2.4 – Akquisitionen und Devestitionen Akquisitionen Folgende Aktivität wurde von BASF im Jahr 2019 erworben: Am 26. September 2019 hat BASF 100 % der Anteile an Isobionics B.V., Geleen/Niederlande, erworben. Das Unternehmen entwickelt und produziert eine große Bandbreite an natürlichen Aromainhaltsstoffen, mit Fokus auf Zitrusölkomponenten. Die Akquisition betrifft den Unternehmensbereich Nutrition & Health. Folgende Aktivitäten wurden von BASF im Jahr 2018 erworben: Am 7. März 2018 vollzog BASF die Vereinbarung zur Gründung von BASF TODA America LLC (BTA), Iselin/New Jersey, für Batteriematerialien. Es handelt sich um eine Kooperation von BASF und TODA. BASF hält die Mehrheit der Anteile an BTA und übt die Kontrolle aus. Mit dem Standort Battle Creek/Michigan und dem von BASF eingebrachten Standort Elyria/Ohio hat das neue Unternehmen die Produktion von Hochenergie-Kathodenmaterialien für Anwendungen im Bereich Elektromobilität übernommen. Durch diese Transaktion wurde das Batteriematerialiengeschäft im Unternehmensbereich Catalysts gestärkt. Am 1. August 2018 hat BASF den Erwerb einer Reihe von Geschäften und Vermögenswerten von Bayer abgeschlossen und damit die eigenen Aktivitäten im Bereich Pflanzenschutz, Biotechnologie und Digital Farming ergänzt. Gleichzeitig bedeutete dies den Einstieg in die Geschäfte mit Saatgut, nichtselektiven Herbiziden sowie die Saatgutbehandlung mit Nematiziden. Der Kauf umfasste das globale Geschäft von Bayer mit Glufosinat-Ammonium, das unter den Marken Liberty®, Basta® und Finale® vermarktet wird, sowie die Saatgutgeschäfte für wichtige Feldkulturen in ausgewählten Märkten. Die Transaktion schloss zudem die Trait-Forschung und die Züchtungskapazitäten von Bayer für diese Kulturen ein. BASF übernahm die Produktions- und Formulierungsstandorte für Glufosinat-Ammonium in Deutschland, den USA und in Kanada, ebenso die Züchtungsstationen in Nordamerika, Südamerika und Europa sowie die Trait-Forschungseinrichtungen in den USA und in Europa. Am 16. August 2018 schloss BASF zudem den Erwerb des globalen Gemüsesaatgutgeschäfts von Bayer ab, das vor allem unter der Marke Nunhems® geführt wird. Das erworbene Gemüsesaatgutgeschäft umfasste 24 Kulturen und rund 2.600 Sorten sowie Forschungs-, Entwicklungs- und Züchtungsplattformen mit mehr als 100 Züchtungsprogrammen in über 15 Kulturen. Damit stärkte BASF den Unternehmensbereich Agricultural Solutions. Der Kaufpreis betrug insgesamt 7,5 Milliarden €. Die vorläufige Kaufpreisallokation für den Erwerb dieser Geschäfte von Bayer wurde am Ende des zwölfmonatigen Bewertungszeitraums nach IFRS 3 überprüft und aufgrund detaillierterer Informationen und Kaufpreisanpassungen angepasst. Aus dieser Anpassung der Kaufpreisallokation ergaben sich die in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Auswirkungen. Am 25. November 2018 erwarb die Wintershall Middle East GmbH 10 % der Anteile an der Ghasha-Konzession der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Die Sauergas- und Kondensatfelder Hail, Ghasha, Dalma sowie weitere Felder befinden sich in der Al-Dhafra-Region vor der Küste des Golfemirats. Mit der Akquisition im nicht fortgeführten Öl-und-Gas-Geschäft stieg Wintershall erstmals in die Erdgas- und Kondensatproduktion in Abu Dhabi ein. (XLS:) XLS Anpassung der vorläufigen Kaufpreisallokation der Akquisition von Vermögenswerten und Schulden von Bayer (Millionen €) Zeitwerte zum Erwerbszeitpunkt Anpassungen Stand per 16.08.2019 Geschäfts- oder Firmenwert 1.253 –65 1.188 Übrige immaterielle Vermögenswerte 4.285 –24 4.261 Sachanlagen 1.404 