Interessen und Standpunkte unserer Stakeholder
Die Inhalte dieses Abschnitts sind nicht Bestandteil der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung, sondern wurden einer gesonderten betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit durch unseren Abschlussprüfer unterzogen.
Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.
Die Akzeptanz und Unterstützung unserer Stakeholder ist für unseren Geschäftserfolg von entscheidender Bedeutung. Im kontinuierlichen Dialog nutzen wir die Kompetenz unserer Stakeholder in globalen Netzwerken, weltweiten Initiativen und eigenen Beratungsgremien und bringen uns mit unserer Expertise gleichzeitig aktiv ein.
Seit über 25 Jahren steht BASF in kontinuierlichem Austausch mit anderen Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen, internationalen Organisationen sowie Multi-Stakeholder-Initiativen, um unterschiedliche Perspektiven besser zu verstehen und Zielkonflikte zu adressieren. Erwartungen unserer Stakeholder fließen bei der strategischen Ausrichtung des Unternehmens, bei der Diskussion von Zielsetzungen und bei geschäftlichen Entscheidungen ein und bestimmen somit maßgeblich die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Es findet ein regelmäßiger Stakeholder-Austausch statt, beispielsweise mit Vertretern aus der Zivilgesellschaft, Mitarbeitenden und Aktionären. Der formalisierte Austausch mit gesellschaftlichen Vertretern wird von der Corporate-Center-Einheit „Corporate Development“, der Austausch mit Mitarbeitenden von der Corporate-Center-Einheit „Corporate Human Resources“ verantwortet. Für den Austausch mit Aktionären ist die Corporate-Center-Einheit „Investor Relations“ verantwortlich. Diese genannten Corporate-Center-Einheiten berichten an den Vorstandsvorsitzenden.
Nachhaltigkeitsthemen werden im Vorstand diskutiert und verantwortet. Die Erwartungen unserer Stakeholder fließen dabei ein. Im Rahmen unseres Stakeholder-Engagements finden auch direkte Diskussionen mit Stakeholdern auf Vorstandsebene statt. Der Vorstand bezieht Ergebnisse und Empfehlungen aus Nachhaltigkeitsbewertungen von Geschäftsprozessen in seine Entscheidungen ein, fasst Beschlüsse mit unternehmensweiter strategischer Relevanz und überwacht die Umsetzung strategischer Vorhaben sowie die Zielerreichung. Der Finanzvorstand sowie die Leiter von „Group Reporting & Performance Management“, „Corporate Audit“ und „Corporate Compliance“ berichten im Prüfungsausschuss regelmäßig ausführlich über nachhaltigkeitsrelevante Themen. Der Aufsichtsrat wird überdies vom Vorstand kontinuierlich über die Entwicklung wesentlicher Nachhaltigkeitsthemen informiert.
Die Erwartungen unserer wichtigsten Stakeholder und die Kanäle, über die wir mit ihnen in Kontakt treten, sind im Folgenden aufgeführt:
Stakeholder-Erwartungen |
Engagement-Formate |
Beispielhafte Ergebnisse und erreichte Meilensteine |
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Kunden |
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Lieferanten |
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Investoren |
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Mitarbeitende |
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Nachbarschaft |
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Gesellschaftliche Interessengruppen |
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Seit seiner Gründung im Jahr 2000 sind wir Teil des UN Global Compact. BASF setzt sich kontinuierlich für die Zehn Prinzipien des UN Global Compact für verantwortungsvolles Wirtschaften und die Ziele für nachhaltige Entwicklung ein. Wir sind weltweit in lokalen Global-Compact-Netzwerken teilweise in Führungsfunktionen aktiv. Seit 1999 ist BASF ein aktives Mitglied des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD). 2017 haben wir die Global Battery Alliance (GBA) mitgegründet. Ziel der GBA ist die Entwicklung von Standards und Instrumenten zur Steuerung einer nachhaltigen Wertschöpfungskette für Batterien. 2019 haben wir mit weiteren Unternehmen die Alliance to End Plastic Waste gegründet, um Lösungen voranzubringen, die die Entsorgung von Plastikmüll in der Umwelt, insbesondere in die Weltmeere, verringern und vermeiden sollen.
Sollte es durch unsere Transformation hin zu Klimaneutralität zu Strukturanpassungen oder anderen wesentlichen sozialen Auswirkungen auf Mitarbeitende kommen (zum Beispiel zu Restrukturierungen oder anderen mitbestimmungsrelevanten Themen), würden wir die Arbeitnehmervertretungen gemäß den bestehenden Beteiligungsrechten bei der Beratung über sozialverträgliche Lösungen einbinden. Darüber hinaus haben wir uns gemeinsam mit anderen Unternehmen und dem europäischen Netzwerk CSR Europe zur verantwortungsvollen sozialen Transformation in Richtung Klimaneutralität (Just Transition) eingebracht. Wir haben sowohl an der Entwicklung eines europäischen Fahrplans als auch an einer dazugehörigen Toolbox mitgearbeitet.
