BASF-Bericht 2024

E2 Reduzierung von Umweltverschmutzung

Die Inhalte dieses Abschnitts sind nicht Bestandteil der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung, sondern wurden einer gesonderten betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit durch unseren Abschlussprüfer unterzogen.

Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.

Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Umweltbelastungen durch unsere Geschäftstätigkeit zu verringern: Das beinhaltet, Emissionen in die Luft und in das Wasser zu vermeiden oder zu reduzieren – in erster Linie durch sicheres und effizientes Betreiben unserer Anlagen. Wir bekennen uns zudem zu unserer Verantwortung für den Umweltschutz entlang der gesamten Wertschöpfungskette, um die Auswirkungen auf Luft und Wasser zu reduzieren. Darüber hinaus entwickeln wir Produktlösungen für unsere Kunden, durch die Emissionen reduziert werden können.

Im Rahmen unserer doppelten Wesentlichkeitsanalyse, die wir im Jahr 2024 durchgeführt haben (siehe Doppelte Wesentlichkeitsanalyse), wurde der Themenkomplex Umwelt als wesentlich definiert. Im Zuge der Analyse wurden insbesondere die Emissionen in Luft und Wasser als relevante Unter-Themen für die Geschäftstätigkeit von BASF identifiziert. Luftemissionen in Form luftfremder Stoffe, wie etwa Stickoxide und Ammoniak, fallen bei der Energieerzeugung und in unseren Produktionsprozessen an. Wasser verwenden wir als Kühl-, Löse- und Reinigungsmittel sowie zur Herstellung von Produkten. Wir nutzen Wasserwege zum Transport von Waren. Ein Großteil des an Produktionsstandorten eingesetzten Wassers wird – aufbereitet und in weiten Teilen mehrmals wiederverwertet – als Abwasser abgeleitet. Dabei werden etwa organische Stoffe und Schwermetalle emittiert.

Aus unserer doppelten Wesentlichkeitsanalyse ergeben sich neun wesentliche Auswirkungen auf die Umwelt sowie zwei wesentliche Risiken für BASF (siehe Tabelle Ergebnisse der doppelten Wesentlichkeitsanalyse).

Ergebnisse der doppelten Wesentlichkeitsanalyse für E2 Reduzierung von Umweltverschmutzung: Auswirkungen

Auswirkung

Bewertung

Verortung in der Wertschöpfungskette

Beschreibung

Reguläre Emissionen in die Luft (ohne Treibhausgase; THG) bei der Herstellung von extraktiv gewonnenen Rohstoffen

Negativ

Vorgelagerte Wertschöpfungskette (Bergbau/mineralgewinnende Industrie)

Im Zuge der Förderung und Extraktion von Rohstoffen in unserer vorgelagerten Wertschöpfungskette, in der Bergbauindustrie und in mineralgewinnenden Industrien fallen Emissionen in die Luft (ohne THG) an. Diese Emissionen tragen zur Luftverschmutzung bei.

Reguläre Emissionen in die Luft (ohne THG) bei der Produktion von Vor- und Zwischenprodukten

Negativ

Vorgelagerte Wertschöpfungskette (ohne Bergbau/mineralgewinnende Industrie)

Durch die Produktion von Vor- und Zwischenprodukten in unserer vorgelagerten Wertschöpfungskette entstehen Emissionen in die Luft (ohne THG), die zur Luftverschmutzung beitragen.

Reguläre Emissionen in das Wasser

Negativ

Vorgelagerte Wertschöpfungskette

Durch die Produktion und Extraktion von Rohstoffen, Vor- und Zwischenprodukten in unserer vorgelagerten Wertschöpfungskette entstehen Emissionen in das Wasser, die zur Wasserverschmutzung beitragen.

Reguläre Emissionen in die Luft (ohne THG)

Negativ

Eigene Geschäftstätigkeit

Bei der Produktion in unseren Anlagen entstehen Emissionen in die Luft (ohne THG), wie zum Beispiel Stickoxide, Partikel oder Volatile Organic Compounds (VOCs). Diese Emissionen tragen zur Luftverschmutzung bei.

Reguläre Emissionen in das Wasser

Negativ

Eigene Geschäftstätigkeit

Bei der Produktion in unseren Anlagen entstehen Emissionen in das Wasser, wie zum Beispiel Stickstoffverbindungen, organische Substanzen und Schwermetalle. Diese Emissionen tragen zur Wasserverschmutzung bei.

Reguläre Emissionen in die Luft (ohne THG) bei der Verwendung, Weiterverarbeitung, beim Transport, bei der Lagerung und Entsorgung unserer Produkte

Negativ

Nachgelagerte Wertschöpfungskette

Durch Verwendung, Weiterverarbeitung, Transport, Lagerung und Entsorgung von unseren Produkten bei unseren Kunden entstehen Emissionen in die Luft (ohne THG), die zur Luftverschmutzung beitragen.

Reguläre Emissionen in das Wasser

Negativ

Nachgelagerte Wertschöpfungskette

Durch Verwendung, Weiterverarbeitung, Transport, Lagerung und Entsorgung von unseren Produkten bei unseren Kunden entstehen Emissionen in das Wasser, die zur Wasserverschmutzung beitragen.

Austritte von Chemikalien

Negativ,
potenziell

Eigene Geschäftstätigkeit; vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette

Durch mögliche Chemikalienaustritte wie Leckagen kann es in unserer eigenen Produktion sowie in der vor- und nachgelagerten Verarbeitung zu einer Verschmutzung von Wasser und damit der Umwelt kommen.

Einfluss auf menschliche Gesundheit und Umwelt durch (besonders) besorgniserregende Stoffe

Negativ,
potenziell

Nachgelagerte Wertschöpfungskette

Durch den Verkauf von Produkten, die besorgniserregende oder besonders besorgniserregende Stoffe enthalten, kann es bei unsachgemäßer Handhabung dieser Produkte in der nachgelagerten Wertschöpfungskette zu einer Verschmutzung von Wasser und Boden oder zu einer Beeinträchtigung der Umwelt oder der menschlichen Gesundheit kommen.

Ergebnisse der doppelten Wesentlichkeitsanalyse für E2 Reduzierung von Umweltverschmutzung: Risiken und Chancen

Risiken

Bewertung

Beschreibung

Steigender Aufwand für die Wasseraufbereitung durch regulatorische Änderungen

Negativ

Regulatorische Entwicklungen in Bezug auf Emissionen in Wasser können Investitionen in unsere Infrastruktur und Upgrades unserer Systeme notwendig machen.

Regulierungen bezüglich (besonders) besorgniserregender Stoffe können sich negativ auf den Markt auswirken, für Einkauf, eigene Produktion oder Verkauf.

Negativ

Regulatorische Änderungen zu besorgniserregenden und besonders besorgniserregenden Stoffen, wie etwa deren Beschränkung, können die Verfügbarkeit relevanter Rohstoffe einschränken und das Marktverhalten sowie die Kundenakzeptanz negativ beeinflussen.

Als Ergebnis unserer doppelten Wesentlichkeitsanalyse sind Emissionen in den Boden als nicht materiell für BASF anzusehen. Darüber hinaus ist erzeugtes und verwendetes Mikroplastik kein wesentliches Thema für BASF. Alle durch Umweltauswirkungen bedingten kurz- und langfristigen Chancen und Risiken erfassen wir systematisch im Rahmen unseres allgemeinen Chancen- und Risikomanagements (ergänzende Informationen unter Chancen und Risiken).

Als Grundlage für die doppelte Wesentlichkeitsanalyse haben wir für die eigene Geschäftstätigkeit alle BASF-Standorte betrachtet. Emissionen in Luft und Wasser werden systematisch in einer konzernweiten Datenbank erfasst und überprüft. Schadstoffbedingte Auswirkungen werden im Rahmen von Genehmigungspflichten laufend bewertet und dokumentiert. Zudem umfasst das Screening neuer Standorte Umweltverträglichkeitsprüfungen durch unabhängige Dritte. Im Zuge unternehmensinterner Genehmigungsprozesse werden die mit Umweltauswirkungen verbundenen Risiken bewertet und in einer Umwelterklärung zusammengefasst. Bei der Bewertung der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette sind wir uns der Risiken im Zusammenhang mit der Produktion und Handhabung chemischer Stoffe bewusst und ziehen eigene Erfahrungswerte heran.

