Produktion

Wir geben Sicherheit immer Vorrang. Wir setzen bei Arbeits-, Anlagen- und Unternehmenssicherheit sowie Gesundheitsschutz auf umfassende Präventivmaßnahmen und die Mitwirkung aller Mitarbeiter und Kontraktoren. Unsere globalen Sicherheitskonzepte dienen dem Schutz von Mitarbeitern, Kontraktoren und Nachbarn sowie der Vermeidung von Sachschäden, dem Schutz von Informationen und Eigentum. Damit tragen wir dazu bei, Produktionsausfälle und Umweltschäden zu vermeiden.

Die Grafik stellt die verschiedenen Stationen entlang der Wertschöpfungskette dar. Das jeweils dunkelgrün hervorgehobene Feld zeigt an, welche Station im jeweiligen Kapitel thematisiert wird. (hier: Produktion) (Grafik)

Strategie

  • Ziele neu gesetzt oder weiterentwickelt
  • Weltweite Sicherheitsstandards
  • Weiterentwicklung der Sicherheitskultur

Wir haben uns zu Sicherheit und Gesundheitsschutz anspruchsvolle Ziele gesetzt. Im Jahr 2015 haben wir unser Ziel zu Arbeitssicherheit weiterentwickelt und noch ambitionierter gestaltet. Unser Ziel zum Gesundheitsschutz verfolgen wir unverändert. Darüber hinaus haben wir ein neues Ziel zu Anlagensicherheit definiert.

In unseren Richtlinien und Anforderungen legen wir weltweit verbindliche Standards für Sicherheit und Gesundheitsschutz fest. Ein globales Netzwerk von Experten unterstützt bei der Umsetzung mit Hilfe standardisierter Prozesse. Unsere Leistungen überprüfen wir regelmäßig durch Audits zu Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz. Sicheres Arbeiten fördern wir insbesondere durch systematische Gefährdungsbeurteilungen und spezifische Qualifizierungsmaßnahmen.

Basierend auf unseren Unternehmenswerten sind Führungskräfte beim Thema Sicherheit Vorbilder für Mitarbeiter. Gemeinsam tragen sie zur kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer Sicherheitskultur bei.

Arbeitssicherheit

  • Ziel zu Arbeitssicherheit erweitert
  • Mitarbeiter und Kontraktoren weltweit zu sicherem Verhalten geschult
  • Richtlinie für Auftragsfertigung aktualisiert

Im Jahr 2015 haben wir unser Ziel zu Arbeitssicherheit erweitert. Die weltweite Rate der Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen je eine Million geleistete Arbeitsstunden wollen wir bis 2025 auf mindestens 0,5 senken (bisheriges Ziel 2020: 0,65). Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, setzen wir auf die Weiterentwicklung unserer weltweiten Sicherheitskultur, das Engagement aller Mitarbeiter und auf klar definierte Sicherheitsstandards. Im Jahr 2015 ereigneten sich an BASF-Standorten weltweit 1,4 Arbeitsunfälle je eine Million Arbeitsstunden (2014: 1,5), davon waren 8 % chemietypische Unfälle. Wir qualifizieren die Mitarbeiter durch zusätzliche Spezialschulungen in diesem Bereich weiter. Die Rate der Arbeitsunfälle bei Kontraktoren lag 2015 bei 1,5 (2014: 1,8).

Wir hatten im Jahr 2015 zwei Arbeitsunfälle mit Todesfolge zu beklagen. Nach einem Sturz vom Gerüst erlag im Mai ein Mitarbeiter einer Kontraktorfirma in Nanjing/China seinen Verletzungen. Im Oktober kam ein Mitarbeiter in Ludwigshafen durch Einatmen eines sauerstoffarmen Gasgemischs ums Leben.

Ziel 2025

≤0,5

Reduzierung der weltweiten Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen je 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden

Im Jahr 2015 haben wir unsere weltweite Richtlinie für die Auftragsfertigung überarbeitet und beispielsweise die Überprüfungsprozesse zur Einhaltung der vorgegebenen Standards zu Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz neu definiert.

Mit unserer weltweiten Sicherheitsinitiative (Global Safety Days) haben wir im Jahr 2015 mit über 700 Aktivitäten, unter anderem zu Schlüsselthemen wie Gefährdungsbeurteilungen und Sicherheit auf Dienstreisen, Schwerpunkte gesetzt sowie durch den intensiven Austausch die Sicherheitskultur gestärkt. Rund 75.000 Mitarbeiter und Kontraktoren haben sich an über 400 Standorten aktiv daran beteiligt.

Über die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsunterweisungen hinaus haben wir im Jahr 2015 mehr als 77.000 Teilnehmer weltweit zu Arbeitssicherheit geschult. Dabei haben wir zum Beispiel in unserem „Sichermacher-Trainingszentrum“ am Standort Ludwigshafen mehr als 13.000 Teilnehmer fortgebildet, um das sicherheitsbewusste Verhalten zu stärken und Arbeitsunfällen vorzubeugen.

Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen je eine Million geleistete Arbeitsstunden
Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen je eine Million geleistete Arbeitsstunden (Balkendiagramm)

Gesundheitsschutz

  • Gesunde Ernährung als Schwerpunktthema 2015
  • Regelmäßiges Angebot von Gesundheitsförderungsprogrammen für Mitarbeiter

Unser weltweites Gesundheitsmanagement dient dazu, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu erhalten und zu fördern. Einen Beitrag dazu leisteten 2015 zahlreiche Maßnahmen zur medizinischen Notfallplanung und zur Gesundheitsförderung.

Unsere Leistung im Gesundheitsschutz messen wir mit Hilfe des Health Performance Index (HPI). Der HPI umfasst fünf Komponenten: anerkannte Berufskrankheiten, medizinische Notfallplanung, Erste Hilfe, arbeitsmedizinische Vorsorge und Gesundheitsförderung. Jede Komponente trägt mit maximal 0,2 zum Gesamtergebnis bei. Es ist ein maximaler Gesamtwert von 1,0 möglich. Unser Ziel ist es, jährlich einen Wert größer als 0,9 zu erreichen.

Jährliches Ziel

>0,9

Gesundheitsschutz Health Performance Index Maximalwert 1,0

Mit einem HPI von 0,97 konnten wir das anspruchsvolle Ziel, den Wert von 0,9 jährlich zu übertreffen, erneut erreichen (2014: 0,91). Im Jahr 2015 stand das Thema Ernährung im Mittelpunkt unserer weltweiten Gesundheitsaktion für Mitarbeiter. Zahlreiche Angebote zur gesunden Ernährung fördern Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und leisten zugleich einen Beitrag zur Selbstverpflichtung der BASF im Rahmen des „Global Nutrition Compact“ der Vereinten Nationen. Im Jahr 2016 wird das Thema der weltweiten Gesundheitsaktion Herzinfarkt- und Schlaganfall-Prävention sein. Mit zielgruppenspezifischen Angeboten sensibilisieren wir Mitarbeiter systematisch für diese Themen.

Die BASF-Gesundheitschecks bilden die Basis unseres globalen Gesundheitsförderungsprogramms und werden den Mitarbeitern in regelmäßigen Abständen angeboten.

Anlagensicherheit

  • Neues Ziel zur Anlagensicherheit
  • Initiative zur Verringerung von Anlagensicherheitsereignissen gestartet
  • Spezielle Schulungsmethoden eingeführt

Unsere weltweit implementierte Richtlinie für Anlagensicherheit dient dem sicheren Bau und Betrieb unserer Anlagen sowie dem Schutz von Mitarbeitern und Umwelt. Unser Schutzkonzept beruht auf Prävention. Deshalb wenden wir bei der Anlagenplanung von der Konzeption bis zur Produktionsaufnahme ein fünfstufiges Überprüfungssystem an. Darin berücksichtigen wir frühzeitig die wichtigsten Aspekte von Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz und prüfen diese in jeder Planungsphase. Mit einer Risikomatrix bewerten wir die Eintrittswahrscheinlichkeiten von Ereignissen sowie deren mögliche Auswirkungen und legen entsprechende Schutzmaßnahmen fest.

Um weltweit die Sicherheit unserer Anlagen kontinuierlich zu verbessern, aktualisieren wir regelmäßig in allen Betrieben unsere Sicherheitskonzepte. Wir überprüfen deren Implementierung in einem 10-Jahres-Rhythmus in allen Anlagen mit mittlerem und hohem Gefährdungspotenzial. Die Erfassung dieser Sicherheitsbetrachtungen haben wir 2014 mit einer Software standardisiert und 2015 weltweit eingeführt. Zudem haben wir im Jahr 2015 die Überprüfung des Managementsystems für Anlagensicherheit in allen Regionen weiter fortgesetzt. Die weltweite Implementierung unserer Anforderungen zum Explosionsschutz haben wir 2015 abgeschlossen.

Als wichtigen Indikator verwenden wir seit 2008 die Kennzahl der Anlagensicherheitsereignisse (Process Safety Incidents). Dabei folgen wir weitestgehend der Definition des europäischen Verbands der chemischen Industrie (CEFIC). Diese Kennzahl erfasst vor allem Stofffreisetzungen oder auch Brände und Explosionen. Im Jahr 2015 verzeichneten wir 2,1 Anlagensicherheitsereignisse je eine Million geleistete Arbeitsstunden (2014: 2,21). Um uns stetig zu verbessern, haben wir uns 2015 das Ziel gesetzt, bis 2025 eine Rate von höchstens 0,5 zu erreichen. Dazu haben wir eine weltweite Initiative gestartet, bei der wir unseren Fokus auf Wartung und Instandhaltung sowie Bedienung der Anlagen legen. Wir untersuchen jedes Ereignis detailliert, analysieren wesentliche Ursachen und nutzen die Ergebnisse, um geeignete Maßnahmen abzuleiten.

