BASF-Bericht 2024

Innovationen

Die Inhalte dieses Abschnitts sind nicht Bestandteil der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung, sondern wurden einer gesonderten betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit durch unseren Abschlussprüfer unterzogen.

Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.

Innovationen aus der Chemie spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der größten Herausforderungen unserer Zeit. Unsere Aktivitäten zielen darauf ab, neue Produkte zu entwickeln, neue Märkte zu erschließen, unsere Produktivität weiter zu steigern und den CO2-Fußabdruck unserer Produkte zu senken. Mit unseren Kunden arbeiten wir intensiv an innovativen Produkten und Prozessen für eine nachhaltige Zukunft. 

Innovationen waren und sind für BASF der Schlüssel zum Erfolg. Das Know-how und die Fähigkeiten unserer hoch qualifizierten Mitarbeitenden sind hierbei unsere wertvollsten Ressourcen und die Basis unserer Innovationskraft. Im Jahr 2024 waren weltweit rund 10.000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung beschäftigt.

Im Jahr 2024 haben wir einen Umsatz von rund 11 Milliarden € mit Produkten aus Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten erzielt, die in den vergangenen fünf Jahren am Markt eingeführt wurden. Langfristig wollen wir Umsatz und Ergebnis mit neuen und verbesserten Produkten weiter steigern – vor allem mit Produkten, die einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette leisten.

Unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) lagen im Jahr 2024 bei 2.061 Millionen € (2023: 2.130 Millionen €). Auf die überwiegend anwendungs- und kundenbezogenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in unseren Unternehmensbereichen entfielen davon 87 %. Bereichsübergreifende und strategische Themen waren für 13 % der Ausgaben verantwortlich.

Unser Innovationsfokus liegt auf der Entwicklung neuer Produkte, Lösungen und Produktverbesserungen, die unseren Kunden Wettbewerbs- und Nachhaltigkeitsvorteile bieten. Indem wir sie unterstützen, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern, Ressourcen effizienter zu nutzen oder Produkte umweltverträglicher herzustellen und im Kreislauf zu führen, sichern wir unsere langfristige Wettbewerbsfähigkeit und tragen gleichzeitig dazu bei, Wachstum vom Verbrauch begrenzter Rohstoffe zu entkoppeln.

Im Bereich Elektromobilität entwickeln wir beispielsweise in enger Zusammenarbeit mit Fahrzeugherstellern Materialien für Batterien und elektrische Antriebssysteme, um ein sicheres und effizientes Fahren zu ermöglichen. Wir arbeiten an innovativen Verfahren zur Depolymerisation, die beim Recycling von Schaumstoffmatratzen oder des Hartschaums aus Kühlschränken sowie an zirkulären Lösungen für Textilien angewandt werden können. Darüber hinaus entwickeln wir bioabbaubare Polymere für Haushalts- und Körperpflegeanwendungen sowie bioabbaubare UV-Absorber für Sonnenschutzmittel und unterstützen damit unsere Kunden bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele.

Unsere Forschungs- und Entwicklungseinheiten haben wir gezielt auf die branchenspezifischen Anforderungen unserer Kunden ausgerichtet. Kundennahe Aktivitäten sind direkt in die Unternehmensbereiche integriert. Forschungsaktivitäten mit Relevanz für mehrere Unternehmensbereiche sind in der globalen Einheit „Group Research“ gebündelt, welche funktions- und regionenübergreifend agiert. Sie unterstützt die F&E-Aktivitäten unserer Unternehmensbereiche und treibt bereichsübergreifende Projekte zu gruppenweit relevanten Themen voran, etwa zur Vermeidung von CO2-Emissionen bei chemischen Prozessen und Produkten, zur Energieeffizienz oder zu Recyclingtechnologien. Mit Forschungszentren in Asien-Pazifik, Europa und Nordamerika ist der Bereich global aufgestellt. Zusammen mit den Forschungs- und Entwicklungseinheiten unserer Unternehmensbereiche bildet Group Research den Kern unseres weltweiten Forschungsnetzwerks.

Aus Konzernmitteln finanzieren wir Forschungsaktivitäten, die für die BASF-Gruppe von breiter Relevanz sind und die über den branchenspezifischen Fokus der einzelnen Unternehmensbereiche hinausgehen. Dazu zählen etwa digitale Werkzeuge, neue analytische Methoden sowie katalyse- oder biotechnologische Verfahren. 