Wir wollen unseren Einfluss auf unser Umfeld durch Emissionen in Luft und Wasser noch besser verstehen und die Perspektiven umliegender Gemeinden in unsere Entscheidungen sowie unser Handeln einbeziehen. Deshalb setzen wir auf einen vertrauensvollen Austausch und pflegen an unseren BASF-Produktionsstandorten enge Beziehungen zu den umliegenden Gemeinden. Wir geben Informationen zum Thema Emissionen in Luft und Wasser, halten über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden, stellen Hotlines für den sofortigen Kontakt und die Erreichbarkeit bereit und bieten Nachbarschaftsforen an, in denen Bedenken zu Umweltauswirkungen wie Emissionen in Luft und Wasser angesprochen werden können (siehe auch S3 Beitrag zur positiven Entwicklung von Gemeinschaften). Darüber hinaus engagieren wir uns in Dialogforen und Beratungsgremien wie in unserem mit externen Fachleuten etablierten Nature Advisory Council, in dem wir Themen aus den Bereichen Natur und Biodiversität diskutieren (mehr unter S3 Beitrag zur positiven Entwicklung von Gemeinschaften). Seit 2023 nutzen wir zudem das neue Stakeholder-Engagement-Format des Sustainability Lab, in dem rund 100 externe und interne Experten spezifische Fragestellungen der nachhaltigen Entwicklung aus verschiedenen Perspektiven erörtern (mehr unter Allgemeine Angaben, Interessen und Standpunkte unserer Stakeholder). Wir planen, das Sustainability-Lab-Format auch in Zukunft anlassbezogen durchzuführen.

Strategie und Governance

Erläuterungen zu unseren übergeordneten Policies bezüglich des Anwendungsbereichs, der Verantwortlichkeit, der Wirkung in der Wertschöpfungskette, der globalen Gültigkeit, der Zugänglichkeit für Stakeholder und deren Einbeziehung finden sich in den Allgemeinen Angaben der Nachhaltigkeitserklärung. Dazu gehören unter anderem das Responsible-Care-Management-System sowie als Teil dessen unsere globalen Standards zu Umweltschutz, Anlagen-, Produkt- und Transportsicherheit sowie Notfall- und Krisenmanagement. Ebenfalls dort aufgeführt sind die BASF-Position zum Gewässerschutz, unser risikobasiertes Nachhaltigkeitsmanagement für den Einkauf und der Verhaltenskodex für Lieferanten.

Umweltschutz in unserer Produktion

BASF will mit der neuen „Winning Ways“-Strategie die grüne Transformation ihrer Produktion und ihres Produktportfolios weiter vorantreiben. Um negative Umweltauswirkungen durch reguläre Emissionen in Luft und Wasser sowie durch mögliche Produktaustritte in Wasser zu vermeiden oder zu reduzieren, sind ein ganzheitlicher Ansatz für eine effiziente sowie ressourcenschonende Produktion und kontinuierliche Kontrollen zum Schutz der Umwelt nötig.

Für unsere eigene Produktion haben wir deshalb umfangreiche Management- und Kontrollsysteme etabliert. BASF bringt sich aktiv in die weltweite Initiative Responsible Care® des Weltchemieverbands (International Council of Chemical Associations, ICCA) ein. Unser daran angelehntes Responsible-Care-Management-System umfasst neben globalen Richtlinien und Standards zu Sicherheit und Gesundheit (mehr unter S1 Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz) auch den Umweltschutz. Wir wollen die Luftemissionen aus unserer Produktion durch Prozessverbesserungen und neue Technologien weiter reduzieren. Ebenso streben wir danach, im Zuge eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Ressource Wasser und eines nachhaltigen Wassermanagements negative Auswirkungen auf die Wasserqualität zu verringern. Dies kommt auch in unserem Positionspapier zum Gewässerschutz zum Ausdruck.

Unsere globalen Standards zu Emissionen in Luft und Wasser haben wir in gruppenweit gültigen Richtlinien definiert, für deren Umsetzung und Einhaltung die Standorte und Gruppengesellschaften verantwortlich sind. Die Richtlinien umfassen auch die Aspekte der Anlagen- und Transportsicherheit, um produktions- und transportbezogene Produktaustritte in Luft und Wasser bestmöglich zu vermeiden (mehr dazu unter Anlagen-, Produkt- und Transportsicherheit). So schreiben diese unter anderem vor, dass an allen Produktionsstandorten beispielsweise Wasserschutzkonzepte umgesetzt werden müssen, um unvorhergesehenen Emissionen und der Verschmutzung von Oberflächen- oder Grundwasser vorzubeugen. Unsere Richtlinien und Anforderungen, die über eine BASF-interne Datenbank abgerufen werden können, aktualisieren wir fortlaufend. Dafür tauschen wir uns auch mit Behörden, Verbänden und internationalen Organisationen aus. Informationen, Erfahrungen und Praxisbeispiele teilen wir zudem kontinuierlich im globalen BASF-Expertennetzwerk.

Unsere Luftemissionen und Abwässer unterliegen strengen Kontrollen. Wir bewerten deren Auswirkung sorgfältig unter Einhaltung geltender Gesetze und Vorschriften. Dabei evaluieren wir auch, ob regulatorische Entwicklungen in Bezug auf Emissionen in Wasser und Luft Investitionen in unsere Infrastruktur und Weiterentwicklungen unserer Systeme notwendig machen. Die chemische Industrie steht vor bedeutenden Risiken durch Veränderungen und Neuerungen bei regulatorischen Vorgaben oder Zulassungsbestimmungen, darunter auch mit Bezug auf die Bereiche Umweltschutz, Biodiversität und Ökosysteme. Strengere Vorschriften könnten die Zulassung, den Einsatz oder die Vermarktung bestimmter Chemikalien einschränken. BASF plant, auf die regulatorischen Änderungen durch eine Kombination aus proaktiven und reaktiven Maßnahmen zu reagieren. Dazu gehören ein kontinuierliches Monitoring, die Analyse des Regulierungsrahmens und eine Steuerung unseres Produktportfolios durch die TripleS-Methode (Sustainable Solution Steering). Wir investieren zudem in Forschung und Entwicklung, um kontinuierlich Chemikalien mit besseren toxikologischen und ökotoxikologischen Eigenschaften zu entwickeln und so den neuen Vorschriften gerecht zu werden. Darüber hinaus setzt BASF auf eine enge Zusammenarbeit mit Stakeholdern und Regulierungsbehörden, um sicherzustellen, dass die Unternehmenspraktiken den neuesten Standards entsprechen.

Die fortlaufende Überwachung, Dokumentation und Kontrolle von Luft- und Wasseremissionen sowie die Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen sind fester Bestandteil unseres Umweltmanagements. Die Corporate-Center-Einheit „Corporate Environmental Protection, Health, Safety & Quality“ überprüft dies regelmäßig im Rahmen von Responsible-Care-Audits. Bei den 121 im Jahr 2024 durchgeführten Audits haben wir einen risikobasierten Ansatz verfolgt. Darüber hinaus wird durch lokal zuständige Behörden regelmäßig überprüft, ob die Analysen und Sicherheitsvorkehrungen an unseren Standorten den internen Richtlinien und rechtlichen Vorgaben entsprechen.

Bei der Entwicklung unserer Geschäftsstrategien betrachten wir auch die Resilienz unserer Geschäftsmodelle mit Blick auf ökonomische, ökologische und soziale Aspekte sowie ihre Wirkungen, Risiken und Chancen. Im Rahmen unseres Chancen- und Risikomanagements werden unter anderem strategische Risiken, die mit wesentlichen ökonomischen, ökologischen und sozialen Themen verbunden sind, bewertet (ergänzende Informationen unter Chancen und Risiken). Die Strategien unserer Geschäftseinheiten werden in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Dies geschieht entweder einzeln für die Geschäftseinheit oder im Rahmen der übergeordneten Strategie des Unternehmensbereichs. Hierbei werden Fachleute der Geschäftseinheit oder des Unternehmensbereichs sowie unserer zentralen Strategieeinheit involviert. 2024 haben wir eine Methode pilotiert, mit der wir wesentliche Themen in den Strategien der Geschäftseinheiten innerhalb der nächsten zehn Jahre adressieren können. Dabei können je nach Umfang der Strategieüberarbeitung Resilienzbetrachtungen, regulative Aspekte und Stakeholder-Erwartungen einbezogen werden, um die künftige Marktentwicklung abzuschätzen. Die vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten können dabei ebenfalls berücksichtigt werden. Zusätzlich überprüfen wir mit unserer TripleS-Methode die Resilienz unseres Produktportfolios im Hinblick auf Umwelt- und Sozialaspekte.