2 1.406 At Equity bilanzierte Beteiligungen – – – Sonstige Finanzanlagen – – – Latente Steuern 65 – 65 Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen 2 – 2 Langfristige Vermögenswerte 7.009 –87 6.922 Vorräte 887 61 948 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 61 – 61 Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen 169 26 195 Kurzfristige Wertpapiere – – – Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 69 1 70 Kurzfristige Vermögenswerte 1.186 88 1.274 Gesamtvermögen 8.195 1 8.196 Rückstellungen aus Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 34 – 34 Sonstige Rückstellungen 240 13 253 Latente Steuern 353 –45 308 Finanzschulden – – – Übrige Verbindlichkeiten 9 – 9 Langfristiges Fremdkapital 636 –32 604 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 18 – 18 Rückstellungen 58 – 58 Steuerschulden 5 – 5 Finanzschulden – – – Übrige Verbindlichkeiten 57 –21 36 Kurfristiges Fremdkapital 138 –21 117 Fremdkapital 774 –53 721 Gesamtkaufpreis 7.421 54 7.475 Die Summe der Kaufpreise der im Jahr 2019 erworbenen Geschäfte und Kaufpreisanpassungen aus Akquisitionen des Vorjahres betrug 104 Millionen €. Die Auszahlungen dafür beliefen sich im Jahr 2019 auf 239 Millionen €. Die Aufteilung der Kaufpreise erfolgte auf Basis von Bewertungen nach IFRS 3. Insgesamt ergab sich eine Veränderung der Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von –47 Millionen €. Die folgende Übersicht zeigt die Auswirkungen der Akquisitionen in den Jahren 2019 und 2018 auf den Konzernabschluss. Sofern im Zuge von Akquisitionen Vermögenswerte hingegeben oder zusätzliche Verpflichtungen eingegangen wurden, wird die saldierte Auswirkung dargestellt. (XLS:) XLS Auswirkung der Akquisitionen und der Änderungen vorläufiger Kaufpreisaufteilungen 2019 2018 Millionen € % a Millionen € % a a Prozentualer Anteil in Relation zur BASF-Gruppe Geschäfts- oder Firmenwerte –47 –0,6 1.261 13,7 Übrige immaterielle Vermögenswerte 10 0,2 4.279 58,3 Sachanlagen 3 0,0 1.425 6,9 Finanzanlagen – – – – Übriges Vermögen 2 0,1 67 2,1 Langfristige Vermögenswerte –32 –0,1 7.032 16,2 Kurzfristige Vermögenswerte 94 0,3 1.324 3,1 davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1 0,0 69 3,0 Vermögen 62 0,1 8.356 9,7 Eigenkapital – – 10 – Langfristiges Fremdkapital –23 –0,1 634 2,3 davon Finanzschulden – – – – Kurzfristiges Fremdkapital –154 –0,9 281 1,2 davon Finanzschulden – – – – Kapital –177 –0,2 925 1,1 Auszahlungen für Akquisitionen 239 7.431 Devestitionen Folgende Aktivitäten wurden von BASF im Jahr 2019 veräußert: Am 31. Januar 2019 haben BASF und Solenis nach Zustimmung aller zuständigen Behörden den Transfer des Geschäfts für Papier- und Wasserchemikalien von BASF an Solenis abgeschlossen. Seit dem 1. Februar 2019 firmiert das kombinierte Unternehmen unter dem Namen Solenis UK International Ltd., London/Großbritannien, und stellt weltweit zusammengelegte Vertriebs-, Service- und Produktionskapazitäten bereit. BASF hält einen Anteil von 49 % an dem gemeinsamen Unternehmen, 51 % der Aktien werden von Fonds, die von Clayton, Dubilier & Rice verwaltet werden, sowie vom Solenis-Management gehalten. Die Transaktion umfasste Produktionsstätten und Anlagen des Papier- und Wasserchemikaliengeschäfts von BASF in Bradford und Grimsby/England, Suffolk/Virginia, Altamira/Mexiko, Ankleshwar/Indien sowie Kwinana/Australien. BASF weist ihren Anteil am Ergebnis nach Steuern von Solenis nach der Equity-Methode im Ergebnis der Betriebstätigkeit der BASF-Gruppe aus. Die Devestition betraf den Unternehmensbereich Performance Chemicals und die