Organisation der BASF-Gruppe

Organisation der BASF-Gruppe im Jahr 2019

Seit dem 1. Januar 2019 fassen wir unsere elf Unternehmensbereiche in den folgenden sechs Segmenten zusammen:

  • Chemicals: Petrochemicals, Intermediates
  • Materials: Performance Materials, Monomers
  • Industrial Solutions: Dispersions & Pigments, Performance Chemicals
  • Surface Technologies: Catalysts, Coatings
  • Nutrition & Care: Care Chemicals, Nutrition & Health
  • Agricultural Solutions: Agricultural Solutions

Die in diesem Bericht ausgewiesenen Segmentkennzahlen des Jahres 2018 sind auf die neue Segmentstruktur angepasst.

BASF und eine Tochtergesellschaft von Lone Star, einem globalen Private-Equity-Unternehmen, haben am 21. Dezember 2019 eine Vereinbarung zum Verkauf des Bauchemiegeschäfts von BASF unterzeichnet. Der Kaufpreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden beträgt 3,17 Milliarden €. Mit dem Abschluss der Transaktion wird im dritten Quartal 2020 gerechnet, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden. Der Unternehmensbereich Construction Chemicals war zuvor dem Segment Surface Technologies zugeordnet. Die Unterzeichnung der Vereinbarung wirkte sich unmittelbar auf die Finanzberichterstattung der BASF-Gruppe aus. Rückwirkend zum 1. Januar 2018 sind Umsatz und Ergebnis von Construction Chemicals nicht mehr im Umsatz, EBITDA, EBIT und EBIT vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe enthalten. Bis zum Abschluss der Transaktion wird das Ergebnis nach Steuern des Bauchemiegeschäfts im Ergebnis nach Steuern der BASF-Gruppe als separate Position („Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführtem Geschäft“) ausgewiesen werden.

Nach Zustimmung aller relevanten Behörden haben BASF und LetterOne am 1. Mai 2019 den Zusammenschluss von Wintershall und DEA vollzogen. BASF und LetterOne hatten im September 2018 eine Vereinbarung unterzeichnet, ihre jeweiligen Öl-und-Gas-Geschäfte in einem Joint Venture zusammenzuführen. Im Zuge des Zusammenschlusses wurden Gesellschafterdarlehen durch Bankdarlehen abgelöst. Die Beteiligung von BASF an Wintershall Dea wird im Konzernabschluss der BASF-Gruppe ab dem 1. Mai 2019 nach der Equity-Methode bilanziert, mit einer erstmaligen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert. Der Gewinn aus dem Übergang von der Vollkonsolidierung auf die Equity-Methode ist im Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführtem Geschäft enthalten. Seit dem 1. Mai 2019 berichtet BASF ihren Anteil am Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen der Wintershall Dea im EBIT vor Sondereinflüssen sowie im EBIT der BASF-Gruppe unter Sonstige. BASF und LetterOne beabsichtigen, Wintershall Dea mittels einer Erstplatzierung (Initial Public Offering) in der zweiten Jahreshälfte 2020 an die Börse zu bringen, vorbehaltlich entsprechender Marktbedingungen.

Die Angaben und Kennzahlen zur Nachhaltigkeit im Konzernlagebericht enthalten für das Jahr 2019 keine Daten mehr zu Wintershall. Das Bauchemiegeschäft ist in den Angaben zu Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit, Personal sowie Compliance noch inbegriffen, bei den umsatzbezogenen Nachhaltigkeitszahlen jedoch bereits herausgerechnet. Das 2018 von Bayer akquirierte Geschäft ist in den Kennzahlen berücksichtigt. Abweichungen hiervon werden an den entsprechenden Stellen in den jeweiligen Kapiteln erläutert.

Neben der Segmentstruktur änderte sich zum 1. Januar 2019 in einigen Fällen auch die Zusammensetzung der Unternehmensbereiche. Das Geschäft mit Propylenoxid und -glykol ging vom Unternehmensbereich Petrochemicals zu Monomers über. Das Arbeitsgebiet mit Superabsorbern ist Petrochemicals anstelle von Care Chemicals zugeordnet. Das Geschäft mit Styrol, Polystyrol und styrolbasierten Schaumstoffen, das in der Vergangenheit hauptsächlich unter Performance Materials und zu einem geringen Teil unter Sonstige geführt wurde, ist nun bei Petrochemicals gebündelt.

Mit der neuen BASF-Segmentstruktur steuern wir unsere Geschäftsaktivitäten noch differenzierter unter Berücksichtigung der marktspezifischen Anforderungen und der Wettbewerbssituation. Wir schaffen eine höhere Transparenz im Hinblick auf die Ergebnisse unserer Segmente und Unternehmensbereiche und zeigen die Bedeutung des Verbunds und von Wertschöpfungsketten für unseren Geschäftserfolg auf. Ziel ist es, die BASF-Geschäfte von ihren Wettbewerbern abzuheben und eine noch leistungsstärkere BASF zu schaffen, die sich auf dem immer wettbewerbsintensiveren Markt erfolgreich behaupten kann.

