Sicherheit

Wir bauen in der Arbeits-, Anlagen-, Umwelt- und Unternehmenssicherheit sowie im Gesundheitsschutz auf umfassende Präventivmaßnahmen und erwarten die Mitwirkung aller Mitarbeitenden und Kontraktoren. Unsere globalen Sicherheitskonzepte dienen dem Schutz von Mitarbeitenden, Kontraktoren und Nachbarn, der Vermeidung von Sach- und Umweltschäden sowie dem Schutz von Informationen und Eigentum.

Die Grafik stellt die verschiedenen Stationen entlang der Wertschöpfungskette dar. Das jeweils hellblau hervorgehobene Feld zeigt an, welche Station im jeweiligen Kapitel thematisiert wird. (hier: BASF) (Grafik)

Strategie

  • Weltweite Sicherheitsstandards
  • Stärkung des Risikobewusstseins
  • Ausführliche Ereignisanalysen sowie weltweiter Erfahrungs- und Informationsaustausch

Die Sicherheit unserer Mitarbeitenden, Kontraktoren und Nachbarn sowie der Schutz der Umwelt stehen für uns an erster Stelle. Wir haben uns daher anspruchsvolle Ziele zu Arbeits- und Anlagensicherheit sowie zum Gesundheitsschutz gesetzt. Wir geben weltweit verbindliche Standards für Sicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz vor. Ein globales Netzwerk von Fachleuten stellt die Umsetzung sicher. Unsere Fortschritte in der Zielerreichung überprüfen wir regelmäßig als Teil des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses.

Das Risikobewusstsein jedes Einzelnen fördern wir unter anderem durch systematische Gefährdungsbeurteilungen, spezifische und kontinuierliche Qualifizierungsmaßnahmen sowie weltweite Sicherheitsinitiativen. Unfälle und Ereignisse sowie deren Ursachen und Folgen analysieren wir weltweit ausführlich, um daraus zu lernen. Gefährdungsbeurteilungen und daraus abgeleitete Maßnahmen zur Risikominimierung sind ein wichtiges Instrument zur Prävention. Durch einen regelmäßigen standortübergreifenden Austausch wollen wir das Risikobewusstsein unserer Mitarbeitenden und Kontraktoren stärken, gute Praxisbeispiele im Netzwerk teilen und so die Sicherheitskultur stetig weiterentwickeln.

Bis Ende 2020 haben wir weltweit in rund 250 Anlagen digitale Lösungen und Anwendungen eingeführt, um die Sicherheit, Planbarkeit und Verfügbarkeit weiter zu erhöhen. Bis 2022 planen wir die Implementierung in weiteren rund 170 Anlagen. Zum Einsatz kommen beispielsweise Augmented-Reality-Lösungen. So nutzen unsere Mitarbeitenden bereits an vielen Standorten mobile Endgeräte und spezielle Apps für tägliche Aufgaben wie Sicherheitskontrollgänge, wodurch sich die Effizienz und Qualität unserer Abläufe stetig verbessern. Weitere Einsatzgebiete sind etwa die effiziente Simulation von Instandhaltungs- und Produktionsprozessen in digitalen Anlagenmodellen oder die vorausschauende Instandhaltung (Predictive Maintenance). Am Standort Ludwigshafen nutzen beispielsweise bereits über 40 Betriebe Predictive-Maintenance-Modelle, um Anlagenteile wie Kompressoren, Pumpen oder Wärmetauscher zu überwachen.

Führungskräfte sind wichtige Vorbilder für Mitarbeitende. Für neu ernannte Senior Executives findet deshalb ein Dialog zu Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz statt. Senior Executives mit besonderer Verantwortung für diese Themen, zum Beispiel in der Produktion, erhalten darüber hinaus spezifische Weiterbildungen, um ihrer Aufgabe gerecht werden zu können. Aufgrund der Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie konnten die Seminare für Senior Executives im Jahr 2020 nur bedingt stattfinden. Daher erweitern wir das Angebot ab dem Jahr 2021 um digitale Formate.

