Regionenbericht

Umsatz nach Regionen (nach Sitz der Gesellschaften)

Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen nach Regionen

Europa

• Umsatz mit 38.675 Millionen € im Vergleich zu 2014 um 10 % verringert
• Verbundstandort Ludwigshafen durch weitere Investitionen gestärkt

Im Jahr 2015 lag der Umsatz der Gesellschaften mit Sitz in der Region Europa mit 38.675 Millionen € um 10 % unter dem Niveau des Vorjahres. Maßgeblich hierfür waren der Ende September vollzogene Tausch von Vermögenswerten mit Gazprom, durch den im Segment Oil & Gas im vierten Quartal 2015 insbesondere die Beiträge des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts entfielen, sowie geringere Verkaufspreise.

Im Segment Chemicals nahm der Umsatz 2015 vor allem preisbedingt ab. Bei Performance Products lag er bei stabilen Mengen leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Im Segment Functional Materials & Solutions konnten wir die gesunkenen Preise durch eine gesteigerte Nachfrage und positive Währungseffekte kompensieren. Bei Agricultural Solutions nahm der Umsatz leicht zu. Maßgeblich hierfür war vor allem die positive Preisentwicklung.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen nahm, verglichen mit dem Jahr 2014, um 5 % auf 4.527 Millionen € ab. Hauptgründe dafür waren ein vor allem durch gesunkene Ölpreise deutlich verringerter Beitrag aus dem Segment Oil & Gas sowie ein deutlich niedrigeres Ergebnis bei Sonstige. Das stark verbesserte Ergebnis im Chemiegeschäft ¹ konnte dies nur teilweise kompensieren.

Durch Investitionen und Innovationen wollen wir unsere Position im Markt und bei unseren Kunden weiter ausbauen. So haben wir den Verbundstandort Ludwigshafen durch weitere Investitionen gestärkt. Eine Mehrprodukte-Anlage zur Herstellung von vielseitig einsetzbaren Spezialaminen startete 2015 die Produktion, und seit November 2015 nahm der neue TDI-Komplex schrittweise den Betrieb auf.

Nordamerika

• Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 1 % auf 15.665 Millionen € erhöht
• Dispersionsanlage in Freeport/Texas und Ameisensäure-Produktion in Geismar/Louisiana gestartet

Der Umsatz der Gesellschaften mit Sitz in Nordamerika stieg gegenüber dem Jahr 2014 um 1 % auf 15.665 Millionen € an. In lokaler Währung sank er in der Region um 15 %. Maßgeblich für den Umsatzanstieg waren positive Währungseffekte in allen Bereichen. Diese konnten die infolge niedrigerer Rohstoffkosten gesunkenen Preise im Chemiegeschäft, insbesondere bei Petrochemicals, sowie den insgesamt leicht rückläufigen Absatz mehr als kompensieren.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen sank im Jahr 2015 auf 1.425 Millionen € und damit um 9 % gegenüber dem Vorjahr. Hauptgrund war die rückläufige Entwicklung bei Umsatz und Margen im Segment Chemicals. Auch im Segment Performance Products verzeichneten wir einen niedrigeren Beitrag. Gegenläufig wirkte vor allem das deutlich verbesserte Ergebnis bei Functional Materials & Solutions sowie ein leichter Anstieg bei Agricultural Solutions.

Wir konzentrieren uns in der Region weiterhin auf Innovation, attraktive Marktsegmente und geschäftsübergreifende Initiativen, um profitabel zu wachsen. Gleichzeitig steigern wir durch kontinuierliche Verbesserungen die operative Exzellenz. Die attraktiven Wachstumsaussichten in Nordamerika und günstige Rohstoffpreise bestärken unsere Investitionspläne in der Region. An unserem Verbundstandort in Freeport/Texas haben wir eine neue Dispersionsanlage in Betrieb genommen sowie zusammen mit Yara den Bau einer neuen Ammoniak-Anlage begonnen. In Geismar/Louisiana startete unsere Anlage zur Produktion von Ameisensäure den Betrieb. Damit sind wir der erste Produzent von Ameisensäure in Nordamerika. Wir evaluieren eine Investition in eine World-Scale-Anlage zur Herstellung von Propylen auf Methanbasis an der US-amerikanischen Golfküste.

