Wasser

Wasser ist von elementarer Bedeutung für die chemische Produktion. Wir verwenden Wasser als Kühl-, Löse- und Reinigungsmittel sowie zur Herstellung von Produkten. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette und vor allem in den Wassereinzugsgebieten unserer Produktionsstandorte engagieren wir uns für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser. Zum nachhaltigen Wassermanagement haben wir uns ein globales Ziel gesetzt.

Die Grafik stellt die verschiedenen Stationen entlang der Wertschöpfungskette dar. Das jeweils dunkelgrün hervorgehobene Feld zeigt an, welche Station im jeweiligen Kapitel thematisiert wird. (hier: Produktion, Kunden) (Grafik)

Strategie

  • Nachhaltiges Wassermanagement

Wir wollen Wasser möglichst sparsam verwenden und Emissionen in das Wasser weiter reduzieren. In einer Richtlinie haben wir uns dazu global gültige Standards gesetzt.

An allen relevanten Produktionsstandorten führen wir ein nachhaltiges Wassermanagement ein. Dazu zählen unsere großen Verbundstandorte sowie die Standorte in Wasserstressgebieten. Dies sind Regionen, in welchen mehr als 60 % des vorhandenen Wassers von Industrie, Haushalten und Landwirtschaft genutzt werden. Wir betrachten hierbei die quantitativen, die qualitativen und die sozialen Aspekte der Wassernutzung. Wir wollen Verbesserungspotenziale an unseren Standorten identifizieren und besonders in Wasserstressgebieten so wenig Wasser wie möglich verbrauchen.

An unserem Standort Guaratinguetá/Brasilien engagieren wir uns gemeinsam mit der Stadt Guaratinguetá und der Fundação Espaço ECO® für die Restaurierung des lokalen Flussgebiets, welches 90 % des Wasserbedarfs der Bevölkerung deckt. Hierdurch soll dessen Wasserqualität verbessert sowie die Wasserverfügbarkeit erhöht werden.

Unseren Kunden bieten wir Lösungen, die helfen, Wasser zu reinigen, es effizienter einzusetzen und Verschmutzungen zu verringern.

Um transparent über das Thema Wasser zu berichten, haben wir im Jahr 2016 erneut an der Berichterstattung der internationalen Non-Profit-Organisation CDP teilgenommen. Danach gehört BASF zu den weltweit führenden Unternehmen im nachhaltigen Wassermanagement und wurde erstmalig in die „CDP Water A“-Liste aufgenommen. Von den 607 bewerteten Unternehmen erhielten lediglich 24 die Bestnote „A“, darunter BASF. In die CDP-Bewertung für nachhaltiges Wassermanagement fließt ein, wie transparent Unternehmen über ihre Aktivitäten im Wassermanagement berichten und wie sie Risiken, wie zum Beispiel Wasserknappheit, reduzieren. Weiter bewertet CDP, inwieweit Produktentwicklungen auch bei Kunden der bewerteten Unternehmen zu einem nachhaltigen Wassermanagement beitragen können.

Wasserstressgebiete weltweit

Wasserstressgebiete weltweit (Weltkarte)

Quelle: Pfister et al., 2009

Globales Ziel

Wir haben das Ziel, bis 2025 ein nachhaltiges Wassermanagement an allen Standorten in Wasserstressgebieten und an unseren Verbundstandorten einzuführen. Damit erfassen wir 93 % des gesamten Wasserbezugs der BASF. Dieses Ziel haben wir im Jahr 2016 zu 42,6 % erreicht.

Wir verfolgen unser Ziel durch die Anwendung des European-Water-Stewardship-Standards, der sich auf vier Prinzipien stützt: Eine nachhaltige Wasserentnahme, Erhaltung einer guten Wasserqualität, Bewahrung von Schutzgebieten im Wassereinzugsgebiet und Sicherstellung eines ständigen Verbesserungsprozesses auch in Zusammenarbeit mit anderen Nutzern.

