Wasser

Wasser ist von elementarer Bedeutung für die chemische Produktion. Wir verwenden Wasser als Kühl-, Löse- und Reinigungsmittel sowie zur Herstellung von Produkten. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette und vor allem in den Wassereinzugsgebieten unserer Produktionsstandorte engagieren wir uns für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser. Für das nachhaltige Wassermanagement haben wir uns ein globales Ziel gesetzt.

Die Grafik stellt die verschiedenen Stationen entlang der Wertschöpfungskette dar. Das jeweils hellblau hervorgehobene Feld zeigt an, welche Station im jeweiligen Kapitel thematisiert wird. (hier: BASF, Kunden) (Grafik)

Strategie

  • Nachhaltiges Wassermanagement

Wir wollen Wasser möglichst sparsam verwenden und Emissionen in das Wasser weiter reduzieren. In einer Richtlinie haben wir uns dazu global gültige Standards gesetzt.

An allen relevanten Produktionsstandorten führen wir ein nachhaltiges Wassermanagement ein. Dazu zählen unsere großen Verbundstandorte sowie die Standorte in Wasserstressgebieten. Unsere Definition der Wasserstressgebiete haben wir erweitert auf alle Gebiete, in denen mehr als 40 % des verfügbaren Wassers von Industrie, Haushalten und Landwirtschaft genutzt werden (bisher: mehr als 60 % des verfügbaren Wassers). Beim nachhaltigen Wassermanagement betrachten wir die quantitativen, qualitativen und sozialen Aspekte der Wassernutzung. Wir wollen Verbesserungspotenziale an unseren Standorten identifizieren und besonders in Wasserstressgebieten so wenig Wasser wie möglich verbrauchen. Unseren Kunden bieten wir Lösungen, die helfen, Wasser zu reinigen, es effizienter einzusetzen und Verschmutzungen zu verringern.

Um transparent über das Thema Wasser zu berichten, haben wir im Jahr 2019 erneut an der Berichterstattung der internationalen Non-Profit-Organisation CDP teilgenommen. BASF erreichte dabei die Bestnote A und somit den Leadership-Status in Bezug auf nachhaltiges Wassermanagement. In die CDP-Bewertung für nachhaltiges Wassermanagement fließt ein, wie transparent Unternehmen über ihre Aktivitäten im Wassermanagement berichten und wie sie Risiken, zum Beispiel Wasserknappheit, reduzieren. Weiter bewertet CDP, inwieweit Produktentwicklungen auch bei Kunden der bewerteten Unternehmen zu einem nachhaltigen Wassermanagement beitragen können.

Wasserstressgebiete weltweit
Wasserstressgebiete weltweit (Weltkarte)

Globales Ziel und Maßnahmen

Mit unserem Ziel, bis 2030 ein nachhaltiges Wassermanagement an allen Produktionsstandorten in Wasserstressgebieten 1 und an unseren großen Verbundstandorten einzuführen, erfassen wir 93 % des gesamten Wasserbezugs von BASF 2. Dieses Ziel haben wir im Jahr 2019 zu 35,8 % erreicht (2018: 50,0 %) 1. 2019 hat BASF das nachhaltige Wassermanagement an 8 Standorten eingeführt.

Ziel 2030

Einführung eines nachhaltigen Wassermanagements an allen Produktionsstandorten in Wasserstressgebieten und an allen Verbundstandorten

Wir verfolgen unser Ziel durch die Anwendung des European-Water-Stewardship-Standards, der sich auf vier Prinzipien stützt: eine nachhaltige Wasserentnahme, Erhaltung einer guten Wasserqualität, Bewahrung von Schutzgebieten im Wassereinzugsgebiet und Sicherstellung eines ständigen Verbesserungsprozesses. Zudem sind wir Mitglied in der globalen Organisation Alliance for Water Stewardship.

1 Ab 2019 erweitern wir die Definition der Wasserstressgebiete auf solche Gebiete, in denen mehr als 40 % des verfügbaren Wassers von Industrie, Haushalten und Landwirtschaft genutzt werden. Die Abgrenzung basiert auf Aqueduct 3.0. Für unser Wasserziel berücksichtigen wir zusätzlich weiterhin diejenigen Standorte, die wir vor 2019 als Wasserstressstandorte gemäß Pfister et al. (2009) identifiziert hatten, sowie die Verbundstandorte. Die Anzahl der in das Wasserziel einbezogenen Standorte erhöht sich dadurch signifikant. Entsprechend reduziert sich der bisherige Umsetzungsgrad beim Wasserziel von BASF.

2 Im Rahmen der Umsetzung der BASF-Strategie haben wir Anpassungen in der Berichterstattung zu den Umweltberichtsgrößen vorgenommen und die Werte für 2018 gemäß den neuen Vorgaben für eine bessere Vergleichbarkeit aktualisiert (siehe Daten).

