Wertmanagement Ein Unternehmen schafft nur dann langfristig Wert, wenn es ein Ergebnis erwirtschaftet, das die Kosten für das eingesetzte Kapital übersteigt. Daher fördern und fordern wir im Rahmen unseres Wertmanagementkonzepts unternehmerisches Denken und Handeln aller Mitarbeitenden. Unsere zentrale finanzielle Steuerungsgröße ist der Return on Capital Employed – kurz ROCE. Basierend auf unserer Unternehmensstrategie und den daraus abgeleiteten globalen Zielen, verwenden wir seit dem 1. Januar 2020 die beiden Kennzahlen „CO2-neutrales Wachstum“ und „Umsatz mit Accelerator-Produkten“ als zusätzliche zentrale und damit bedeutsamste nichtfinanzielle Leistungsindikatoren der BASF-Gruppe. Steuerungskonzept der BASF-Gruppe Mit unseren finanziellen Zielgrößen verfolgen wir ein wertorientiertes Steuerungskonzept. Zur operativen Steuerung verwenden wir die Rendite auf das betriebsnotwendige Kapital (Return on Capital Employed) – kurz ROCE – als zentrale Ziel- und Steuerungsgröße für die BASF-Gruppe, ihre Unternehmensbereiche und Geschäftseinheiten. Diese Größe misst die Verzinsung des betriebsnotwendigen Kapitals. Entsprechend unserer strategischen Zielsetzung wollen wir jährlich eine Rendite auf das betriebsnotwendige Kapital erzielen, die deutlich über dem Kapitalkostensatz liegt. Mit ROCE wird die gleiche Logik und Datengrundlage für die interne Geschäftssteuerung, die externe Kommunikation an die Kapitalmärkte sowie für die variable Vergütung genutzt. Dies erhöht die Konsistenz der für das Wertmanagement von BASF verwendeten Kenngrößen mit den variablen Vergütungs- und Versorgungssystemen sowie der Zielsetzung unserer Aktionäre. Im Rahmen unserer Unternehmensstrategie und der daraus abgeleiteten globalen Ziele haben wir seit dem Geschäftsjahr 2020 zudem die Kennzahlen „CO2-neutrales Wachstum“ und „Umsatz mit Accelerator-Produkten“ als bedeutsamste nichtfinanzielle Leistungsindikatoren etabliert. Auf diesen Kenngrößen basiert sowohl unser Ziel zur nachhaltigkeitsorientierten Portfoliosteuerung mit unserer Methode Sustainable Solution Steering als auch die Steuerung unseres Ziels zum CO2-neutralen Wachstum. Ermittlung von ROCE und Kapitalkostensatz Zur Berechnung von ROCE wird das EBIT der Segmente auf die aus den jeweiligen Monatsendwerten ermittelte durchschnittliche Kapitalkostenbasis bezogen. Zur Ermittlung des EBIT der Segmente bereinigen wir das EBIT der BASF-Gruppe um das EBIT der unter Sonstige erfassten, den Segmenten nicht zuordenbaren Aktivitäten. Die Kapitalkostenbasis besteht aus dem operativen Vermögen der Segmente und wird auf Basis der jeweiligen Monatsendwerte errechnet. Das operative Vermögen umfasst die kurz- und langfristigen Vermögenspositionen der Segmente. Hierzu zählen Sachanlagevermögen, immaterielles Vermögen, integrale at Equity bilanzierte Beteiligungen, Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, durch das Kerngeschäft entstehende Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen sowie gegebenenfalls das Vermögen von Veräußerungsgruppen. In der Kapitalkostenbasis sind außerdem Kunden- und Lieferantenfinanzierungen enthalten. Der Kapitalkostensatz, den wir als Vergleichsgröße in unsere ROCE-Zielsetzung integriert haben, leitet sich aus den gewichteten Kapitalkosten von Eigen- und Fremdkapital ab (Weighted Average Cost of Capital; WACC). Um analog zum EBIT zu einer Vorsteuergröße zu gelangen, wird er um den für das Geschäftsjahr für die BASF-Gruppe erwarteten Steuersatz angepasst. Zudem wird der geplante Nettoaufwand von Sonstige durch einen Zuschlag auf den Kapitalkostensatz abgedeckt. Die Eigenkapitalkosten werden mithilfe des Capital Asset Pricing Model berechnet. Die Fremdkapitalkosten orientieren sich an