Segmentprofil

Die Öl-und-Gas-Aktivitäten der BASF sind in der Wintershall-Gruppe zusammengefasst. Wintershall war im Jahr 2015 mit ihren Tochtergesellschaften in den Arbeitsgebieten Exploration & Production sowie Natural Gas Trading tätig.

Arbeitsgebiete


Exploration & Production

Wir konzentrieren uns bei der Exploration und Produktion auf öl- und gasreiche Regionen in Europa, Nordafrika, Russland und Südamerika sowie im Nahen Osten.

Natural Gas Trading

Gemeinsam mit unserem russischen Partner Gazprom sind wir in Europa im Transport von Erdgas aktiv. Unsere Beteiligungen am bisher gemeinsam geführten Gashandels- und Gasspeichergeschäft haben wir Ende September 2015 an Gazprom abgegeben.

Umsatz


Oil & Gas – Umsatz (Tortendiagramm)


Oil & Gas – Umsatzeinflüsse
Oil & Gas – Umsatzeinflüsse (Balkendiagramm)
Oil & Gas – Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen (in Mio. €)
Oil & Gas – Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen (Balkendiagramm)

Wie wir Wert schaffen – ein Beispiel

Ölförderung im Maria-Feld in Norwegen

Effiziente Nutzung vorhandener Plattformen statt Bau einer neuen Produktionsanlage

Wert für BASF

ca. 50%

Verringerung des Investitionsaufwands

Wert für die Umwelt

>50%

Reduzierung der CO2-Emissionen

Durch ein innovatives Entwicklungskonzept und die Einbindung anderer Unternehmen können wir in der norwegischen Nordsee das Erdölfeld Maria erschließen, ohne eine neue Produktionsplattform zu bauen. Stattdessen nutzen wir die bestehende Infrastruktur externer Partner und haben dafür intelligente technische Lösungen entwickelt. So steigern wir die Wirtschaftlichkeit und reduzieren die Entwicklungskosten im Vergleich zu einem Neubau um rund die Hälfte.

Im Feld Maria werden zwei Installationen auf dem Meeresboden über eine Unterwasseranbindung an drei Plattformen in bis zu 45 Kilometern Entfernung angeschlossen. Der Materialeinsatz fällt damit deutlich geringer aus als beim Neubau einer Produktionsanlage. Die vorhandene Infrastruktur wird bestmöglich genutzt, und die Ölförderung sowie -verarbeitung benötigt weniger Energie, wodurch sich die CO2-Emissionen um mehr als die Hälfte verringern.

Strategie

  • Umsetzung unserer Wachstumsstrategie durch Exploration, Akquisitionen, strategische Partnerschaften und technologische Kompetenz
  • Tausch von Vermögenswerten mit Gazprom
  • Beitrag zur sicheren Erdgasversorgung Europas

Erdöl und Erdgas werden auch in Zukunft einen wesentlichen Beitrag zur Deckung des steigenden Energiebedarfs der wachsenden Weltbevölkerung leisten. Wir investieren deshalb in die Exploration und Produktion von Öl und Gas, vor allem in unseren Kernregionen Europa, Nordafrika, Russland und Südamerika, und setzen damit unseren Wachstumskurs fort. Zusätzlich wollen wir den Nahen Osten zu einer weiteren Schwerpunktregion in unserem Portfolio aufbauen.

Ausgewählte Kooperationen und strategische Partnerschaften, innovative Technologien sowie eine verantwortungsvolle Entwicklung und Produktion von Kohlenwasserstoffen bilden das Fundament unserer auf Wachstum ausgerichteten Strategie. Durch fortlaufende Optimierung unserer Kostenstruktur und unseres Portfolios an Öl-und-Gas-Aktivitäten stellen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit auch in Zeiten niedriger Öl- und Gaspreise sicher. Der Anteil der Gasaktivitäten in unserem Portfolio, gemessen an den Fördermengen, sowie ihr Beitrag zum Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen lagen 2015 bei rund 70 %.