Unsere Innovationskraft und langfristige Wettbewerbsfähigkeit zeigen sich nicht zuletzt in der Anzahl und Qualität unserer Patente. Weltweit haben wir 2024 1.159 Patente neu angemeldet, davon entfallen 44,5 % auf Innovationen mit einem besonderen Nachhaltigkeitsfokus. Beim Patent Asset Index, einer Methodik, die Patentportfolios miteinander vergleicht, gehörten wir 2024 erneut zu den führenden Unternehmen in der chemischen Industrie.

Globale Präsenz

Maßgeblich für unseren langfristigen Erfolg ist neben der Effektivität die globale Präsenz unserer Forschung und Entwicklung. Hierdurch können wir differenziert auf die Bedürfnisse und Anforderungen der regionalen Märkte eingehen, neue Kundenbeziehungen aufbauen und Wachstumspotenziale heben. Über wissenschaftliche Kooperationen erhalten wir Zugang zu Talenten, stärken unseren Forschungs- und Entwicklungsverbund und erhöhen die Attraktivität von BASF als Partner und Arbeitgeber.

Der größte Standort unseres Forschungsverbunds ist Ludwigshafen in Deutschland. Dort wurde im Dezember 2024 ein neues Katalysator- und Feststofftechnikum eröffnet, um Prozessinnovationen und neue Chemiekatalysatoren schneller zur Marktreife zu bringen.

Der Innovation Campus Shanghai in China ist unser größter Forschungs- und Entwicklungsstandort in Asien-Pazifik. Dort arbeiten wir an neuen Produkten und Prozessen für viele Kundenbranchen, unter anderem in wachsenden Sektoren wie der Elektromobilität und den erneuerbaren Energien. Darüber hinaus ist der Innovation Campus Mumbai in Indien mit seinen Forschungsschwerpunkten Pflanzenschutz, Prozessentwicklung, Spezialchemikalien und Analytik eine weitere wichtige Säule unseres wachsenden Forschungsnetzwerks in der Region Asien-Pazifik.

An unserem größten Forschungs- und Entwicklungsstandort in Nordamerika, Research Triangle Park, arbeiten wir an neuen Produkten für den Bereich Pflanzenschutz. Das Jahr 2024 markiert auch das einjährige Bestehen des Biodegradation and Microplastics Center of Excellence in Wyandotte, USA. Dort forschen unsere Teams an der biologischen Abbaubarkeit von Materialien und Lösungen für die Kreislaufwirtschaft.

Ein weiterer Baustein unseres Wissensverbunds ist unser globales Netzwerk mit Spitzenuniversitäten, Forschungsinstituten und Unternehmen. Es bietet uns einen direkten Zugang zu externer wissenschaftlicher Expertise und Talenten verschiedener Fachrichtungen sowie zu neuen Technologien. Mit unseren acht akademischen Forschungsallianzen bündeln wir Kooperationen mit mehreren Forschungsgruppen in einer Region oder zu einem bestimmten Forschungsschwerpunkt. Die Teams arbeiten dort zum Beispiel an Projekten in den Bereichen Material- und Biowissenschaften, Katalyseforschung oder Digitalisierung. In der Region Asien-Pazifik besteht mit dem Network for Asian Open Research (NAO) eine gemeinsame Plattform für die Zusammenarbeit mit führenden Universitäten und Instituten. In Europa sind wir über unsere akademischen Forschungsallianzen wie das Battery and Electrochemistry Laboratory (BELLA), das Catalysis Research Laboratory (CaRLa), das UniCat BASF Joint Lab (BasCat), das Joint Research Network on Advanced Materials and Systems (JONAS) sowie die British Alliance for Research & Innovation (BARI) eng mit der akademischen Welt vernetzt. In den USA sind die California Research Alliance (CARA) sowie die North America Open Research Alliance (NORA) aktiv.

Ergänzt werden die akademischen Forschungsallianzen durch Kooperationen mit rund 260 Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie die Zusammenarbeit mit zahlreichen Unternehmen.

Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft ist ein regeneratives System, in dem wirtschaftliches Wachstum vom Verbrauch endlicher Ressourcen entkoppelt ist. Die Kreislaufwirtschaft basiert auf den grundlegenden Prinzipien, Abfall und Verschmutzung zu vermeiden, Produkte und Materialien so lange wie möglich zu nutzen und gleichzeitig natürliche Systeme zu regenerieren.
Wertschöpfungskette
Als Wertschöpfungskette wird die Aufeinanderfolge von Veredlungsschritten im Produktionsprozess bezeichnet, angefangen bei den Rohstoffen über verschiedene Zwischenstufen wie Transport und Produktion bis zum fertigen Endprodukt.

Diese Inhalte erfüllen Angabepflichten der European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Eine Gesamtübersicht der ESRS-Verweise in diesem Bericht gibt der ESRS-Index.

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