14 – Immaterielle Vermögenswerte

Die Geschäfts- oder Firmenwerte der BASF sind 22 zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (2015: 21) zugeordnet, die auf Basis der Geschäftseinheiten oder einer übergeordneten Ebene definiert wurden.

Die jährlichen Werthaltigkeitsprüfungen erfolgten im vierten Quartal auf Basis der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Der erzielbare Betrag wurde zumeist unter Verwendung des Nutzungswerts bestimmt. Dabei wurden von der Unternehmensführung genehmigte Planungen und entsprechende Zahlungsströme in der Regel für die nächsten fünf Jahre verwendet. Für den Zeitraum danach wurde ein Endwert (Terminal Value) unter Fortführung des letzten detaillierten Planungsjahres als ewige Rente ermittelt. Die Planungen beruhen auf gesammelten Erfahrungen, den aktuellen Geschäftsergebnissen und der bestmöglichen Schätzung der Unternehmensführung zur zukünftigen Entwicklung einzelner Einflussfaktoren, wie zum Beispiel Rohstoffpreise und Gewinnmargen. Ebenso ist der Ölpreis ein wesentlicher Inputparameter, welcher der Prognose der Zahlungsströme in den aktuellen Finanzplänen zu Grunde liegt. Marktannahmen, wie beispielsweise Konjunkturverlauf und Marktwachstum, werden unter Berücksichtigung externer makroökonomischer und industriespezifischer Quellen einbezogen.

Der für die Werthaltigkeitsprüfungen erforderliche gewichtete Kapitalkostensatz nach Steuern wird unter Verwendung des Capital Asset Pricing Model bestimmt. Dessen Komponenten sind ein risikofreier Zins, die Marktrisikoprämie sowie eine auf Basis der jeweiligen branchenspezifischen Vergleichsgruppe (Peergroup) ermittelte Anpassung für das Kreditrisiko (Spread). Die Ermittlung berücksichtigt sowohl die Kapitalstruktur als auch den Beta-Faktor der jeweiligen Peergroup sowie den durchschnittlichen Steuersatz jeder zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Die Werthaltigkeitsprüfungen der Einheiten (mit Ausnahme von Exploration & Production im Segment Oil & Gas) wurden unter der Annahme gewichteter Kapitalkostensätze nach Steuern zwischen 5,07 % und 8,01 % (2015: zwischen 6,04 % und 7,67 %) vorgenommen. Dies entspricht gewichteten Kapitalkostensätzen vor Steuern zwischen 6,43 % und 10,77 % (2015: zwischen 7,77 % und 10,81 %). Im Berichtsjahr 2016 wurde für die Einheit Exploration & Production im Segment Oil & Gas ein verfeinertes Bewertungsmodell auf Basis eines feldbezogenen Bewertungsansatzes eingeführt, in dem die erwarteten Zahlungsmittelströme einschließlich der Steuerzahlungen in den einzelnen Ländern berücksichtigt werden. Der Betrachtungszeitraum umfasst nunmehr die geplanten Lizenzlaufzeiten beziehungsweise Förderreihen der enthaltenen Öl- und Gasfelder. Außerdem wurde anstelle eines gewichteten Kapitalkostensatzes das jeweilige Länderrisiko und der jeweilig anzuwendende Steuersatz im gewichteten Kapitalkostensatz berücksichtigt; dies führt im Ergebnis zu einer genaueren Berechnung des erzielbaren Betrags. Unter Berücksichtigung dieser Parameter variierte der Kapitalkostensatz nach Steuern von 7,5 % bis 13,76 % und vor Steuern von 10,96 % bis 37,68 %.

Nach Bestimmung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ergibt sich für die ganz überwiegende Zahl, dass als möglich eingestufte Abweichungen von den wesentlichen Annahmen nicht dazu führen würden, dass die Buchwerte der Einheiten deren erzielbare Beträge übersteigen. Für die Geschäfts- oder Firmenwerte des Unternehmensbereichs Construction Chemicals, der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Pigments im Unternehmensbereich Dispersions & Pigments sowie Catalysts (ohne Batteriematerialien) trifft dies nicht zu.