Weltweite Sicherheitsinitiative

  • Erstmals dezentrale Sicherheitstage

Mit unserer im Jahr 2008 gestarteten weltweiten Sicherheitsinitiative haben wir ein wichtiges Element zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Sicherheitskultur geschaffen. Im Jahr 2020 fanden weltweit erstmals dezentrale virtuelle Sicherheitstage statt. Aufgrund der neuen Organisationsstruktur und bedingt durch die regional unterschiedlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, konnte jeder Standort eigenständig den Schwerpunkt und die Umsetzung der Sicherheitsinitiative festlegen. Während in der Region Asien-Pazifik viele Standorte Aktivitäten unter dem Motto „Sicherheit, meine Verantwortung“ organisiert hatten, wurden zum Beispiel am Standort Ludwigshafen zahlreiche Veranstaltungen unter dem Titel „Augenblick! Sichermacher halten inne“ angeboten. Viele Veranstaltungen fanden virtuell und interaktiv statt. Auf diese Weise konnten wir den Gesundheitsschutz gewährleisten und unseren Mitarbeitenden dennoch die Möglichkeit geben, sich über sicherheitsrelevante Themen zu informieren und voneinander zu lernen. Dieses Engagement und der intensive Austausch, auch in Pandemie-Zeiten, tragen wesentlich zu unserer Sicherheitskultur bei.

Arbeitssicherheit

  • Mitarbeitende und Kontraktoren weltweit zu sicherem Verhalten geschult

Bis 2025 möchten wir die weltweite Rate von Arbeitsunfällen mit Ausfalltagen je 200.000 geleistete Arbeitsstunden 1 auf höchstens 0,1 verringern. Um Arbeitsunfällen vorzubeugen, fordern und fördern wir risikobewusstes, sicheres Arbeiten jedes Einzelnen, das Lernen aus Ereignissen und den regelmäßigen Erfahrungsaustausch. Unsere Anforderungen und Weiterbildungsangebote entwickeln wir kontinuierlich weiter.


Ziel 2025

Reduzierung der weltweiten Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen je 200.000 geleistete Arbeitsstunden

≤ 0,1

Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Schulungen schreibt BASF verpflichtende Sicherheits- und Gesundheitstrainings für neue Mitarbeitende und Kontraktoren vor sowie regelmäßige Schulungen zum sicheren Umgang mit Chemikalien und zur korrekten Verwendung der Persönlichen Schutzausrüstung für Mitarbeitende an unseren Produktionsstandorten.

Im Jahr 2020 ereigneten sich an BASF-Standorten weltweit 0,3 Arbeitsunfälle je 200.000 geleistete Arbeitsstunden 1 (2019: 0,3). Der Anteil chemietypischer Unfälle sank dabei leicht auf 6 % (2019: 7 %). Wir hatten im Jahr 2020 einen Arbeitsunfall mit Todesfolge zu beklagen (2019: 1). Am Standort Gunsan/Korea verstarb ein Mitarbeiter eines Kontraktors an den Folgen eines Sturzes. Ursächlich hierfür war ein Stromschlag, der sich bei Malerarbeiten an einem Hochspannungsmast ereignete. BASF hat die zuständigen Behörden bei der Untersuchung von Unfallhergang und -ursache unterstützt. Die Erkenntnisse nutzen wir, um eine Wiederholung mithilfe geeigneter Maßnahmen zu verhindern. Hierzu zählen unter anderem regelmäßige Informations- und Wachsamkeitskampagnen.