Um unsere Stakeholder intensiver einzubeziehen und einzelne Nachhaltigkeitsthemen zu vertiefen, nutzen wir eigene unabhängige Beratungsgremien: Im Jahr 2023 haben wir mit unserem Sustainability Lab ein neues Stakeholder-Engagement-Format eingeführt. Rund 100 externe und interne Experten erörtern dabei unter anderem die komplexen Herausforderungen des Klimawandels. Damit wollen wir weiterhin gezielt spezifische Fragestellungen der nachhaltigen Entwicklung aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Darüber hinaus erweitern wir so den Kreis an externen und internen Expertinnen und Experten, mit denen wir die immer komplexer werdenden Themen diskutieren und durchdenken wollen. Diese externen Impulse helfen uns, unseren Nachhaltigkeitsansatz kritisch zu hinterfragen und konsequent weiterzuentwickeln. Mitarbeitende konnten Diskussionen des Sustainability Lab virtuell verfolgen. Damit wollen wir auch unsere Mitarbeitenden stärker beim Thema Nachhaltigkeit einbeziehen. Wir planen, das Sustainability-Lab-Format auch in Zukunft anlassbezogen durchzuführen.
Zudem ist es uns wichtig, den Austausch mit der Zivilgesellschaft weiter zu stärken, um einen noch besseren Überblick über gesellschaftliche Meinungen zu möglichen kontroversen Themen zu erhalten. Neben der Beteiligung von Vertretern der Zivilgesellschaft in Formaten wie dem Sustainability Lab haben wir 2024 das Zivilgesellschaftliche Forum von BASF gegründet. Hier erörtern wir mit Vertretern aus Nichtregierungsorganisationen und des gewerkschaftlichen Spektrums Nachhaltigkeitsthemen in einem vertraulichen Rahmen.
Aktuelle und wichtige Fragen zu bestimmten Themen adressieren wir mit sogenannten Councils (Beiräten). Der vertrauensvolle Austausch im Human Rights Advisory Council hilft uns, unsere Rolle und Verantwortung vor allem in menschenrechtlich herausfordernden Situationen angemessen wahrzunehmen. Im Nature Advisory Council steht der Austausch zu Themen rund um den Schutz von biologischer Vielfalt und Ökosystemen im Fokus. Mit beiden Councils haben wir 2024 auch die Ergebnisse unserer doppelten Wesentlichkeitsanalyse diskutiert. Wie wir diese Beiräte und weitere Formate im Kontext betroffener Gemeinschaften nutzen, erläutern wir unter S3 Beitrag zur positiven Entwicklung von Gemeinschaften.
Wir nutzen die im Rahmen des Stakeholder-Engagements gewonnenen Informationen dazu, die Nachhaltigkeitsstrategie einschließlich der Zielsetzungen von BASF kritisch zu bewerten und weiterzuentwickeln. Beispielsweise setzen wir auf den Austausch in unseren Councils, um Verbesserungspotenziale hinsichtlich menschenrechtlicher Sorgfaltspflicht sowie der Berücksichtigung biologischer Vielfalt bei neuen Investitionsprojekten zu identifizieren.
Eine besondere Verantwortung tragen wir für die Nachbarn an unseren Standorten. Mit Nachbarschaftsforen fördern wir einen kontinuierlichen Dialog zwischen den Anwohnern und dem Management unserer Standorte und stärken das Vertrauen in unsere Aktivitäten. Unsere global gültigen Anforderungen für Nachbarschaftsforen orientieren sich an den Anforderungen der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte zu Beschwerdemechanismen.
Unsere politische Interessenvertretung unterliegt transparenten Regeln und erfolgt im Einklang mit den von uns öffentlich vertretenen Positionen. Dies gilt auch für unsere Aktivitäten in Verbänden. In unserem Industry Associations Review haben wir exemplarisch für die Themen Energie und Klimaschutz einen Abgleich zwischen BASF-Positionen und den Positionen der wichtigsten Verbände, in denen wir Mitglied sind, veröffentlicht und unser Vorgehen erläutert. BASF unterstützt finanziell keine politischen Parteien, etwa durch Geld- oder Sachspenden. Dies ist in einer globalen Richtlinie festgelegt. In den USA haben Mitarbeitende der BASF Corporation von ihrem Recht Gebrauch gemacht, ein Political Action Committee (PAC) zu gründen. Das BASF Corporation Employee PAC ist eine 1998 gegründete, unabhängige und staatlich registrierte Vereinigung von Mitarbeitenden. Sie sammelt Spenden von Mitarbeitenden für politische Zwecke und entscheidet eigenständig über deren Verwendung gemäß US-Recht.
Diese Inhalte erfüllen Angabepflichten der European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Eine Gesamtübersicht der ESRS-Verweise in diesem Bericht gibt der ESRS-Index.