Im Geschäftsjahr 2016 überstieg der erzielbare Betrag der Einheit Construction Chemicals den Buchwert um rund 282 Millionen €. Für die Werthaltigkeitsprüfung wurde ein gewichteter Kapitalkostensatz nach Steuern von 8,01 % (2015: 7,67 %) verwendet. Der erzielbare Betrag würde dem Buchwert der Einheit entsprechen, wenn der gewichtete Kapitalkostensatz um 0,69 Prozentpunkte (2015: um 0,96 Prozentpunkte) ansteigen würde oder das Ergebnis der Betriebstätigkeit des letzten detaillierten Planungsjahres als Basis zur Ermittlung des Endwerts um 12,0 % (2015: um 16,65 %) geringer wäre.

Der erzielbare Betrag von Pigments überstieg im Jahr 2016 den Buchwert um 242 Millionen €. Für die Werthaltigkeitsprüfung wurde ein gewichteter Kapitalkostensatz nach Steuern von 5,09 % (2015: 6,07 %) verwendet. Der erzielbare Betrag würde dem Buchwert der Einheit entsprechen, wenn der gewichtete Kapitalkostensatz um 0,51 Prozentpunkte (2015: um 0,04 Prozentpunkte) ansteigen würde oder das Ergebnis der Betriebstätigkeit des letzten detaillierten Planungsjahres als Basis zur Ermittlung des Endwerts um 13,78 % (2015: um 0,92 %) geringer wäre.

Der erzielbare Betrag von Catalysts (ohne Batteriematerialien) überstieg 2016 den Buchwert um 705 Millionen €. Für die Werthaltigkeitsprüfung dieser Einheit wurde ein gewichteter Kapitalkostensatz nach Steuern von 8,01 % (2015: 7,66 %) verwendet. Der erzielbare Betrag würde dem Buchwert der Einheit entsprechen, wenn der gewichtete Kapitalkostensatz um 0,82 Prozentpunkte (2015: 0,73 Prozentpunkte) ansteigen würde oder das Ergebnis der Betriebstätigkeit des letzten detaillierten Planungsjahres als Basis zur Ermittlung des Endwerts um 13,75 % (2015: 14,52 %) geringer wäre.

Für die Werthaltigkeitsprüfung von Exploration & Production im Segment Oil & Gas geht BASF von einem durchschnittlichen Ölpreis von 55 US$/bbl (Brent) im Jahr 2017 aus. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das langfristige Ölpreisszenario nicht verändert. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Exploration & Production erhöhte sich gegenüber dem Wertminderungstest des Vorjahres deutlich. Maßgeblich waren hierfür die an die Preisentwicklung angepassten Ausgaben- und Produktionsverläufe.

Geschäfts- oder Firmenwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Millionen €)

 

 

2016

2015

Zahlungsmittelgenerierende Einheit

 

Geschäfts- oder Firmenwerte

Wachstums­raten 1

Geschäfts- oder Firmenwerte

Wachstums­raten 1

1

In den Werthaltigkeitsprüfungen verwendete Wachstumsraten zur Ermittlung der Endwerte gemäß IAS 36

2

In der Werthaltigkeitsprüfung für die zahlungsmittelgenerierende Einheit „Exploration & Production“ wird seit 2016 nicht mehr eine pauschale Wachstumsrate, sondern ein feldbezogener Bewertungsansatz unter Beachtung der erwarteten Laufzeit und Produktionsentwicklung der enthaltenen Öl- und Gasfelder zu Grunde gelegt.

3

Keine Werthaltigkeitsprüfung für die Akquisition im Dezember 2016

Unternehmensbereich Crop Protection

 

2.093

2,0 %

2.048

2,0 %

Exploration & Production im Segment Oil & Gas

 

1.712

2

1.660

–2,0 %

Unternehmensbereich Catalysts (ohne Batteriematerialien)

 

1.390

2,0 %

1.411

2,0 %

Unternehmensbereich Construction Chemicals

 

735

1,5 %

700

1,5 %

Personal Care Ingredients im Unternehmensbereich Care Chemicals

 

531

2,0 %

537

2,0 %

Pigments im Unternehmensbereich Dispersions & Pigments

 

431

2,0 %

484

2,0 %

Surface Treatment im Unternehmensbereich Coatings

 

1.555

3

Weitere zahlungsmittelgenerierende Einheiten

 

1.626

0,0–2,0 %

1.523

0,0–2,0 %

Geschäfts- oder Firmenwerte am 31.12.