Anlagen-, Produkt- und Transportsicherheit

Insbesondere der zuverlässige und sichere Betrieb unserer Anlagen, die der Kern unseres Geschäfts sind, ist ein wesentliches Element unseres Responsible-Care-Management-Systems. Wir setzen auf umfassende Präventivmaßnahmen, um Ereignissen in unseren Anlagen – wie etwa Produktaustritten in Wasser – entgegenzuwirken, und verbessern kontinuierlich unsere Produktionsprozesse. Chancen ergeben sich insbesondere im Bereich der Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen.

Ebenfalls Teil unseres Responsible-Care-Management-Systems sind die Themenfelder der Produkt- und Transportsicherheit, der Gefahrenabwehr sowie des Umgangs mit Altlasten. Mit umfassenden Sicherheitskonzepten und weltweit verbindlichen Standards und Richtlinien wollen wir daraus resultierende Umweltschäden, etwa durch Produktaustritte in Luft und Gewässer, bestmöglich vermeiden. Dabei setzen wir auf umfassende Präventivmaßnahmen und klar geregelte Verantwortlichkeiten. Wir überprüfen die Vorgaben regelmäßig im Zuge von Audits. Unsere Produktions- und Logistikprozesse sowie unsere Product-Stewardship-Ansätze entwickeln wir kontinuierlich weiter.

Als Chemieunternehmen transportieren wir unter anderem Gefahrgut. Wir wollen sicherstellen, dass unsere Produkte den jeweiligen Vorschriften und ihrem Gefährdungspotenzial entsprechend verladen, transportiert sowie umgeschlagen werden, und damit das Risiko entlang der gesamten Transportkette minimieren. Hierfür werden verantwortliche Führungskräfte und deren Mitarbeitende regelmäßig von unseren Transportation-Safety-Experten geschult, beraten und überwacht sowie Logistikpartner regelmäßig auf ihre Verlässlichkeit überprüft. Alle für den Transport vorgesehenen BASF-Produkte müssen eindeutig identifizierbar sein sowie klassifiziert, sicher verpackt und gekennzeichnet werden.

Sollte es durch Anlagenereignisse, Produktaustritte oder Notfälle dennoch zu einer Krisensituation kommen, möchten wir auf globaler, regionaler und lokaler Ebene bestmöglich darauf vorbereitet sein. Wir haben Strukturen und Prozesse zur Notfallvorsorge und Gefahrenabwehr etabliert, die eine effektive Bewältigung ermöglichen. Im Fokus unseres Notfall- und Krisenmanagements stehen der Schutz unserer Mitarbeitenden, Kontraktoren und Nachbarn, die Sicherheit unserer Anlagen sowie der Schutz der Umwelt. Außergewöhnliche Ereignisse werden nach einem konzernweit geltenden Standardverfahren (e-Rapid Incident Report) erfasst und zentral gemeldet. Hierdurch möchten wir Risiken frühzeitig erkennen und bei Bedarf entsprechende Abhilfe- und Kommunikationsmaßnahmen einleiten. Ereignisse werden nachgearbeitet, um Verbesserungspotenziale zu ermitteln und bei Bedarf in bestehende Konzepte zu integrieren.

Wir investieren kontinuierlich, um die Auswirkungen unseres Handelns auf die Umwelt zu verringern. Mithilfe von Responsible-Care-Audits in den Bereichen „Organization & Management System“, „Product Stewardship“, „Transportation Safety“, „Process Safety“, „Environment (Luft, Wasser, Abfall)“ sowie „Emergency Response“ können wir auch die Einhaltung unserer Policies überprüfen. Zudem bilden wir angemessene Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen inklusive Rückstellungen zur Beseitigung von Altlasten an unseren Standorten (ergänzende Informationen im Anhang zum Konzernabschluss in Anmerkung 22).

Im Berichtsjahr waren Emissionen in den Boden nicht materiell (siehe Ergebnisse unserer doppelten Wesentlichkeitsanalyse). Nichtsdestotrotz existieren Altlasten an ehemaligen und aktiven Standorten beziehungsweise an Standorten, für die wir im Rahmen von Akquisitionen die Verantwortung übernommen haben. Unser Grundsatz ist es, diese in enger Absprache mit den zuständigen Behörden so zu handhaben, dass sich daraus keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt ergeben. Zur Sanierung von Altlasten erarbeiten wir Lösungen, die Natur- und Klimaschutzaspekte, Kosten und gesellschaftliche Verantwortung in Einklang bringen sollen. Hierbei handelt es sich um standort- und einzelfallspezifische Maßnahmen, die rechtliche Rahmenbedingungen und den Stand der Technik berücksichtigen. Die Kontaminationsrisiken und den Status von Boden und Grundwasser erfassen wir für unsere Standorte weltweit in einer Datenbank. Laufende Sanierungsarbeiten wurden im Berichtsjahr planmäßig vorangetrieben und die Planungen weiterer Maßnahmen abgeschlossen.

Um den Einfluss auf die menschliche Gesundheit und Umwelt durch besorgniserregende oder besonders besorgniserregende Stoffe in der nachgelagerten Wertschöpfungskette zu minimieren, erfolgt der Einsatz der Stoffe im Einklang mit gesetzlichen Regelungen, wie etwa der REACH-Verordnung der EU. Auch unsere TripleS-Methode zur Steuerung der Nachhaltigkeitsleistung unseres Produktportfolios (siehe Allgemeine Angaben, Nachhaltige Steuerung unseres Produktportfolios) berücksichtigt besorgniserregende und besonders besorgniserregende Stoffe im Hinblick auf eine proaktive Portfolio- und Substitutionsplanung.

Mehr zu den Stoffen, die als besorgniserregend oder besonders besorgniserregend eingestuft werden, und deren potenziellem Einfluss auf die menschliche Gesundheit und Umwelt findet sich im Kapitel unter dem Abschnitt Besorgniserregende oder besonders besorgniserregende Stoffe.

Verantwortung in unserer Wertschöpfungskette 

Wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für den Umweltschutz entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette, um die Auswirkungen durch reguläre Emissionen in Luft und Wasser sowie durch mögliche Produktaustritte zu reduzieren. Neben der Produktion in unseren Anlagen und den Aktivitäten an unseren Standorten und Lagern gilt dies auch für den Einkauf und den Transport unserer Rohstoffe sowie für die Verteilung und den Einsatz unserer Produkte.

Für unsere vorgelagerte Wertschöpfungskette hat unsere Einkaufsorganisation Vorgaben in einem globalen risikobasierten Managementsystem etabliert, die definieren, wie wir unsere Sorgfaltsprozesse umsetzen. Entsprechende Standards haben wir in einer globalen Richtlinie definiert. Diese sowie unsere Strukturen und Prozesse entwickeln wir kontinuierlich weiter, um veränderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Richtlinien und Ziele für den Einkauf werden zentral festgelegt und sind für alle Mitarbeitenden mit Einkaufsverantwortung weltweit bindend. Wir streben an, die Einhaltung der Vorgaben durch einen mehrstufigen Kontrollprozess sicherzustellen. Dabei werden die einheitsspezifischen Risikomanagementsysteme unserer Geschäftseinheiten durch Mindeststandards der Einheiten des Corporate Centers in der Umsetzung unterstützt und überwacht. Die Einheit „Corporate Audit“ überprüft als dritte Instanz die Wirksamkeit und Einhaltung des Risikomanagements. Sollte es zu konkreten Vorfällen kommen, greifen unsere Managementprozesse (siehe S2 Bewertung und Weiterentwicklung unserer Lieferanten und S2 Umgang mit konkreten Vorfällen). Von Lieferanten fordern wir, dass sie international anerkannte Umweltstandards einhalten. Unsere Erwartungen haben wir im global gültigen Verhaltenskodex für Lieferanten (siehe S2 Strategie und Governance) festgeschrieben, der Teil unseres risikobasierten Managementsystems und in unsere Einkaufsbedingungen integriert ist. Er basiert unter anderem auf den Zehn Prinzipien der Global-Compact-Initiative der Vereinten Nationen sowie dem Responsible-Care®-Programm des ICCA und schließt auch Emissionen in Luft und Wasser ein.