1 Dies umfasst die Arbeitsstunden von BASF-Mitarbeitenden, Leasingkräften und Kontraktoren.

Einfacher mit App

Gefährdungsbeurteilungen (GBU) sind das zentrale Instrument im Arbeitsschutz, um Unfälle und Berufskrankheiten zu vermeiden. Eine neue mobile GBU-App ermöglicht es am Standort Ludwigshafen, tätigkeitsbezogene Gefährdungen künftig mithilfe von explosionsgeschützten Smartphones oder Tablets direkt vor Ort zu erfassen – und im Anschluss am Computer weiter zu bearbeiten. Dies bringt viele Vorteile mit sich. So lassen sich durch die digitalisierten Prozesse nicht nur Zeit sparen und Übertragungsfehler vermeiden. Durch Bilder und Notizen können zudem detailliertere Informationen ohne doppelte Erfassung weitergegeben werden. Dies erleichtert die Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen. Damit ist die neue App eine wertvolle integrierte Ergänzung zur bestehenden Backend-Anwendung. Im Jahr 2020 wurde die GBU-App in ersten Anlagen getestet und basierend auf den Erkenntnissen noch nutzerfreundlicher gestaltet. Ab 2021 wollen wir das Angebot auf weitere Anlagen am Standort Ludwigshafen ausweiten und die Erfahrungen aus der Pilotphase im weltweiten Netzwerk teilen.

Einfacher mit App (Foto)

Anlagensicherheit

  • Regelmäßige Überprüfung von Anlagenschutzkonzepten sowie Umsetzung von Sicherheitsbetrachtungen und sicherheitstechnischen Maßnahmen
  • Globale Initiativen zur Reduzierung von Anlagenereignissen
  • Austausch im Produktionsnetzwerk und weltweite Schulungsmethoden

Anlagensicherheit ist Kernelement einer sicheren, effektiven und somit zukunftsfähigen Produktion. Bei der Planung, dem Bau und dem Betrieb unserer Anlagen legen wir weltweit anspruchsvolle Sicherheitsmaßstäbe an. Diese erfüllen die lokalen gesetzlichen Anforderungen und gehen zum Teil über diese hinaus.

Unsere weltweiten Standards geben den Rahmen für den sicheren Bau und Betrieb unserer Anlagen sowie den Schutz von Mensch und Umwelt vor. Unsere Fachleute haben für jede Anlage ein Schutzkonzept mit einer entsprechenden Sicherheitsbetrachtung entwickelt, das von der Konzeption bis zur Produktionsaufnahme die wesentlichsten Aspekte von Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz berücksichtigt und entsprechende Schutzmaßnahmen festlegt.

Um weltweit das hohe Sicherheitsniveau unserer Anlagen über den gesamten Lebenszyklus zu erhalten, überprüfen wir in regelmäßigen Abständen und abhängig vom Risikopotenzial in allen Betrieben die Implementierung unserer Schutzkonzepte. Dies gilt ebenso für die termingerechte Umsetzung der vorgeschriebenen Sicherheitsbetrachtungen und der daraus resultierenden sicherheitstechnischen Maßnahmen. Die Sicherheitskonzepte unserer Anlagen entwickeln wir regelmäßig entsprechend dem sich verändernden Stand der Technik weiter und sofern dies erforderlich ist.


Ziel 2025

Reduzierung der weltweiten Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen je 200.000 geleistete Arbeitsstunden

≤ 0,1

Als Berichtsgröße verwenden wir die Anzahl der Anlagenereignisse (Process Safety Incidents, PSI) je 200.000 geleistete Arbeitsstunden 2. Wir haben uns das Ziel gesetzt, bis 2025 eine Rate von höchstens 0,1 Anlagenereignissen je 200.000 geleistete Arbeitsstunden zu erreichen. Im Jahr 2020 verzeichneten wir weltweit 0,3 Anlagenereignisse je 200.000 geleistete Arbeitsstunden (2019: 0,3). Wir untersuchen auch unter den Bedingungen der Corona-Pandemie jedes Ereignis detailliert, analysieren Ursachen und nutzen die Ergebnisse, um geeignete Maßnahmen abzuleiten. Die Erkenntnisse teilen wir in unserem globalen Netzwerk, um uns so stetig zu verbessern.