 

10.073

 

8.363

 

Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte 2016 (Millionen €)

 

 

Vertriebs-
und ähnliche
Rechte

Produkt-rechte, Lizenzen und Trade­marks

Know-how, Patente und Produktions­technologien

Selbst­geschaffene
immaterielle
Vermögens­werte

Sonstige Rechte und Werte 4

Geschäfts-oder Firmen­werte

Summe

4

Inklusive Lizenzen an solchen Rechten und Werten

Anschaffungs- und Herstellungskosten

 

 

 

 

 

 

 

 

Stand am 01.01.2016

 

4.063

1.318

1.951

91

450

8.500

16.373

Veränderungen des Konsolidierungskreises

 

2

2

Zugänge

 

18

39

10

25

92

Zugänge aus Akquisitionen

 

1.082

44

108

3

1.552

2.789

Abgänge

 

–343

–39

–149

–9

–60

–64

–664

Umbuchungen

 

–2

–16

–12

13

–17

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

 

251

14

21

4

224

514

Stand am 31.12.2016

 

5.051

1.339

1.958

92

435

10.214

19.089

Abschreibungen

 

 

 

 

 

 

 

 

Stand am 01.01.2016

 

2.160

411

865

67

196

137

3.836

Veränderungen des Konsolidierungskreises

 

 

 

 

 

 

 

 

Zugänge

 

260

47

153

14

86

560

Abgänge

 

–339

–24

–146

–9

–55

–573

Umbuchungen

 

–1

–1

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

 

88

1

10

2

4

105

Stand am 31.12.2016

 

2.168

435

882

72

229

141

3.927

Nettobuchwert am 31.12.2016

 

2.883

904

1.076

20

206

10.073

15.162

Die immateriellen Vermögenswerte enthalten neben den Geschäfts- oder Firmenwerten erworbene sowie selbstgeschaffene immaterielle Vermögenswerte. Des Weiteren beinhalten sie Rechte des Segments Oil & Gas, die über die Unit-of-Production-Methode abgeschrieben werden. Zum 31. Dezember 2016 betrugen deren Anschaffungskosten 1.029 Millionen €, die kumulierten Abschreibungen darauf 328 Millionen €; die Abschreibungen des Jahres 2016 beliefen sich auf 19 Millionen €.

Zugänge aus Akquisitionen beliefen sich im Jahr 2016 auf 2.789 Millionen €. Infolge der wesentlichen Akquisitionen, dem Erwerb des globalen Oberflächentechnik-Anbieters Chemetall von Albemarle Corp., Charlotte/North Carolina, sowie dem Erwerb des Produzenten von Autoreparaturlacken Guangdong Yinfan Chemistry, Jiangmen/China, erhöhte sich der Geschäfts- oder Firmenwert um 1.552 Millionen €. Des Weiteren gingen immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 1.237 Millionen € zu. Diese betrafen überwiegend Kundenbeziehungen und Produktionstechnologien.

Abgänge von immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 21 Millionen € sind im Wesentlichen auf den Verkauf des 25-prozentigen Anteils am Byrding-Feld an Statoil und der Devestitionen des weltweiten Geschäfts mit Photoinitiatoren sowie des globalen Geschäfts mit Polyolefin-Katalysatoren zurückzuführen. In diesem Zusammenhang gingen auch Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 64 Millionen € ab.

Die in der Kategorie Produktrechte, Lizenzen und Trademarks enthaltenen Konzessionen für die Öl- und Gasförderung mit einem Nettobuchwert in Höhe von 466 Millionen € im Jahr 2016 berechtigen zur Suche nach und Förderung von Öl und Gas in bestimmten Gebieten. Nach Ende der Laufzeit einer Konzession werden die Rechte zurückgegeben.

Im Jahr 2016 sind in den Abschreibungen Wertminderungen in Höhe von 61 Millionen € enthalten. Diese betrafen im Wesentlichen Wertminderungen auf Produktionstechnologien und Vertriebsrechte im Segment Functional Materials & Solutions in Höhe von 51 Millionen €.

Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte 2015 (Millionen €)

 

 

Vertriebs-
und ähnliche
Rechte

Produkt-rechte, Lizenzen und Trade­marks

Know-how, Patente und Produktions­technologien

Selbst­geschaffene
immaterielle
Vermögens­werte

Sonstige Rechte und Werte 1

Geschäfts-oder Firmen­werte

Summe

1

Inklusive Lizenzen an solchen Rechten und Werten

Anschaffungs- und Herstellungskosten

 

 

 

 

 

 

 

 

Stand am 01.01.2015

 

4.014

1.410

2.000

86

674

8.141

16.325

Veränderungen des Konsolidierungskreises

 