Im Zuge unseres Lieferantenmanagements überprüfen wir bei der Auswahl unserer Lieferanten sowie bei der Beurteilung neuer und bestehender Lieferbeziehungen die Einhaltung der geforderten Kriterien. Wir halten unsere Lieferanten an, reguläre Emissionen in Luft und Wasser zu reduzieren sowie Produktaustritten in der vorgelagerten Verarbeitung vorzubeugen. Lieferanten mit hohem Nachhaltigkeitsrisiko lassen wir durch Dritte überprüfen. Die Bewertung von Lieferanten erfolgt größtenteils im Rahmen der Chemieinitiative Together for Sustainability (TfS) entweder durch Vor-Ort-Audits mittels TfS-zugelassener Auditorinnen und Auditoren oder mittels Nachhaltigkeitsbewertungen auf Basis von Online-Assessments über die Ratingagentur EcoVadis. Abhängig von den geschäftlichen Anforderungen führen wir bei ausgewählten Lohnfertigern eigene Responsible-Care-Audits durch, wenn wesentliche Risiken im Bereich Umweltschutz identifiziert wurden – dies beinhaltet auch das Thema Emissionen in Luft und Wasser.

In unserer nachgelagerten Wertschöpfungskette wollen wir mit unseren Kunden kontinuierlich Innovationen und Lösungen entwickeln, die darauf ausgelegt sind, die grüne Transformation unserer Kunden zu ermöglichen und einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten (mehr zur Steuerung der Nachhaltigkeitsleistung unseres Produktportfolios mittels TripleS-Methode in den Allgemeinen Angaben). Unseren Kunden bieten wir zahlreiche Produkte, mit denen sich reguläre Emissionen in Luft oder Wasser reduzieren lassen – angefangen bei Prozesskatalysatoren für die Industrie über Kraftstoffadditive und Hochleistungskunststoffe zur Herstellung von Membranen für die Ultrafiltration bis hin zu Vorprodukten zur Herstellung von Flockungsmitteln für die Wasseraufbereitung.

Auch in unserer nachgelagerten Wertschöpfungskette haben wir relevante globale Managementsysteme etabliert: Die sichere Handhabung und Anwendung chemischer Rohstoffe und Produkte adressieren wir etwa im Rahmen unserer Produkt- und Transportsicherheit. BASF versteht Produktverantwortung als integralen Bestandteil aller Geschäftsprozesse, als wichtiges Element unseres Risikomanagements und als essenzielle Säule unseres Bekenntnisses zu Responsible Care®. Wir wollen negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt kontinuierlich minimieren und die Sicherheit sowie Nachhaltigkeit unserer Produkte stetig weiterentwickeln.

Bevor unsere Produkte auf den Markt kommen, durchlaufen sie – abhängig von gesetzlichen Anforderungen und ihrem Einsatzprofil – verschiedene Prüfungen und Bewertungen. Diese Prüfungen ermöglichen uns eine frühzeitige Erkennung und Bewertung von möglichen Gefährdungsmerkmalen sowie Risiken für die Gesundheit und Umwelt. Auf Basis der Ergebnisse leiten wir Vorsorge- und Schutzmaßnahmen ab und entwickeln Empfehlungen zur sicheren Handhabung – von der Produktion über die Anwendung und den Transport bis hin zur Entsorgung, um beispielsweise möglichen Produktaustritten in der nachgelagerten Verarbeitung vorzubeugen.

Durch die konsequente Umsetzung externer und interner Anforderungen wollen wir auch in der nachgelagerten Wertschöpfungskette sicherstellen, dass unsere Kunden die Ware in einem unbedenklichen Zustand und in sicheren Verpackungen sowie Transportbehältern erhalten. Hierfür setzen wir unter anderem auf eine qualifizierte Auswahl, Freigabe und eindeutige Kennzeichnung von Verpackungen und Transportbehältern, auf transportbegleitende Dokumente und mehrfache Kontrollen. Wir kommunizieren Produktsicherheitsinformationen über unsere Sicherheitsdatenblätter. Diese enthalten beispielsweise Informationen zu physikalisch-chemischen, toxikologischen und ökotoxikologischen Eigenschaften der Produkte, zu möglichen Gefahren, Erste-Hilfe-Maßnahmen, Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung und Entsorgung sowie zur sicheren Handhabung. Dadurch wollen wir zur Vermeidung von Leckagen und Notfällen beitragen sowie Auswirkungen vermindern und begrenzen. Sollte es dennoch zu Notfällen kommen, bieten wir unseren Kunden mit unserem Expertennetzwerk Unterstützung an.

Maßnahmen

Unsere Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von Umweltverschmutzung sind oftmals dezentral organisierte Aktionen, Projekte und Initiativen. Sie sind keinem zentral gesteuerten Aktionsplan zugeordnet. Vielmehr zielen sie – wie auch unsere Management- und Monitoringsysteme – auf eine kontinuierliche Optimierung und Weiterentwicklung ab und liegen in der Verantwortung der Standorte und Gruppengesellschaften. Dies geht Hand in Hand mit dem BASF-Ansatz zur Nachhaltigkeitssteuerung (siehe Allgemeine Angaben).

Maßnahmen in der eigenen Produktion 

Unsere Aktivitäten zur Vermeidung und Minimierung von Auswirkungen auf die Umwelt durch reguläre Emissionen in Luft und Wasser setzen direkt am Anfang des Produktlebenszyklus an: Wir investieren fortlaufend in Forschung und Entwicklung (ergänzende Informationen unter Innovationen), um Produkte so zu konzipieren, dass ihre Auswirkungen auf die Umwelt möglichst gering sind. Mithilfe von TripleS, einem Instrument zur Steuerung unseres Produktportfolios basierend auf der Nachhaltigkeitsleistung unserer Produkte, überprüfen wir kontinuierlich, spätestens jedoch alle vier Jahre, unser relevantes globales Produktportfolio (mehr unter Allgemeine Angaben, Nachhaltige Steuerung unseres Produktportfolios). Darüber hinaus evaluieren wir die Wirksamkeit unserer Maßnahmen im Rahmen unserer Responsible-Care-Audits auf den Themenfeldern „Organization & Management System“, „Product Stewardship“, „Transportation Safety“, „Process Safety“, „Environment (Luft, Wasser, Abfall)“ sowie „Emergency Response“.

Durch unseren Fokus auf den Bereich Operational Excellence (siehe auch E1 Operational Excellence) gestalten wir unsere Anlagen und Prozesse fortlaufend effizienter und ressourcenschonender. Dies schafft direkte Anreize für Investitionen in Effizienzprojekte und trägt zur Emissionsreduzierung bei. Entsprechende Projekte adressieren alle Ebenen der Abhilfemaßnahmenhierarchie: Vermeiden, Reduzieren, Rückgewinnen und Wiederverwenden, Wiederherstellen und Regenerieren. So senken wir mit verschiedenen Maßnahmen weiter die regulären Emissionen in die Luft, zum Beispiel mindern wir die Emission von Stickoxiden mittels Katalysatoren oder führen Abgase in den Produktionsprozess zurück.

Auch bei den Emissionen in Wasser folgen wir bereits im Produktionsprozess dem Grundsatz, das Abwasservolumen und die Schadstofffracht zu verringern sowie Abwasser und Stoffströme intern möglichst wiederzuverwenden. Bei der Behandlung unserer Abwässer setzen wir sowohl auf zentrale Maßnahmen in Kläranlagen wie auch auf die selektive Vorbehandlung einzelner Abwasserteilströme bereits vor der Kläranlage. Je nach Art und Grad der Verschmutzung nutzen wir dabei verschiedene Methoden, wie biologische Verfahren, chemische Oxidation, Membrantechnologien, Fällung oder Adsorption. An unserem Verbundstandort Freeport/Texas haben wir 2023 einen Membran-Bioreaktor zur Behandlung von Abwasser in Betrieb genommen, wodurch die Kapazität und die Reinigungsleistung der Kläranlage verbessert werden konnten. Mittelfristig soll das behandelte Abwasser wiederverwertet und damit der Frischwasserbedarf gesenkt werden. Abhängig von der Situation vor Ort setzen wir Maßnahmen auch gemeinsam mit weiteren Interessengruppen um. Zum Beispiel arbeiten wir am Standort Tarragona/Spanien gemeinsam mit unserem Wasserversorger AITASA sowie anderen Unternehmen daran, die Wiederverwertung von Abwasser mittelfristig weiter auszubauen.

