Entwicklung wichtiger Abnehmerbranchen Schwache Entwicklung der globalen Industrieproduktion Starker Rückgang der globalen Automobilproduktion Die globale Industrieproduktion wuchs 2019 nur um 1,5 % und damit etwa halb so stark wie 2018 (+3,1%). In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften ging die Produktion insgesamt zurück (2019: –0,5 %, 2018: +1,8 %). In den Schwellenländern schwächte sich das Wachstum deutlich ab (2019: +3,4 %, 2018: +4,4 %). In der EU (2019: –0,3 %, 2018: +1,4 %) und den USA (2019: –0,1 %, 2018: +2,7 %) stagnierte die Industrieproduktion weitgehend. In Japan (2019: –1,7 %, 2018: +0,8 %) und Südamerika (2019: –1,3 %, 2018: +0,5 %) sank sie dagegen. In China setzte sich die graduelle Abschwächung fort: Das Industriewachstum lag nach 5,8 % im Vorjahr bei 5,7 %. In den übrigen Schwellenländern Asiens ging das Wachstum von 5,3 % auf nur noch 2,6 % zurück. Dazu trug auch die unterdurchschnittliche Dynamik in Indien (2019: +3,9 %, 2018: +6,0 %) erheblich bei. Die meisten Hauptabnehmerbranchen der Chemieindustrie entwickelten sich erheblich schwächer als im Vorjahr: Die globale Automobilproduktion verringerte sich um 5,4 % (2018: –1,1 %). Weltweit wurden rund 5,1 Millionen weniger Personenwagen und leichte Nutzfahrzeuge produziert. In allen großen Wirtschaftsräumen ging die Produktion zurück, am stärksten jedoch in China (–8,0 %). Auch in der EU (–4,2 %) und in Nordamerika (–4,0 %) setzte sich der Rückgang fort. Neben Komplikationen bei der Einführung neuer Emissionsstandards trugen der Wandel zur Elektromobilität, damit verbundene höhere Fahrzeugkosten und die noch vielerorts unzureichende Ladeinfrastruktur zur Schwäche des Markts bei. In Indien brach die Produktion um 11,0 % ein; in Südamerika ging sie insgesamt um 4,2 % zurück. Lediglich Brasilien konnte ein schwaches Wachstum von 0,8 % verzeichnen. Die Bauwirtschaft wuchs mit 2,0 % vergleichsweise solide, aber dennoch erheblich langsamer als 2018 (+2,8 %). Dazu trug der Rückgang im US-amerikanischen Wohnungsmarkt um rund 10 % erheblich bei. Insgesamt sank die Bauproduktion in den USA um 4,6 % (2018: –1,3 %). Zunehmende Ausgaben für die Infrastruktur konnten den Rückgang im Wohnungsbau nicht kompensieren. In der EU (2019: +2,8 %, 2018: +3,4 %) konnte die Bauwirtschaft vom niedrigen Zinsniveau, engen Wohnungsmärkten in den Ballungsräumen und steigendem Bedarf an energetischer Sanierung profitieren. Besonders stark legten die Märkte in den osteuropäischen EU-Mitgliedsländern zu (+6,9 %), verhaltener fiel das Wachstum mit 2,4 % in den westlichen EU-Ländern aus. In Asien schwächte sich das Wachstum der Bauindustrie nur geringfügig ab (2019: +3,9 %, 2018: +4,0 %). In Südamerika stagnierte die Bauindustrie wie 2018 weitgehend. Die Produktion in der Landwirtschaft wuchs wie 2018 mit 2,4 % und damit unter dem langjährigen Durchschnitt von etwa 3 %. Die Ausbringung der Saat in den USA wurde durch außerordentlich starke Niederschläge im Frühjahr beeinträchtigt. Zudem führte der Handelskonflikt zwischen den USA und China zu einer Verringerung der Agrarexporte aus den USA nach China, zum Beispiel von Sojabohnen. In diesem Umfeld ging die Agrarproduktion in den USA um 1,5 % zurück. Die Produktion in Südamerika konnte dagegen um 3,4 % zulegen, besonders stark in Argentinien (+15,4 %). Dort war die Erzeugung 2018 allerdings dürrebedingt um 14,3 % zurückgegangen. In Europa stagnierte die Agrarproduktion wie im Vorjahr (2019: –0,1 %, 2018: +0,0 %). In Asien blieb die Wachstumsrate mit 3,3 % in etwa auf dem Vorjahresniveau (+3,5 %). Wachstum wichtiger Abnehmerbranchen reale Veränderung gegenüber Vorjahr zurück weiter