1 Abweichung zum BASF Bericht 2014 (2,1) auf Grund von unterjährigen Nachmeldungen

Ziel 2025

≤0,5

Reduzierung der weltweiten Anlagensicherheitsereignisse je 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden

Zur Stärkung des Sicherheitsbewusstseins haben wir 2015 neue Schulungsmethoden entwickelt, globale Empfehlungen für Schulungsmaßnahmen zu Anlagensicherheit erarbeitet und mehr als 19.000 Teilnehmer fortgebildet.

Gefahrenprävention und Unternehmenssicherheit

  • Anforderungen zur Gefahrenabwehr und zum vorbeugenden Brandschutz umgesetzt
  • Leitstellenverbund „SPIDER“ in Europa weiterentwickelt
  • Online-Training zum Informationsschutz eingeführt

Um weltweit einheitlich hohe Standards für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz zu gewährleisten, haben wir 2015 unsere Anforderungen zur Gefahrenabwehrplanung und zum vorbeugenden Brandschutz in der BASF-Gruppe umgesetzt. Um auf einen möglichen Zwischenfall in unseren Produktionsanlagen vorbereitet zu sein, arbeiten wir mit spezifischen Gefahrenabwehrplänen, in die wir situationsbezogen Partner, Lieferanten sowie Städte, Gemeinden und benachbarte Unternehmen einbinden.

Regelmäßig überprüfen wir unsere Notfallsysteme und üben beispielsweise die Abläufe mit Mitarbeitern, Kontraktoren und Behörden. Im Jahr 2015 haben wir im Rahmen von 224 Einsatzübungen die Teilnehmer zu unseren Gefahrenabwehrmaßnahmen, wie beispielsweise dem vorbeugenden Brandschutz, geschult.

Im Jahr 2015 haben wir unseren Leitstellenverbund „SPIDER“ in Europa weiterentwickelt, indem wir die Einbindung von Fachexperten verbessert haben. Dadurch können unsere Experten von Werkfeuerwehr, Rettungsdienst, Standortsicherheit und Umweltschutz europaweit standortübergreifend noch schneller und zuverlässiger zusammenarbeiten. Weltweit unterstützt unsere zentrale Notfallhilfe rund um die Uhr die lokale Gefahrenabwehr. Außerdem nutzen wir seit 2015 am Standort Ludwigshafen das System KATWARN, einen App-basierten Warndienst, als zusätzlichen Kommunikationskanal, um die Mitarbeiter am Standort bei Großgefahrenlagen zu informieren.

In Audits und Reviews überprüfen wir die Umsetzung der Maßnahmen zum umfassenden Schutz der Mitarbeiter, des Unternehmens, beispielsweise vor Know-how-Verlust, und zum weltweiten Schutz unserer Standorte gegen Eingriffe Dritter. Unser gesamtes Sicherheitspersonal ist zu Menschenrechtsaspekten für den Standortschutz, wie das Recht auf Freiheit und Sicherheit der Person, geschult. Auch alle Kontraktoren, die in diesem Bereich tätig sind, haben wir auf die Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet und überprüfen diese regelmäßig. Im Rahmen von Investitionsprojekten analysieren wir umfassend mögliche Risiken. 2015 haben wir den Einsatz von Sicherheitsdienstleistungen an unseren europäischen Standorten stärker vereinheitlicht, um die Effektivität und Effizienz zu steigern. In Ländern mit erhöhtem Sicherheitsrisiko werden Geschäftsreisende, Delegierte und Mitarbeiter vor Ort über geeignete Schutzmaßnahmen informiert und bei Bedarf individuell betreut.

Auf Grund der steigenden Risiken im Zusammenhang mit der Nutzung von Informationstechnologie haben wir 2015 eine globale Kampagne für Mitarbeiter gestartet, um unser Know-how noch besser zu schützen. Dazu zählt zum Beispiel eine neue Online-Plattform, die Mitarbeiter darüber informiert, wie sie die verfügbare Informations- und Kommunikationstechnologie sicher einsetzen können. Unser weltweites Netzwerk der Informationsschutzbeauftragten umfasst mehr als 600 Mitarbeiter. Sie unterstützen bei der Umsetzung unserer global verbindlichen Anforderungen und führen Schulungen zum sicherheitsbewussten Verhalten durch. Wir haben 2015 mehr als 3.000 Teilnehmer zum Informationsschutz geschult. Ende 2015 haben wir mit der Einführung eines für alle Mitarbeiter verpflichtenden Online-Trainings zum Schutz von Informationen und Wissen begonnen.