Als Bestandteil unserer Wasserschutzkonzepte führen wir regelmäßig Gefährdungsbeurteilungen unserer Abwässer durch, bewerten sie hinsichtlich ihrer Risiken und leiten geeignete Überwachungsmaßnahmen ab.

Um Auswirkungen auf die Umwelt durch mögliche Produktaustritte zum Beispiel in Wasser präventiv entgegenzuwirken, legen wir bei Planung, Bau und Betrieb unserer Anlagen weltweit anspruchsvolle Sicherheitsmaßstäbe an. Diese erfüllen die lokalen gesetzlichen Anforderungen und gehen zum Teil darüber hinaus. Unsere Fachleute entwickeln für jede Anlage ein Schutzkonzept, das von der Anlagenkonzeption bis zum Ende der Produktion die wesentlichsten Aspekte von Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz berücksichtigt und entsprechende Schutzmaßnahmen festlegt. Um weltweit das hohe Sicherheitsniveau unserer Anlagen über den gesamten Lebenszyklus zu erhalten, überprüfen wir im Rahmen von „Implementation Checks“ in regelmäßigen Abständen und abhängig vom Risikopotenzial die Implementierung unserer Schutzkonzepte. Die Sicherheits- und Schutzkonzepte unserer Anlagen aktualisieren wir regelmäßig. Hierbei berücksichtigen wir insbesondere neue Erkenntnisse, technologische Möglichkeiten und regulatorische Entwicklungen.

Zur Verringerung von Anlagenereignissen setzen wir insbesondere auf technische Maßnahmen, digitale Lösungen sowie auf eine Führungskultur, die Anlagensicherheit und den offenen Umgang mit Fehlern noch stärker in den Fokus rückt. Als Berichtsgröße nutzen wir die Rate der Anlagenereignisse mit hohem Schweregrad (High Severity Process Safety Incidents, hsPSI) je 200.000 geleistete Arbeitsstunden (für Informationen zur externen Validierung von Metriken siehe Allgemeine Angaben). Wir streben bis 2030 eine Rate von höchstens 0,10 Anlagenereignissen mit hohem Schweregrad je 200.000 geleistete Arbeitsstunden an.1 Im Jahr 2024 verzeichneten wir weltweit eine Rate von 0,03 hsPSI je 200.000 geleistete Arbeitsstunden (2023: 0,05). Die Rate der Anlagenereignisse (PSI-Rate; Anzahl an Process Safety Incidents je 200.000 geleistete Arbeitsstunden) lag bei 0,22 im Jahr 2024 (2023: 0,29). Zur Stärkung des Risikobewusstseins und der Sicherheitskultur entwickeln wir unsere Schulungsmethoden und -angebote kontinuierlich weiter. In Nordamerika wurde 2023 eine Kampagne ins Leben gerufen mit dem Ziel, Verhaltensweisen zu fördern, die auf eine eigenverantwortliche, kompetente Sicherheitsarbeit einzahlen. Um mit ihren Teams zu diesen Themen ins Gespräch zu kommen, stehen Führungskräften konkrete Hilfsmittel zur Verfügung. Ein Beispiel ist das Instrument des sogenannten Safety Moments: kurze, anschauliche Präsentationen mit Denkanstößen zum Thema Sicherheit, die routinemäßig zur Eröffnung von Besprechungen und Veranstaltungen verwendet werden können. In internen und externen Netzwerken, über unser Engagement in Verbänden wie dem ICCA, dem European Process Safety Centre (EPSC) oder dem Center for Chemical Process Safety (CCPS) sowie durch den Austausch mit Behörden bringen wir uns weltweit aktiv und kontinuierlich in die Weiterentwicklung der Anlagensicherheit ein.

Im Falle von Anlagenereignissen fällt die Bearbeitung zunächst in die Zuständigkeit der lokalen Krisenorganisation beziehungsweise der lokalen Gefahrenabwehr. An sämtlichen Standorten haben wir für diesen Zweck organisatorische Vorkehrungen mit klar festgelegten Verantwortlichkeiten und Vorgehensweisen implementiert. Die verantwortlichen Mitarbeitenden werden regelmäßig geschult. Dies umfasst Sicherheits- und Krisenübungen, deren Umfang ebenso wie die Anzahl der eingebundenen Personen variiert. Abhängig von der Situation binden wir sowohl bei Übungen als auch im Krisenfall Geschäftspartner und unser Standortumfeld ein, etwa Städte oder benachbarte Unternehmen. Je nach Entwicklung des Schadensausmaßes können im Krisenfall weitere Teams hinzugezogen werden. Das Global Crisis Management Support Team (GCMS) unter Leitung eines Vorstandsmitglieds wird im Falle einer globalen Krisensituation aktiviert. Es gibt die strategische Zielrichtung der Krisenbewältigung vor und wird durch themen- und fachspezifische Arbeitskreise unterstützt.

Zur Minimierung von Transportrisiken, etwa auch Auswirkungen auf die Umwelt durch mögliche Produktaustritte, nutzen wir verschiedene Instrumente. So prüfen wir bei jedem Gefahrgutartikel, ob die Verpackung für das Produkt zugelassen und die jeweilige Transportart geeignet ist. Bevor Transportaufträge aktiviert werden, nutzen wir digitale Gefahrgutprüfungen. Vor der Beladung werden die Transportmittel einer eingehenden Gefahrgutkontrolle unterzogen und bei Beanstandungen abgelehnt. Unter Anwendung unserer globalen Richtlinien bewerten wir darüber hinaus gezielt die Sicherheits- und Umweltrisiken für den Transport sowie für den Umschlag von Rohstoffen und Verkaufsprodukten mit hohem Gefährdungspotenzial. Basis dafür ist die Leitlinie „Safety Risk Assessment for Chemical Transport Operations“ des Europäischen Verbands der chemischen Industrie (CEFIC). Unseren Logistikdienstleistern geben wir weltweit Anforderungen vor und überprüfen sie hinsichtlich Sicherheit und Qualität. Unsere Fachleute nutzen zur Bewertung und Überprüfung sowohl eigene Instrumente als auch international anerkannte Systeme. Hierzu zählen zum Beispiel im Bereich der Schiffssicherheitsüberprüfung die Vorlagen des Chemical Distribution Institute (CDI). Wir engagieren uns fortlaufend in externen Netzwerken, die im Notfall schnell Informationen liefern und Hilfe leisten. Dazu zählen die Initiative Intervention in Chemical transport Emergencies (ICE) und das deutsche Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS), in dem BASF koordinierend tätig ist. Die im Rahmen dieses Engagements gesammelten Erfahrungen nutzen wir zur Verbesserung unserer eigenen Abläufe und für den Aufbau ähnlicher Systeme in anderen Ländern.

Maßnahmen in der Wertschöpfungskette 

Wir setzen uns dafür ein, die Auswirkungen durch reguläre Emissionen in Luft und Wasser sowie durch mögliche Produktaustritte in Wasser entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette zu minimieren. Dabei arbeiten wir mit unseren Lieferanten sowie zahlreichen Partnern zusammen. Kontinuierlich angelegte Initiativen zielen auf eine fortlaufende Optimierung und Weiterentwicklung ab.

In der vorgelagerten Wertschöpfungskette betrachten wir Lieferanten in kritischen Lieferketten in einem risikobasierten Ansatz genauer, zum Beispiel für mineralische und nachwachsende Rohstoffe sowie eine Reihe von Pigmenten. Vorgelagerte Stufen der Wertschöpfungskette werden im Hinblick auf gravierende Nachhaltigkeitsrisiken bewertet und gegebenenfalls geeignete Abhilfemaßnahmen eingeleitet (siehe S2 Bewertung und Weiterentwicklung unserer Lieferanten und S2 Umgang mit konkreten Vorfällen). Darüber hinaus entwickeln und erproben wir in gemeinsamen Initiativen mit Lieferanten und anderen Partnern Ansätze, um die Rohstoffversorgung nachhaltiger zu gestalten. Wir arbeiten kontinuierlich daran, auf nachhaltigere Rohstoffalternativen umzustellen und den Rohstoffverbrauch bei der Herstellung unserer Produkte zu verringern, zum Beispiel durch effizientere Verfahren und innovative Technologien.

