9 – Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Sonstige betriebliche Erträge (Millionen €)

 

2020

2019

Erträge aus der Anpassung und Auflösung von Rückstellungen, die in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen gebildet wurden

54

111

Erlöse aus nicht betriebstypischen sonstigen Geschäften

244

189

Erträge aus Fremdwährungs- und Sicherungsgeschäften sowie aus der Bewertung von LTI-Optionen

45

55

Erträge aus der Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen

13

11

Gewinne aus Devestitionen und dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten

62

822

Wertaufholungen von langfristigen Vermögenswerten

6

Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf betriebsbedingte Forderungen

22

19

Sonstige

959

882

Sonstige betriebliche Erträge

1.399

2.095

Die Erträge aus der Anpassung und Auflösung von Rückstellungen, die in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen gebildet wurden, betrafen überwiegend Prozess- und Schadenersatzrisiken, Stilllegungs- und Restrukturierungsmaßnahmen, Personalverpflichtungen sowie eine Vielzahl weiterer Einzelposten im Rahmen der üblichen Geschäftstätigkeit. Rückstellungen wurden aufgelöst oder angepasst, wenn nach den Verhältnissen am Bilanzstichtag nicht mehr oder mit einer geringeren Inanspruchnahme gerechnet wird.

Die Erlöse aus nicht betriebstypischen sonstigen Geschäften enthielten wie im Vorjahr vor allem Miet- und Pachterträge sowie Erlöse aus Kantinenbetrieben, kulturellen Veranstaltungen und Logistikdienstleistungen. Im Jahr 2020 waren zudem auch Erlöse aus Finanzierungsleasing in Höhe von 24 Millionen € enthalten.

Die Erträge aus Fremdwährungs- und Sicherungsgeschäften sowie aus der Bewertung von LTI-Optionen betrafen die Umrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung sowie von Währungsderivaten und sonstigen Sicherungsgeschäften. Im Jahr 2020 fielen keine Erträge aus der Auflösung der Rückstellung für das Long-Term-Incentive-Programm (LTI-Prgramm) an. Im Jahr 2019 wurde nur ein geringer Betrag aufgelöst.

Die Erträge aus der Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen enthielten Erträge aus der Umrechnung der Abschlüsse von Gesellschaften, bei denen sich die lokale Währung von der funktionalen Währung unterscheidet.

Die Gewinne aus Devestitionen und dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten lagen mit 62 Millionen € wesentlich unter denen des Vorjahres. Sie enthielten mit 44 Millionen € überwiegend Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen. Im Jahr 2019 resultierten Erträge in Höhe von 390 Millionen € aus der Einbringung des BASF-Geschäfts für Papier- und Wasserchemikalien in die Solenis-Gruppe und der Veräußerung von Vermögenswerten des Segments Agricultural Solutions, die im Kontext der Akquisition von Bayer-Geschäften wettbewerbsbehördlich angeordnet wurde. Zudem entstanden im Jahr 2019 Erträge in Höhe von 421 Millionen € aus der Veräußerung von Immobilien in mehreren Ländern, im Wesentlichen durch den Verkauf eines Gebäudeareals in der Schweiz mit 400 Millionen €.

Die Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf betriebsbedingte Forderungen resultierten sowohl aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf beglichene, zuvor wertberichtigte Forderungen gegenüber Kunden als auch aus angepassten Erwartungen bezüglich des Ausfalls einzelner Kundenforderungen.

Die sonstigen Erträge enthielten Erträge aus Erstattungen in Höhe von 151 Millionen € im Jahr 2020 und 232 Millionen € im Jahr 2019. Diese resultierten in beiden Jahren aus Fördergeldern für Forschungsprojekte, Zuwendungen der öffentlichen Hand in mehreren Ländern und Zuschüssen für regionale Geschäftsentwicklungen in China sowie Versicherungserstattungen. Weitere Erträge im Jahr 2020 resultierten aus Erträgen im Zusammenhang mit einer vorzeitigen Beendigung eines Langzeitliefervertrags in Nordamerika in Höhe von 103 Millionen €. Im Jahr 2019 resultierten zusätzliche Erträge aus Plananpassungen bei Versorgungszusagen in Höhe von 137 Millionen € sowie aus einer vertraglich vereinbarten Ausgleichszahlung in Höhe von 46 Millionen €. Des Weiteren betrafen Erträge in beiden Jahren Gewinne aus dem Edelmetallhandel (2020: 304 Millionen €, Vorjahr: 103 Millionen €), Rückerstattungen von Verbrauchsteuern sowie eine Vielzahl weiterer Posten.