Mit einer offenen Fehlerkultur und Initiativen zum Austausch über mögliche Sicherheitsrisiken fördern wir weltweit die Reduzierung von Anlagenereignissen und stärken das Risikobewusstsein. Bei der Verringerung der Anlagenereignisse steht insbesondere die Umsetzung technischer Maßnahmen im Vordergrund. Die Initiativen „Zero Loss of Containment Mindset“ in Nordamerika und „Zero leakage“ in Südamerika setzten, gestützt durch ein erhöhtes Risikobewusstsein, den Schwerpunkt auch 2020 auf die Vermeidung und Erfassung aller Leckagen.

Zur Stärkung des Risikobewusstseins entwickeln wir unsere Schulungsmethoden und -angebote kontinuierlich weiter. Im Jahr 2020 wurden die Inhalte der Präsenzseminare aufgrund der mit der Corona-Pandemie verbundenen Restriktionen auch in Form von virtuellen Meetings oder mithilfe von webbasierten Anwendungen vermittelt.

In einem globalen internen und externen Netzwerk von Fachleuten, über unser Engagement in Verbänden wie dem International Council of Chemical Associations (ICCA) oder dem Center for Chemical Process Safety (CCPS) sowie durch den Austausch mit Behörden gestalten wir weltweit die Weiterentwicklung der Anlagensicherheit mit.

2 Dies umfasst die Arbeitsstunden von BASF-Mitarbeitenden, Leasingkräften und Kontraktoren.

Gesundheitsschutz

  • Weltweite Standards für Arbeitsmedizin und Gesundheitsschutz
  • „Schützen Sie sich und andere“ als Schwerpunkt der Gesundheitsaktion 2020

Unser globales Gesundheitsmanagement dient dazu, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu erhalten und zu fördern. Unsere weltweiten Standards für Arbeitsmedizin und Gesundheitsschutz sind in einer Richtlinie festgehalten, deren Umsetzung durch ein globales Netzwerk von Fachleuten unterstützt wird. Im Rahmen von regelmäßigen Audits überprüfen wir die Einhaltung dieser Standards an den BASF-Standorten. 3 Unsere Leistung im Gesundheitsschutz messen wir mithilfe des Health Performance Index (HPI). Dieser umfasst fünf Komponenten: anerkannte Berufskrankheiten, medizinische Notfallplanung, Erste Hilfe, arbeitsmedizinische Vorsorge und Gesundheitsförderung. Jede Komponente trägt mit maximal 0,2 zum Gesamtergebnis bei. Damit ist ein maximaler Gesamtwert von 1,0 möglich. Unser Ziel ist es, jährlich einen Wert größer 0,9 zu erreichen.

Entwicklung Health Performance Index
Entwicklung Health Performance Index (Balkendiagramm)

Mit einem HPI von 0,92 haben wir dieses Ziel im Jahr 2020 erneut erreicht (2019: 0,97). Der leicht unter den Vorjahren liegende Wert ist dabei auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. In deren Folge konnten einige für den HPI ausschlaggebende Kriterien im Berichtsjahr nicht vollständig erfüllt werden. So konnten Aktivitäten, die eine körperliche Präsenz voraussetzen, wie Notfallübungen, Untersuchungen oder Ersthelferschulungen, nicht im gleichen Umfang wie üblich durchgeführt werden.

Die Corona-Pandemie hat im Jahr 2020 zudem zahlreiche Maßnahmen im Gesundheitsschutz notwendig gemacht. Die Aktivierung unserer bereits seit 2010 für alle Standorte verpflichtenden Pandemie-Pläne, der weltweite Austausch in unserem medizinischen BASF-Netzwerk sowie die enge Absprache mit Behörden, Arbeitnehmervertretungen und unseren Partnern an den BASF-Standorten haben es ermöglicht, fundiert tagesaktuelle und situationsbezogene Entscheidungen zu treffen und erfolgreich umzusetzen. Dabei stand die Gesundheit aller Mitarbeitenden, Kontraktoren und Dritten im Mittelpunkt unseres Handelns. Zu den Maßnahmen zählten zum Beispiel die Entwicklung von Hygienekonzepten, die Nachverfolgung und Unterbrechung von Infektionsketten sowie die Information und Sensibilisierung der Mitarbeitenden via Intranet und an den Werkstoren.

Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die jährliche Gesundheitsaktion kurzfristig zum Thema „Schützen Sie sich und andere – gesund bleiben 2020“ konzipiert und weltweit angeboten. Im Fokus standen dabei präventive Hygienemaßnahmen, Impfungen und Infektvorbeugung. Hinzu kamen spezielle Angebote für das mobile Arbeiten, wie Videos und Beratungsangebote zu Ernährung, Bewegung/Ergonomie und psychischen Belastungen. Über 450 Standorte weltweit haben sich an der Gesundheitsaktion beteiligt und zum Beispiel Workshops, Kurse, Vorträge oder Übungen angeboten. Ein weiterer Schwerpunkt lag im Jahr 2020 auf der Influenza-Prävention. BASF-Mitarbeitende konnten sich weltweit an vielen Standorten gegen die saisonale Grippe impfen lassen. Dieses Angebot wurde überdurchschnittlich gut angenommen. So beteiligten sich beispielsweise am Standort Ludwigshafen rund drei Mal mehr Mitarbeitende an der Impfkampagne als in den vergangenen Jahren.

Mit zielgruppenspezifischen Angeboten sensibilisieren wir Mitarbeitende systematisch für Gesundheitsthemen. Die BASF-Gesundheits-Checks bilden die Basis unseres globalen Gesundheitsförderungsprogramms und werden Mitarbeitenden in regelmäßigen Abständen angeboten.

3 Im Jahr 2020 musste sich das medizinische Personal einschließlich der auditdurchführenden Personen auf die Überwachung und Bewältigung der Pandemie-Situation sowie die globale Pandemie-Vorsorge konzentrieren. Aus diesem Grund und wegen der coronabedingten Reisebeschränkungen

Gefahrenabwehr, Unternehmenssicherheit und Cybersicherheit

  • Regelmäßige Übungen zu Notfallsystemen und Krisenmanagementstrukturen
  • Umfangreiche Schutzmaßnahmen gegen Eingriffe von Dritten

Auf Krisensituationen sind wir gut vorbereitet. Dafür haben wir unser weltweites Krisenmanagementsystem etabliert. In einem Krisenfall greifen unsere globalen, regionalen oder lokalen Notfallkonzepte und Krisenmanagementstrukturen, abhängig vom Umfang der Auswirkungen. Dabei binden wir situationsbezogen Partner, Lieferanten sowie Städte, Gemeinden und benachbarte Unternehmen ein. Ein IT-System zur Unterstützung der Gefahrenabwehr hilft uns dabei, in einem Krisenfall die Kommunikation zwischen den relevanten Akteuren zu beschleunigen und die Gesamtlage bestmöglich zu überblicken. Hierdurch können Ereignisse global besser und umfangreicher durch das Krisenmanagementteam erfasst und bearbeitet werden.

Wir überprüfen regelmäßig unsere Notfallsysteme und Krisenmanagementstrukturen und üben die Abläufe mit Mitarbeitenden, Kontraktoren, Behörden und lokalen Einsatzkräften. 2020 haben wir zum Beispiel in Ludwigshafen im Rahmen von 176 Einsatzübungen die Teilnehmenden zu unseren Gefahrenabwehrmaßnahmen geschult.

Bei Investitionsprojekten und strategischen Überlegungen analysieren wir mögliche Sicherheitsrisiken und definieren entsprechende Sicherheitskonzepte. Unser Grundprinzip lautet dabei, Risiken für das Unternehmen frühzeitig zu erkennen, sie richtig zu bewerten und entsprechende Schutzmaßnahmen abzuleiten.

Geschäftsreisende und Delegierte informieren wir vor und während Reisen in Länder mit erhöhtem Sicherheitsrisiko über geeignete Schutzmaßnahmen. Mit einem global vereinheitlichten Reiserecherchesystem haben wir die Möglichkeit, Mitarbeitende in betroffenen Gebieten nach schweren Ereignissen zu lokalisieren und kontaktieren.