Hierdurch können wir auch unseren Kunden in der nachgelagerten Wertschöpfungskette nachhaltigere Lösungen anbieten und Emissionen reduzieren.

So haben wir mit TripleS ein Instrument zur Steuerung unseres Produktportfolios basierend auf der Nachhaltigkeitsleistung unserer Produkte etabliert (mehr unter Allgemeine Angaben, Nachhaltige Steuerung unseres Produktportfolios). Darauf aufbauend überprüfen wir kontinuierlich, spätestens jedoch alle vier Jahre, unser relevantes globales Produktportfolio. Im Jahr 2022 haben wir die TripleS-Methode aktualisiert, um unser Produktportfolio noch stärker in Richtung Klimaschutz, Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft zu steuern. Neben der Umsetzung neuer Behördenauflagen treiben wir aktiv die Anpassung und Weiterentwicklung unserer Produktionsprozesse mit dem Ziel voran, den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte zu verkleinern. Teil des Evaluierungsprozesses sind auch Kriterien zur Verringerung der Umweltauswirkungen, wie die Reduktion von Emissionen in Luft und Wasser oder neue Ansätze zur Wasseraufbereitung. Werden Produkte mit Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit identifiziert, klassifizieren wir diese im Rahmen von TripleS entweder als Monitored oder, im Fall erheblicher Herausforderungen, als Challenged. Für beide Kategorien ist eine Beschreibung möglicher Maßnahmen verpflichtend. Bei erheblichen Herausforderungen entwickeln wir Aktionspläne, um die Produkte zu optimieren oder durch alternative Lösungen zu ersetzen. Diese umfassen etwa Forschungsprojekte und Reformulierungen zur Produktoptimierung oder zu alternativen Produkten. Um unser Portfolio konsequent nachhaltiger auszurichten, wird die Vermarktung aller Challenged-Produkte grundsätzlich innerhalb von fünf Jahren nach deren Erstbewertung eingestellt.

Gemeinsam mit Partnern und im Dialog mit den Akteuren der Lebensmittelwertschöpfungskette treiben wir fortlaufend Projekte zur Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft voran. Die unsachgemäße Anwendung unserer Pflanzenschutz- und Saatgutprodukte kann sich negativ auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt auswirken. Daher setzen wir mit unseren Smart-Stewardship-Aktivitäten gezielt auf Aufklärung und verbessern durch den Einsatz digitaler Tools und innovativer Technologien kontinuierlich unsere Lösungen für Landwirte. Neben Aspekten wie Wirksamkeit und Produktivität umfasst dies auch die sichere Anwendung durch unsere Kunden sowie Auswirkungen auf die Umwelt. Alle Pflanzenschutzprodukte von BASF können unter den vor Ort gegebenen landwirtschaftlichen Bedingungen sicher verwendet werden, wenn die Angaben und Nutzungshinweise auf dem Etikett beachtet werden. Bei Rückfragen, Reklamationen oder Vorfällen können unsere Kunden über verschiedene Kanäle Kontakt mit uns aufnehmen. Hierzu zählen beispielsweise Telefon-Hotlines, die auf allen Produktbehältern aufgeführt sind, Kontaktformulare auf unseren Websites oder die direkte Ansprache unserer Mitarbeitenden im Vertrieb. Wir erfassen alle uns bekannten Vorfälle mit Produkten im Bereich Gesundheit oder Umwelt zentral in einer globalen Datenbank. Wenn notwendig, ergreifen wir auf Basis dieser Informationen geeignete Maßnahmen, um vermeidbare Vorfälle zu minimieren. Hierzu zählen unter anderem Anpassungen von Anwendungsvorschriften auf Produktbehältern. Diese Anpassungen und generelle Empfehlungen zum sicheren Umgang mit unseren Produkten kommunizieren wir unter anderem im Zuge unserer weltweiten Trainings- und Schulungsaktivitäten.

Um die Ressource Wasser zu schützen, unser Wissen zu vertiefen und unser Know-how mit anderen zu teilen, arbeiten wir mit zahlreichen Partnern entlang der Wertschöpfungskette und aus der Zivilgesellschaft zusammen. So sind wir Mitglied in der Alliance for Water Stewardship, die mit ihrer Strategie 2022–2030 kollektives Handeln fördert, um gemeinsame Herausforderungen im Hinblick auf Wasser anzugehen. Zudem engagieren wir uns kontinuierlich in Netzwerken wie der Alliance to End Plastic Waste (AEPW), dem World Plastics Council und der Operation Clean Sweep®, damit Abfälle aus der Kunststoffproduktion nicht in Gewässer gelangen. In Südamerika fördern wir mit der Fundação Eco+ Aktivitäten zur nachhaltigen Entwicklung, auch im Bereich Wasser.

1 Dies umfasst die Arbeitsstunden von BASF-Mitarbeitenden, Leasingkräften und Kontraktoren.

Globale Ziele

Wir sehen in unseren globalen nachhaltigkeitsbezogenen Unternehmenszielen (ergänzende Informationen unter Ziele und Zielerreichung) wirkungsvolle Hebel zum Schutz der Umwelt generell. Dazu gehören unsere Klimaschutzziele zur Reduktion unserer Treibhausgasemissionen, unser Ziel zum Schließen von Kreisläufen, unser TripleS-Ziel, unser Ziel für ein nachhaltiges Wassermanagement und unsere Zielsetzung für einen verantwortungsvollen Einkauf.

Auch durch unsere Ziele für eine ressourceneffiziente und sichere Produktion, insbesondere durch unser Ziel zur Anlagensicherheit, wollen wir mögliche Ereignisse mit Einfluss auf die Umwelt auf ein Minimum reduzieren. Ein Anlagenereignis hat jedoch nicht notwendigerweise eine negative Umweltauswirkung. Umweltauswirkungen von Anlagenereignissen werden ab 2025 – wie es bereits für Transportereignisse mit erheblichen Umweltauswirkungen erfolgt – systematisch in einer globalen Datenbank erhoben.

2024 hatten wir keine Transportereignisse mit erheblichen Umweltauswirkungen.

BASF hat sich kein spezifisches Reduktionsziel für die Emissionen in Luft (ohne THG) und Wasser im Themenbereich Reduzierung von Umweltverschmutzung gesetzt. Sämtliche relevanten Kenngrößen werden regelmäßig überwacht und veröffentlicht (siehe Abschnitt Parameter). Die Nachverfolgung der Wirksamkeit unserer Policies wird im Abschnitt Strategie und Governance thematisiert.

Die für BASF wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen diskutieren wir in regelmäßigen Treffen mit externen Interessenvertretern im Rahmen unseres strategischen Stakeholder-Engagements sowie in Gesprächen mit Investoren. Darüber fließen Stakeholder-Erwartungen kontinuierlich in mögliche Zielsetzungen mit ein.