Asien-Pazifik

• Umsatzwachstum um 1 % auf 11.712 Millionen €
• Lokale Produktion durch Inbetriebnahme mehrerer Anlagen in China gestärkt

Der Umsatz der Gesellschaften mit Sitz in der Region Asien-Pazifik wuchs bei verlangsamtem Marktwachstum um 1 % auf 11.712 Millionen €. In lokaler Währung sank der Umsatz um 12 %.

Deutliche Umsatzsteigerungen vor allem in den Bereichen Catalysts, Coatings und Care Chemicals konnten insbesondere die Rückgänge bei Petrochemicals, Monomers sowie bei Sonstige mehr als kompensieren. Währungseffekte beeinflussten den Umsatz positiv, insbesondere in der ersten Jahreshälfte. Vor allem im Segment Chemicals führten gesunkene Rohstoffkosten sowie hohe Produktionskapazitäten am Markt zu rückläufigen Preisen. Umsatzmindernd wirkten auch der Verkauf unserer Anteile an der Joint Operation Ellba Eastern Private Ltd., Singapur, und die Devestition unseres Geschäfts mit Textilchemikalien.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen nahm um 33 % auf 409 Millionen € ab. Maßgeblich hierfür waren höhere Fixkosten durch die Inbetriebnahme neuer Anlagen sowie eine geringere Kapazitätsauslastung, vor allem infolge mehrerer geplanter Anlagenabstellungen im ersten Halbjahr.

Im Rahmen unserer Regionalstrategie streben wir an, den Anteil der lokalen Produktion am Umsatz in Asien-Pazifik in den kommenden Jahren weiterzuerhöhen. Dabei haben wir erneut Fortschritte erzielt: In China nahmen wir neue Produktionsstandorte und Anlagen in Chongqing, Nanjing, Maoming und Schanghai in Betrieb. Weitere Investitionsprojekte befinden sich plangemäß in der Bauphase. Der weitere Ausbau unseres „Innovation Campus Asia Pacific“ in Schanghai/China stärkt die Präsenz dieser Wachstumsregion innerhalb des globalen Forschungsverbunds. Zur Verbesserung der Profitabilität in Asien-Pazifik haben wir unsere Maßnahmen zur Steigerung von Effizienz und Effektivität intensiviert.

Südamerika, Afrika, Naher Osten

• Umsatz um 1 % auf 4.397 Millionen € gesteigert
• Neuer Produktionskomplex für Acrylsäure und Superabsorber in Camaçari/Brasilien eröffnet

Der Umsatz der Gesellschaften in Südamerika, Afrika, Naher Osten nahm gegenüber dem Jahr 2014 um 1 % auf 4.397 Millionen € zu. In lokaler Währung wuchs der Umsatz um 7 %.

In Südamerika schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt infolge der schweren Rezession in Brasilien sowie der verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in weiteren Ländern der Region. In diesem Umfeld nahm unser Umsatz leicht ab. Wir konnten die negativen Währungseffekte insbesondere aus der Abwertung des Brasilianischen Real nur teilweise durch höhere Preise ausgleichen. Im Chemiegeschäft ging der Umsatz zurück, während er im Pflanzenschutzgeschäft und im Segment Oil & Gas wuchs.

Sowohl die Gesellschaften in Afrika als auch im Nahen Osten verzeichneten mengen- und währungsbedingt ein deutliches Umsatzwachstum. In Afrika steigerten wir den Umsatz vor allem im Segment Functional Materials & Solutions. Im Nahen Osten wirkte sich die erheblich gesteigerte Nachfrage bei Construction Chemicals positiv auf den Umsatz aus.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen ging um 10 % auf 378 Millionen € zurück. Maßgeblich hierfür waren höhere Fixkosten bei Petrochemicals sowie Care Chemicals infolge der Inbetriebnahme des Produktionskomplexes für Acrylsäure und Superabsorber in Camaçari/Brasilien im zweiten Quartal 2015.

In Südamerika haben wir neben unserer Wachstumsstrategie eine Reihe struktureller Maßnahmen umgesetzt, die unsere Produktivität steigern und den Fokus auf die Bedürfnisse unserer Kunden verstärken. Mit der Inbetriebnahme des Produktionskomplexes in Camaçari/Brasilien sind wir gut positioniert, um an der auf lange Sicht wachsenden regionalen Nachfrage teilzuhaben.

Unsere lokale Präsenz in Afrika haben wir 2015 durch eine Reihe von Maßnahmen weiter ausgebaut. So eröffneten wir in Lagos/Nigeria im Oktober 2015 eine Produktionsanlage für Betonzusatzstoffe.