Wir schützen unsere Mitarbeitenden, Standorte, Anlagen und das Know-how des Unternehmens gegen Eingriffe von Dritten. Dazu gehören beispielsweise die Analyse möglicher Sicherheitsrisiken im Umfeld unserer Produktionsstandorte sowie die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Cybersicherheit. BASF folgt dabei dem Prinzip „security by design“. So werden alle IT-Anwendungen im Bereich „Internet der Dinge“ bereits bei der Konzeption unter dem Aspekt Cybersicherheit kritisch betrachtet. Mit verschiedenen Maßnahmen und Weiterbildungsprogrammen entwickeln wir unsere Fähigkeiten zur Prävention, Detektion und Reaktion auf Sicherheitsvorfälle stetig weiter. Unser globales Cyber Security Defense Center überwacht und schützt unsere IT-Systeme vor Hacker-Angriffen. Wir haben ein weltweites Netz von Fachleuten und Partnern, mit denen wir eng kooperieren, um sicherzustellen, dass wir uns im Rahmen des Möglichen gegen Cyberangriffe schützen können. Unser IT-Sicherheitssystem ist nach ISO 27001:2013 zertifiziert. Dies beinhaltet ebenfalls ISO 27019:2018 für Kritische Infrastrukturen.

Die Sensibilisierung unserer Mitarbeitenden für den Schutz von Informationen und Know-how fördern wir weltweit. So konnten wir 2020 etwa mit einer für alle Mitarbeitenden verpflichtenden Online-Schulung und weiteren Angeboten wie Seminaren, Fallbeispielen und interaktiven Trainings das Risikobewusstsein unserer Mitarbeitenden weiter stärken. Um die Einhaltung unserer Vorgaben zum Schutz sensibler Informationen sicherzustellen, haben wir verbindliche Anforderungen zum Informationsschutz festgelegt. Diese überprüfen wir mit unseren Audits.

Unser weltweites Netzwerk der Informationsschutzbeauftragten umfasst rund 650 Mitarbeitende. Sie unterstützen bei der Umsetzung unserer einheitlichen Vorgaben und führen Veranstaltungen und Schulungen zum sicherheitsbewussten Verhalten durch. Im Jahr 2020 waren rund 100.000 Mitarbeitende in den Grundlagen zu Cybersicherheit und Informationsschutz geschult. Unsere gruppenweit einheitlichen Handlungsempfehlungen zum Schutz von Informationen und Wissen haben wir um weitere Hilfestellungen für Mitarbeitende ergänzt und an aktuelle Entwicklungen angepasst.

Weltweiter „Be Secure“-Monat

Cyberangriffe sind zum Alltag geworden. Speziell Social-Engineering-Anrufe haben jüngst stark zugenommen. Um Unternehmen vor Informationsdiebstahl und Cyberverbrechen zu schützen, spielt neben der technischen Absicherung das Verhalten jedes Einzelnen eine wichtige Rolle.

Wir wollen unsere Mitarbeitenden für Cybersicherheit sensibilisieren und ihnen das Rüstzeug für eine effektive Abwehr an die Hand geben. Neben einer für alle Mitarbeitenden verpflichtenden Online-Schulung findet daher zum Beispiel jährlich im Oktober der „Be Secure“-Monat statt. Im Jahr 2020 besuchten über 16.000 Mitarbeitende die rund 90 Veranstaltungen in neun Sprachen. Angeboten wurden Vorträge, etwa zur Spionageabwehr bei BASF, bis hin zu Live-Hacking-Demonstrationen eines externen IT-Forensikers. Darüber hinaus organisierten die global verteilten Informationsschutzbeauftragten regionale und lokale Events – aufgrund der Corona-Pandemie vorwiegend virtuell.

Weltweiter „Be Secure“-Monat (Foto)