Parameter

Emissionen in Luft und Gewässer

Emissionen in Luft und Gewässer 2024 (ohne THG)a

Schadstoff

Emission in die Luft kg/Jahr

Emission in Gewässer kg/Jahr

Kohlenmonoxid (CO)

1.841.646

Ammoniak (NH3)

1.894.780

Flüchtige organische Verbindungen ohne Methan (NMVOC)

2.622.097

Stickoxide (NOx/NO2)

7.596.114

Schwefeloxide (SOx/SO2)

905.966

Gesamtstickstoff

1.875.809

Gesamtphosphor

172.297

Teilhalogenierte Fluorchlorkohlenwasserstoffe (HFCKW)

15.667

Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs)

181

Halone

198

Arsen und Verbindungen (als As)

53

483

Cadmium und Verbindungen (als Cd)

20

45

Chrom und Verbindungen (als Cr)

123

326

Kupfer und Verbindungen (als Cu)

2.212

Quecksilber und Verbindungen (als Hg)

20

Nickel und Verbindungen (als Ni)

680

1.812

Blei und Verbindungen (als Pb)

34

Zink und Verbindungen (als Zn)

835

7.322

Alachlor

Aldrin

Atrazin

Chlordan

Chlordecon

Chlorfenvinphos

Chloralkane, C10-C13

Chlorpyrifos

DDT

1,2-Dichlorethan (EDC)

1.867

Dichlormethan (DCM)

11.730

Dieldrin

Diuron

Endosulfan

Endrin

Halogenierte organische Verbindungen (als AOX)

37.452

Heptachlor

Hexachlorbenzol (HCB)

Hexachlorbutadien (HCBD)

1,2,3,4,5,6-Hexachlorcyclohexan (HCH)

Lindan

Mirex

PCDD + PCDF (Dioxine + Furane) (als Teq)

0,03

Pentachlorbenzol

Pentachlorphenol (PCP)

1

Polychlorierte Biphenyle (PCBs)

Simazin

Tetrachlorethen (PER)

Tetrachlormethan (TCM)

1.025

Trichlorbenzole (TCB) (alle Isomere)

2.604

1,1,1-Trichlorethan

1,1,2,2-Tetrachlorethan

Trichlorethylen

Trichlormethan

5.625

Toxaphen

Vinylchlorid

Anthracen

Benzol

12.729

Bromierte Diphenylether (PBDE)

Nonylphenol und Nonylphenolethoxylate (NP/NPEs)

280

Ethylbenzol

Ethylenoxid

3.846

90

Isoproturon

Naphthalin

14.564

Zinnorganische Verbindungen (als Gesamt-Sn)

Di-(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP)

Phenole (als Gesamt-C)

4.698

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)

Toluol

Tributylzinn und Verbindungen

Triphenylzinn und Verbindungen

Gesamter organischer Kohlenstoff (TOC) (als Gesamt-C oder CSB/3)

3.485.782

Trifluralin

Xylole

Chloride (als Gesamt-Cl)

243.528.382

Chlor und anorganische Verbindungen (als HCl)

134.044

Asbest

Cyanide (als Gesamt-CN)

4.399

Fluoride (als Gesamt-F)

140.374

Fluor und anorganische Verbindungen (als HF)

Cyanwasserstoff (HCN)

3.163

Feinstaub (PM10)

584.650

Octylphenole und Octylphenolethoxylate

89

Fluoranthen

Isodrin

Hexabrombiphenyl

Benzo(g,h,i)perylen

a

Ein Halbgeviertstrich (–) bedeutet, dass der fragliche Parameter und das betreffende Medium keine Berichtspflicht zur Folge haben oder dass die Emissionen nicht über dem Schwellenwert liegen.

Eine Beschreibung unserer Messmethoden, um Mengen an emittierten Stoffen im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung zu bestimmen, und eine Darstellung des Datenerhebungsverfahrens für die Buchführung und Berichterstattung im Zusammenhang mit der Reduzierung von Umweltverschmutzung finden sich ebenso wie die allgemeinen Informationen zur Schätzung oder Rundung vereinzelter Nachhaltigkeitsparameter in den Allgemeinen Angaben in der Nachhaltigkeitserklärung.

Besorgniserregende oder besonders besorgniserregende Stoffe 

Besorgniserregende oder besonders besorgniserregende Stoffe können einen integralen Bestandteil der zur Produktion eingesetzten chemischen Rohstoffe oder auch in chemischen Produkten darstellen. Insofern enthält ein Teil unserer Produkte, die wichtige Ausgangsprodukte in der weiteren industriellen oder professionellen Wertschöpfung oder Anwendung sind, besorgniserregende oder besonders besorgniserregende Stoffe. Die sichere Handhabung und Anwendung chemischer Rohstoffe und Produkte adressieren wir im Rahmen unserer Produktsicherheit. Die Produktsicherheit versteht BASF als integralen Bestandteil aller Geschäftsprozesse, als wichtiges Element unseres Risikomanagements und als essenzielle Säule unseres Bekenntnisses zu Responsible Care®.

Wir arbeiten kontinuierlich daran, dass unsere Produkte, inklusive derer, die besorgniserregende oder besonders besorgniserregende Stoffe enthalten können, bei verantwortungsvoller und sachgerechter Anwendung kein Risiko für Mensch und Umwelt darstellen. Eine gründliche Sicherheits- und Risikobewertung ermöglicht es uns, Märkte mit innovativen und nachhaltigeren Produkten zu bedienen, die den regulatorischen Anforderungen entsprechen und gleichzeitig auf Trends eingehen.

Wir wollen alle relevanten nationalen und internationalen Vorschriften sowie Gesetze einhalten. Die zuvor unter Strategie und Governance in diesem Kapitel beschriebenen Anforderungen und Richtlinien, Prozesse sowie Verantwortlichkeiten treffen auch auf die Handhabung besorgniserregender und besonders besorgniserregender Stoffe zu.

In einer globalen Datenbank speichern und bewerten wir die Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltinformationen für unsere Stoffe und Produkte. Diese Informationen aktualisieren wir fortlaufend. Die Datenbank bildet die Basis für die Kommunikation dieser Informationen über unsere Sicherheitsdatenblätter, die wir unseren Kunden in rund 40 Sprachen zur Verfügung stellen. Sie enthalten unter anderem Informationen zu physikalisch-chemischen, toxikologischen und ökotoxikologischen Eigenschaften der Produkte, möglichen Gefahren, Erste-Hilfe-Maßnahmen, Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung sowie Entsorgung. Über unser weltweites Netzwerk von Notfalltelefonen können wir rund um die Uhr Auskunft geben. Damit sich Personen, die unsere Produkte kaufen, verkaufen, verwenden, transportieren oder entsorgen, schnell über unsere Produkte und die damit verbundenen Gefahren informieren können, setzen wir weltweit und – sofern im jeweiligen Land rechtlich zulässig – das „Globally Harmonized System“ (GHS) zur Einstufung und Kennzeichnung unserer Produkte ein. Dabei berücksichtigen wir gegebenenfalls nationale und regionale Anpassungen innerhalb des GHS-Rahmenwerks, wie die EU-Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen (CLP-Verordnung).

Im Bedarfsfall beraten wir unsere Kunden zur Produktsicherheit. Unseren Logistikdienstleistern geben wir weltweit Anforderungen zum sicheren Transport gefährlicher Güter vor (siehe Maßnahmen in der eigenen Produktion). Zudem schulen wir unsere Mitarbeitenden weltweit in der richtigen Handhabung und Nutzung ausgewählter Produkte mit besonderem Gefährdungspotenzial. BASF unterstützt in Verbänden und in Zusammenarbeit mit anderen Herstellern die Etablierung weltweiter freiwilliger Selbstverpflichtungen zur Verhinderung von Chemikalienmissbrauch. Darüber hinaus bringen wir uns auf nationaler und internationaler Ebene in verschiedene Initiativen zur Weiterentwicklung von Risikobewertungen ein, etwa in das European Centre for Ecotoxicology and Toxicology of Chemicals (ECETOC).

So wollen wir sicherstellen, dass diese Stoffe oder Produkte, die diese Stoffe mit besonderem Gefährdungspotenzial enthalten, sicher gehandhabt und Einflüsse auf die menschliche Gesundheit sowie Umwelt präventiv vermieden werden können.

Besorgniserregende und besonders besorgniserregende Stoffe sind grundsätzlich unter strenger regulatorischer Beobachtung und die Liste an restriktiv gehandhabten Stoffen mit gefährlichen Eigenschaften wächst kontinuierlich. Wird ein Stoff auf einer regulatorischen Liste aufgenommen, kann dies sowohl die zukünftige Verfügbarkeit von Rohstoffen als auch das Marktverhalten von Kunden und Konsumenten verändern. Üblicherweise sind solche Veränderungen langfristig und transparent geplant, sodass die Industrie sich durch geeignete Maßnahmen, wie Substitutionsplanung oder Schaffung von Ausnahmeregelungen, vorbereiten kann. Unser proaktives Steuerungsinstrument TripleS leistet beispielsweise einen wesentlichen Beitrag zur Planung eines nachhaltigen Portfolios. Nur im Falle einer unvorhergesehenen Häufung von regulatorischen Maßnahmen könnte es zu einem potenziellen materiellen Risiko für Wertschöpfungsketten kommen, das allerdings nicht spezifisch BASF betreffen würde.