damit zugegangene at Equity bilanzierte Beteiligung wird unter Sonstige ausgewiesen. Die Auswirkungen aus dem Abgang sind in der Anhangangabe „Zur Veräußerung gehaltene Gruppen von Vermögenswerten und Schulden“ dargestellt. Am 30. April 2019 haben BASF und LetterOne den Zusammenschluss von Wintershall und DEA vollzogen. Am 27. September 2018 hatten BASF und LetterOne eine Vereinbarung unterzeichnet, ihre jeweiligen Öl-und-Gas-Geschäfte in einem Joint Venture zusammenzuführen und damit ein führendes unabhängiges europäisches Explorations- und Produktionsunternehmen mit internationalen Aktivitäten in Kernregionen zu schaffen. LetterOne hat sämtliche Anteile an DEA Deutsche Erdöl AG in die Wintershall Holding GmbH eingebracht und neue Anteile von dieser erhalten. Die Gesellschaft wurde in Wintershall Dea GmbH umbenannt. Die Beteiligung von BASF an Wintershall Dea GmbH beträgt einschließlich Vorzugsanteilen 72,7 %. Die Vorzugsanteile werden spätestens 36 Monate nach dem Zusammenschluss, in jedem Fall aber vor einem Börsengang in Stammanteile der Wintershall Dea GmbH umgewandelt. Von der Unterzeichnung der Vereinbarung im September 2018 bis zum Abschluss der Fusion wurde das Öl-und-Gas-Geschäft von BASF als nicht fortgeführtes Geschäft berichtet. Seit dem Zusammenschluss wird die Beteiligung von BASF an Wintershall Dea GmbH nach der Equity-Methode bilanziert. Der Gewinn aus dem Übergang von der Vollkonsolidierung auf die Equity-Methode wird im Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführtem Geschäft ausgewiesen. Seit dem 1. Mai 2019 berichtet BASF ihren Anteil am Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen der Wintershall Dea GmbH im Ergebnis der Betriebstätigkeit von Sonstige. Die Auswirkungen aus dem Abgang sind in der Anhangangabe „Nicht fortgeführtes Geschäft“ dargestellt. Am 6. Dezember 2019 verkaufte BASF India Limited die Stilbene-basierten optischen Aufheller (OBA) für Papier einschließlich der Anwendungen für die Waschmittelindustrie an Archroma India Private Limited, Mumbai/Indien. Die Transaktion umfasst das Stilbene-basierte OBA-Produktportfolio sowie die Produktionsanlage in Ankleshwar/Indien. Die Produktionsanlage gehörte zum Unternehmensbereich Performance Chemicals und das Stilbene-basierte OBA-Produktportfolio war den Unternehmensbereichen Performance Chemicals und Care Chemicals zugeordnet. Am 31. Dezember 2019 hat BASF ihr Geschäft mit Ultrafiltrationsmembranen an DuPont Safety & Construction (DuPont) verkauft. Die Devestition umfasst die Anteile an der inge GmbH, den Hauptsitz und Produktionsstandort in Greifenberg einschließlich aller Mitarbeiter, den internationalen Vertrieb des Unternehmens sowie bestimmte geistige Eigentumsrechte, die sich bisher im Besitz der BASF SE befanden. Das Geschäft mit Ultrafiltrationsmembranen war Teil des Unternehmensbereichs Performance Chemicals. Folgende Aktivitäten wurden von BASF im Jahr 2018 veräußert: Am 23. Januar 2018 wurden Anteile an der Konzession Aguada Pichana Este in Argentinien verkauft. Der Verkauf betraf das nicht fortgeführte Öl-und-Gas-Geschäft. Am 31. Januar 2018 wurde der BASF-Produktionsstandort für Styrol-Butadien-basierte Papierdispersionen im österreichischen Pischelsdorf an Synthomer Austria GmbH, eine Tochtergesellschaft des britischen Spezialchemikalienherstellers Synthomer plc, verkauft. Die in Pischelsdorf produzierten Styrol-Acrylat-Dispersionen waren nicht Bestandteil der veräußerten Geschäfte. Sie wurden mit den Geschäften in Ludwigshafen zusammengeführt. Der Verkauf erfolgte im Zusammenhang mit der Konzentration der