte gemäß Pfister et al. (2009) identifiziert hatten, sowie Wasserstressstandorte nach Aqueduct 3.0.
3 Unser Wasserziel unterliegt keiner gesetzlich bindenden Vorgabe.
4 Durch das Einbeziehen der Wasserstressstandorte nach Aqueduct 4.0 erhöht sich die Anzahl der Standorte, die ein nachhaltiges Wassermanagement einführen müssen. Der Status der Umsetzung für 2023 sinkt entsprechend und wurde angepasst. Die Anzahl der für das Wasserziel relevanten Standorte wird jedes Jahr neu bewertet, insofern entspricht das laufende Jahr dem Bezugsjahr.
5 Wie unter a4ws.org beschrieben, zielt der AWS-Standard auf die folgenden Ergebnisse ab: gute Water Governance, nachhaltige Wasserbilanz, gute Wasserqualität, wichtige Schutzgebiete und sicherer Zugang zu Wasser und Sanitäreinrichtungen.
Parameter
Wasserbilanz der BASF-Gruppe 2024
Millionen Kubikmeter pro Jahr
Förderung/Bezug
Wassernutzung für Kühlung
Wassernutzung für Produktion
Summe aus Produktionsprozessen, Sanitärbereich, Spülungen und Reinigungen in der Produktion.
Ableitung
Verbrauch
Die Differenz zwischen bezogener und abgeleiteter Wassermenge beruht auf dem Wasserverbrauch und auf einer begrenzten Messgenauigkeit bei der Wasserableitung.
Unser Wasserbezug lag im Jahr 2024 bei 1.507 Millionen Kubikmetern. Zum größten Teil wurde dieser Bedarf aus Süßwasser, etwa aus Flüssen oder Seen, gedeckt. An einzelnen Standorten verwenden wir alternative Quellen, wie aufbereitetes städtisches Abwasser, Brackwasser oder Meerwasser. Ein kleiner Teil des benötigten Wassers gelangt auch als Bestandteil von Rohstoffen und als Dampf an unsere Standorte oder wird in unseren Produktionsprozessen freigesetzt.
Die Wassernutzung summierte sich im Jahr 2024 auf 7.102 Millionen Kubikmeter. Das Gesamtvolumen des zurückgewonnenen und wiederverwendeten Wassers betrug im Jahr 2024 5.734 Millionen Kubikmeter.
Wir verwenden Wasser überwiegend zur Kühlung (88 % des Gesamtwasserbezugs) und geben es anschließend ohne Produktkontakt in die Gewässer zurück. Unseren Wasserbezug für Kühlzwecke reduzieren wir hauptsächlich durch den Einsatz von Rückkühlwerken. Rund 12 % des gesamten Wasserbezugs werden in unseren Produktionsanlagen genutzt, zum Beispiel für Extraktions- und Lösungsprozesse oder zur Reinigung. Auch hier reduzieren wir unseren Wasserbedarf, indem wir Abwässer wiederverwerten. Der größte Teil des für Produktionszwecke genutzten Wassers wird nach Aufbereitung in unseren eigenen Kläranlagen oder Kläranlagen Dritter wieder in die Gewässer zurückgeleitet.
Der Wasserverbrauch der BASF-Gruppe beschreibt die Menge an Wasser, die nicht mehr in ein Gewässer zurückgeleitet wird und somit anderen Nutzern nicht mehr zur Verfügung steht. Wir berechnen den Wasserverbrauch aus der Summe von Wasserverdunstung in Kühlprozessen, Wasser in unseren Verkaufsprodukten und anderweitig an unseren Standorten verbrauchtem Wasser. Im Wesentlichen beruht der Verbrauch auf der Verdunstung von Wasser bei der Kreislaufführung von Kühlwasser. Zum kleineren Teil geht er auf Wasser zurück, das in unseren Produkten enthalten ist. Der Wasserverbrauch lag im Jahr 2024 bei rund 76 Millionen Kubikmetern.
Im Jahr 2024 lagen rund 30 % unserer Produktionsstandorte in Wasserstressgebieten.6 Auf diese Standorte entfiel mit 19 Millionen Kubikmetern 1 % des gesamten Wasserbezugs von BASF. Der Wasserverbrauch dieser Standorte lag bei 9 Millionen Kubikmetern.
Auf Produktionsstandorte in Gebieten, die von einem hohen oder extrem hohen Gesamt-Wasserrisiko6 betroffen sind (23 % unserer Standorte im Jahr 2024), entfiel mit 13 Millionen Kubikmetern 1 % des gesamten Wasserbezugs von BASF. Deren Wasserverbrauch lag 2024 bei 6 Millionen Kubikmetern.
Eine generelle Beschreibung unserer Messmethoden und eine Darstellung des Datenerhebungsverfahrens finden sich ebenso wie allgemeine Informationen zur Schätzung oder Rundung vereinzelter Nachhaltigkeitsparameter in den Allgemeinen Angaben in der Nachhaltigkeitserklärung.
Aus dem Nettoumsatz (in Millionen €) und dem Wasserverbrauch (in Kubikmeter) ergibt sich für das Jahr 2024 eine Wasserintensität von 1.171 Kubikmeter pro Million € Nettoumsatz.
6 Für die Bestimmung der Standorte mit hohem oder extrem hohem Wasserstress und/oder Gesamt-Wasserrisiko wurde Aqueduct 4.0 verwendet.
Diese Inhalte erfüllen Angabepflichten der European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Eine Gesamtübersicht der ESRS-Verweise in diesem Bericht gibt der ESRS-Index.