Die durch BASF im Geschäftsjahr 2024 in die globalen Wertschöpfungsketten eingebrachten besorgniserregenden oder besonders besorgniserregenden Stoffe werden in den folgenden Tabellen genannt. BASF stellt als integriertes Chemieunternehmen ein breites Portfolio an Produkten her, die in vielen Fällen von Kunden in der Chemiebranche weiterverarbeitet werden. Wir handhaben die Stoffe in unserer Produktion angemessen und liefern unseren Kunden Produkte, die bei sachgemäßer Handhabung sicher eingesetzt werden können. Als Business-to-Business-Unternehmen vermarkten wir nur sehr wenige Produkte direkt an Verbraucher oder Endnutzer. Die in den Tabellen aufgeführten Werte beinhalten darüber hinaus Mehrfachzählungen, sollten mehrere Hauptgefahrenklassen auf eine Substanz zutreffen. Die Werte entsprechen deshalb nicht den tatsächlich insgesamt in die nachgelagerte Wertschöpfungskette eingebrachten Tonnagen.

Informationen über besorgniserregende Stoffe (Substances of Concern, SoC), die in Teil 3 des Anhangs VI der CLP-Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 in eine der folgenden Gefahrenklassen oder Gefahrenkategorien eingestuft sind

Hauptgefahrenklassea

Gesamtmengen (aggregiert) in
Tonnen pro Jahr
b

Karzinogenität (Carc. 1; Carc. 2)

4.178.324

Keimzellmutagenität (Muta. 1; Muta. 2)

2.058.739

Reproduktionstoxizität (Repr. 1; Repr. 2)

697.124

Endokriner Disruptor mit Wirkung auf die menschliche Gesundheit (ED HH 1; ED HH 2)c

Endokriner Disruptor mit Wirkung auf die Umwelt (ED ENV 1; ED ENV 2)c

Persistent, mobil und toxisch (PMT) oder sehr persistent und sehr mobil (vPvM)c

Persistent, bioakkumulierbar und toxisch (PBT) oder sehr persistent und sehr bioakkumulierbar (vPvB)c

Sensibilisierung der Atemwege (Resp. Sens. 1)

1.995.577

Sensibilisierung der Haut (Skin Sens. 1)

2.809.301

Gewässergefährdend, langfristige Wirkung (Aquatic Chronic 1; Aquatic Chronic 2; Aquatic Chronic 3; Aquatic Chronic 4)

764.913

Schädigt die Ozonschicht (Ozone 1)

612

Spezifische Zielorgan-Toxizität, wiederholte Exposition (STOT RE 1; STOT RE 2)

3.442.402

Spezifische Zielorgan-Toxizität, einmalige Exposition (STOT SE 1; STOT SE 2)

643.551

a

Wenn Komponenten in einem Produkt/Material für mehr als eine Hauptgefahrenklasse eingestuft sind, wird die Menge der Komponente in jeder Gefahrenklasse einbezogen.

b

Emissionen (separate Berichterstattung gemäß Umweltgesetzgebung) nicht enthalten

c

Aktuell noch nicht implementierter Bestandteil der EU-Regulierung

Informationen zu besonders besorgniserregenden Stoffen (Substances of Very High Concern, SVHC), die den Kriterien gemäß Artikel 57 entsprechen und gemäß Artikel 59(1) der REACH-Verordnung (EG) 1907/2006 identifiziert wurden

Hauptgefahrenklasse nach REACH Artikel 57a

Gesamtmenge (aggregiert) in
Tonnen pro Jahr
b

Karzinogenität (Carc. 1A; Carc. 1B) (Artikel 57a)

289.788

Keimzellmutagenität (Muta. 1A; Muta. 1B) (Artikel 57b)

224.046

Reproduktionstoxizität (Repr. 1A; Repr. 1B) (Artikel 57c)

67.739

Persistent, bioakkumulierbar und toxisch (PBT) (Artikel 57d)

807

Sehr persistent und sehr bioakkumulierbar (vPvB) (Artikel 57e)

1.593

Stoffe – wie etwa solche mit endokrinen Eigenschaften oder solche mit persistenten, bioakkumulierbaren und toxischen Eigenschaften oder sehr persistenten und sehr bioakkumulierbaren Eigenschaften, die die Kriterien der Buchstaben d oder e nicht erfüllen –, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen wahrscheinlich schwerwiegende Wirkungen auf die menschliche Gesundheit oder auf die Umwelt haben, die ebenso besorgniserregend sind wie diejenigen anderer in den Buchstaben a bis e aufgeführter Stoffe und die im Einzelfall gemäß dem Verfahren des Artikels 59 ermittelt werden (Artikel 57f)

46.354

a

Wenn Komponenten in einem Produkt/Material für mehr als eine Hauptgefahrenklasse eingestuft oder für die Kandidatenliste nominiert sind, wird die Menge der Komponente in jeder Gefahrenklasse berücksichtigt.

b

Emissionen (separate Berichterstattung gemäß Umweltgesetzgebung) nicht enthalten

Besorgniserregende oder besonders besorgniserregende Stoffe
Besorgniserregende Stoffe (Substances of Concern, SoC) sind chemische Stoffe, die bei unsachgemäßer Handhabung potenziell schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit oder die Umwelt haben können und entsprechend ihren Eigenschaften gemäß der europäischen CLP-Verordnung harmonisiert gekennzeichnet werden. Besonders besorgniserregende Stoffe (Substances of Very High Concern, SVHC) sind eine spezifische Kategorie von Stoffen, die durch ihre schwerwiegenden Eigenschaften, wie beispielsweise krebserregende, erbgutverändernde oder fortpflanzungsgefährdende Wirkungen, gekennzeichnet sind. Diese Stoffe werden im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung REACH identifiziert, in eine Kandidatenliste aufgenommen und besonders überwacht. Lieferanten sind gemäß REACH verpflichtet, Stoffe, die in die Kandidatenliste aufgenommen wurden und in Produkten enthalten sind, auf dem Sicherheitsdatenblatt auszuweisen.
Biodiversität und Ökosysteme
Biodiversität bezeichnet die Verschiedenheit aller Lebensformen auf der Erde. Sie umfasst die Vielfalt der Ökosysteme, die verschiedenen Arten, die diese Ökosysteme bevölkern, und die genetische Vielfalt innerhalb dieser Arten. Ökosysteme sind Gemeinschaften von lebenden Organismen (Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen) und ihrer physischen Umgebung (Luft, Wasser, Boden), die in einem bestimmten Raum interagieren. Ökosysteme können sehr unterschiedlich sein, von Wäldern und Wüsten bis hin zu Ozeanen und städtischen Gebieten.
Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft ist ein regeneratives System, in dem wirtschaftliches Wachstum vom Verbrauch endlicher Ressourcen entkoppelt ist. Die Kreislaufwirtschaft basiert auf den grundlegenden Prinzipien, Abfall und Verschmutzung zu vermeiden, Produkte und Materialien so lange wie möglich zu nutzen und gleichzeitig natürliche Systeme zu regenerieren.
Policy
In diesem Bericht nutzen wir das Wort Policy oder Richtlinie, um interne Rahmenwerke zu benennen, die grundsätzliche Vorgaben unseres Unternehmens beschreiben. Bei BASF werden Policies vom Vorstand beschlossen und legen Prinzipien für ein Thema fest. Separate Richtlinien definieren die Prozesse zur Umsetzung einer Policy. Im ESRS-Kontext wird Policy als Konzept bezeichnet. Da dieser Begriff im allgemeinen Sprachgebrauch nicht eindeutig nur im Kontext einer Richtlinie verwendet wird, verzichten wir im BASF-Bericht auf diesen Begriff und nutzen stattdessen die Begriffe Policy und Richtlinie.
Wertschöpfungskette
Als Wertschöpfungskette wird die Aufeinanderfolge von Veredlungsschritten im Produktionsprozess bezeichnet, angefangen bei den Rohstoffen über verschiedene Zwischenstufen wie Transport und Produktion bis zum fertigen Endprodukt.

Diese Inhalte erfüllen Angabepflichten der European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Eine Gesamtübersicht der ESRS-Verweise in diesem Bericht gibt der ESRS-Index.

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