Produktion für Papierdispersionen in Europa auf die Standorte Ludwigshafen und Hamina/Finnland, die den Unternehmensbereich Dispersions & Pigments stärken soll. Die folgende Übersicht zeigt die Auswirkungen der Devestitionen in den Jahren 2019 und 2018 auf den Konzernabschluss. Beim Umsatz wird der durch die Devestitionen verursachte Rückgang gegenüber dem Vorjahr dargestellt. In den Langfristigen Vermögenswerten ist im Wesentlichen der Zugang der at Equity bilanzierten Beteiligungen enthalten, während in den Kurzfristigen Vermögenswerten und im Kurzfristigen Fremdkapital bisher das Vermögen beziehungsweise die Schulden der Veräußerungsgruppen abgebildet waren. Die Auswirkungen auf das Eigenkapital betrafen im Wesentlichen Abgangsgewinne beziehungsweise -verluste aus Devestitionen. (XLS:) XLS Auswirkungen der Devestitionen 2019 2018 Millionen € % a Millionen € % a a Prozentualer Anteil in Relation zu BASF-Gruppe b Enthalten 800 Millionen € aus dem nicht fortgeführten Öl-und-Gas-Geschäft c Einzahlungen aus Kapitalrückzahlungen, Begleichung von Forderungen und Abgang von Zahlungsmitteln Umsatz –414 –0,7 –157 –0,3 Langfristige Vermögenswerte 14.686 26,2 –21 – davon Sachanlagen –19 –0,1 –15 –0,1 Kurzfristige Vermögenswerte –13.877 -44,8 –39 –0,1 davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente b –802 –33,0 – – Vermögen 809 0,9 –60 –0,1 Eigenkapital 6.562 15,5 48 0,1 Langfristiges Fremdkapital 235 0,8 –1 – davon Finanzschulden – – – – Kurzfristiges Fremdkapital –5.779 –34,8 – – davon Finanzschulden – – – – Kapital 1.018 1,2 47 0,1 Weitere Auswirkungen im Rahmen der Devestitionen c 2.391 – – – Einzahlungen aus Devestitionen 2.600 107 Vereinbarte Transaktionen Am 18. September 2017 hatte BASF mit der Unternehmensgruppe Solvay eine Vereinbarung zum Erwerb von Solvays globalem Polyamidgeschäft unterzeichnet, vorbehaltlich der Genehmigungen durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden. Die EU-Kommission genehmigte am 18. Januar 2019 die Übernahme des Polyamidgeschäfts durch BASF unter Auflagen. Diese erforderten den Verkauf von Teilen des ursprünglichen Transaktionsumfangs an einen Dritten, unter anderem Produktionsanlagen von Solvay im Bereich der technischen Kunststoffe in Europa. Als Käufer des europäischen Polyamidgeschäfts wurde Domo Chemicals von der EU-Kommission genehmigt. Der Abschluss der Transaktion erfolgte am 31. Januar 2020. Mehr dazu unter Anmerkung 35 Am 29. August 2019 haben BASF und das Feinchemie-Unternehmen DIC, Tokio/Japan, eine Einigung zur Übertragung des globalen Pigmentgeschäfts erzielt. Der Verkaufspreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden beträgt 1,15 Milliarden €. Mit einem Abschluss der Transaktion wird im vierten Quartal 2020 gerechnet. Der Verkauf bedarf noch der Zustimmung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden. Die Transaktion betrifft den Unternehmensbereich Dispersions & Pigments mit rund 2.600 Mitarbeitern. Am 21. Dezember 2019 haben BASF und eine Tochtergesellschaft von Lone Star, Dallas/Texas, einem globalen Private-Equity-Unternehmen, eine Vereinbarung zum Verkauf des Bauchemiegeschäfts von BASF unterzeichnet. Der Verkaufspreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden beträgt 3,17 Milliarden €. Mit dem Abschluss der Transaktion wird im dritten Quartal 2020, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden, gerechnet. Der geplante Verkauf betrifft mehr als 7.000 Mitarbeiter sowie Produktionsstätten und Vertriebsbüros in mehr als 60 Ländern des bisherigen Unternehmensbereichs Construction Chemicals. zurück weiter