11 – Ertragsteuern

In Deutschland wird auf ausgeschüttete und auf einbehaltene Gewinne einheitlich eine Körperschaftsteuer von 15,0 % und darauf ein Solidaritätszuschlag von 5,5 % erhoben. Neben der Körperschaftsteuer ist für die in Deutschland erzielten Gewinne eine Gewerbeertragsteuer zu zahlen. Diese variiert in Abhängigkeit von den Kommunen, in denen das Unternehmen vertreten ist. Auf Grund einer Anhebung des Gewerbesteuerhebesatzes in Ludwigshafen im Jahr 2015 ergab sich ein gewichteter Durchschnittssatz von 14,1 % (2014: 13,4 %). Da die Anhebung bereits im Vorjahr beschlossen wurde, ermittelten die deutschen Gruppengesellschaften ihre latenten Steuern im Jahr 2015 unverändert mit 30 %. Die von den ausländischen Gruppengesellschaften erzielten Gewinne werden mit den im jeweiligen Sitzland geltenden Steuersätzen versteuert. Diese werden grundsätzlich auch für die Ermittlung latenter Steuern herangezogen, sofern zukünftige Steuersatzanpassungen noch nicht beschlossen wurden.

Steueraufwand

Millionen €

 

2015

2014

Laufender Aufwand für Ertragsteuern

 

1.610

1.645

Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbeertragsteuer (Deutschland)

 

514

528

Ausländische Ertragsteuern

 

1.231

1.244

Steuern für Vorjahre

 

−135

−127

Latenter Steueraufwand (+)/-ertrag (−)

 

−363

66

aus Veränderungen temporärer Differenzen

 

−314

66

aus Veränderungen steuerlicher Verlustvorträge/ungenutzter Steuergutschriften

 

−59

−41

aus Steuersatzänderungen

 

7

38

aus Wertberichtigungen von latenten Steueransprüchen

 

3

3

Steueraufwand vom Einkommen und vom Ertrag

 

1.247

1.711

Sonstige Steuern sowie Umsatz­und andere Verbrauchsteuern

 

302

266

Steueraufwand

 

1.549

1.977

Die Steuerquote der BASF-Gruppe betrug im Jahr 2015 22,5 % (2014: 23,8 %). Maßgeblich für die geringere Quote waren niedrigere Ergebnisbeiträge in höher besteuerten Ländern, insbesondere Norwegen. Steuern für Vorjahre enthielten im Wesentlichen Auflösungen von langfristigen Steuerrückstellungen.

Aus der Veränderung von Wertberichtigungen auf latente Steueransprüche für steuerliche Verlustvorträge resultierte ein Aufwand in Höhe von 4 Millionen € im Jahr 2015 und ein Ertrag von 3 Millionen € im Jahr 2014.

In den sonstigen Steuern waren Grundsteuer und andere vergleichbare Steuern in Höhe von 106 Millionen € im Jahr 2015 und 96 Millionen € im Jahr 2014 enthalten.

Überleitungsrechnung auf den effektiven Steueraufwand und die Steuerquote

 

 

2015

2014

 

 

Millionen €

%

Millionen €

%

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

5.548

7.203

Erwartete Körperschaftsteuer nach der Tarifbelastung in Deutschland (15 %)

 

832

15,0

1.080

15,0

Solidaritätszuschlag

 

11

0,2

11

0,2

Gewerbeertragsteuer

 

234

4,2

217

3,0

Einfluss abweichender Steuersätze für Einkommen ausländischer Gruppengesellschaften

 

225

4,1

920

12,8

Steuerfreie Erträge

 

−103

−1,9

−354

−4,9

Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen

 

239

4,3

111

1,5

Ergebnis von nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen (Nach-Steuer-Ergebnis)

 

−38

−0,7

−45

−0,6

Steuern für Vorjahre

 

−135

−2,4

−127

−1,8

Latente Steuern für sich zukünftig umkehrende temporäre Differenzen auf Anteile an Beteiligungen

 

−28

−0,5

−7

−0,1

Sonstiges

 

10

0,2

−95

−1,3

Effektive Ertragsteuern/Steuerquote

 

1.247

22,5

1.711

23,8

Erträge aus dem Tausch von Vermögenswerten mit Gazprom führten zu keiner Steuerbelastung. Im Vorjahr waren höhere steuerfreie Erträge im Zusammenhang mit Beteiligungsveräußerungen enthalten, insbesondere der Anteile an Styrolution, an VNG – Verbundnetz Gas AG sowie aus der Veräußerung von Öl-und-Gas-Feldern in der Nordsee an die MOL-Gruppe.

Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen beinhalteten insbesondere Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts des Arbeitsgebiets Exploration & Production.

Sich künftig umkehrende temporäre Differenzen auf Anteile an Beteiligungen, für die ein Planungshorizont von einem Jahr unterstellt wurde, führten im Jahr 2015 zu einem latenten Steuerertrag in Höhe von 28 Millionen € (2014: 7 Millionen €).

Latente Steuern

Abgrenzungsposten für latente Steuern (in Mio. €)

 

 

Latente Steueransprüche

Latente Steuerschulden

 

 

2015

2014

2015

2014

Immaterielle Vermögenswerte

 

90

119

1.553

1.747

Sachanlagen

 

182

199

3.322

3.195

Finanzanlagen

 

12

24

106

87

Vorräte und Forderungen

 

251

294

517

766

Pensionsrückstellungen

 

2.410

2.687

472

487

Sonstige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

1.346

1.574

177

152

Steuerliche Verlustvorträge

 

271

388

Sonstiges

 

164

155

107

146

Saldierungen

 

−2.873

−3.160

−2.873

−3.160

Wertberichtigungen auf latente Steueransprüche

 

−62

−87

davon auf steuerliche Verlustvorträge

 

−25

−40

Summe

 

1.791

2.193

3.381

3.420

davon kurzfristig

 

439

597

256

346

Latente Steuern ergeben sich aus temporären Abweichungen zwischen steuerbilanziellen Wertansätzen und den gemäß IFRS bilanzierten Vermögenswerten und Schulden sowie aus steuerlichen Verlustvorträgen und noch nicht genutzten Steuergutschriften. Durch die Neubewertung aller Vermögenswerte und Schulden im Rahmen von Akquisitionen gemäß IFRS 3 bestehen wesentliche Abweichungen zwischen den anzusetzenden Zeitwerten und den Werten in der Steuerbilanz, die hauptsächlich zur Bilanzierung von latenten Steuerschulden führen.

Für temporäre Differenzen aus thesaurierten Gewinnen von Tochtergesellschaften in Höhe von 9.241 Millionen € im Jahr 2015 (7.472 Millionen € im Jahr 2014) wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt, da diese Gewinne bei Ausschüttung keiner entsprechenden Besteuerung unterliegen oder auf unbestimmte Zeit reinvestiert werden sollen.

Steuerliche Verlustvorträge

Die steuerlichen Verlustvorträge teilen sich regional wie folgt auf:

Steuerliche Verlustvorträge (in Mio. €)

 

 

Steuerliche Verlustvorträge

Latente Steueransprüche

 

 

2015

2014

2015

2014

Deutschland

 

1

1

Ausland

 

2.490

2.302

246

348

Summe

 

2.491

2.303

246

348

Steuerliche Verlustvorträge liegen in allen Regionen vor, insbesondere in Europa und Asien. Steuerliche Verluste können in Deutschland auf unbestimmte Zeit vorgetragen werden. Im Ausland ist der Vortrag zum Teil nur zeitlich begrenzt möglich. Der wesentliche Bestand an Verlustvorträgen wird in Europa bis zum Jahr 2018 und in Asien bis zum Jahr 2020 verfallen. Auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 1.767 Millionen € (2014: 1.441 Millionen €) wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet.

Steuerschulden

Steuerschulden umfassen überwiegend veranlagte Ertragsteuern und sonstige Steuern sowie noch nicht veranlagte Ertragsteuern des laufenden Jahres. Im Jahr 2015 betrugen die Steuerschulden 1.082 Millionen € (2014: 1.079 Millionen €).