Sonstige betriebliche Aufwendungen (Millionen €)

 

2020

2019

Restrukturierungs- und Integrationsmaßnahmen

809

697

Umweltschutz- und Sicherheitsmaßnahmen, Abbruch-, Entsorgungs- und nicht aktivierungspflichtige Projektkosten

356

320

Abschreibungen und Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte und auf die Veräußerungsgruppe

2.968

426

Gestehungskosten der nicht betriebstypischen sonstigen Geschäfte

213

173

Aufwendungen aus Fremdwährungs- und Sicherungsgeschäften sowie aus der Bewertung von LTI-Optionen

180

249

Verluste aus der Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen

33

18

Verluste aus Devestitionen und dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten

51

16

Aufwand aus der Zuführung von Wertberichtigungen auf betriebsbedingte Forderungen

69

67

Aufwand für die Ausbuchung nicht verwertbarer Vorräte

343

286

Sonstige

1.086

782

Sonstige betriebliche Aufwendungen

6.108

3.034

Die Aufwendungen für Restrukturierungs- und Integrationsmaßnahmen resultierten im Jahr 2020 aus Restrukturierungen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in Höhe von 651 Millionen € in verschiedenen Unternehmensbereichen sowie der Einheit Global Business Services und aus Standortschließungen in Europa, Nordamerika und Asien-Pazifik. Im Jahr 2019 resultierten die Aufwendungen im Wesentlichen aus der Umsetzung der neuen BASF-Strategie in Höhe von 481 Millionen € sowie in geringerem Maße aus Standortschließungen in Nordamerika und Asien-Pazifik.

Die Aufwendungen für Integrationsmaßnahmen betrafen im Jahr 2020 mit 90 Millionen € die Integration des globalen Polyamidgeschäfts von Solvay und im Jahr 2019 mit 43 Millionen € die Integration der im Jahr 2018 erworbenen wesentlichen Teile des Saatgut- und nichtselektiven Herbizidgeschäfts sowie des Gemüsesaatgutgeschäfts von Bayer.

Aus Umweltschutz- und Sicherheitsmaßnahmen, Abbruch-, Entsorgungs- und nicht aktivierungspflichtigen Projektkosten resultierten Aufwendungen, soweit die Voraussetzungen für eine Aktivierung nach IFRS nicht vorlagen. Aufwendungen für Abbruch, Entsorgung und Projektplanung betrugen insgesamt 218 Millionen € im Jahr 2020 und 243 Millionen € im Jahr 2019. Diese entfielen in beiden Jahren insbesondere auf den Standort Ludwigshafen. Weiterhin fielen Aufwendungen in Höhe von 138 Millionen € im Jahr 2020 und 77 Millionen € im Jahr 2019 für die Zuführung zu Umweltschutzrückstellungen an. Diese betrafen in beiden Jahren mehrere stillgelegte Standorte in Nordamerika und im Jahr 2020 zusätzlich einen Standort in Deutschland.

Die Abschreibungen und Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte und auf die Veräußerungsgruppe stiegen im Jahr 2020 auf 2.968 Millionen €. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus außerplanmäßigen Abschreibungen in Höhe von 2.368 Millionen €, die auf die wirtschaftlichen Folgen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zurückzuführen waren und alle Segmente betrafen. Zudem ergaben sich Wertminderungen in Höhe von 377 Millionen € aufgrund von Restrukturierungen in Nordamerika, Europa und Asien-Pazifik. Im Jahr 2019 beliefen sich die Abschreibungen und Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte auf 426 Millionen € und betrafen im Wesentlichen die außerplanmäßige Abschreibung der Projektkosten einer geplanten Anlage zur Herstellung von Propylen auf Methanbasis an der US-amerikanischen Golfküste sowie die Optimierung von Produktionsstandorten in Europa im Bereich Nutrition & Health.

Mehr dazu unter:
Anmerkung 14
Anmerkung 15

Die Gestehungskosten der nicht betriebstypischen sonstigen Geschäfte beziehen sich auf die unter den Sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesenen Posten.

Die Aufwendungen aus Fremdwährungs- und Sicherungsgeschäften sowie aus der Bewertung von LTI-Optionen betrafen die Umrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung sowie Marktwertveränderungen von Währungsderivaten und sonstigen Sicherungsgeschäften. Im Jahr 2020 entstanden Aufwendungen aus der Bewertung von LTI-Programmen in Höhe von 35 Millionen € und im Jahr 2019 von 39 Millionen €.

Die Verluste aus Devestitionen und dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten entstanden in beiden Jahren vor allem im Zusammenhang mit der geplanten Devestition des globalen Pigmentgeschäfts.

Die sonstigen Aufwendungen enthielten in beiden Jahren Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten, für REACH, für die Erbringung von Dienst- und anderen Serviceleistungen, für Gewährleistungen sowie für Aktivitäten im Rahmen des Projekts BASF 4.0 und der Planung des neuen Verbundstandorts in Guangdong/China. Im Jahr 2020 sind sonstige Aufwendungen zusätzlich im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie angefallen, insbesondere aufgrund der BASF-Hilfsaktion „Helping Hands“.