Aussichten für die chemische Industrie
- Globales Wachstum der Chemieindustrie auf dem Niveau des Vorjahres
Die globale Chemieproduktion (ohne Pharma) wird im Jahr 2017 mit 3,4 % voraussichtlich mit der gleichen Geschwindigkeit wie 2016 (+3,4 %) wachsen. Wir erwarten eine geringfügig höhere Steigerungsrate in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften (2016: +0,9 %, 2017: +1,1 %). Das Wachstum in den Schwellenländern wird sich voraussichtlich etwas abschwächen (2016: +5,4 %, 2017: +5,1 %). Die globale Wachstumsrate des Chemiemarktes wird maßgeblich durch die Entwicklung in China bestimmt, das mehr als ein Drittel der Weltproduktion ausmacht. Dort wird sich der Anstieg zwar weiter verlangsamen, die Produzenten aus China werden aber vermutlich dennoch mehr als zwei Prozentpunkte zum weltweiten Chemiewachstum beitragen. Die gesamtwirtschaftlichen Risiken in China sind allerdings weiterhin hoch, daher ist auch unsere Prognose für das globale Chemiewachstum mit besonderer Unsicherheit behaftet.
Die Chemieproduktion in der Europäischen Union wird 2017 voraussichtlich kaum stärker wachsen als 2016. Generell sollte der Produktionsanstieg vor dem Hintergrund eines langsam wachsenden Binnenmarkts verhalten bleiben. Auf den Exportmärkten erwarten wir einen weiterhin hohen Wettbewerbsdruck, auch wenn die auf Naphtha basierende europäische Chemie gegenüber der gasbasierten Produktion in den USA stärker von den niedrigen Ölpreisen profitiert.
In den USA rechnen wir mit einem etwas höheren Wachstum der Chemieproduktion von knapp 2 %, da neue Produktionskapazitäten an den Markt kommen werden, die auch für den Export genutzt werden.
In den Schwellenländern Asiens wird sich das Chemiewachstum vermutlich insgesamt etwas abschwächen. Hauptgrund hierfür ist das langsamere Wachstum in China, das auch die anderen Schwellenländer Asiens beeinflussen wird.
In Japan gehen wir in einem insgesamt schwachen Konjunkturumfeld von einer nur geringfügig wachsenden Chemieproduktion aus.
In Südamerika sollte das erwartete Ende der Rezession in Argentinien und Brasilien zu einem leichten Wachstum der Chemieproduktion in der Region führen.