Der verantwortliche Umgang mit Kohlenwasserstoffen erfordert besondere Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt. Wir prüfen daher vor Beginn jedes Projekts sorgfältig dessen mögliche Auswirkungen. Gemeinsam mit Experten, Kontraktoren und den jeweiligen Interessengruppen entwickeln wir Verfahren und führen Maßnahmen durch, um Ressourcen noch effizienter zu nutzen und Einflüsse auf die Umwelt zu minimieren. Maßstäbe unseres Handelns sind hierbei die Einhaltung internationaler Konventionen, die Gesetze sowie unsere selbst auferlegten hohen Standards.

Mit unserem Partner Gazprom haben wir am 30. September 2015 den Tausch von wertgleichen Vermögensgegenständen vollzogen, der ursprünglich Ende 2014 durchgeführt werden sollte. Der Tausch erfolgte mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 1. April 2013. BASF hat durch diese Transaktion den wirtschaftlichen Gegenwert von 25,01 % an den Blöcken IV und V der Achimov-Formation des Erdgas-und-Kondensat-Felds Urengoi in Westsibirien erhalten. Die beiden Blöcke werden gemeinsam von Gazprom und Wintershall erschlossen. Sie verfügen nach dem von der russischen Bergbehörde ursprünglich bestätigten Entwicklungsplan insgesamt über Kohlenwasserstoffvorkommen in Höhe von 274 Milliarden Kubikmeter Erdgas und 74 Millionen Tonnen Kondensat. Da die Prüfung dieser Angaben noch nicht abgeschlossen ist, können sich im Fall neuer Erkenntnisse noch Anpassungen ergeben. Der Start der Produktion ist für 2018 vorgesehen.

Im Gegenzug übertrug BASF ihre Beteiligungen an dem bisher gemeinsam betriebenen Erdgashandels- und Erdgasspeichergeschäft an Gazprom. Dies beinhaltete die Anteile von je 50,02 % an der Erdgashandelsgesellschaft WINGAS GmbH, Kassel, der Speichergesellschaft astora GmbH & Co. KG, Kassel, die die Erdgasspeicher in Rehden und Jemgum/Deutschland betreibt, sowie an der WINGAS Holding GmbH, Kassel, einschließlich ihres Anteils an dem Erdgasspeicher in Haidach/Österreich. Darüber hinaus übertrug BASF an Gazprom ihren jeweils 50-prozentigen Anteil an den Erdgashandelsgesellschaften Wintershall Erdgas Handelshaus GmbH & Co. KG, Berlin, und Wintershall Erdgas Handelshaus Zug AG, Zug/Schweiz. Außerdem beteiligte sich Gazprom mit 50 % an der Wintershall Noordzee B.V., Rijswijk/Niederlande, die in der Erdöl- und Erdgassuche sowie -förderung in der südlichen Nordsee tätig ist. In den ersten drei Quartalen 2015 trugen diese Aktivitäten insgesamt rund 10,1 Milliarden € zum Umsatz, rund 260 Millionen € zum Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen und rund 650 Millionen € zum EBITDA bei. Im EBITDA ist der Sonderertrag aus dem Tausch von Vermögenswerten enthalten.

Die Zusammenarbeit mit Gazprom im Erdgastransportgeschäft setzen wir unverändert fort. Bei einem langfristig steigenden Bedarf an Erdgas in Westeuropa und gleichzeitig abnehmender Eigenproduktion gewinnt das Sicherstellen ausreichender Importmengen zunehmend an Bedeutung. Daher wollen wir uns mit weiteren europäischen Partnern am Ausbau der Nord-Stream-Pipeline beteiligen. Das Projekt Nord Stream 2 sieht den Bau zweier zusätzlicher Offshore-Pipelines von Russland durch die Ostsee nach Deutschland vor und trägt damit zu einer langfristig zuverlässigen Versorgung der Europäischen Union mit Erdgas bei.