Unsere Unternehmensbereiche tragen dabei die operative Verantwortung und sind branchen- oder produktorientiert ausgerichtet. Sie steuern unsere 54 globalen und regionalen Geschäftseinheiten und entwickeln Strategien für die 76 Produktbereiche. 1

Unsere Regional- und Länderorganisationen tragen dazu bei, Marktpotenziale auszuschöpfen. Für die Finanzkommunikation fassen wir die Regionalbereiche zu vier Regionen zusammen: Europa; Nordamerika; Asien-Pazifik; Südamerika, Afrika, Naher Osten.

Die drei globalen Forschungsbereiche Process Research & Chemical Engineering, Advanced Materials & Systems Research sowie Bioscience Research stellen zusammen mit unseren Unternehmensbereichen unsere Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit sicher.

Geschäftsprozesse wie der Einkauf von Rohstoffen und Dienstleistungen, die Produktion und der Transport zum Kunden lagen im Jahr 2019 in der gemeinsamen Verantwortung der Unternehmensbereiche und Funktionseinheiten. Sieben Funktionseinheiten und acht Zentraleinheiten unterstützten die Geschäftsaktivitäten der BASF-Gruppe. Die Funktions- und Zentraleinheiten erbrachten Leistungen auf den Gebieten Finanzen, Personal, Recht und Steuern, Ingenieurwesen, Standortmanagement, Einkauf und Logistik, Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit, Investor Relations sowie Kommunikation. Im Zuge der Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie hat BASF bereits 2019 geschäftsnahe Teile ihrer Funktionseinheiten in die Unternehmensbereiche eingegliedert, zum Beispiel aus Ingenieurwesen, Einkauf und Logistik. So konnten die Kundennähe und die kundenspezifische Flexibilität erhöht werden. Darüber hinaus haben wir schlankere Strukturen in den Funktionseinheiten, der Forschung und Entwicklung sowie der Unternehmenssteuerung geschaffen.

Struktur von BASF

Anteil am Gesamtumsatz des Jahres 2019

Struktur der BASF – Anteil am Gesamtumsatz des Jahres 2019 (Tortendiagramm)

1 Ohne die als nicht fortgeführtes Geschäft ausgewiesenen Bauchemie-Aktivitäten

Organisatorische Neuausrichtung ab 1. Januar 2020

Im Rahmen der Umsetzung der Strategie schafft BASF mit einer organisatorischen Neuausrichtung die Rahmenbedingungen für größere Kundennähe, stärkere Wettbewerbsfähigkeit und profitables Wachstum. Durch unser laufendes Exzellenzprogramm verschlanken wir die Verwaltung, schärfen die Rollen von Services und Regionen und vereinfachen Abläufe und Prozesse. Eckpfeiler der neuen Organisation sind die kundennahen Unternehmensbereiche, funktional übergreifende Serviceeinheiten, die Regionen und ein schlankes Corporate Center.

Das Corporate Center mit seinen Einheiten unterstützt den Vorstand dabei, das Unternehmen ganzheitlich zu steuern. Hierzu zählen zentrale Aufgaben aus den folgenden Bereichen: Strategie; Finanzen; Recht, Compliance und Steuern; Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit; Personal; Kommunikation; Investor Relations sowie Internal Audit.

Daneben wurden vier weltweite Serviceeinheiten etabliert: „Global Engineering Services“ und „Global Digital Services“ bieten Dienstleistungen entweder für einzelne Standorte, global für die Unternehmensbereiche oder andere Einheiten der BASF-Gruppe an. „Global Procurement“ richtet den Einkauf noch effektiver aus. Die neu aufgesetzte Einheit „Global Business Services“ wird eine globale, flexible und nachfrageorientierte Service-Einheit sein, die die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmensbereiche stärkt und unter anderem Dienstleistungen in den folgenden Bereichen erbringt: Finanzen; Personal; Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit; Intellectual Property; Kommunikation; Supply Chain sowie Consulting.

Die Rolle der Regionen und Länder wird geschärft. Sie werden künftig vor allem BASF vor Ort repräsentieren und mit lokaler Nähe zum Kunden das Wachstum der Unternehmensbereiche stärker unterstützen.

Das laufende Exzellenzprogramm soll ab Ende 2021 einen EBITDA-Beitrag von jährlich 2 Milliarden € im Vergleich zum Basisjahr 2018 liefern. BASF geht dabei insgesamt von einem weltweiten Abbau von rund 6.000 Stellen bis Ende 2021 aus. Diese Reduzierung resultiert aus der organisatorischen Vereinfachung sowie Effizienzsteigerungen in der Verwaltung, den Serviceeinheiten und den Unternehmensbereichen. Hinzu kommt der Rückbau zentraler, funktionaler und regionaler Strukturen im Rahmen der bereits angekündigten Portfolioänderungen.