Wasser

Wasser ist von elementarer Bedeutung für die chemische Produktion. Wir verwenden Wasser als Kühl-, Löse- und Reinigungsmittel sowie zur Herstellung von Produkten. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette ebenso wie in den Wassereinzugsgebieten unserer Produktionsstandorte engagieren wir uns für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser. Zum nachhaltigen Wassermanagement haben wir uns ein globales Ziel gesetzt.

Die Grafik stellt die verschiedenen Stationen entlang der Wertschöpfungskette dar. Das jeweils dunkelgrün hervorgehobene Feld zeigt an, welche Station im jeweiligen Kapitel thematisiert wird. (hier: Produktion, Kunden) (Grafik)

Strategie

  • BASF-Produkte tragen zu nachhaltigem Wassermanagement bei

Wir wollen Wasser möglichst sparsam verwenden und Emissionen in das Wasser weiter reduzieren. In einer Richtlinie haben wir uns dazu global gültige Standards gesetzt. Besonders an Produktionsstandorten in Wasserstressgebieten prüfen wir Maßnahmen zur Umsetzung eines nachhaltigen Wassermanagements. So wollen wir Einsparpotenziale identifizieren, um besonders in Wasserstressgebieten so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen. Wir betrachten sämtliche Aspekte des Themas Wasser, auch die sozialen Auswirkungen.

Unseren Kunden bieten wir Lösungen, die helfen, Wasser zu reinigen, es effizienter einzusetzen und Verschmutzungen zu verringern. Einen wichtigen Beitrag zur Wasserversorgung der Weltbevölkerung leisten Meerwasserentsalzungsanlagen. Der Nahe Osten beispielsweise hängt auf Grund der Trockenheit in der Region besonders von dieser Technologie ab. In Jebel Ali/Vereinigte Arabische Emirate steht die größte Entsalzungsanlage des Landes. BASF versorgt sie mit über 3.000 Tonnen Sokalan® PM 15l pro Jahr; mit diesem Produkt lassen sich Ablagerungen in der Anlage verhindern. Es wird damit möglich, bis zu 2 Millionen Kubikmeter entsalztes Wasser pro Tag zu erzeugen.

Um transparent über das Thema Wasser zu berichten, haben wir im Jahr 2015 erneut an der Berichterstattung des CDP teilgenommen und eine sehr gute Bewertung erhalten. Laut CDP beruht diese vor allem auf der Umsetzung einer Reihe von Best-Practice-Maßnahmen im Umgang mit Wasser sowie in der Risikominimierung – sowohl in unserer Produktion als auch darüber hinaus.

Wasserstressgebiete weltweit

Wasserstressgebiete weltweit (Weltkarte)

Quelle: Pfister et. al., 2009

Globales Ziel

  • Ziele zur Reduzierung von Emissionen erreicht
  • Ziel zum nachhaltigen Wassermanagement ausgeweitet

Unsere Ziele, bis 2020 die Emissionen von organischen Stoffen und Stickstoff in das Wasser im Vergleich zum Basisjahr 2002 um jeweils 80 % sowie die Emissionen von Schwermetallen um 60 % zu senken, haben wir bereits erreicht. Wir wollten den Bezug von Trinkwasser für die Produktion bis 2020 gegenüber dem Basisjahr 2010 um die Hälfte reduzieren. 2015 konnten wir den Wert um 28,2 % senken (2014: 26,3 %). Wir haben dieses Ziel im Jahr 2015 in unser Ziel zum nachhaltigen Wassermanagement integriert. Wir analysieren das Wassermanagement an relevanten Produktionsstandorten auf Basis von Nachhaltigkeitskriterien. Das Ziel, ein nachhaltiges Wassermanagement an allen Standorten in Wasserstressgebieten zu etablieren, haben wir 2015 ausgeweitet und wollen nun bis 2025 zusätzlich an allen Verbundstandorten ein nachhaltiges Wassermanagement einführen. Damit erfassen wir 92 % des gesamten Wasserbezugs der BASF. Dieses Ziel haben wir im Jahr 2015 zu 36,2 % erreicht. Wir verfolgen es durch die Anwendung des European-Water-Stewardship-Standards. Nach der Einführung an unseren europäischen Standorten im Jahr 2013 haben wir 2015 die Implementierung in China, Nord- und Südamerika vorangetrieben. Für den Produktionsstandort Tarragona/Spanien haben wir dafür 2015 erneut das Gold-Zertifikat nach einem externen Audit erhalten.

