11 – Ertragsteuern
In Deutschland wird auf ausgeschüttete und einbehaltene Gewinne einheitlich eine Körperschaftsteuer von 15,0 % und darauf ein Solidaritätszuschlag von 5,5 % erhoben. Neben der Körperschaftsteuer ist für die in Deutschland erzielten Gewinne eine Gewerbeertragsteuer zu zahlen. Diese variiert in Abhängigkeit von den Kommunen, in denen das Unternehmen vertreten ist. Aufgrund eines konstanten Gewerbesteuerhebesatzes in Ludwigshafen im Jahr 2016 ergab sich ein gewichteter Durchschnittssatz von 14,1 % (2015: 14,1 %). Die deutschen Gruppengesellschaften ermittelten ihre latenten Steuern im Jahr 2016 unverändert mit 30 %. Die von den ausländischen Gruppengesellschaften erzielten Gewinne werden mit den im jeweiligen Sitzland geltenden Steuersätzen versteuert. Diese werden grundsätzlich auch für die Ermittlung latenter Steuern herangezogen, sofern zukünftige Steuersatzanpassungen noch nicht beschlossen wurden.
Steueraufwand
Millionen € |
|
2016 |
2015 |
---|---|---|---|
Laufender Aufwand für Ertragsteuern |
|
1.654 |
1.610 |
Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbeertragsteuer (Deutschland) |
|
589 |
514 |
Ausländische Ertragsteuern |
|
1.184 |
1.231 |
Steuern für Vorjahre |
|
–119 |
–135 |
Latenter Steueraufwand (+)/-ertrag (–) |
|
–514 |
–363 |
aus Veränderungen temporärer Differenzen |
|
–473 |
–314 |
aus Veränderungen steuerlicher Verlustvorträge/ungenutzter Steuergutschriften |
|
–43 |
–59 |
aus Steuersatzänderungen |
|
–6 |
7 |
aus Wertberichtigungen von latenten Steueransprüchen |
|
8 |
3 |
Steueraufwand vom Einkommen und vom Ertrag |
|
1.140 |
1.247 |
Sonstige Steuern sowie Umsatzund andere Verbrauchsteuern |
|
272 |
302 |
Steueraufwand |
|
1.412 |
1.549 |
Aus der Veränderung von Wertberichtigungen auf latente Steueransprüche für steuerliche Verlustvorträge resultierte im Jahr 2016 ein Aufwand in Höhe von 7 Millionen € und im Jahr 2015 ein Aufwand von 4 Millionen €.
In den Sonstigen Steuern waren Grundsteuern und andere vergleichbare Steuern in Höhe von 109 Millionen € im Jahr 2016 und 106 Millionen € im Jahr 2015 enthalten.
Überleitungsrechnung auf den effektiven Steueraufwand und die Steuerquote |
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|
|
2016 |
2015 | ||
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|
|
Millionen € |
% |
Millionen € |
% |
Ergebnis vor Ertragsteuern |
|
5.395 |
– |
5.548 |
– |
Erwartete Körperschaftsteuer nach der Tarifbelastung in Deutschland (15 %) |
|
810 |
15,0 |
832 |
15,0 |
Solidaritätszuschlag |
|
13 |
0,2 |
11 |
0,2 |
Gewerbeertragsteuer |
|
236 |
4,4 |
234 |
4,2 |
Einfluss abweichender Steuersätze für Einkommen ausländischer Gruppengesellschaften |
|
402 |
7,5 |
225 |
4,1 |
Steuerfreie Erträge |
|
–46 |
–0,9 |
–103 |
–1,9 |
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen |
|
76 |
1,4 |
239 |
4,3 |
Ergebnis von nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen (Nach-Steuer-Ergebnis) |
|
–46 |
–0,9 |
–38 |
–0,7 |
Steuern für Vorjahre |
|
–119 |
–2,2 |
–135 |
–2,4 |
Latente Steuern für sich zukünftig umkehrende temporäre Differenzen auf Anteile an Beteiligungen |
|
–2 |
0,0 |
–28 |
–0,5 |
Sonstiges |
|
–184 |
–3,4 |
10 |
0,2 |
Effektive Ertragsteuern/Steuerquote |
|
1.140 |
21,1 |
1.247 |
22,5 |
Die Steuerquote der BASF-Gruppe betrug im Jahr 2016 21,1 % (2015: 22,5 %). Maßgeblich für die geringere Quote waren latente Steuererträge aus umrechnungsbedingter Bewertung der Abweichungen zu den Wertansätzen der steuerlichen Gewinnermittlung. Steuern für Vorjahre enthielten im Wesentlichen Auflösungen von langfristigen Steuerrückstellungen.