Wasserbilanz

  • Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser

Unser Gesamtwasserbezug lag im Jahr 2019 bei 1.717 Millionen Kubikmetern (2018: 1.743) 3. Zum größten Teil wurde dieser Bedarf aus Oberflächengewässern wie Flüssen oder Seen gedeckt. An einzelnen Standorten verwenden wir alternative Quellen, wie aufbereitetes städtisches Abwasser, Brackwasser oder Meerwasser.

Wir nutzen Wasser überwiegend zur Kühlung (86 %) und geben es anschließend in die Gewässer zurück. Unseren Wasserbedarf reduzieren wir, indem wir möglichst viel Wasser in Kreisläufen führen. Dazu setzen wir Rückkühlwerke ein, um eine Mehrfachnutzung des Kühlwassers zu ermöglichen.

Der Wasserverbrauch der BASF-Gruppe beschreibt die Menge an Wasser, die anderen Nutzern nicht mehr zur Verfügung steht. Im Wesentlichen beruht der Verbrauch auf der Verdunstung von Wasser bei der Kreislaufführung von Kühlwasser. Der Wasserverbrauch lag im Jahr 2019 bei rund 61 Millionen Kubikmetern (2018: 70).

Im Jahr 2019 lagen rund 28 % unserer Produktionsstandorte in Wasserstressgebieten 4. Auf diese entfielen 1 % des gesamten Wasserbezugs von BASF. Der Wasserverbrauch in Wasserstressgebieten (nach Aqueduct 3.0) lag bei rund 14 % des Gesamtwasserverbrauchs und resultierte maßgeblich aus der Verdunstung in Kühlprozessen.

Das Gewinnen, Aufbereiten, Transportieren und Rückkühlen von Wasser ist mit einem beträchtlichen Energiebedarf verbunden. Wir arbeiten kontinuierlich daran, den Energieverbrauch und die Menge des genutzten Wassers zu optimieren und an Betriebs- und Umweltanforderungen anzupassen.

Wasserbilanz BASF-Gruppe 2019 

Millionen Kubikmeter pro Jahr

Wasserbilanz BASF-Gruppe 2019 (Grafik)

a Die Differenz zwischen bezogener und abgeleiteter Wassermenge beruht im Wesentlichen auf Verlusten durch Verdunstung bei der Kreislaufführung von Kühlwasser sowie begrenzter Messgenauigkeit bei der Wasserableitung.

b Einschließlich Regenwasser (0,5 Millionen Kubikmeter)

c Summe aus Produktionsprozessen, Sanitärbereich, Spülungen und Reinigungen in der Produktion

Emissionen in das Wasser

  • Emissionen auf Vorjahresniveau

An BASF-Produktionsstandorten leiteten wir im Jahr 2019 insgesamt 1.509 Millionen Kubikmeter Wasser ab 3. Davon kamen 173 Millionen Kubikmeter gereinigtes Abwasser aus der Produktion. Die Stickstoffemissionen in das Wasser betrugen 3.000 Tonnen (2018: 3.100). Über Abwässer wurden rund 12.100 Tonnen organische Stoffe emittiert (2018: 12.600). Unsere Abwässer enthielten 25 Tonnen Schwermetalle (2018: 23). Die Phosphoremissionen betrugen 260 Tonnen (2018: 220). Die Behandlung unseres Abwassers erfolgt, je nach Art und Grad der Verschmutzung, auf Basis unterschiedlicher Methoden, wie zum Beispiel durch biologische Verfahren, Oxidation, Membrantechnologien, Fällung oder Adsorption.

Um unvorhergesehene Emissionen sowie die Verschmutzung von Oberflächenwasser oder Grundwasser zu vermeiden, erstellen wir für unsere Produktionsanlagen Wasserschutzkonzepte. Dies ist im Rahmen von Responsible Care® für alle Produktionsanlagen verpflichtend. In den Abwasserschutzkonzepten werden Abwässer hinsichtlich ihrer Risiken bewertet und geeignete Überwachungsmaßnahmen abgeleitet. Die Einhaltung und Umsetzung überprüfen wir mit Audits.

3 Im Rahmen der Umsetzung der BASF-Strategie haben wir Anpassungen in der Berichterstattung zu den Umweltberichtsgrößen vorgenommen und die Werte für 2018 gemäß den neuen Vorgaben für eine bessere Vergleichbarkeit aktualisiert (siehe Daten).

4 Für die Bestimmung des anteiligen Wasserbezugs beziehungsweise Wasserverbrauchs wurden die Standorte in Wasserstressgebieten mit Aqueduct 3.0 ermittelt.