5

–53

–1

–49

Zugänge

 

56

23

11

45

135

Zugänge aus Akquisitionen

 

47

38

32

19

136

Abgänge

 

–94

–43

–137

–7

–147

–149

–577

Umbuchungen

 

–2

–167

34

1

–170

–24

–328

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

 

93

62

46

17

513

731

Stand am 31.12.2015

 

4.063

1.318

1.951

91

450

8.500

16.373

Abschreibungen

 

 

 

 

 

 

 

 

Stand am 01.01.2015

 

1.879

379

809

59

232

3.358

Veränderungen des Konsolidierungskreises

 

3

–38

–1

–36

Zugänge

 

302

71

193

14

84

137

801

Abgänge

 

–92

–43

–125

–6

–123

–389

Umbuchungen

 

–1

8

–7

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

 

68

5

18

11

102

Stand am 31.12.2015

 

2.160

411

865

67

196

137

3.836

Nettobuchwert am 31.12.2015

 

1.903

907

1.086

24

254

8.363

12.537

Die immateriellen Vermögenswerte enthalten neben den Geschäfts- oder Firmenwerten erworbene sowie selbstgeschaffene immaterielle Vermögenswerte. Des Weiteren beinhalten sie Rechte des Segments Oil & Gas, die über die Unit-of-Production-Methode abgeschrieben werden. Zum 31. Dezember 2015 betrugen deren Anschaffungskosten 835 Millionen €, die kumulierten Abschreibungen 246 Millionen €; die Abschreibungen des Jahres 2015 beliefen sich auf 41 Millionen €.

Zugänge aus Akquisitionen beliefen sich im Jahr 2015 auf 136 Millionen €. Wesentliche Akquisitionen betrafen den Erwerb von 66 % an einer Gesellschaft, in die TODA KOGYO CORP., Hiroshima/Japan, ihr Geschäft eingebracht hatte, sowie den Erwerb des Polyurethan(PU)-Geschäfts von Polioles, S.A. de C.V., Lerma/Mexiko. Im Rahmen dieser Transaktionen gingen immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 87 Millionen € zu. Des Weiteren schloss BASF mit Lanxess eine Vereinbarung über den Erwerb und die Nutzung von Technologien und Patenten für die Herstellung von hochmolekularem Polyisobuten (HM PIB) ab. In diesem Zusammenhang gingen immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 23 Millionen € zu.

Die in der Kategorie Produktrechte, Lizenzen und Trademarks enthaltenen Konzessionen für die Öl- und Gasförderung mit einem Nettobuchwert in Höhe von 480 Millionen € im Jahr 2015 berechtigen zur Suche nach und Förderung von Öl und Gas in bestimmten Gebieten. Nach Ende der Laufzeit einer Konzession werden die Rechte zurückgegeben. Unter den Umbuchungen sind im Jahr 2015 neben Umbuchungen in das Sachanlagevermögen auch 54 Millionen € aus der nachträglichen Anpassung der Kaufpreisallokation für den Erwerb von Vermögenswerten von Statoil enthalten.

In den Sonstigen Rechten und Werten sind unter den Umbuchungen auch Ausbuchungen in Höhe von 153 Millionen € enthalten, die aus der im Jahr 2015 erfolgten Umstellung der Bilanzierung unentgeltlich zugeteilter Emissionsrechte auf die Nettomethode resultierten. Abgänge in Höhe von 17 Millionen € sind auf den Tausch von Vermögenswerten mit Gazprom zurückzuführen.

In diesem Zusammenhang gingen auch Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 173 Millionen € ab; davon sind 32 Millionen € in den Umbuchungen ausgewiesen.

Im Jahr 2015 sind in den Abschreibungen Wertminderungen in Höhe von 205 Millionen € enthalten. Diese betrafen im Wesentlichen das Segment Oil & Gas. Hier wurden aufgrund angepasster Öl- und Gaspreiserwartungen Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 137 Millionen € sowie auf eine Lizenz in Norwegen in Höhe von 27 Millionen € vorgenommen. Des Weiteren wurde in der Kategorie Know-how, Patente und Produktionstechnologie aufgrund gesunkener Marktpreise ein in der Vergangenheit vorteilhafter Bezugsvertrag in Höhe von 36 Millionen € im Segment Functional Materials & Solutions voll abgeschrieben.

Im Jahr 2015 ist in den Zugängen zu Abschreibungen eine Wertaufholung in Höhe von 2 Millionen € enthalten.