Der Einfluss abweichender Steuersätze stieg aufgrund von Ergebnisverbesserungen im Arbeitsgebiet Exploration & Production in Ländern mit hohem Steuersatz, insbesondere in Norwegen. Im Vorjahr beinhalteten nicht abzugsfähige Aufwendungen insbesondere Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts des Arbeitsgebiets Exploration & Production. In Sonstiges führte die umrechnungsbedingte Bewertung der Abweichungen zu den Wertansätzen der steuerlichen Gewinnermittlung sowie die steuerliche Mehrabschreibung von Öl- und Gasfördereinrichtungen in Norwegen zu einem Steuerertrag.
Sich künftig umkehrende temporäre Differenzen auf Anteile an Beteiligungen, für die ein Planungshorizont von einem Jahr unterstellt wurde, führten im Jahr 2016 zu einem latenten Steuerertrag in Höhe von 2 Millionen € (2015: 28 Millionen €).
Latente Steuern
Abgrenzungsposten für latente Steuern (Millionen €) |
|||||
|
|
Latente Steueransprüche |
Latente Steuerschulden | ||
---|---|---|---|---|---|
|
|
2016 |
2015 |
2016 |
2015 |
Immaterielle Vermögenswerte |
|
90 |
90 |
1.719 |
1.553 |
Sachanlagen |
|
180 |
182 |
3.336 |
3.322 |
Finanzanlagen |
|
51 |
12 |
84 |
106 |
Vorräte und Forderungen |
|
348 |
251 |
498 |
517 |
Pensionsrückstellungen |
|
3.028 |
2.410 |
431 |
472 |
Sonstige Rückstellungen und Verbindlichkeiten |
|
1.446 |
1.346 |
170 |
177 |
Steuerliche Verlustvorträge |
|
309 |
271 |
– |
– |
Sonstiges |
|
157 |
164 |
95 |
107 |
Saldierungen |
|
–3.016 |
–2.873 |
–3.016 |
–2.873 |
Wertberichtigungen auf latente Steueransprüche |
|
–80 |
–62 |
– |
– |
davon auf steuerliche Verlustvorträge |
|
–30 |
–25 |
– |
– |
Summe |
|
2.513 |
1.791 |
3.317 |
3.381 |
davon kurzfristig |
|
595 |
439 |
179 |
256 |
Latente Steuern ergeben sich aus temporären Abweichungen zwischen steuerbilanziellen Wertansätzen und den gemäß IFRS bilanzierten Vermögenswerten und Schulden sowie aus steuerlichen Verlustvorträgen und noch nicht genutzten Steuergutschriften. Durch die Neubewertung aller Vermögenswerte und Schulden im Rahmen von Akquisitionen gemäß IFRS 3 bestehen wesentliche Abweichungen zwischen den anzusetzenden Zeitwerten und den Werten in der Steuerbilanz, die hauptsächlich zur Bilanzierung von latenten Steuerschulden führen.
Für temporäre Differenzen aus thesaurierten Gewinnen von Tochtergesellschaften in Höhe von 8.905 Millionen € im Jahr 2016 (9.241 Millionen € im Jahr 2015) wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt, da diese Gewinne bei Ausschüttung keiner entsprechenden Besteuerung unterliegen oder auf unbestimmte Zeit reinvestiert werden sollen.
Steuerliche Verlustvorträge
Die steuerlichen Verlustvorträge teilen sich regional wie folgt auf:
Steuerliche Verlustvorträge (Millionen €) |
|||||
|
|
Steuerliche Verlustvorträge |
Latente Steueransprüche | ||
---|---|---|---|---|---|
|
|
2016 |
2015 |
2016 |
2015 |
Deutschland |
|
1 |
1 |
– |
– |
Ausland |
|
2.383 |
2.490 |
279 |
246 |
Summe |
|
2.384 |
2.491 |
279 |
246 |
Steuerliche Verlustvorträge bestehen in allen Regionen, insbesondere in Europa und Asien. Steuerliche Verluste können in Deutschland auf unbestimmte Zeit vorgetragen werden. Im Ausland ist der Vortrag zum Teil nur zeitlich begrenzt möglich. Der wesentliche Bestand an Verlustvorträgen wird in Europa bis zum Jahr 2019 und in Asien bis zum Jahr 2021 verfallen. Auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 1.478 Millionen € (2015: 1.767 Millionen €) wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet.
Steuerschulden
Steuerschulden umfassen überwiegend veranlagte Ertragsteuern und sonstige Steuern sowie noch nicht veranlagte Ertragsteuern des laufenden Jahres. Im Jahr 2016 betrugen die Steuerschulden 1.288 Millionen € (2015: 1.082 Millionen €).