den Finanzierungskosten der BASF-Gruppe. Für das Jahr 2021 verwenden wir einen Kapitalkostensatz von 9 % (2020: 9 %). Ermittlung der Kennzahl „CO2-neutrales Wachstum“ Die Kennzahl „CO2-neutrales Wachstum“ ermitteln wir auf Basis der CO2-Emissionen, die sich aus direkten Emissionen aus Produktionsprozessen und der Erzeugung von Strom und Dampf sowie den indirekten Emissionen aus dem Zukauf von Energie zusammensetzen. Direkte Emissionen für die Erzeugung von Energie für Dritte bleiben hierbei unberücksichtigt. Die relevanten Emissionen umfassen weitere Treibhausgase gemäß Greenhouse Gas Protocol, die in CO2-Äquivalente umgerechnet werden. Es ist unser Ziel, bis 2030 CO2-neutral zu wachsen, im Vergleich zum Basisjahr 2018. Mehr zu CO2-neutralem Wachstum Ermittlung des Umsatzes mit Accelerator-Produkten 1 Der Umsatz mit Accelerator-Produkten umfasst Umsätze der BASF-Gruppe, die mit dem Verkauf von Produkten unseres strategischen Portfolios an Dritte im jeweiligen Geschäftsjahr erwirtschaftet wurden. Im Rahmen unserer Unternehmensstrategie haben wir uns das globale Ziel gesetzt, den Umsatz mit Accelerator-Produkten bis zum Jahr 2025 auf 22 Milliarden € zu erhöhen. Mehr zur nachhaltigkeitsorientierten Portfoliosteuerung 1 Die Definition und weiterführende Informationen finden Sie im „Sustainable Solution Steering“-Handbuch unter basf.com/de/sustainable-solution-steering Wertmanagement im gesamten Unternehmen Ein wichtiger Bestandteil unseres Wertmanagements ist der Zielvereinbarungsprozess, bei dem die Ziele von BASF mit den individuellen Zielen der Mitarbeitenden verknüpft werden. Oberste finanzielle Zielebene in operativen Einheiten ist seit dem Geschäftsjahr 2019 ROCE. In den anderen Einheiten wird der Wertbeitrag auch an Effektivität und Effizienz unter Verwendung von Qualitäts- und Kostenzielen gemessen. Hierzu nutzen wir unter anderem einen BASF-internen Service Score in den Service- und Forschungseinheiten. Wir verwenden ROCE als zentralen und damit bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikator der BASF-Gruppe zur Messung des wirtschaftlichen Erfolgs sowie zur Steuerung der BASF-Gruppe und der operativen Einheiten. Das EBIT vor Sondereinflüssen sowie die Sachinvestitionen stellen für BASF bedeutsame Leistungsindikatoren dar, die unmittelbar auf ROCE wirken und damit dessen Steuerung unterstützen: Das EBIT vor Sondereinflüssen dient der Steuerung der Profitabilität auf Gruppen- und Segmentebene. Es ergibt sich durch die Bereinigung des im Konzernabschluss berichteten EBIT um Sondereinflüsse und eignet sich damit besonders für die Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung im Zeitablauf. Sondereinflüsse resultieren aus der Integration akquirierter Geschäfte, Restrukturierungen, bestimmten außerplanmäßigen Abschreibungen, dem Veräußerungsergebnis bei Devestitionen und Beteiligungsverkäufen sowie sonstigen Aufwendungen und Erträgen außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Sachinvestitionen umfassen Zugänge zu Sachanlagen ohne Zugänge aus Akquisitionen, aus IT-Investitionen, aus Rückbauverpflichtungen und aus Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen. Sie dienen der Steuerung des Kapitaleinsatzes in der BASF-Gruppe. Das Management der Investitionen ist nicht nur für die Steuerung von ROCE relevant, sondern unterstützt auch unser langfristiges Ziel, basierend auf einem starken Free Cashflow jährlich die Dividende zu steigern. In der Finanzberichterstattung kommentieren und prognostizieren wir darüber hinaus auf Gruppen- und Segmentebene den Umsatz als wesentlichen Treiber für das EBIT vor Sondereinflüssen und damit ROCE. Mehr zur Entwicklung der genannten Kennzahlen in der Ertragslage zurück weiter