Im Jahr 2015 lagen rund 22 % unserer Produktionsstandorte in Wasserstressgebieten; dort wurden rund 1 % des gesamten Wasserbedarfs der BASF entnommen.

Wasserbilanz BASF-Gruppe 2015 (Mio. Kubikmeter pro Jahr)

Wasserbilanz BASF-Gruppe 2015 (Grafik)

1 Differenz zwischen bezogener und abgeleiteter Wassermenge beruht im Wesentlichen auf Verlusten durch Verdunstung bei der Kreislaufführung von Kühlwasser

2 Summe aus Produktionprozessen, Sanitärabwässern, Spülungen und Reinigungen in der Produktion

Ziel 2025

100%

Einführung von nachhaltigem Wassermanagement an allen Produktionsstätten in Wasserstressgebieten und an allen Verbundstandorten
BASF-Geschäft ohne Oil & Gas

Emissionen weiter reduzieren

  • Reduzierung von Emissionen in das Wasser erreicht

An BASF-Produktionsstandorten fielen im Jahr 2015 insgesamt rund 207 Millionen Kubikmeter Abwasser an (2014: 194 Millionen Kubikmeter). Die Stickstoffemissionen in das Wasser betrugen 3.000 Tonnen (2014: 3.200 Tonnen). Diese Verbesserung konnte unter anderem durch Prozessoptimierungen und Produktumstellungen erreicht werden. Über Abwässer wurden rund 17.300 Tonnen (2014: 18.700 Tonnen) organische Stoffe emittiert. Unsere Abwässer enthielten 25 Tonnen Schwermetalle (2014: 21,5 Tonnen). Die Phosphoremissionen betrugen 460 Tonnen (2014: 341 Tonnen).

Die Behandlung unseres Abwassers erfolgt, je nach Art und Grad der Verschmutzung, auf Basis unterschiedlicher Methoden, wie zum Beispiel durch biologische Verfahren, Oxidation, Membrantechnologien, Fällung oder Adsorption.

Um unvorhergesehene Emissionen sowie die Verschmutzung von Oberflächenwasser oder Grundwasser zu vermeiden, erstellen wir für unsere Produktionsanlagen Wasserschutzkonzepte. Dies ist im Rahmen von Responsible Care für alle Produktionsanlagen verpflichtend. In den Abwasserschutzkonzepten werden Abwässer hinsichtlich ihrer Risiken bewertet und geeignete Überwachungsmaßnahmen abgeleitet. Die Einhaltung und Umsetzung überprüfen wir mit Audits.

Wasserbedarf

  • Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser

Wir nutzen möglichst viel Wasser mehrfach in Kreisläufen und beziehen so weniger Wasser. An unseren größeren Standorten setzen wir Rückkühlwerke ein, um eine Mehrfachnutzung des Kühlwassers zu ermöglichen und um die Temperatur von Kühlwasser vor der Rückleitung in die Gewässer zu senken.

Das Gewinnen, Aufbereiten, Transportieren und Rückkühlen von Wasser ist mit einem beträchtlichen Energiebedarf verbunden. Mit verschiedenen Maßnahmen wollen wir diesen möglichst gering halten. Wir arbeiten kontinuierlich daran, den Energieverbrauch und die Menge des genutzten Wassers zu optimieren und an Betriebs- und Umweltanforderungen anzupassen.