Im Jahr 2016 lagen rund 23 % unserer Produktionsstandorte in Wasserstressgebieten. Dort wurden rund 1 % des gesamten Wasserbedarfs der BASF entnommen.

Wasserbilanz BASF-Gruppe 2016
(Millionen Kubikmeter pro Jahr)

Wasserbilanz BASF-Gruppe 2016 (Grafik)

1 Differenz zwischen bezogener und abgeleiteter Wassermenge beruht im Wesentlichen auf Verlusten durch Verdunstung bei der Kreislaufführung von Kühlwasser

2 Summe aus Produktionsprozessen, Sanitärbereich, Spülungen und Reinigungen in der Produktion

Ziel 2025

100%

Einführung von nachhaltigem Wassermanagement an allen Produktionsstätten in Wasserstressgebieten und an allen Verbundstandorten
BASF-Geschäft ohne Oil & Gas

Wasserbedarf

  • Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser

Unser Gesamtwasserbezug lag im Jahr 2016 bei 1.649 Millionen Kubikmetern. Zum größten Teil wurde dieser Bedarf aus Oberflächengewässern wie Flüssen oder Seen gedeckt. An einzelnen Standorten verwenden wir alternative Quellen, wie aufbereitetes städtisches Abwasser, Brackwasser oder Meerwasser und reduzieren damit unseren Frischwasserbedarf.

Wir nutzen Wasser überwiegend zur Kühlung (85 %) und geben dieses anschließend in das Gewässer zurück. Wir nutzen möglichst viel Wasser in Kreisläufen und beziehen so weniger Wasser. An unseren größeren Standorten setzen wir Rückkühlwerke ein, um eine Mehrfachnutzung des Kühlwassers zu ermöglichen und um die Temperatur von Kühlwasser vor der Rückleitung in die Gewässer zu senken.

Das Gewinnen, Aufbereiten, Transportieren und Rückkühlen von Wasser ist mit einem beträchtlichen Energiebedarf verbunden. Mit verschiedenen Maßnahmen wollen wir diesen möglichst gering halten. Wir arbeiten kontinuierlich daran, den Energieverbrauch und die Menge des genutzten Wassers zu optimieren und an Betriebs- und Umweltanforderungen anzupassen.

Emissionen in das Wasser

  • Emissionen weiter reduziert

An BASF-Produktionsstandorten leiteten wir im Jahr 2016 insgesamt 1.644 Millionen Kubikmeter Wasser ab. Hiervon sind 184 Millionen Kubikmeter Abwasser aus der Produktion. Die Stickstoffemissionen in das Wasser betrugen 2.900 Tonnen (2015: 3.000 Tonnen). Diese Verbesserung konnte unter anderem durch Prozessoptimierungen und Produktumstellungen erreicht werden. Über Abwässer wurden rund 15.900 Tonnen (2015: 17.300 Tonnen) organische Stoffe emittiert. Unsere Abwässer enthielten 23 Tonnen Schwermetalle (2015: 25 Tonnen). Die Phosphoremissionen betrugen 310 Tonnen (2015: 460 Tonnen). Die Behandlung unseres Abwassers erfolgt, je nach Art und Grad der Verschmutzung, auf Basis unterschiedlicher Methoden, wie zum Beispiel durch biologische Verfahren, Oxidation, Membrantechnologien, Fällung oder Adsorption.

Um unvorhergesehene Emissionen sowie die Verschmutzung von Oberflächenwasser oder Grundwasser zu vermeiden, erstellen wir für unsere Produktionsanlagen Wasserschutzkonzepte. Dies ist im Rahmen von Responsible Care für alle Produktionsanlagen verpflichtend. In den Abwasserschutzkonzepten werden Abwässer hinsichtlich ihrer Risiken bewertet und geeignete Überwachungsmaßnahmen abgeleitet. Die Einhaltung und Umsetzung überprüfen wir mit Audits.